Fütterung der Reisetauben
 

Hallo Sportfreunde,

nach alter Väter Sitte wird heut zu Tage immer noch bei den meisten Züchtern die 2 bzw. 3 - Phasen-Fütterung durchgeführt.
Wäre es da nicht einfacher, wenn man den Inhalt aller Säcke ( Diätfutter, Witwerfutter und Energiefutter ) zusammen mischt, und dieses den Tauben von Sonntag bis Samstag geben würde? Eventuell kann man ja direkt nach dem Flug nur " leichtes Futter " geben.

Einerseits sagt man ja, dass eine Futterumstellung nicht von heute auf morgen geschehen sollte, da sich der Taubenkörper erst daran gewöhnen muss. Und dieses ist ja gerade bei der Phasen-Fütterung der Fall!

Ich glaube es war mal Toni von Ravenstein, der seinen Witwern nur gemischtes Futter verabreicht hat.
Er sagte auch, dass die Taube am besten wüsste, welche Körner sie benötigt.

Einfacher wäre es schon, wenn man Anfang der Saison das ganze Futter zusammen mischen würde.

Wie ist eure Meinung dazu, und insbesondere bin ich auf die Antwort von Alfred Berger gespannt.

Es geht hier nicht um die Fütterung der Weitstreckentauben!

Gruß Franz

Hallo Franz,

grundsätzlich stimme ich dir zu. Wenn man allerdings nur eine Mischung die ganze Woche über füttert, dann muss man die Tauben gut beobachten können. Ein Experte auf dem Gebiet der Fütterung sagte mir mal, dass man bei einer einzigen Mischung das Problem hat, dass die Tauben zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Woche ihre Form finden. Das eine Tier ist Mittwoch schon wieder "fertig", dann sinkt die Formkurve eher wieder, das nächste ist erst am Freitag "fertig" - das ist für den Flug schon fast zu spät, um die Top-Form zu haben usw.
Gibt man unterschiedliche Mischungen, so kann man lt. diesem Experten die Verfassung zum Wochenende etwas besser steuern. Und ähnlich sehe ich das auch.
Ich denke, dass ein Top-Züchter mit einer einzigen Mischung und dazu evtl Sämereien, Sonnenblumenkerne, Nüsse etc. sehr gut auskommt. Ich traue mir das nicht zu und versuche es mit zwei Mischungen, wobei die eine zu Wochenbeginn etwas weniger energiereich ist.

Gruß Sascha

Hallo Sportsfreund,
natürlich könnte ich dazu wieder ausführlich antworten. Ich muss aber sagen, dass ich dies gerade hier im Forum bereits seit 2001 häufig gemacht habe.
Daher bitte ich doch mal im Archiv zu Stöbern. Dort wird man mit Sicherheit fündig und meine grundsätzlichen Empfehlungen zum Fütterungssystem sind über die Jahre gleich geblieben.

Das die Mehrheit der Züchter heutzutage eine klassische 3-Phasenfütterung praktiziert bezweifle ich stark.

Danke für das Verständnis und allen ein frohes Fest.
Alfred Berger

Ich glaube, dass man mit einem einheitlichen Futter, dass man dauerhaft Füttert, sich selber wertvolle Optionen in der Formsteuerung nimmt.

Nimmt man z.B. die Eiweißversorgung, die am Anfang der Woche meiner Meinung nach sehr wictig ist und zum Wochenende hin an Bedeutung verliert.

Habe ich eine Einheitsmischung mit Hülsenfüchten, die bis zu 72 Stunden brauchen um verdaut und umgewandelt zu werden, welche im noch am Einsatztag oder einen Tag zuvor füttere, dann ist die Taube beim Flug zusätzlich mit eben diesen Verdauungsprozessen belastet, kann daraus aber nicht mehr Leistung ziehen.

Ebenso wichtig sind für mich, die Zufütterung von Kohlenhydraten und Fetten, während der letzten drei-vier Mahlzeiten. Auch da würde mich eine Einheitsmsichung nur bremsen.

Vor dem Einsetzen "leichtes" Futter zu geben, halte ich persönlich für einen großen Fehler, wobei natürlich die Frage ist, was du unter "leicht" verstehst.

Gruß

Stefan

Form.
 

Du übersiehst, dass die Verdauung im Kropf beginnt und nicht endet.

Ich habe in diversen Publikationen gelesen, dass die vollständige Verdauung von Hülsenfrüchten bis zu 72 Stunden dauert, mit 48 Stunden muss man mindestens rechnen, wobei es natürlich auch unterschiede bei der Verdaulichkeit verschiedener Hülsenfrüchte gibt.

Was nicht verdaut ist, kann auch keine Energie liefern und wird mehr oder minder als Ballast mitgeschleppt. Das heißt sicher nicht, dass Tauben auch mit Hülsenfrüchten am Einsatztag keine Preise fliegen können, aber ich tendiere dazu diese unsinnige Art des Fütterns sein zu lassen.

Hallo Achim

Hut ab vor so viel Durchblick........http://u.jimdo.com/www20/o/s4c14c936.../std/image.gifsagen wir mal so, oder ich behaupte mal, dass Futter befindet sich so um die 3 bis 17 Sdt. im Kropf, die Betonung liegt auf Kropf !!! http://www.allerlei-christine.de/oldie00019.gif


Hallo Stefan

genau so ist es !!!!!!

??
 

@-Hut ab vor so viel Durchblick.???
Ja. Werner des do kürzer die verweildauer d.K. 3.ST ist Super, desdo besser waren die erfolge bei den Preisflügen für mich ein Gratmesser der Form.
Ps. empfehle das Buch DIE SPORTTAUBE Rösler.
Und nicht die An und Abrede vergessen.
M.f.G. Haluter.:D

Hallo Stefan,

wenn die Annahme stimmt, dass die Taube selber weiß, welche Körnerarten sie nötig hat, wird eine Reisetaube von selbst an den letzten beiden Tagen keine Erbsen mehr zu sich nehmen, da ihr Eiweißdepot voll ist.
Um den Eiweißgehalt einer Taube zu deckeln meine ich, sollte man für den Proteinbedarf sich nicht nur auf die proteinreichen Körner verlassen.

Wie man bei der Fütterung der Tauben sehen kann, welche gerade Junge im Nest liegen haben, bleiben am Anfang der Mais und danach die Erbsen liegen. Vielleicht weiß die Taube doch, welche Körnerarten ihr Junges zu welcher Zeit benötigt!?

Heute lese ich in einer Taubenzeitschrift Schlagberichte über 3 erfolgreiche Züchter, die alle verschiedene Sorten Futter vor der Saison zusammen mischen, und dies den Reisetauben über die ganze Woche geben.

Da ist z.B. eine SG aus dem RegV 452.
Ich zitiere mal einige Zeilen daraus:
Als Reisefutter kommen 3 Sorten zum Einsatz, allerdings nicht nach der 3-Phasen-Fütterung. Alle 3 Sorten werden zu gleichen Teilen gemischt und während der gesamten Reisesaison gegeben. Das heißt: Eine einzige Futtermischung für Flüge von 170 bis 650 km. Nur bei Flügen ab 350 km kommen zusätzlich noch geschälte Sonnenblumenkerne und Mais zum Einsatz. " Futterumstellung ist Stress für die Taube !" hatte Diplom-Biologe Alfred Berger beim Regionalverbandstag 2011 in Speyer referiert- Michael und Andreas haben diesen Rat beherzigt und seitdem eine deutliche Leistungssteigerung im Bestand festgestellt.
Zitat Ende.

Nun kann man sagen: Papier ist geduldig.

Ebenfalls steht ein Bericht über einen österreichischen Sportfreund in der Zeitschrift, der 4 Futtersorten mischt, dieses aber als Grundreisefutter dient.

Ich habe aber noch keinen Bericht von Futterherstellern lesen können, die eine Mischung verschiedener Firmen, bzw. ihre eigenen Futtersorten für gut befinden. Ist ja auch klar, jeder will nur seine eigenen Produkte verkaufen.

Wie Alfred Berger schrieb, hätte er schon einige Beiträge zu diesem Thema geschrieben. Nun habe ich einen kleinen Teil gelesen, u.a. dem vom 3.1.2007. Leider stand zu diesem Themenkomplex nichts drin.

Lieber Alfred, deshalb bitte nur einen kleinen Hinweis von dir, ob du eine Mischung auch für gut heißt, oder nicht. Es muss keine Abhandlung über das Thema Fütterung beinhalten. Vielleicht kannst du das Beitragsdatum nennen, wo dieses Thema behandelt wurde, dass erspart uns viel Arbeit.
Hierfür wäre ich dir sehr dankbar.

Gruß Franz

Ich kann es nicht so recht glauben, dass die Taube selber weiß welches Futter gerade für sie am nötigsten ist. Das würde ja auch ein Zeitgefühl unterstellen, wann die nächste Tour ist und vor allem, wie hart die nächste Tour wird. Meiner (geringen) Erfahrung nach gehen die fetthaltigen Körner immer als erstes weg, egal ob am Anfang, oder am Ende der Woche.

Ich bezweifle nicht, dass es Züchter gibt, die mit einem gemischten Futter meisterhaft spielen. Einfach schon darum, weil Futter nur ein Bestandteil des Gesamtpaketes ist.

Ich will mich auch nicht so weit aus dem Fenster lehnen und die richtige Fütterung wichtiger machen, als sie ist, aber für mich hat eine Futter/Beiprodukte Umstellung anhand wissenschaftlicher Publikationen in diesem Jahr einen enormen Schub gebracht.