Hallo Pfälzer,
mein Vater hatte auch noch nie die Jungtaubenkrankheit. Sie werden zwar mal etwas "mäkelig",rotzen aber innerhalb von 2-3 Tagen durch. Dies hat mehrere Faktoren:
- möglichst kein Medikamenteneinsatz während Brut und Aufzucht
-strengste Selektion auf Gesundheit vom Nestling bis zum Preisflug,alles was schwächelt:WEG!
-keine Medikamente bei den Jungen in der Aufwachsphase,dann lieber siehe oben.
- kein "Chancengeben" für Tauben mit guter Abstammung: was weg muss,muss weg,egal wo es raus kommt.
- keine übertriebene Hygiene: mein Vater hat das ganze Jahr eine Papierschnipsel-und Strohecke im Jungschlag,füttert sogar immer einen Teil des Futters darin,dass die Jungen die Ecke richtig "umpflügen". So lernen sie von Beginn an,mit Keimen klarzukommen.Wer das nicht packt:siehe oben.
-trockener,warmer, gut belüfteter Schlag. Nichts unterstützt JTK mehr als feuchte,kalte,muffige Schläge. Die Strohecke fängt bei falschem Schlagklima leicht an zu gammeln(Schimmelpilze)
- ganz wichtig: kein Überbesatz!!! Die meisten Jungschläge sind viel zu überbesetzt weil viel zu viel gezogen wird. Dann noch zu lasche Auslese nach Gesundheit und schon hat man ein paar wenige Tauben,die den Rest anstecken.
- Freiraum für die Jungen. Sie dürfen bis zum Beginn der Trainigsflüge machen was sie wollen.Auf dem Dach das Moos abgrasen,im Garten picken,aus der Dachrinne saufen,beim Nachbarn auf dem Carport nach dem Regen in der Pfütze baden. Das härtet ab.

Abgesetzt hat mein Vater 25 Junge gehabt.Am Haus eine verloren, einige selektiert,mit 18 Tauben die Reise begonnen mit 16 Tauben aufgehört. Während in unserer RV letztes Jahr die JTK extrem wütete und viele Züchter bis zu 70 % der Jungen verloren.

ich hoffe,ich konnte dir weiterhelfen,

Gruß,

Michael

P.S.: Mit diesem Vorgehen wird man kein Jungtiermeister gegen die spezialisierten Schläge,aber man hat harte,durchgereiste Tauben. Und je weiter und schwerer die Flüge,desto besser kommen sie.