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Alt 24.01.2019, 05:53
Hotwing50 Hotwing50 ist offline
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Guten Morgen Günter,
um den Taubensport überleben zu lassen und ihm wieder eine Zukunft zu geben bedarf es sicherlich mehr, als nur seine persönlichen Erfahrungen als Brieftaubenzüchter ins Feld zu führen. Vorallem sind es ja überwiegend -wie du unschwer kennen läßt- deine eigenen Erfahrungen in deinem eigenen Umfeld.
Eine der allergrößten Schwierigkeiten für den Brieftaubenzüchter ist nun mal die Greifvogelproblematik und da hilft es niemandem, wenn du deine wenigen Verluste durch Greifvögel vor Ort auf den Rest der Taubenzüchter verallgemeinerst.
Deine These, dass der Greifvogel ja immer nur eine Taube schlägt und von daher die Verluste nicht so groß sein können, ist genau so falsch und abstrus wie die Aussage, dass der Greif unterwegs keine Chance hat, eine Taube zu schlagen.
Ich selbst habe schon mehrfach gesehen, wie ein Wanderfalke eine Taube aus einem ziehenden Schwarm gegriffen hat, oftmals sogar, ohne dass der Rest des Schwarmes es bemerkt hat. Hatte der Falke zu diesem Zeitpunkt Junge, geschah dies in kurzem Zeitraum sogar mehrfach.
Warum denkst du denn, sind unter Brutstätten von Falken oftmals 100e von Brieftaubenringen zu finden?
Und wie oft werden tote und verletzte Tauben gemeldet, die in der Nähe von Wasserstellen durch Habichte und Sperber geschlagen wurden, als sie dort auf Ihrem Rückweg zum Heimatschlag Wasser aufnehmen wollten?
Und würdest du dich mal auf deinem Weg zur Rettung des Taubensports etwas intensiver und sorgfältiger mit der Greifvogelproblematik befassen, wüßtest du sicherlich, dass dem Habicht oder Sperber die geschlagenen Tauben oftmals durch zum Beispiel Bussarde wieder abgejagt werden und er dadurch erneut auf Beutezug geht. Aber in deiner heilen Welt schägt der Greifvogel ja höchstens eine Taube am Tag.
Ebenso abstrus und falsch ist deine These der Allheiligkeit der Westrichtung. Dass die Westrichtung aufgrund der überwiegend vorkommenden Rückenwinde leichter als die Ostrichtung ist, wurde die letzten beide Jahre widerlegt. Wir reisen im Saarland mit 2 Regionalverbänden aus dem Westen. Während die Windverhältnisse im Reisejahr 2017 mit 6 x östlichen und 6 x westlichen Winden noch ausgeglichen war, hatten im Reisejahr die östlichen Gegenwinde mit einem Verhältnis von 9 : 2 eindeutig die Mehrheit. Und ich behaupte einfach mal, dass sich dies die nächsten Jahre nicht ändern wird.
Deine Aussagen zur Greifvogelproblematik und Westrichtung sehe ich somit zum jetzigen Zeitpunkt und auch für die nahe Zukunft als widerlegt und falsch.
Und sie werden sicherlich auch nicht dadurch richtiger, indem du sie regelmäßig wiederholst.
Schau über den Tellerand deiner persönlichen Erfahrungen im eigenen Umfeld hinaus, informiere dich bei Betroffenen in anderen Regionen und lies auch mal sorgfältig die Beiträge der anderen User hier durch. Leg dein oftmals veraltetes "Scheuklappendenken" zur Seite und eröffne deinen Horizont für die tatsächlichen Begebenheiten und Probleme des Taubensports.
Nur dann wird es dir gelingen, sinnvolle Thesen zur Zukunft des Taubensports zu erstellen. Und nur dann werden deine Beiträge vielleicht ihren Status vom "auf den Sack gehen" zu "lesenswert" ändern.
Viele Grüße
Hans-Albert
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