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Alt 09.10.2016, 13:37
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Zitat von Konni 433 Beitrag anzeigen
Möchte es mal etwas anders formulieren. Unabhängig der Meisterschaft oder Herkunft, legen wir in der Zucht oder bei Verstärkungen zu viel Wert auf Spitzenpreise, und sortieren die ein oder andere sehr konstant fliegende Taube, die aber keine Preise im ersten Zehntel erziehlt zu schnell aus. Nach unserem 600km-Flug im RV-Programm (bei dem auch nicht wenige Sportfreunde keine Tauben mehr eingesetzt haben, weil die Luft raus war) gingen den anderen viele bis dahin sehr gut liegende Tauben verloren.
Viel Enttäuschung ist damit verbunden. Aber bis dahin nicht so im Focus stehende Tauben kamen gut nach hause. Müssen wir in der Zucht oder bei Neueinführungen umdenken ? Denn das Wetter wird uns in Zukunft nicht helfen.
Hallo Konni,

als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe, kam mir der Gedanke, genau so ist es.

Als ich ihn noch einmal gelesen habe, war ich mir nicht mehr so sicher, dass es so ist.
Unser Hobby/Sport ist nun einmal so, dass die Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor ist. Bei allen Sportarten, bei denen die Zeiten gemessen werden, ist die Uhr ein notwendiges Messinstrument, und somit auch bei unseren Taubenflügen. Und bei allen Sportarten, die in diese Richtung gehen, findet eine Auslese nur nach Schnelligkeit statt. Nicht nur in der Tierzucht.

Die Schwierigkeit bei unserem Hobby ist, wir überlassen unseren Tauben für mehrere Stunden auf den Wettflügen sich selber. In dieser Zeit können wir ihnen keine Hilfestellung geben, und sie können sich auch nicht mehr wie früher selber helfen. Früher kannten sie Nahrung- und Wasserquellen. Das Wetter war konstanter. Die Raubvogelplage war geringer. Und was nicht unproblematisch ist, unsere Spitzenflieger verlassen den Schutz des Schwarmfliegens (war früher auch so), aber heute kennen sie keine Pause mehr, um zu Trinken, oder zu fressen. Hinzu kommt, eine allein fliegende Tauben ist einem Raubvogelangriff schutzlos ausgeliefert. Dieses besonders, wenn alle Körner verbraucht sind.
Heute geht es bei diesen Tieren nur noch um das Ankommen, oder sterben.
Unsere Tauben kennen für ein halbes Jahr nur noch morgens und abends je eine Stunde fliegen, ihren Taubenschlag und den Kabinenexpress.
Wenn die eingesperrte Winterzeit hinzu kommt, bleibt nur noch die Wettflugzeit über. Dort werden sie dann mit allen Gefahren, die in einem Taubenleben auftreten können und die sie noch nie erlebt haben, konfrontiert. Dabei werden viele Vorausflieger nicht mit fertig. Im Schwarm würden sie sicherer sein. Aber das wollen wir Züchter nicht.
Also, wir können es drehen wie wir wollen, die Taube ist in jedem Fall die Dumme. Auch wenn unser Zuchtziehl anders aussehen würde.

Gruß
Wilfried
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