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Alt 12.12.2010, 21:16
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rudi1 rudi1 ist offline
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Zitat von delong Beitrag anzeigen
Hallo Sportsfreunde,

unser Hobby wird vom Verband, vielen Züchtern und dem Einschreiten sog. Tierschützer immer mehr verweichlicht und wenn es so weitergeht, bald gänzlich unmöglich sein, es auszuüben oder schlimmstenfalls gar verboten.
Es sind Tauben gezüchtet worden, die zwar schnell sind, denen aber die Härte fehlt.
Wir lieben unsere Tauben. Weil wir sie lieben, müssen wir sie aber auch auf die Unbilden der Natur vorbereiten. Wer seine Tauben nie bei heissen Temperaturen trainiert sondern sie bis zu 30 Grad (vom Verband und Tierschützern gerade noch so erlaubt…) einkorbt, in den Kabi verfrachtet und sie dort wesentlich heisseren Temperaturen stundenlang aussetzt (allein die Tauben entwickeln eine Eigentemperatur im Kabi), handelt verantwortungslos und muss sich nicht wundern, wenn seine Tauben ausbleiben. Das wiederum bringt die Tierschützer auf den Plan und so werden demnächst wohl die Temperaturen weiter herab gesetzt, bzw. es findet kein Flug mehr statt.
Man muss also seine Tauben an die höheren Temperaturen mittels Training gewöhnen. Ich bin der Meinung, man muss seinen Tauben bei Wind und Wetter und jeder Jahreszeit Freiflug geben. Sie müssen lernen auch bei starkem Wind und Regen zu fliegen. Und sie müssen lernen, dass auch der Greif zur Natur gehört.
Man muss den Tierschützern endlich mal erklären, was unsere Tauben eigentlich sind. Die Brieftaube will zum Heimatschlag zurück. Dort ist sie geschlüpft, hat die Umgebung kennen gelernt und kommt, wenn sie gesund ist und nicht vom geschützten Raubvogel aufgefressen wird, zurück.
Hier ist schon der erste Punkt, der mich ärgerlich stimmt. Diese sog. Tierschützer schützen die Raubvögel, lassen es aber zu, dass selbige unsere Tauben auffressen.
Welch eine tolle Einstellung als Tierschützer.
Der zweite Punkt, der mich immer wieder verwundert ist, wie man versucht, weil es zu heiss, zu windig, zu kalt, zu regnerisch ist, in solch einem Fall die Kilometer- Leistung zu reduzieren. Damit wird die Taube noch mehr verweichlicht und wir müssen weiter mit Einschränkungen rechnen. Wenn es dann so weitergeht, sind wir bei 100 km-Tauben…
Wir sollten uns in der Natur umsehen und glücklich sein, dass es keinen Verband, keinen Auflassleiter (deren Aufgabe nicht immer einfach ist, gebe ich zu) und keine Tierschützer gibt, die den Zugvögeln wie: Störchen, Staren, Schwalben, Kranichen usw. vorschreiben, wann sie wo, bei welchem Wetter, welcher Temperatur und wie lange sie zu fliegen haben, wenn sie nach Afrika starten und im Frühjahr wieder zurückkommen. Wir bekämen keinen dieser Zugvögel je wieder zu Gesicht.

Was haltet ihr von der Problematik?

Beste Grüsse
Wolfgang



Guten Abend,

ich glaube nicht, dass unsere Tauben verweichlicht sind. Die Zeiten, auch für unsere Tauben, haben sich verändert. Durch unsere veränderte Umwelt ist es auch für unsere Tauben schwieriger geworden, einmal vom Weg abgekommen, sich nach Hause durchzufeldern.

Die Äcker sind heute andere, die Hühner, Enten und Gänse, sowie die Feldflüchter sind draußen nicht mehr zu finden und unseren Tauben fehlen Stationen, wo sie früher Futter und Wasser gefunden haben.

Darauf haben wir in der Mehrzahl, wenn ich mit Freunden darüber spreche, nicht reagiert. Unsere Tauben sind nicht weicher geworden, sie sind nur schlecht erzogen. Damit meine ich folgendes: Welche Taube ist in der Lage, Hühnerpresskorn, in Würfel geschnittenes Brot oder gar Gerste zu fressen. Sie verhungern vor einem gefüllten Napf. Das musste ich bei vielen Zufliegern erleben. Viele Tauben sind auch nicht in der Lage Wasser zu finden. Sie sind darauf geprägt, den Kopf in ein schwarzes Loch zu stecken damit sie nicht verdursten. Diese Möglichkeit finden sie unterwegs wohl nicht. Zuflieger können oft nicht mal das Wasser aus einer Eisschale auf dem Einflugbrett trinken. Sie versuchen die vorbei geschütteten Tropfen aufzunehmen. Das ist keine Fantasie, das ist bittere Realität.

Da wir die Umwelt, die Greife kommen natürlich noch dazu, nicht ändern können, plädiere ich für Flüge, wobei Verluste weitgehend ausgeschlossen werden. Nach Vorbild von belgischen Kurzstreckenspielern. Denn diese Tauben sind ja sehr begehrt. Dadurch, dass unsere Tauben nur noch max. 300 km fliegen, macht unser Zuchtziel nicht kaputt. Die berühmten Gebr. Janssen haben auch nur bis ca. 300 km geflogen und die Tauben sind die begehrtesten der Welt – und nicht unsere deutsche Brieftaube, die jede Entfernung fliegen kann. Das müsste doch zu denken geben.

Es ist auch so, dass uns die öffentliche Befindlichkeit nicht gerade unterstützt. Es ist heute nicht mehr "on vogue", Tieren Leistungen abzuverlangen. Man darf den Hund wohl streicheln, aber nicht mehr mit zur Jagd nehmen, er könnte ja nass werden oder müsste vielleicht sogar noch gehorchen.

Gruß Rudi
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„Alkohol tötet langsam“, aber wenn man es nicht eilig hat, macht das nichts!!
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