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View Full Version : trainingsflüge


Franz
03.11.2000, 09:34
hallo !
als anfänger interessiert mich der zeitaufwand , den ich in die witwermannschaft investieren muss.
wieviele trainingsflüge unter der woche sind notwendig , um halbwegs erfolgreich zu reisen ?
die züchter , die ich bislang dazu gesprochen habe , unterscheiden sich total in ihren aussagen ...
von überhaupt keine trainingsflüge außer rv-vorflügen bis mind.1mal pro woche privat trainieren...
wie halten sie es ??????????
mfg franz

Jörg
03.11.2000, 18:53
Hallo Franz,

ich glaube bei diesem Thema führen viele Wege nach Rom!
In unserer RV haben wir drei Alt-Vorflüge, an denen ich allesamt teilnehme. Vorher mache ich rund 3-4 private Vorflüge. Bei dem ersten Privaten
lasse ich allerdings noch die "Asse vom letzten Jahr" zuhause, bei den anderen müssen sie mit.
Nachdem sie eintrainiert sind, mache ich gerne noch einen Einzelmarsch. Problem ist hier aber die Zeit. Wenn man sie in 1 Minute Intervall startet,
kommt nach rund 10 Minuten wieder ein Schwärmchen zurück!
Bei den Jungen verfahre ich ähnlich, nur haben sie
noch 1-2 Vorflüge mehr. Damit bin ich eigentlich immer ganz gut gefahren- aber wie Du auch schon feststelltest, die Meinungen gehen weit auseinander-.
Grüße Jörg

Martin1
04.11.2000, 23:37
Hallo Franz,
wie schon gesagt viele "Wege führen nach Rom" aber aus meiner Sicht (erfolgreicher Schlag im Kohlenpott 2.Bezirk) einige Tipps:
1.) ca. 10 private Flüge vor oder auch zwischen
den eigentlichen RV-Vorflügen (2x10km,dann immer ca.30-40km)*diese Entfernung reicht völlig aus.
2.) der erste vielleicht auch sogar der zweite RV Vorflug kann dabei ausgelassen werden !!! Auf dem letzten RV Vorflug sollten die Tauben allerdings eingesetzt werden.
3.) Während der Preisflüge sollte 1x der bereits bekannte 30-40km Flug durchgeführt.
4.) Wichtig ist, das der 30-40km Flug immer vom gleichen Auflaßplatz gestartet wird !!!!!!!!
5.) Diese Vorgehnsweise eignet sich bestens wenn man die Witwer "trocken" schickt, (keine Jungtieraufzucht)allerdings sollten die Vögel bei den ersten privaten Flügen nicht unbedingt auf Treiben stehen.

Mit Sportgruß
Martin

Franz
06.11.2000, 11:10
hallo jörg !
vielen dank für deine antwort !
in welchen entfernungen führst du die privatflüge durch ? ausserdem interessiert mich das einzeltraining ? für meinen bestand (10 witwer sollen es werden) ist das wohl nicht so aufwendig . sind 3-4 minuten startpause zwischen den tauben ausreichend ???? aus welchen entfernungen ist einzeltraining sinnvoll ????
mfg franz

Franz
06.11.2000, 11:21
hallo martin !
dank für ihre ausführliche antwort !
leider kann ich wohl aus zeitlichen gründen den tainingsplan nicht ganz einhalten , aber ihre ausführungen sind ein guter anhaltspunkt für meine weiteren überlegungen.
ich will mir eine sehr kleine witwermannschaft (10witwer) zulegen , da ist auch einzeltaining möglich . ist das auch sinnvoll , haben sie erfahrungen damit gemacht ????
vielen dank
mfg franz

Berger OVATOR
06.11.2000, 19:02
Guten Tag werte Sportfreunde,

ich rate davon ab mit alten Tauben Einzeltraining durchzuführen.
Beim Einzeltraining fliegen die Tauben langsamer den heimatlichen Schlag an !!
Durch oftes Einzeltraining erzieht man sich Bummelanten. Es ist besser kleine Gruppen zu bilden! Z.B. drei Tauben zusammen in der Gruppe fliegen lassen.
Bei Jungtauben ist ein Einzeltraining vor oder während der Reisesaison meiner Meinung auch nicht gut. Wenn nach der Jungtierreise noch zu viele Jungtiere vorhanden sind, kann ein Einzelauflass , wie ich es nenne als Selektionsflug, durchgeführt werden.
Wer nach 4 bis 5 Jungflügen oder mehr, nicht in der Lage ist aus ca. 50 bis 80 km alleine nach Hause zu fliegen, der ist es auch nicht Wert, über den Winter behalten zu werden.
Wer Tauben auf Geschwindigkeit trainieren will sollte keinen Einzelauflass durchführen.

A.Berger

Franz
08.11.2000, 11:37
guten tag herr berger,
auch ihnen vielen dank für ihre antwort.wie ich der intermeisterschaft entnehmen konnte , werden ihre ausführungen durch überdurchschnittliche erfolge untermauert. mir fehlt einfach die praktische erfahrung , deshalb ist ihre erfahrung für mich besonders relevant. daher werde ich wohl auf zeitaufwenige einzelauflässe verzichten.
was mich interessiert ist , wie sie es mit den privatflügen bei den jungen halten .trainieren sie die jungen auch zwischen den wettflügen , um solche preisprozente herauszufliegen ?
mfg franz

Berger OVATOR
08.11.2000, 18:59
Zuerst werden die Jungen an den Korb gewöhnt.
Hierzu werden die Jungen morgens hungrig in den Korb (die heute sehr verbreiteten und bekannten Trainingskörbe) gesetzt. Gegen Nachmittag werden die Jungen gefüttert. Hierfür haben wir statt der geschlossenen "Klappe" für Trainingsauflass, einen Einsatz mit Stäben gebastelt und eingesetzt. Die Jungen können also außen in einer Futterrinne gefüttert werden. Die Jungen lernen schnell und fressen nach kurzer Zeit, sie haben ja Hunger.
Anschließend wird die Futterrinne weggenommen und nach ca. 1 Stunde durch eine "Wasserrinne" (schmale flache Regenrinne) ersetzt. Dann wird mit blätschern das Wasser in die Rinne gefüllt.
Dadurch lernen die Jungen, dass es im Korb auch Wasser gibt.
Am nächsten Tag werden die Jungen dann morgens leicht gefüttert und getränkt. Gegen Nachmittag werden die Jungen dann am Schlag freigelassen.

Das ist eine sehr wichtige Vorbereitung, da die Jungen an keinen Vorflügen teilnehmen.
=> Korb kennen und dort trinken lernen.

Danach beginnt unser Trainingsprogramm.
1. Flug: ca. 3km
2. Flug: ca. 10 km
3. Flug: ca. 18 km, je nach Verhalten wird diese Entfernung mehrmals geflogen!
Dieses Jahr waren unsere Jungen sehr flugfreudig, deswegen habe ich auch wegen der fehlenden Zeit (der Schlag ist 240 km von meiner Arbeitstelle entfernt!!!!, Training konnte fast nur am Wochende durchgeführt werden) die Entfernung direkt erhöht.
4. und 5. Flug: ca. 50 km
6. Flug: 100 km, dies war der Auflassort vom 1. Preisflug!
Danach hatten wir Probleme mit der Jungtaubenkrankheit! Ursache war wahrscheinlich ein Zuflieger den mein Vater nicht erkannte. Ich entdeckte diesen am Wochende und da war es schon passiert! Das hatte aber auch einen Vorteil, denn die Reise startete erst 2 Wochen später, so dass die Jungen sich jetzt mit der jungtaubenkrankheit auseinandersetzen mußten! Ich habe sofort entsprechende Medikamente gegeben, wodurch wir nur 1 Junges verloren!!
7. Flug: ca. 50km
8. + 9. Flug: 100 km
Danach 1. Preisflug (Tauben erstmals im Kabi)
Es wurde zwischen den Preisflügen jeweils 1 weiterer Trainingsflug gestartet (2 x 100km und 1 x 70km schlechtes Wetter)

Das war dieses Jahr ein Trainingsprogramm wie wir es in dieser Intensität (Entfernungen) noch nie durchgeführt haben!!!! Die Jungen flogen rein vom Sitzbrett, nicht verdunkelt oder ähnliches.

Nebenbei bemerkt waren unsere Jungen aber auch noch nie so flugfreudig, obwohl im Jungschlag nur am Wochende unter den Sitzplätzen durch mich sauber gemacht wurde (Rest Erbsenstroh) und der Schlag noch nie mit so vielen Jungen besetzt war!?
Ob es an einem von mir neu entwickeltem Produkt liegt, wird sich in der Zukunft durch verschiedene Versuchsfütterungen hoffentlich noch zeigen!?

Beispiel: Die Jungen wurden Samstagvormittag hungrig eingekorbt. Nachdem der Wettflug der Alttauben abgeschlossen war wurden die Jungen, die jetzt bereits über 6 Stunden im Korb in der Garage standen, auf 50 km Nachmittags gegen 17 Uhr aufgelassen. Nach gut 60 min kamen sie am Schlag an. Anstatt jetzt zu landen flogen die Jungen noch über eine Stunde am Haus, wobei sie auch längere Zeit wegzogen. Danach entschloss ich mich die jungen auf 100km zu trainieren und sieha da, jetzt landeten sie zügig nach der Ankunft.

Nachteil dieser Methode: Tausende km auf der BAB!

In früheren Jahren waren die Jungteirerfolge auch schon sehr gut, ohne soviele Km zu trainieren.
Kürzere Flüge tun es sicher auch!
Leider hatten wir mit dem Reingehen etwas Probleme. Naja enen erten Konkurs konnten wir nicht erringen, schade, macht aber nix, die Mannschaftsleistung zählt.

Wenigstens eine weite Trainingstour vom Auflassort des ersten Preisflug werden wir wohl bei guter Fluglust der Jungen in Zukunft wieder machen!
Gut Flug A. Berger

Franz
09.11.2000, 12:01
guten tag herr berger ,
mit so einer ausführlichen und "gehaltvollen" antwort hätte ich nicht gerechnet .
vielen,vielen dank für ihre mühe .
vielen dank auch für den tip zum gewöhnen der tauben an das trinken im kabi. das hatte ich ohnehin vor , sie haben mich dabei noch bestärkt. ich will eine genaue rekonstruktion einer transportkabine bauen , um so die tauben optimal anzulernen .
die vielen trainingsflüge kann ich zwar nicht alle durchführen , aber endlich mal eine komplette antwort zu dem thema .ich bekomme oft zu hören : 2-3 trainingsflüge ,das reicht !
die gleichen züchter sieht man dann unter der woche zwischen den preisflügen die tauben zum training fahren. soviel dazu ....
weiterhin gut flug wünscht
franz

Stefan07226
27.11.2000, 12:33
Hallo,
Ob ihr es nun glaubt oder nicht: In unserem Verein spielt ein Züchter seit längerem mit großem Erfolg mit Jungtauben. Und das ohne Wegbringen! Er hat seine Tauben im vierten stock auf dem Wohnhaus und es ist ihm zu aufwendig ca 50 Junge mehrmals pro Woche quer durchs Haus zu schleppen. Außerdem sagt er zu den Trainierern: Wenn die Flüge beginnen, habt ihr doch schon nen ganzen Kleinwagen an Benzingeld verfahren - Das könnt ihr auch durchs Geldsetzen nicht mehr reinholen.
Seine Methode ist allerdings auch ausgefeilt. Die Jungen trainieren grundsätzlich 2x täglich (Morgens vor und Abends nach den Witwern). Zudem grundsätzlich Sonntags nach dem Flug und Samstagsmorgens. "Wenn sie mitziehen wollen, dann sollen sie's machen..."
Ich persönlich habe zu viel Angst um die Jungen, bin aber der Meinung, daß dieses Training etwa gleichgut und viel billiger/einfacher ist.
Übrigens dieses Jahr gewann der Züchter den Pokal für prozentual bestes Jungtierschicken - gegen über 150 Züchter und fast 7000 Tauben auf der ersten Tour! Zudem einen ersten Preis auf der letzten Jungtour von 265 km.

Gut Flug
Stefan

timo
27.11.2000, 21:28
hallo stefan, wie schreibt doch ein bekannter züchter " viele wege führen nach rom ". was du hier schilderst ist mit sicherheit eine sehr gute methode, welche ich mehr oder weniger unfreiwillig vor einigen jahren praktizierte. montag abend warebn nach dem morgentraining 4, von 26 im schlag. bis zum samstag waren alle wieder da. diese jungtierreise war für mich damals hervorragend. beim 1. flug, 26/23, wobei die restlichen 3 nur nicht eingesprungen sind, bzw. zu schwer zu fangen waren. trotz dieser erfahrung habe ich es - aus angst - nicht wieder probiert. das risiko war mir zu groß. gleiches wie ich, kann dir reinhard mayer von seinen " trainingseinheiten " im jahr `99 berichten. auch er flog dann überragend. es ist also sicherlich keine schlechte methode. trotzdem läuft man gefahr, auchb gute jungtauben zu verlieren.
m.f.g. g.b.

Franz
28.11.2000, 11:25
hallo zusammen !

dank für die anregungen . das training der junge an flugtagen ist sicher keine schlechte art des trainings . aber ist das nicht einfach zu riskant .wer weiss , wie weit die jungen sich dabei mitziehen lassen . verliert man dabei nicht auch sehr viele "gute" ? schlimmstenfalls steht man doch vor einem komplett leeren schlag !

mfg franz

timo
29.11.2000, 14:13
hallo franz, ich habe ja in meinem beitrag auf die risiken hingewiesen. das damalige training, so wie auch bei reinhard, war mehr oder weniger zufällig u. keinesfalls gewollt. nachher habe ich dies,-eben wegen der risiken- nie mehr praktiziert. im gegensatz zum bekannten von stefan. zumeist vergißt man dies auch nach einer gewissen zeit u. wird dann durch beiträge wie von stefan erinnert. für einen neuanfänger mit kleinem bestand ist diese methode sicherlich nicht anzuraten. viele grüße g. b.

Pfaelzer
29.11.2000, 17:47
Hallo Sportsfreunde, Jungtaubentraining muss nicht unbedingt sein. Wie einige vielleicht wissen, hatte ich im Reisejahr 2000 gar keine Jährigen sondern nur Junge die nach den Altflügen gezogen wurden. Ich wollte halt beweisen, das Herbstjunge auch gut fliegen. Leider bin ich mit meinem Experiment noch nicht zu ende aber so viel kann schon gesagt werden, wo andere gar keine Jährigen mehr haben, habe ich noch soviele, daß ich sie gar nicht alle unterbringen kann. Meine Herbstlinge hatten ja keinen Jungflug und auch keine Trainingsflüge im Frühjahr und trotzdem habe ich welche die von 7 Einsätzen 6 zum Teil frühe Preise geflogen haben. ( wurden bis 550 km gereist ) Leider konnte ich sie ab der 8. Tour nicht mehr setzen, da sie mit der Mauser begonnen haben. Meine Jungtauben hatten den ganzen Winter Freiflug und der Habicht hat auch einige davon geschnalzt und manchmal waren Abends von den 45 nur 30 im Schlag aber am nächsten Morgen waren sie dann immer fast alle da. Für mich ein eindeutiges Zeichen, daß Jungtauben keine weiten Trainingsflüge brauchen. Aber ein ausgiebiges Training am Haus sollten sie dann auf alle Fälle haben. Wie sagt doch Harry Tamsen, es ist vollkommen egal ob man Jungflug fliegt oder nicht, viel trainiert oder nicht, nach 2-3 Jahren sind 2 oder 3 Gute übrig und nicht mehr. Übrigens habe ich meine Herbstlinge gehalten wie Jungtauben, sie wurden nicht angepaart und vom Sitzplatz aus gespielt. Allerdings waren die Geschlechter getrennt. Bei den alten Tauben verfahre ich allerdings anders, die trainiere ich gut vor und auch unter der Saison. Wie hat Toni van Ravenstein in einem seiner Bücher geschrieben - " Ich brauche ungefähr 2 Wochen damit sie Witwer sind oder das Spiel verstehen ". Der Spitzenschlag im 30. Bezirk die SG Müller-Bischoff trainiert auch keine Jungtauben und sind dieses Jahr auch wieder Jungtiermeister geworden. Bischoff sagt das bringe sowieso nichts, da die eine der anderen sowieso nachfliegt, aber wenn sie aus dem Kabi aufgelassen werden, dann müssen sie ihren Weg suchen. Aber auch hier müssen die Jungtauben mind. 1 Stunde am Haus fliegen.
mfg Pfaelzer

Franz
04.12.2000, 13:08
hallo !

demzufolge(tamsen) sind ja jungtauben - training bzw -wettflüge überhaupt nicht notwendig...
ein interessanter aspekt :
der vorteil könnte im "ungestörteren" aufwachsen der junge liegen - keine stresssituationen ,keine infektionsgefahr in überfüllten kabis , kein verschleissen der tauben . --) längere leistungsfähigkeit der reisetauben
aber:
lernen die jungen nicht schneller und intensiver den reiseablauf (einsetzen , trinken im kabi usw.) als alttiere ? ausserdem fällt doch ein selektionskriterium weg ! (ver-)führt das nicht unweigerlich zu einem grösserem winterbestand bei unveränderter schlaggrösse ? schleppt man da nicht unnötig viele tiere durch den winter ????

vielleicht liegt die "wahrheit" ja irgendwo dazwischen ?

--) nicht so viele private trainingsflüge (oder gar keine ) und ein massvolles rv-programm (3 oder 4 flüge bis 200km) vom sitzbrettchen

damit wird man sicherlich nicht unter den jungmeistern sein , ich denke aber ,dass ich es so halten werde .

mfg franz

p.s.: vielen dank nochmal an alle , die sich an dieser diskussion beteiligt haben . ...sehr aufschlussreich !

Berger OVATOR
04.12.2000, 19:43
Ich bin nicht überrascht wie viele unterschiedliche Beiträge zum Thema "Training" geschrieben werden.
Ich möchte gerne eine Frage mit einer Feststellung in die Runde stellen:
Warum züchten wir, Sie Brieftauben?
Ich züchte Brieftauben weil ich Spass dran habe wenn die Tiere von den Flügen (Training oder Wettflug) nach Hause kommen!
Mir liegt als "Trainer" sehr viel daran meine junge Mannschaft gut auszubilden. Ich fühle mich für die Tiere verantwortlich und will jedem Tier die Möglichkeiten geben, die Rahmenbedingungen so gestallten, dass die Taube ihre Leistungsfähigkeit zeigen können.
Ich bin weiter der Meinung das zur Zucht eine Auslese gehört, die jedoch mit einer notwendigen Geduld für die gesunde Taube verbunden ist.
Also wenn ich Junge züchte, werden diese auch so oft wie ich kann und Spass daran habe trainiert und auf den Wettflügen getestet.
Die Selektion richtet sich sehr stark an den Ergebnissen, wobei ich auch junge Tauben halte die keine Preise geflogen haben, mich jedoch auch von Tieren trenne die auf 5 Wettflügen 5 Preise geflogen haben mir aber nicht zusagen.
Ein sehr guter Züchter sagte mir einmal, er behält jedes Jahr auch ein zwei Vögel denen er nichts zutraut! DAbei war es über 20 Jahre immer so, dass diese auch später nicht die Guten waren. Er aber immer noch wenigstens einen behält, nur um sich selbst und sein Gespür für die Gute Taube zu testen.
Ich mache mir schriftliche Notizen über meine eigene Einschätzung meiner Jungtauben. Es ist sehr Interessant wenn man sieht wie gut man seine eigenen Tauben kennt.
In diesem Sinne viel Spass beim Paaren und Reise 2001.
Gut Flug A. Berger

Pfaelzer
06.12.2000, 06:27
Hallo Sportsfreunde,
jeder hat doch sein Ziel dem er irgendwie zustrebt. Mein Ziel ist es, Tauben zu haben, die auch im Alter von 3 oder 4 Jahren noch Leistung bringen. Dieses viele Setzen habe ich auch schon gemacht und festgestellt, daß die Tiere nach 2 Jahren verbraucht waren. Nehmen wir mal den 93 - 232 der im Jungflug gar nicht gesetzt war und trotzdem Jährig 10 Preise flog und einen 1. Konkurs. Dieser Vogel bringt es fertig und fliegt Fünfjährig 12/12 und wird RV-Bester Vogel in 1998.
Und was das Setzen von Tauben angeht, bin ich vielleicht härter als viele andere. Ich verlange mind. 60% Reiseleistung und den ein oder anderen Spitzenpreis. Auch wurden meine Spätjungen 7 x gesetzt und zwar 2 x auf über 430 Km und einmal auf 550 Km. Zu diesem Zeitpunkt waren sie 8 Monate alt. Viele von uns haben Junge von 8 Monaten, aber setzen sie Ihre Jungen auch auf diese Entfernung? Wohlgemerkt das sind Junge die nach der Reisesaison gezogen wurden. Im Frühjahr habe ich mich im Chat mit einem sehr gut reisenden Sportsfreund darüber unterhalten. Er meinte die Verluste mit den Späten wären zu hoch. Dieses Jahr hat seine RV gleich beim ersten RV-Flug 70% der Jungtiere eingebüßt. Er hatte etwas mehr Glück , er hat nur 65% verloren. Waren die alle Schlecht? Die Verluste der Späten bei mir lag genau bei 25% und das Reisejahr 2000 war bestimmt nicht das leichteste.
Allerdings und das hab ich ja schon geschrieben, müssen die Jungen am Haus gut trainieren. Wie war es dieses Jahr bei uns im Jungflug? Gleich auf dem ersten Jungflug hatten wir fast 50% Verluste. Ich hatte Glück, ich hatte nur 25% Verlust und hab auch kein weiteres Jungtier mehr verloren. Dadurch, das ich aus familiären Gründen nicht am 2. Flug teilnehmen konnte, war es mir auch nicht möglich mich auf dem Jungflug zu plazieren. Meine Jungtauben waren kein einziges mal vorher im Korb. Dennoch hatte ich Flüge mit über 60% Reiseleistung. Es ist doch jedem selbst überlassen wie oft er seine Tiere setzt. Bei uns gibt es die freien CFB Flüge, die haben allerdings horrende Verluste zu beklagen. Und die Züchter die an diesen Flügen teilnehmen fliegen später auch nicht besser als ich oder als z. B. Bischoff in Pirmasens der keine freien Jungflüge mitmacht. Ich glaube nicht das es sein muß. Und den anderen alles nachmachen ist mir absolut zuwidder. Wer von uns probieert den noch was aus? Wir alle kaufen uns Bücher oder Videos und machen den anderen alles nach - und das ungefragt. Nehmen wir doch einmal die Augentheorie, wenn einer diese Ansicht hat, wird er von den anderen zerrissen. Aber diese Züchter haben wenigstens eine Ansicht der Ding/ Probleme die sie bewältigen wollen. Man sollte jedem die Möglichkeit geben seine Ansicht zu äußern. Eines weiß ich mit Sicherheit, ein Ass wird nicht ein Ass wenn es auf dem Jungflug oft gesetzt wird oder wenn es oft im Korb trainiert wird und den anderen hinterherfliegt. Es ist nämlich das Ass das das auch diese kleinen trainingsflüge dominiert, meiner Meinung nach. Wer meint die viele Fahrerei ist nötig der soll es machen, ich habe nicht die Zeit dazu und will es auch nicht machen und habe auch gute Tauben gezüchtet. Allerdings weiß ich nicht, ob sie anders nicht erfolgreicher gewesen wären. Es ist halt mal so.

"VIELE WEGE FÜHREN NACH ROM"
mfg. Pfaelzer