Internet-Taubenschlag Diskussions Forum

Internet-Taubenschlag Diskussions Forum (https://forum.internet-taubenschlag.de//index.php)
-   Züchter-Stammtisch (https://forum.internet-taubenschlag.de//forumdisplay.php?f=2)
-   -   Inzucht- u. Ahnenverlustkoeffizient (https://forum.internet-taubenschlag.de//showthread.php?t=21642)

Herwig 29.11.2012 21:44

Inzucht- u. Ahnenverlustkoeffizient
 
Hallo Sportfreunde!

In der Tierzucht kennt man sowohl den Inzucht- als auch den Ahnenverlustkoeffizienten an dem man erkennen kann wie stark ingezüchtet wurde oder wie hoch die Anzahl der Ahnen tatsächlich noch ist.

Wie bewertet ihr diese Berechnungsgrundlage? Wertvoll? Unwichtig?

Wäre eine automatische Berechnung mit den gängigen Abstammungsprogrammen interessant (können diese akt. nicht)?

Ab welchem Prozentsatz haltet Ihr einen Inzuchtkoeffizienten bei Brieftauben für kritisch?

Habe mal ein paar meiner eng gezogenen Zuchttauben durchgerechnet, die für die Zucht von Reisetauben in der Kreuzung verpaart werden:
200
Inzuchtkoeffizient 24,51 %
Ahnenverlustkoeffizient 84,65 %
326
Inzuchtkoeffizient 17,77 %
Ahnenverlustkoeffizient 82,26 %
698
Inzuchtkoeffizient 14,74 %
Ahnenverlustkoeffizient 85,71 %
637
Inzuchtkoeffizient 28,13 %
Ahnenverlustkoeffizient 70,97 %

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

Gruß

Michael

Frajodu 30.11.2012 13:10

Hallo Michael,

zunächst solltest du einmal schreiben, was für dich eine Inzucht ist.
Bruder x Schwester; Mutter x Sohn, oder Halbbruder x Halbschwester.

Von einem Inzucht - und Ahnenverlustkoeffizienten habe ich noch nie etwas gehört. ( Bildungslücke bei mir! ).
Welcher Verlust oder von was ist damit gemeint?

Gruß Franz

WernerW 30.11.2012 13:36

Zitat:

Zitat von Frajodu (Beitrag 131651)
Hallo Michael,

zunächst solltest du einmal schreiben, was für dich eine Inzucht ist.
Bruder x Schwester; Mutter x Sohn, oder Halbbruder x Halbschwester.

Von einem Inzucht - und Ahnenverlustkoeffizienten habe ich noch nie etwas gehört. ( Bildungslücke bei mir! ).
Welcher Verlust oder von was ist damit gemeint?

Gruß Franz

Hallo Franz
hier mal mehr Info dazu. Dass es eine Bildungslücke ist bestimmt nicht ausschlaggebend in der Brieftaubenzucht zumindest für mich.


Kurze Erklärung der Begriffe Inzuchtkoeffizient (IK) und Ahnenverlustkoeffizient (AVK)
Die Inzucht kann als eine Zuchtmethode verwendet werden, um bestimmte Eigenschaften oder auch Leistungsmerkmale einer Rasse zu festigen. Dabei kann es zur Festigung von sowohl „guten“ als auch „schlechten“ Eigenschaften kommen. Mit guten Eigenschaften sind die erwünschten Ziele (Merkmale) gemeint mit den schlechten die gefürchteten „Defekte“ wie z.B. Erbkrankheiten in verschiedenstens Formen.
Unter Inzucht versteht man die Paarung von überdurchschnittlich eng verwandten Tieren innerhalb einer Population, d.h. die Tiere weisen in ihren Stammbäumen gemeinsame Vorfahren auf, die jeweils auf der Seite der Mutter- und des Vaters auftreten. Verfolgt man die Ahnenreihen einer Rasse nur weit genug zurück, so wird man früher oder später immer auf gemeinsame Vorfahren stoßen. Daher definiert man grundsätzlich eine Basisgeneration (in der Regel 5 Generationen).

Den Grad der Inzucht drückt der Inzuchtkoeffizienten (IK) nach der von Sewall Wright entiwckelten Formel aus. Die Berechnungsmethode für den IK sieht wie folgt aus:

F = [Summe aller]0,5^(n1+n2+1) * (1+F(a)).

Dabei bedeutet F: IK des Tieres n1,n2: Anzahl an Generationen, die zwischen dem Tier und dem jeweiligen gemeinsamen Vorfahren auf mütterlicher und väterlicher Seite liegen; F(a): IK des gemeinsamen Ahnen. Ist F(a) nicht bekannt, kann man auch ohne den IK des gemeinsamen Ahnen rechnen. Dann ist F(a) eben 0. Korrekter ist es aber mit F(a). Die Summierung erfolgt über ALLE gemeinsamen Vorfahren auf der mütterlichen und der väterlichen Seite.
Ganz korrekt bezeichnet beschreibt er IK die WAHRSCHEINLICHKEIT inwieweit herkunftsgleiche Gene an einem bestimmten Genort des Tieres auftreten können bzw. Homozygotie (Reinerbigkeit) aufgrund der Abstammung (bzw. Herkunftsgleichheit) der Gene vorliegt.
Der IK ist um so größer, je näher die Eltern miteinander verwandt sind. Am größten ist er bei Vollgeschwisterverpaarung, nämlich 0,25 (=25%). Werte über 0,25 entstehen, wenn die gemeinsamen Ahnen ebenfalls ingezüchtet sind.
Die Inzucht lässt sich in einer festen Population ohne fremde Einkreuzung nicht verhindern, sondern steigt kontinuierlich aber langsam an. Auch dazu gibt es eine Formel, die aber hier weniger interessant sein dürfte. Aus dieser Formel geht jedenfalls hervor, dass die Steigerung der Inzucht von der Populationsgröße abhängt. Je kleiner die Population desto schneller steigt der Inzuchtgrad an, man kann auch sagen umso größer die Inzucht. Führt man sich vor Augen, dass die Anzahl der männlichen Tiere häufig sehr begrenzt ist (auch die auch die hohe Nachkommenanzahl einzelner Decktiere) bedeutet dies, dass eine Steigerung des IK häufig (nicht ausschließlich) von den männlichen Tieren ausgeht. Vielleicht sollte man hier bei der Zuchtauswahl einmal ansetzen. Den Zuchtwert einer Mutter kann man auch nur halbwegs bestimmen, wenn man sie mit verschiedenen Vätern zusammenführt. Woher soll man sonst wissen, wozu sie mit ihrem genetischen Potential in der Lage ist.

Der Ahnenverlustkoeffizient (AVK) ist besonders wichtig, um einen IK vollständig zu erklären. Hat man nämlich einen IK von 0%, also eigentlich keine Inzucht, so kann erst der AVK eindeutig wiedergeben, ob es sich dabei um wirkliches „Fremdblut“ handelt. Es ist nicht unüblich, dass ein Tier einen IK von 0 hat, aber einen AVK unter 100%. Beim AVK wird der sogenannte „Ahnenverlust“ berechnet. Ein solcher liegt immer vor, wenn ein Ahne mehr als einmal in einer vorgegebenen Ahnenreihe (z.B. 5 Generationen, sinnvollerweise die gleiche Ahnenreihe wie zur Berechnung des IK) eines Tieres vorkommt. Bei 5 Generationen gibt es 62 mögliche Ahnen. Taucht in dieser Anzahl ein Ahne zweimal auf, so hat das Tier eigentlich nur 61 verschiedenen Ahnen. Berechnet wird der AVK als Quotient aus der Anzahl der tatsächlichen Ahnen und der Anzahl der möglichen Ahnen. Somit ist der AVK eine sehr wichtige Hilfe bei der korrekten Deutung des IK.

Qelle: Wright/Tierzucht und allgemeine Landwirtschaftslehre für Tiermediziner

Herwig 30.11.2012 13:49

Zitat:

Zitat von Frajodu (Beitrag 131651)
Hallo Michael,

zunächst solltest du einmal schreiben, was für dich eine Inzucht ist.
Bruder x Schwester; Mutter x Sohn, oder Halbbruder x Halbschwester.

Von einem Inzucht - und Ahnenverlustkoeffizienten habe ich noch nie etwas gehört. ( Bildungslücke bei mir! ).
Welcher Verlust oder von was ist damit gemeint?

Gruß Franz

Hallo Franz!

Inzucht ist es dann , wenn in den 4 auf die Elterngeneration folgenden Generationen mindestens 1 doppelter von den 64 Vorfahren inkl. Eltern vorkommt.

Innerhalb der Inzucht gibt es dann Abstufungen. Was Du nennst ist z. B. Inzestzucht, dann gibt es enge, entfernte, etc. Inzucht.

Der Ahnenverlustkoeffizient gibt an, wieviele der theoretisch möglichen Ahnen prozentual durch die Paarung verloren gingen. Z. B. Paarung von
kreuzungstieren die keine doppelten Ahnen haben = AVK 0%. Paarung Vollgeschwister = AVK 50% - 50 % aller möglichen Ahnen gingen ja verloren, weil identische Großeltern vorhanden sind.

Ich hoffe das einigermaßen erklärt zu haben, ansonsten bei wikipedia nachlesen.

Gruß Michael

karli 30.11.2012 16:03

Hallo Sportfreunde,

ich halte die von Herwig angesprochene Problematik der Inzucht und ihrer Berechnung sowie Bewertung für äußerst wichtig. Und das in mehrfachem Sinne. Zum einen wegen der gefürchteten Inzuchtdepression und den damit verbundenen Selektionsproblemen. Und zum anderen wegen der zielgerichteten Verpaarung im Hinblick auf den langfristigen Aufbau bzw der Festigung eines Stammes.

Seit nunmehr 10 Jahren nutze ich das Brieftaubenzuchtprogramm LaPaloma. Und ich ärgere mich seitdem, daß dieses sonst m. E. gute Programm nicht die Möglichkeit bietet, den Inzuchtkoeffizient (IK) zu ermitteln. Wiederholte Bitten an die Fa. RiRo diesen Ik in das Programm einzubauen, verhallten ungehört.

So habe ich mich im Winter 2011/12 hingesetzt und einen mathematischen Lösungsansatz für Brieftauben, mit Beispielen anhand von Stammbäumen untersetzt, erstellt und an die Fa. RiRo, z.Hd. des Programmierers, übersandt mit der Bitte den Algorithmus sowie die Programmierung vorzunehmen. Dieser ist deckungsgleich mit der hier von Werner angegebenen Formel, allerdings ohne den Ahnenverlustkoeffizient.

Die Programmierung des IK ist nunmehr im wesentlichen abgeschlossen und in der Update-Version 13.1 des LaPaloma-Programms eingeordnet. Unter "Sonderfunktionen" ist der IK für jede Taube dort abrufbar. Allerdings ist der IK noch Fehler behaftet, wie eine manuelle Nachberechnung zeigt.

Offenbar ist die mathematische Einordnugng in das Programm nicht so einfach. Nach Auskunft des Programmierers von RiRo wird an dem Problem weiter gearbeitet, sodaß berechtigte Hoffnung besteht, daß der Ik bis zum Jahresende fehlerfrei in das Programm integriert werden kann.
Mit sportlichen Grüßen
karli
P:S. Einen kritischen Grenzwert für einen IK festzusetzen, dürfte schwierig sein; jedoch gibt es in der Literatur Auffasungen, wonach bereits bei einem IK von 10...15 % mit negativen Auswirkungen gerechnet werden muß.

Taube1999 30.11.2012 16:12

Hallo Michael,

glaubst du wirklich, dass dieses System bei unseren Brieftauben hilfreich ist?
Ich denke es mag für bestimmte Merkmale, wie Farbe oder körperliche Eigenschaften (Kopf- oder Rückenform) zutreffen, aber ob es wirklich für ein schnelles und zielsicheres Heimfindevermögen zutrifft wage ich zu bezweifeln.
Züchte und reise mit der Nachzucht und du wirst sehen ob die Gene zusammen passen oder nicht. Der Inzuchtfaktor oder Ahnenverlustfaktor wird dir bestimmt nichts für unsere Brieftauben bringen.

Frajodu 30.11.2012 16:18

Hallo Werner und Michael,

euch beiden vielen Dank für die ausführliche Definition der beiden Begriffe.

Was ich mich frage ist: welche praktischen Erkenntnisse kann ich für den Brieftaubensport daraus ableiten, um noch bessere Reise- bzw. Zuchttauben zu ziehen?

Nach Anker spricht man von Inzucht in der Tierzucht, wenn der Name eines bestimmten Ahnen in den ersten drei Generationen eines Stammbaumes zweimal oder öfter vorkommt.
Nach Wright drückt sich der IK wie folgt aus:
Verpaarung der Eltern mit der Nachzucht oder die Geschwister-Verpaarung: 0,25 %
In der zweiten Ahnenreihe zweimal dieselbe Ahne ( Halbgeschwister ): 0,125 %
In er dritten Ahnenreihe zweimal dieselbe Ahne ( Vettern 2. Grades ):
0,0625 %
In der vierten Ahnenreihe zweimal dieselbe Ahne: 0,13125 %.

Wie bringt uns das aber praktisch in der Zucht weiter?

Gruß Franz

Pfaelzer 30.11.2012 16:28

Zitat:

Zitat von karli (Beitrag 131660)
Hallo Sportfreunde,

ich halte die von Herwig angesprochene Problematik der Inzucht und ihrer Berechnung sowie Bewertung für äußerst wichtig. Und das in mehrfachem Sinne. Zum einen wegen der gefürchteten Inzuchtdepression und den damit verbundenen Selektionsproblemen. Und zum anderen wegen der zielgerichteten Verpaarung im Hinblick auf den langfristigen Aufbau bzw der Festigung eines Stammes.

Seit nunmehr 10 Jahren nutze ich das Brieftaubenzuchtprogramm LaPaloma. Und ich ärgere mich seitdem, daß dieses sonst m. E. gute Programm nicht die Möglichkeit bietet, den Inzuchtkoeffizient (IK) zu ermitteln. Wiederholte Bitten an die Fa. RiRo diesen Ik in das Programm einzubauen, verhallten ungehört.

So habe ich mich im Winter 2011/12 hingesetzt und einen mathematischen Lösungsansatz für Brieftauben, mit Beispielen anhand von Stammbäumen untersetzt, erstellt und an die Fa. RiRo, z.Hd. des Programmierers, übersandt mit der Bitte den Algorithmus sowie die Programmierung vorzunehmen. Dieser ist deckungsgleich mit der hier von Werner angegebenen Formel, allerdings ohne den Ahnenverlustkoeffizient.

Die Programmierung des IK ist nunmehr im wesentlichen abgeschlossen und in der Update-Version 13.1 des LaPaloma-Programms eingeordnet. Unter "Sonderfunktionen" ist der IK für jede Taube dort abrufbar. Allerdings ist der IK noch Fehler behaftet, wie eine manuelle Nachberechnung zeigt.

Offenbar ist die mathematische Einordnugng in das Programm nicht so einfach. Nach Auskunft des Programmierers von RiRo wird an dem Problem weiter gearbeitet, sodaß berechtigte Hoffnung besteht, daß der Ik bis zum Jahresende fehlerfrei in das Programm integriert werden kann.
Mit sportlichen Grüßen
karli
P:S. Einen kritischen Grenzwert für einen IK festzusetzen, dürfte schwierig sein; jedoch gibt es in der Literatur Auffasungen, wonach bereits bei einem IK von 10...15 % mit negativen Auswirkungen gerechnet werden muß.


Hallo karli,
glaubst Du wirklich, dass eine Taube die einen "guten" Inzuchtkoeffizienten hat und unter Umständen gut geflogen ist BESSERE NACHZUCHT bringet als normal oder in Kreuzung gezüchtete???

In der direkten Nachzucht meistens sowieso nicht.
Schau dir mal die ASSE an, da findest du in der 2. oder 3. Generation meistens eine Inzuchtverpaarung.
Es dauert also bis Inzucht oder Inzestzucht greift.

Komischerweise sind meine besten Zuchttiere oftmals Kreuzungen.
Das dürfte ja dann gar nicht sein. Ist aber so................
Dagegen habe ich auch schon "gute" aus Inzuchttieren gezogen, aber öfter aus Kreuzungen.

Am allerliebsten sind mir Zuchttiere wo alle 4 Großeltern ASSE waren.
Diese brauchen dabei nicht miteinander verwandt zu sein.

Aber der Meinolf kennt sich gut aus mit dem IK.
Vielleicht schreibt er hier was dazu.

OOO 30.11.2012 17:30

Toll
 
Hallo,
dieser Thread freut mich:). Ehrlich. Seit einigen Jahren habe ich mich schon über Taubenzuchtprogramme geärgert, da sie zum Abstammung malen geeignet sind, aber zu einer wirklichen Zuchtunterstützung im Sinne der Tierzüchtungslehre absolut nicht. Habe mir in der Zwischenzeit ein eigenes gestrickt. Doch endlich bewegt sich etwas!

Bei praktisch JEDER Tierzucht ist der Inzuchtkoeffizient eine SEHR WICHTIGE GRÖSSE, sofern man sich ernsthaft mit Tierzucht beschäftigt. Denn mit ihr kann der Inzuchtgrad eines einzelnen Tieres und insbesondere von geplanten Jungtieren aus Zuchtpaarungen berechnet werden.

Was das nützen soll? Nun, wenn man verstanden hat, was Inzucht konkret macht und was Heterosis und Inzuchtdepression sind, versteht man wozu der Inzuchtkoeffizient gut ist. Auch versteht man dann , warum dies erst recht in Leistungszuchten wie der Brieftaubenzucht nicht unwichtig ist!
Also am besten liest man sich da einfach mal ein.

Zur Frage, ab wann Inzucht ggf. negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit hat: Ich habe einmal den Bestand der Gebrüder Janssen (Datenbasis waren zig hundert Taubenabstammungen und parallel die Angaben zur Bestandsgröße der Janssens) dahingehend analysiert, wie sich die Inzucht in ihrem Bestand über die Jahre entwickelt hatte. Ergebnis: Grob ab Mitte der 70er Jahre ist wohl die mittlere Inzucht im Bestand der Gebrüder über 15% hinaus gegegangen (das liegt irgendwo zwischen dem Inzuchtgrad der Nachzucht einer Vater-Tochter-Verpaarung und einer Vater-Enkelin-Verpaarung). In den 80ern betrug sie dann irgendwann schon grob 20% (Was schon fast einer Vater-Tochter-Verpaarung entspricht). Da in dieser Zeit auch die Erfolge der Janssens deutlich nachließen, ist zu vermuten, dass solche Inzuchtgrade einen Teil dazu beigetragen haben.

Ebenso habe ich einmal versucht die Aarden-Population die auf der Weitstrecke noch heute eine sehr große Rolle spielt, auf ihren Inzuchtgrad zu untersuchen. Ergebnis: Bei Aardentauben, die von Schlägen stammen die ausgesprochene Fans dieser Taubenfamilie sind, liegen die Inzuchtgrade im Mittel eher um die 5%, also noch deutlich geringer (und die Tauben immer noch zu Nationalsiegen auf der Weitstrecke fähig). Die Ursache für die noch rel. geringe Inzucht in dieser Population: Die Population ist sehr sehr viel größer, als die des Original Janssen Bestandes (am besten einmal Googlen, was die Bestandsgröße mit der Inzuchtzunahme in einer Population zu tun hat).

Dennoch gibt es auch immer mal Einzeltiere, die mit trotz eines sehr hohen Inzuchtgrades noch eine hohe Leistung bringen können (z.B. der Jonge Merckx der gebr. Janssen), bzw. eine hohe Vitalität besitzen.

Zwei Übersichtstexte zum Thema hier und hier (wenn auch schon über 4 Jahre alt)

Grüße
Meinolf

PS: Der Ahnenverlustkoeffizient nützt nicht sehr viel in Bezug auf diese Betrachtungen, da er nicht mit der Inzucht korreliert ist. Er sagt eigentlich nur, wieviel unterschiedliche Tiere an der Basis einer Population/einer Taube standen. Wenn man das wissen will (warum auch immer) ist er dafür eben nützlich, aber ansonsten??. Wird eine Taube aus zwei stark ingezüchteten nicht verwandten Einzeltieren gezüchtet, so hätte sie z.B. einen recht großen Ahnenverlust, aber der Inzuchtkoeffizient ist dennoch Null.

Herbert Häfele 30.11.2012 17:32

Hallo karli ,

ich halte davon sehr viel.
Habe auch schon über das selbe Thema am 17.01.2011, 16:43hier gefragt wie berechne ich den COI Wert bei Brieftauben.


Alle Zeitangaben in WEZ. Es ist jetzt 14:36 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions Inc.