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Alt 18.01.2015, 10:32
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Zitat von rion Beitrag anzeigen
Hallo Dieter und alle anderen,

gibt eine Seite im Netz da kann man online berechnen lassen wie stark die Inzucht ist.
Hallo Richard,
bei Jungen aus einer Vollgeschwisterpaarung ist die Berechnung noch einfach. Da lautet der Wert für den Inzuchtkoeffizienten (sofern die Tiere selbst frei von Inzucht sind) 25%!

Sprich in diesen Jungtieren liegen 25% der Gene Homozygot vor (meint: auf dem Väterlichem und Mütterlichen Chromosomenstrang treffen sich die selben Gene).
Also werden diese 25% !gesichert! auf jedes spätere Jungtier aus diesen Tauben übertragen -> darin liegt der Vorteil von Inzuchttieren in der Zucht. Denn sie vererben daher einen Teil ihrer Gene immer auf jedes ihrer Jungtiere. Sprich die "Reproduzierbarkeit" des Nachzuchtergebnisses steigt in dem Maße an, wie der Inzuchtgrad ansteigt.

Was im Rahmen der Inzucht jedoch nie ansteigt, ist die genetische Qualität. Die hängt wie überall in der Zucht von der Qualität der Eltern ab. Betreibe ich also Inzucht mit Durchschnitt, festige ich eben den Durchschnitt!

Zudem birgt die Inzucht das Risiko, dass in der Familie vorkommende rezessive Schadgene (meint schädlich in Bezug auf das jeweilige Zuchtziel, die ja in Kreuzungstauben nie sichtbar würden, also nie schaden würden) homozygot werden und somit sich auch negativ auswirken.
Weiteres Risiko ist ein Verlust an Vitalität, der auf dann unterbleibende sogenannte Überdominanzphänomene zurück geht (werden aber in der Kreuzung wieder aufgehoben!)

Und zu guter Letzt ( in Zeiten der neuen Erkenntnisse aus der Epigenetik) könnten durch Inzucht in aller nächster Verwandschaft auch Epigenetische Veränderungen gefestigt werden (die müssen nicht nur negativ sein in Bezug auf das Zuchtziel, könnten es aber sein). In diesem Punkt unterscheidet sich dann so eine Inzucht Taube, die in nächster Inzucht gezogen wurde, von einer, bei der der Intichtgrad langsam über dutzende Generationen leichter Inzuchtpaarungen angestiegen ist, da sich Epigenetische Veränderungen über viele Generationen auch wieder verlieren können.

Ob aber nun der Inzuchtgrad durch eine Vollgeschwister-Paarung, oder durch eine Elternteil-Kind Paarung entstanden ist, ist den Genen zunächst einmal egal.
Beide Tiere hätten hier 25% Inzucht. Sie unterscheiden sich jedoch dadurch, dass in der Vollgeschwisterpaarung je 12,5% jedes Elterntietes Homozygot vorliegen, während bei Jungen aus der Elternteil-Kind Paarung 25% eines Elternteils homozygot vorliegen, während vom anderen Elternteil 0% homozygot vorliegen.

Hier ist also die Frage ob ich "das Paar" festigen will, oder nur einen Elternteil des Paares entscheidend, ob ich Vollgeschwisterpaarung oder Elternteil-Kind Paarung wählen sollte.

schönen Sonntag


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