Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 04.08.2008, 13:52
Filz
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Jungtaubenkrankheit

Hallo Dennis,

dein Beitrag ist sehr detailliert und trifft den Nagel auf den Kopf, ich habe da auch noch ein paar Hinweise:

Jungtaubenschläge die besonders luftig sind, d.h. Jungtauben, die fast nur in einer Voliere sitzen, haben fast nichts mit der Jungtaubenkrankheit zu tun, das habe ich jedenfalls bei Züchtern erfahren, die Ihre Jungen entweder in einer Voliere oder nur eine Überdachte Rückwand mit Sitzbrettern halten, wahrscheinlich kommt es hier nicht zu den gefürchteten Hitzestau im Sommer und einer übermäßigen Staubansammlung.

Medikamentengaben haben bei den Jungtauben zu unterbleiben, Junge die krank werden müssen aussortiert werden, sonst bekommt man keine Ruhe.
Beispiel ich habe in diesem Jahr ein Zuchtpaar bei dem ein Junges jeder Runde an Trichomonaden erkrankte und das andere nicht, es zeige sich im Gegenteil extrem wiederstandsfähig, natürlich wurde das kranke aussortiert und nicht rumgedoktert, das spart viel Geld. Die Manie mit den Trichomonaden und anderen Keimen ist schon kaum mehr zu überbieten. Was würde denn passieren wenn man diese Vorgehensweise auf den Menschen überträgt, wir bekommen doch auch nicht bei jedem Schnupfen etwas in den Tee, es ist doch im Gegenteil schon so, das die jüngeren Menschen viele chronische Krankheiten mit sich herumschleppen, Neurodermitis, Heuschnupfen etc. eine Folge von zuviel Antibiotika und sterilen Lebensumständen.
Es ist doch auch nicht so, das es jetzt gleich unsportlich ist, wenn man nicht zum Tierarzt rennt und die Tauben untersucht. Bei mir werden die Jungen, die kränkeln gnadenlos aussortiert, viele andere rennen zuerst zum Tierarzt und päppeln die kranken auch noch auf, eine mehr als falsche Vorgehensweise finde ich. Tauben müssen sich mit den krankmachenden Keimen auseinandersetzen. Heute heißt es doch fast nur noch Ampicillin gegen Streptokokken und Ecoli, obwohl diese Bakterien doch nachweislich auch in einem gesunden Taubenorganismus vorkommen, ja bestimmt auch lebensnotwenig sind um ein biologisches Gleichgewicht im Taubenkörper herzustellen, eine eventuelle Krankheit oder schwäche, die eine übermäßige Vermehrung dieser Bakterien mitbringt, muß noch lange nicht mit Antibiotika behandelt werden, man sollte dem Taubenorganismus die Zeit geben, selbst zu reagieren (wird fast nie gemacht), bekommt die Tauben die Krankheit nicht in den Griff sollte meiner Meinung nach der Gang nicht zum Tierarzt sondern die Selektion sein, denn sonst bekommt man seinen Bestand nicht in den Griff, gerade wo viel Geld für Tauben ausgegeben wird, wird viel herumgedoktert, die haben ja soviel gekostet und sind von Adam und Eva (werden aber bei der Reise nie was bringen)

Weiterhin fallen ja viele Züchter in eine Art Manie, wenn die Jungtaubenkrankheit ausbricht, das wichtigste ist meiner Meinung nach, das die Tauben erstmal vom Flug daheim sind, denn sonst ist der Verlust vorprogrammiert.
Ich habe festgestellt, das man die Tauben auf keinen Fall füttern darf, wenn die Krankheit ausbricht, da der Verdauungstrakt gelähmt ist, wird die Taube sich erbrechen, bzw. das Futter gärt im Kropf.

Keinen Freiflug für mindestens 2-3 Tage.

Der Hunger tritt meistens nach 2 Tagen wieder ein, dann nur geschrotete Erdnüsse mit Sämereien und Haferflocken füttern, aber nur ein Drittel der normalen Mischfuttermenge.

Im Wasser immer eine Elektrolytlösung.

Immer frischen Gritt und vor allem Taubenstein jeden Tag neu.

Keine Antibiotika, eventuell das Futter am 3.Tag mit etwas Heilerde und Heilkohle (gegen Durchfall) mischen.

Der Spuk war bei mir immer nach max. 5 Tagen vorbei und mir ist auch noch nie eine Taube durch die Jungtaubenkrankheit eingegangen, sowas hat andere Gründe, aber ich habe Junge dabei gehabt, die nicht mehr zugenommen haben, die habe ich aussortiert.

Vor allem brauchen die Tauben Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe, das ist meiner Meinung nach das wichtigste.

Mit Sportsgruß
Mit Zitat antworten