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Carla 27.10.2010 20:03

Fatale Diagnose
 
:( Hallo Sportsfreunde und Leidensgenossen,

bin neu im Netz und habe ein Problem. Seit 35 Jahren bin ich mit dem Taubenvirus infiziert. Seit meinem Neubau vor 10 Jahren habe ich in Eigenregie Tauben und mich aus der SG mit meinem Vater gelöst. Nach Anfangsschwierigkeiten in Führung/Versorgung, war ich auf der Suche nach einem für Berufstätige geeignetem Futtersystem. Dieses habe ich vor 3 Jahren erfolgreich gefunden und habe seitdem eine Leistungsexplosion bis hin zur RV-Meisterschaft in 2010. Die Krönung war aucch noch der 7. Platz im RegV-Jungflugmeisterschaft und den 24. Platz im Uplandderby. Dann komme ich zum Lungenfacharzt wegen der G26-Untersuchung für Atemschutz bei der Feuerwehr. Da er meine Familie und die Hobbies kennt, machte er einen Allergietest auf Tauben. Da ich nichts merkte , stimmte ich zu. Jetzt habe ich den Salat. Oberste Grenze im Allergienormbereich 30, Gerät misst bis 200, bei mir ist keine Wert mehr feststellbar und dass mit 2 Sternchen. Laut Arzt sollen alle Tauben weg, da ich noch jung bin und noch keine Fieberschübe und Erstickungsanfälle habe. Will aber das Hobby auf dem Höhepunkt, wovon man von Kindesbeinen an träumt, nicht aufgeben. Maske Ja oder nein?! Könnt Ihr mir ehrliche Erfahrungsberichte zur Hilfestellung geben.

Gruß
Carla

OOO 28.10.2010 08:02

Hallo Carla,
so eine Nachricht schockt sicherlich. Ich habe auch keinerlei einschlägige Erfahrungen. Aber Erfahrung mit Ärzten, Diagnosen und Meßtechnik. Aus der Ferne und entsprechend deiner Schilderung besteht offensichtlich zwischen dem Ergebnis irgend eines Meßgerätes und deiner tatsächlichen körperlichen Reaktion auf deine Tauben ein Widerspruch: Dir geht es bei den Tauben gut, du merkst nichts wie du schreibts, aber ein Schnelltest per Meßgerät signalisiert eine hochalarmierende Allergie.

Ich würde zunächst diesem Widerspruch nachgehen. Man sollte einen ärztlichen Rat nie verharmlosen oder ignorieren! Aber man sollte immer auch daran denken, dass auch Ärzte nur gewöhnliche Menschen sind, die manchmal etwas übersehen (und zum Beispiel eventuell die Grenzen irgend eines Allergie-Schnelltests oder die mögliche Fehleranfälligkeit von Meßtechnik falsch einschätzen).

Lass dich von einem ausgewiesenen Fachmann für Allergien untersuchen. Vergiss die Allgemeinmediziner in speziellen Fragen. Medizin ist zu komplex, als dass jeder Arzt Fachmann in allem sein kann, auch wenn man z.B. den Dr. noch so gut kennt und der noch so nett ist.
Erzähle dem Allergologen von der Untersuchung im Rahmen der Feuerwehr. Aber auch von deinen persönlichen Erfahrungen im Umgang mit den Tauben und der Tatsache, dass du unbedingt weiter Tauben halten möchtest.

Eventuell wird die Diagnose des Fachmanns ja gar nicht so schlecht ausfallen. Und falls doch eine Allergie festgestellt wird, gibt es z.B. mittels Desensibilisierungstherapie auch noch Möglichkeiten die Allergie selbst zu bekämpfen anstatt gleich die Tauben abzuschaffen.

Eine Optimierung des Schlags in Richtung "Staubarmut" kann eventuell auch ein Mittel sein.

Aber gerate erstmal nicht in Panik, wegen eines eventuell unsensibelen und vorschnellen Vorschlags eines Arztes im Rahmen eines Schnelltests für Allergien.

Alles Gute
Meinolf

argail 28.10.2010 08:23

Kleine Geschichte dazu: in 2006 wurde bei meiner Stiefmutter eine schwere Lungenkrankheit aufgrund von Taubenstaub festgestellt. Panisch schaffte mein Vater alle Tauben ab. Es ging ihr aber nicht besser.Herbst 2006: eine andere Klinik diagnostizierte KEINE Taubenstauballergie,ergo: Tauben wieder anschaffen/zurückholen. das ganze Jahr 2007 dann ein auf und ab mit der Krankheit,Atemnot,Kurzatmigkeit etc.......Lungenfachklinik ,Diagnose:unbekannt....im Arztgespräch wurde erwähnt,dass Tauben gehalten werden. Plötzlich eine Diagnose:es sind die Tauben!!!*schon komisch,oder?*
Also:alle Tauben wieder weg!!! In weiser Voraussicht behielt ich aber 6 Paare in meinem Geräteschuppen(zu der Zeit hatte ich noch keinen eigenen Schlag)......Winter 2007:ein Bild des Jammers: Muttern jappst immer noch,keine Medikamente helfen,Vater sitzt mit leerem Blick vorm leeren Schlag,zum Heulen!!!

Januar 2008: erneute Untersuchung in einer anderen Lungenspezialklinik ,Untersuchung durch den rennomiertesten Lungenfacharzt Deutschlands. Ergebnis: versteckte ,nicht diagnostizierte entzündliche Veränderung der Lungenbläschen,wahrscheinlich durch eine verschleppte Infektion. Definitv und absolut KEINE Tauben-oder sonstige Allergie. Neue Einstellung auf Medikamente,alles super!!!

Vater hat die 6 Paare wiederbekommen und seitdem läufts rund,ab 2008 habe ich meinen eigenen Schlag im Schrebergarten weil ich durch mein "Taubenasyl" wieder Blut geleckt habe.

Moral der Geschichte: trau keinem Arzt und keiner Einzelmeinung!!! Vielfach wird die Taube nur als Vorwand genommen um nicht sagen zu müssen: Tut mir leid,ich habe keine Ahnung was es ist........

Gruß,

Michael

taubenpitt 28.10.2010 09:41

Hallo Sportfreund,

in meinem Verein habe ich die gleiche Diagnose von einem Vereinskameraden gehört.
Auch hier war der "Arzt des Vertrauens" mit Familie und Hobbies
des Patienten vertraut.
Auch hier war der Arzt sicher, den Grund für das Krankheitsbild
in den Tauben gefunden zu haben.
Wir haben lange auf unseren Freund eingeredet und ihm zu einem Besuch
bei einem nicht "vorinformierten" Facharzt geraten.
Dessen Diagnose hatte dann nichts mit den Tauben zu tun !
Das ist 20 Jahre her. Die Tauben hat er immer noch.
Es geht ihm prächtig !
Manchmal sind ärztliche Diagnosen so zutreffend wie Wetterprognosen
am Dienstag für Samstag !
Kopf hoch, und hol eine unvoreingenommene 2. Meinung ein !

Grüße
aus Düsseldorf
Peter Nagel

Prox 28.10.2010 09:47

Fatale Diagnose
 
Hallo Meinolf, hallo Michael,

auch wenn ich persönlich keine Probleme mit der beschriebenen Krankheit habe, ich finde eure Beiträge sind zwei wunderbare "Mutmacher" für unserem Sportfreund Thomas.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, zwei oder sogar drei medizinische Gutachten sind besser als eine. Auch der Rat mit dem Facharzt ist eine absolute Notwendigkeit.

Thomas, dir wünsche ich, dass du die Angelegenheit gut hinter dich bringst. Sollte sich die Diagnose jedoch bewahrheiten, es gibt einige Hilfsmittel, um den Taubensport trotzdem auzuüben. Ich denke da z. B. an Masken, oder kleine Schläge, die nur von außen bedienbar sind.

Gruß
Wilfried

beer 28.10.2010 10:04

Voreingenommene Ärzte
 
Hallo,

wenn Ärzte wissen, dass Patienten irgendwo Tauben haben, steht die Diagnose fest: Es sind die Tauben. Sie wissen nicht, dass Tauben heute sauber und pfleglich gahalten werden. Sie vermuten, was hier schon oft geschrieben wird, es sind "Ratten der Lüfte", in wilde, verkommende Behausungen.

Meine Frau hatte vor fast 20 Jahren auch eine schwere Lungenentzündung. Sie lag im Krankenhaus, war aber schon auf dem Wege der Besserung. Stationsschwester war meine Nichte. Die hatte nach einiger Zeit aber nichts besseres zu tun, als den behandelnden Arzt zu erzählen, dass wir Brieftauben hätten. Der "Befehl" kam sofort: Die Tauben sind es, die müssten weg! Natürlich wussten wir, dass es bestimmt nicht daran lag, wir dachten nicht daran. Bei einer Nachuntersuchung nach längerer Zeit, war der Arzt schockiert, dass die Tauben noch da waren.

Das Ende vom Lied, die Tauben sind immer noch da, (300) es sind nie wieder gesundheitliche Probleme aufgetreten.

LG, Dirk

Frajodu 28.10.2010 11:25

hallo zusammen,

noch eine wahre Begebenheit:

Ein Sportfreund aus unserer RV ( Bruder von Fritz Eichenauer ) hatte jahrzehnte lang Brieftauben. Riesenerfolge in der RV sowie im damaligen 20. Bezirk.
Vor einigen Jahren wurde er durch seinen Hausarzt untersucht, da sein Husten mit einzelnen Fieberschüben nicht aufhörte. Als dieser dann hörte, dass er Brieftauben hätte, Diagnose: Taubenallergie!
Also mußte er schweren Herzens die Tauben abschaffen.
Trotz Abschaffung der Tauben war die Kurzatmigkeit immer noch vorhanden. Daraufhin machte er einen Termin bei unserem ehemaligen Präsidenten Dr. Kohaus. Nach gründlicher Untersuchung im Krankenhaus wurde festgestellt, dass es sich nicht um eine Taubenallergie, sondern um eine Hundehaarallergie handelte. ( Er hatte einen Rottweiler ).
Leider waren die Tauben nicht mehr vorhanden, und einen Neuanfang kam nicht mehr in Frage.
Deshalb rate ich jedem, der so ein Problem hat, sich nicht nur von einem Arzt untersuchen zu lassen. Bei der Anemese möglichst nicht über Tauben sprechen. Soll der Arzt selbst durch einen Allergietest herausfinden.

Gruß Franz

Witte Duiv 28.10.2010 11:55

Hallo
Ich habe ein chronisch obztruktives Lungenemphysem.
Das heißt--COPD !Ich habe nur noch die Hälfte der Lungenbläßchen.
Der Arzt sagte vom Rauchen.
Ich weiß es aber besser.Ich habe in früheren Jahren als Dachdecker große Hallen mit Welleternit gedeckt.Da haben wir noch ohne Schutz die Platten mit der Flex geschnitten.Wir wußten damals ja noch nicht das Eternit ,Krebs auslöst.
Deshalb bin ich heute froh das ich nur COPD habe und keinen Krebs.
Ich bin laufend unter Kontrolle beim Lungenarzt und habe auch die Erlaubnis vom Arzt das Tauben halten .Ob sich meine Krankheit verschlechtert kontlliert er ja laufend.
Die Krankheit hat sich seit dem nicht verschlechtert.Man soll nicht immer alles auf die Tauben schieben.

LG,---Klaus

SG Rosin 29.10.2010 00:04

Hi Carla Kopf hoch !!!!!!!!!!!!!!!

Natürlich ist Gesundheit alles, aber wenn mir einer sagen würde von den Ärzten ``Tauben abschaffen`` . Ich bin 25 Jahre, meine Freundin (23) seit 3 Jahren zusammen hat mal aus Scherz nach 4 monaten danach gefragt......Tauben oder ich...diese frage stellt sich nicht, bin mit diesen Tieren aufgewachsen....sie bedeuten mir alles. Auch meine Arbeit weiß dieses zu schätzen bin in einem Hotel beschäftigt ( kaum Freizeit) sobald dieses gefährdet ist fühle ich mich nicht wohl. Ich habe großen Respekt vor diesen Tieren....sie begleiten mich jeden Tag bis in den schlaf...und morgens werde ich wach und denke an meine Tauben.

Carla solange es geht bleib bein den Tauben.
Wünsche dir alles Gute.

Dir immer Gut Flug
Martin

OOO 29.10.2010 07:53

Ergänzung
 
Hallo,
bei einigen Beiträgen fiel der Rat, dass man am besten die Tatsache, dass man Tauben hält, verschweigt. Ich persönlich halte das für keinen guten Rat. Denn warum verschweige ich es dem Arzt? Weil ich nicht das volle Vertrauen in seine Fachkompetenz habe, und eventuell denke, der wird es sich eh einfach machen und "Tauben!" ausrufen und fertig.

Eventuell ist dies ja auch tatsächlich bei der Mehrzahl der Ärzte der Fall, keine Ahnung (wird da nicht anders als auf meinem Jungtierschlag aussehen, was die wirklich Guten betrifft). Aber dann sollte man diese Mehrheit der Ärzte halt meiden, und nach den wenigen guten unter ihnen suchen, denn auch die gibt es tatsächlich.

Vertrauen zum eigenen Arzt ist aber sicher eine Grundvorraussetzung für eine richtige Diagnose und Behandlung. Mißtrauen halte ich für keine Basis. Wenn's nur um 'ne Erkältung geht, ist ein eingeschränktes Vertrauensverhältnis wohl nicht schlimm. Aber wenn es tatsächlich mal etwas Ernstes ist?!

Alles Gute
Meinolf


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