Gelber Knopf

[BlaueTaube]

Sehr geehrter Herr Mohr!!!!!!!!
In meinem schlag ist meine beste Täubin am Gelben Knopf erkrankt, diese Gelben Stellen, wachsen jetzt nach außen. Ich behandle sie´im Moment mit Doxycyline 200 von der Firma DAC. Doch es ist noch keine besserung in Sicht. Was soll ich machen?
Bitte antworten sie auf meine Frage

Birgit Termathe von SG Termathe & Tochter

[Andreas]

Hallo Birgit,

bist Du sicher, dass es sich um gelben Knopf handelt?
Warst du mit der Taube beim Tierarzt?

Ich bin zwar kein Tierarzt, aber ich glaube, dass Doxycyclin nicht das richtige Mittel gegen den gelben Knopf ist.
Es muss auch nicht unbedingt gelber Knopf sein. Wenn Du schreibst, dass die gelben Stellen nun nach aussen wachsen, denke ich auch an Pocken. Wie auch immer, Du solltest schleunigst einen Tierarzt aufsuchen.


Gruss
Andreas

[der Blaue]

Hallo Sportsfreunde
Wenn gelbe stellen nach außen,
wachsen handelt es sich nicht um
den GELBEN KNOPF sondern um Pocken.
Doxycyline ist meines erachtens etwas
gegen den Schnupfen.

[witwer]

ich bin erst seit kurzem in dem forum angemeldet, habe es aber schon länger beobachtet. was eigentlich immer ein thema war, war die unkontrollierte gabe von medikamenten. herr mohr propagiert m.E. ein wenig zu viel die behandlung mit medikamenten und "verdeufelt" die hinlänglich bekannte "naturmethoden". aber das kann mal man an anderer stelle diskutieren. nur soviel, wie haben die züchter in den 50er und 60er jahren ihren bestand gesund gehalten. bestimmt nicht mit medikamenten die auf -in,-ol,-lin und was sonst noch alles so gibt enden.
nun zu deinem problem, mit gelben knopf hat das ganze sicherlich nichts zu tun, aber gleich mit einem antibiotika um sich zu werfen, ist doch das falscheste was es gibt. setze die taube separat, gib ihr futter, wasser und ein wenig mehr vitamine/mineralstoffe/etc. als sonst und beobachte sie. erholt sie sich ist gut, wenn nicht dann musst du sie selektieren. parallel muss du natürlich deinen gesamten bestand beobachten, sollte sich diese erkrankung weiter ausbreiten, dann musst du zum tierarzt, denn dann hilft der selbstheilungsprozess nicht mehr, weil das immunsystem deiner tauben offens. zusammengebrochen ist. aber hände weg vom antibiotika!!!

[Filz]

Hallo Sportfreund,

wenn du eine aussagekräftige Abhandlung über den gelben Knopf und die entsprechenden Medikamente haben willst, dann gehe doch bitte einmal unter www.brieftaubenmedizin.de. Dort kannst du alles nennenswerte erfahren.
Ich schreibe dir das, damit das Forum nicht wie jedes Jahr nach der Reise mit diesem unsäglichen Trichomonadenkrempel belastet wird. Da wird wirklich jedes Jahr dasselbe geschrieben, obwohl doch die Sportfreunde die öfters das Forum besuchen jetzt langsam wissen müssten, daß uns Dr. Tiberius Mohr unter oben genannten Hompage hervorragendes Informationsmaterial zur Verfügung stellt, daß keine Wünsche offenläßt

Also bis demnächst mal wieder

Roland Filz

[Tiberius Mohr, Tierarzt]

>Sehr geehrter Herr Mohr!!!!!!!!
>In meinem schlag ist meine beste
>Täubin am Gelben Knopf erkrankt,
>diese Gelben Stellen, wachsen jetzt
>nach außen. Ich behandle sie´im
>Moment mit Doxycyline 200 von
>der Firma DAC. Doch es
>ist noch keine besserung in
>Sicht. Was soll ich machen?
>
>Bitte antworten sie auf meine Frage
>
>
>Birgit Termathe von SG Termathe &
>Tochter

[b]Hallo Frau Termathe,

für den „Gelben Knopf“ gibt es 3 wichtige Differentialdiagnosen. Insgesamt gibt es zwar noch mehr, unter den heutigen Haltungsbedingungen ist deren Auftreten jedoch sehr unwahrscheinlich. Um die Ursache herauszufinden (um gezielt dagegen angehen zu können) brauchen Sie entweder einen guten Tierarzt oder ein Mikroskop + Erkennungstafeln.

1) Trichomonaden
2) Soor-Pilz (Candida albicans)
3) Pocken

Die Sache mit dem Doxycycline 200 kann „böse“ enden.

Begründung:

Sind Trichomonaden (1) die Ursache, dann ist Doxycycline unwirksam, hinterläßt aber „deutliche Spuren“ in Form von Nebenwirkungen: (Darmpilze, Wucherung von Trichomonaden und Einwanderung in innere Organe, weil keine natürliche Flora vorhanden ist. Eine der Aufgaben der normalen Darm- und Kropfbesiedlung ist das Schaffen einer für schädliche Keime oder Parasiten feindlichen Ungebung.
Doxycycline wirkt dämpfend auf das Immunsystem – das die Tauben gerade jetzt gut gebrauchen könnten, wo die Darmflora durch Doxy vernichtet wurde. Folglich können Trichomonaden es sich richtig gemütlich machen und leben im Kropf wie die Made im Speck.

Sind hingegen Soorpilze (2) die Ursache für die Beläge, dann würde man mit Doxy (mit so gut wie jedem Antibiotikum) eine generalisierte, regelrechte Pilzinvasion in das Innere des Körpers provozieren.
Haben die Soorpilze die inneren Organe erreicht, ist keine erfolgversprechende Behandlung mehr möglich. So gut wie alle Pilzmittel werden aus dem Darm nicht resorbiert und gelangen folglich nicht zu den Pilzen in der Leber oder sonstwo.

Gegen Pocken (3) ist keine Behandlung möglich, lediglich vorsorglich impfen kann man. Der Impfschutz ist recht gut.
Die Heilung wird durch 2 Faktoren herbeigerufen: ein intaktes Immunsystem und große Mengen an Vitamin A. Die Sache mit dem Vitamin können Sie natürlich gut beeinflussen. Aber allein mit Vitamin A geht es natürlich nicht. Vitamin A sorgt „nur“ dafür, daß sich Läsionen (Hautschäden, Schleimhauterrosionen) schnell wieder schließen, damit sich keine weiteren Erreger dort einnisten. Bis zum Reparieren ehemals befallener Stellen mit Hilfe von Vitamin A muß aber etwas die Viren bekämpft haben. Das macht das gut funktionierende Immunsystem.
Nach Doxy (weil Immunsupressiv) kann das Immunsystem seine Arbeit nicht mehr „fehlerfrei“ erledigen.

Es ist also völlig gleich was die Taube tatsächlich hat, denn für alle Ursachen, die mit dieser Symptomatik in Frage kommen ist Doxycyclin kontraindiziert.

Ohne die Taube untersucht zu haben kann ich Ihnen nur raten, mit einigen Tauben einen Vogeltierarzt (möglichst sogar einen Taubentierarzt) aufzusuchen.
Die wahrscheinlichste Ursache ist eine Trichomonadeninfektion. In diesem Fall eignet sich ausschließlich eine Einzeltierbehandlung, denn das mit Trichomonadenmittel versetzte Trinkwasser wird von den stark betroffenen Tauben am schlechtesten aufgenommen. Der Grund ist die verletzte Kropf- und Schlundschleimhaut. Die noch „rohen“ Stellen reagieren mit so gut wie jedem Trinkwasserzusatz typischen Verhalten. Die Taube schützt sich vor der im Kropf „brennenden“ Flüssigkeit und trinkt nur so viel, daß sie nicht verdurstet. Unter diesen Bedingungen ist keine gezielte Therapie möglich.
Als Arzneimittel für die Einzeltierbehandlung in der Mauser eignet sich das Präparat TrichoStop Flüssigkonzentrat. Nach Abschluß der Mauser (falls Sie bzw. die Tauben noch so lange warten können) können Sie es mit Spartrix-Tabletten oder Metronidazol Tabletten bzw. Lösung probieren. Das teuerste Präparat ist TrichoStop Flüssigkonzentrat (90 DM für 50 Tauben, die Tauben sind innerhalb von 10-15 Minuten trichomonadenfrei, eine Wiederholung ist überflüssig) gefolgt von den Spartrix-Tabletten. Die geldbörsenfreundlichste Alternative ist Metro flüssig (ca. 10-15 DM für 50 Tauben pro Tag, Verabreichung mehrere Tage hintereinander. Ca. 30-35% aller Trichomonaden sind jedoch gegen Metronidazol resistent geworden.


Tiberius Mohr

[Dennis]

Hallo Witwer!

Das die Tauben in den 50er und 60er Jahren alle "gesund" waren, würde ich so nicht stehen lassen. Richtig ist wohl eher, dass die meisten nicht KLINISCH krank waren.
Damals hat das gereicht, um von den Flügen einigermaßen heile nach hause zu kommen, und die besten haben auch ihre Preise geflogen (die Situation der Konkurrenz war ja auch nicht anders!)
Doch seitdem hat sich einiges verändert. Wenn man die Durchschinttsgeschwindikgkeiten und die Preisdauer heute mit der von vor 30 Jahren vergleicht, sollte jedem auffallen, dass die heutigen Tauben in der Spitze und (vor allem) in der Breite deutlich stärker geworden ist. Und das liegt an einigen Faktoren z.B. züchterische Weiterentwicklung (jeder kommt heute an gutes Taubenmaterial), bessere Ausbildung der Flugleiter, bessere Möglichkeiten der Wettervorhersage (--> weniger schwere u. katastrophale Flüge) und natürlich auch Fortschritte in der Fütterung und der medizinischen Versorgung.
Und das bedeutet mit Sicherheit nicht den "unkontrollierten Einsatz von Medikamenten", im Gegenteil: es verbietet ihn sogar. Das brauche ich, glaube ich nicht, weiter zu erläutern, denn wenn Sie auch nur einige der Beiträge von Herrn Mohr aufmerksam gelesen haben, sollten Sie das verstanden haben.
Die "Basics" im Taubensport haben sich gewandelt. Natürlich wird immer noch der Züchter mit dem "Händchen" im Umgang mit der Taube am Ende oben stehen, aber ohne dafür zu sorgen, dass seine Tauben optimal versorgt und gesund an den Start gehen, hat er keine Chance. Und das ist auch gut so, schließlich dürfte jedem klar sein, dass Tauben, die eben das nicht sind, auch sehr viel leichter ausbleiben. Und das DARF niemand wollen.
Ihre Kritik an den Herren Mohr und Berger finde ich deswegen absolut unangebracht.
Im übrigen sollte man eine wirklich kranke Taube entweder fachgerecht medizinisch versorgen lassen, oder sofort ausmerzen, aber nicht einzeln setzen und sich selbst überlassen.

MfG
Dennis

[witwer]

Hallo Dennis,
deine begründung ist nachvollziehbar und im großen und ganzen auch richtig. nur schnellere flüge kürzere preiszeiten etc. hat m.e. sehr wenig mit einer besseren mediz. versorgung zu tun, wohl auch aber im verhältnis zu den anderen faktoren sehr wenig. hier ist fast ausschließlich das züchterische moment ausschlaggebend. aber lassen wir das mal beiseite.

ich muss mich fragen, warum ihr ein forum einrichtet, wenn nicht einmal die kleinste kritik erlaubt ist. herr berger, mit dem ich mich übrigens in kassel treffen werde, hat meine provokante frage sehr gut gekontert und glaube ich auch richtig verstanden. eine kritik an herrn berger war das nicht, sondern kritik an das von der futtermittelindustrie schon seit jahren betriebene verwirrspiel mit allenmöglichen verbesserungen hinsichtlich futtermischungen und futterwertungen (u.v.a.m.).

die reaktion des herrn mohr, der mir eine profilierungsneurose unterstellt, finde ich gerade zu lächerlich, wenn nicht gar dumm. ich habe mir die wichtigsten beiträge vom zü-stammt. und medizinforum ausgedr., mittlerweile ein Ordner voll (nur soviel zu herrn mohrs vorwurf ich hätte mich nicht richtig über die vergangenheit der diversen forumsdiskussionen informiert). kritik hat herr mohr hat doch noch nie vertragen. da muss ich sagen, was will er dann als moderator, wenn alle glauben sollen, was er sagt. wobei ich nicht an seine reputation zweifele, aber alternativwege zu seiner medizin haben ich recht wenig gelesen. ich weiss z.b. von einigen züchtern in unserem bezirk, dass sie "mohr-jünger" sind, sprich fliegende antibiotika-apotheken. dieses gerücht hat sich leider so manifestiert.

Abraham Lincoln hat mal gesagt, KUNST IST, MIT EINER LÜGE DIE WAHRHEIT ZU SAGEN. Diesen Spiegel sollte sich mal herr mohr vor augen halten.

Ich für meinen teil werde mich wieder aus diesem forum verabschieden. wie will man denn den brieftaubensport voranbringen, ob über internet oder taubenveranstaltungen bzw. diskussionen vor ort, wenn man nicht kritisieren darf. worüber ich zum beispiel noch sehr wenig gehört habe, ist z.b. diese reglementierungswut des verbandes. hier muss man über die kritik zu konstruktiven lösungsvorschlägen kommen. aber ohne, dass sich irgendjemand gleich auf den schlips getretten fühlt, funktioniert es nicht. mit kritik ist es wie mit dem humor, mit kritik geht man dann richtig um, wenn man die kopf- und nicht emotionsebene einschaltet (hoffentliche liest das auch derjenige welche).
trotzdem dir und den restlichen forumsteilnehmern allen noch viel spass!

[Taubenjockel]

hallo blaue taube,
bei der beschreibung und krankheitsverlauf ist erfahrungsgemäß ein pockenbefall sehr wahrscheinlich, behandlung leider nicht möglich unterstützend hat sich immun-aktiv der firma gesund und fit bewährt (im versand erhältlich tel. 02802-808881).

bestand sollte geimpft werden!!!


gruß
der taubenjockel