Moin Pfälzer,

diese Idee mit den flächendeckenden Tests finde ich ziemlich gut. Vielleicht würden wir dann ja auch mal wieder 1. und nicht "nur" 4. RV Meister sein :-);-)


Aber ganz ehrlich: dieser ganze Antibiotika-Missbrauch wird nur betrieben,weil diese krankhafte "Ichmussgewinnen-Mentalität" immer stärker wird,nicht nur bei uns, sondern gesamtgesellschaftlich. Vollkommen unlogisch eigentlich.

Warum betreiben wir unser Hobby? Entspannung an 365 Tagen im Jahr und wenn dann noch ordentlich geflogen wird,umso besser. Oder?

Wenn ich Sprüche höre wie: " der zweite Platz ist der erste Verlierer" oder "lieber Tod als Bronze", da wird mir schlecht, ehrlich! Wie verblendet muss man denn sein um so was zu behaupten?

Und dann wundern sich alle, wenn die Leute aufhören wegen Erfolglosigkeit. Weil sie mit Vorstellungen ins Reisejahr gehen, die vollkommen unmöglich sind.

Manchmal denkt man, man sei der Einzige, der noch weiß , warum Taubensport das eigene Hobby ist. Und wir freuen uns über unsere Leistungen mindestens genauso wie unser RV Meister über seine.

Aber wenn man dann sieht, wie die Fresse bei eigentlich "gut" reisenden Züchtern im Laufe der Saison immer länger wird, wie die Gerüchte und das Ätzen gegen gute Schläge immer mehr zunimmt, je weiter die Saison voranschreitet, wenn man die hämische Freude in den Gesichtern einiger "Sportfreunde" sieht, wenn ein Zähler versagt oder gar ausbleibt, wenn nicht mehr gesetzt wird, damit vielleicht der ein oder andere Zähler des Spitzenzüchters rausfällt um ihm so auch über-Rv-liche Erfolge zu verbauen, dann macht man sich schon Gedanken, was denn falsch läuft in unserem Hobby.

Und Antibiotika-Missbrauch ist da nur ein Auswuchs von. Das eigentliche Problem, das zum Missbrauch führt ,liegt viel tiefer und ist viel komplexer zu beheben als durch flächendeckende Teste und Aberkennungen.


Manchmal mache ich mir doch Sorgen um die Definition unseres Hobbys. Denn es geht immer mehr in die Richtung "Gewinnmaximierung" als in die Richtung "Entspannendes Hobby".


Nachdenkliche Grüße,


Michael