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Alt 24.06.2015, 13:22
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Sigi Sigi ist offline
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Hallo Sportfreunde,

ich wohne am Rande von Bremen, in erweiterte Nachbarschaft von Taubendiddi. Was ich mit Taubendiddi u. a. gemeinsam habe ist, dass wir alles hinterfragen, was mit unseren Tauben zu tun hat. Das ist oftmals sehr anstrengend, weil bei den Überlegungen nicht immer am Ende ein Ergebnis steht. Vieles bleibt unbeantwortet, weil man oft nicht sagen kann, warum es bei gleichen Voraussetzungen im Taubensport heute so und morgen genau anders herum abläuft.

Mir ist heute ein Gedanke in den Kopf geschossen, der zugegeben etwas abenteuerlich ist und deshalb möchte ich euch fragen, könnt ihr damit etwas anfangen?

An meinem Wohnhaus habe ich vor Jahren 3 künstliche Schwalbennester befestigt. Diese sind in all den Jahre immer bewohnt. Ich kann nicht sagen, ob es immer die Eltern sind oder der Nachwuchs.
Wenn man nun die Jungschwalben beobachtet, stellt man fest, dass sie nach dem Flüggewerden nur immer unmittelbar in der Nähe ihrer Geburtsstätte das Flugvermögen trainieren und dabei nicht, wie unsere Tauben, auf Strecke fliegen. Trotzdem machen sie sich im Herbst ohne Probleme (abgesehen von den Vogelfängern u. ä. Missgeschicken) auf die Reise und erreichen durch ihre Orientierung ihr Winterziel.

Bei unseren Tauben ist der Ablauf ein ganz anderer. Aus Angst vor Verlusten bereiten wir unsere Tauben auf ihre Aufgaben viel
umfangreicher vor, welches ich auf keinem Fall in Frage stellen möchte.
Mir ist nur aufgefallen, dass die Verluste von Jahr zu Jahr steigen. Selbst bei sehr gutem Flugwetter kann man einen normalen Ablauf nicht immer erwarten. Sicher sind die Ursachen (Greifvögel u. ä.) ein Grund. Nur bei der Größenordnung der Verluste muss es auch noch andere Gründe geben.

Nun aber zu meiner verrückten Idee.
Kann es sein, dass unsere Tauben durch eine Domestizierung ihre Fähigkeiten der Orientierung (evtl. teilweise) eingebüßt haben bzw. sie weiter einbüßen.
Ich denke dabei z. B. an Wolf/Hund. Der Wolf streift kilometerweit durch sein Jagdgebiet. Der Hund findet nur noch sein Fressnapf (es gibt Ausnahmen).
Es wird ja auch gesagt, dass wir die Widerstandsfähigkeit unserer Tauben auf Kosten der Schnelligkeit geopfert haben.

Könnte es auch sein, dass wir irgend wo oder wann ungewollt an der Orientierung gedreht haben?

Bitte nicht Schimpfen. Wie schon gesagt, ein abenteuerlicher wenn nicht sogar verwirrter Gedanke.

Allen eine verlustfreie Zeit.
Gruß
Wilfried
Hallo wilfried!
Bei unseren tauben ist es aus meiner erfahrung nicht anders als bei den vögeln die im herbst in den süden u. im frühjahr problemlos wieder in ihren heimatlichen gefilden zurückfinden.
bei den meisten züchtern heute heisst es immer noch, die jungtauben müssen angelernt werden. selbt den tauben, die keinen gesunden oriontierungssinn haben kann man dass heimfinden antrainieren. dass sind dann oftmals sogar tolle spitzenflieger geworden. bis es einen verkrachten gab. dann sind diese renner oftmals weg, und ich hörte dann immer wieder...u. der vogel hat doch bisher spitze geflogen. ja, dann war dieser wohl vom weg abgekommen u. hat den heimweg nicht gefunden. ich habe in den letzten zehn reisejahren weder vortraining, noch an den jungflügen teilgenommen. dafür aber mussten meine wenigen jungtauben wenn diese vier federn geworfen hatten bei regenwetter von ca 130 km. entfernung einzeln aufgelassen den heimatschlag wiederfinden. meinen tauben wurde nicht der weg zum heimatschlag antrainiert, sondern sie mussten aufgrund ihres orientierungssinnes bei jedem wetter heimfinden. die reiseleistungen meiner alttauben, auch an schlechten flugtagen waren immer recht gut. denn ich habe seinerzeit mit weniger als 12 reisetauben, meistens 7 bis 9 reisevögel vorne mitgespielt. weibchen habe ich keine geschickt. aber für mich ist es völlig klar, dass auch tauben mit einem guten orientierungssinn keinerlei anlernung nötig haben. wohl aber die schnelligkeit kann auch meiner ansicht nach durch training gefördert werden. die anders denkenden u. auch handelnden zücher möchte ich keineswegs in ihrem tun reinreden. aber meine erfahrungen haben gezeigt, dass es auch ganz anders geht mit viel weniger verlusten.
wünsche allen züchtern, egal mit welcher methode ihre tauben geführt werden alles gute u. zufriedenenheit.
grüsse, sigi.
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