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Alt 27.12.2018, 06:03
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Mime Mime ist offline
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Zitat von Alfred Weber Beitrag anzeigen
Guten Abend Sportfreunde,

diese Versteigerung ist jetzt vorbei und ich habe mir einmal die Zeit genommen, dies ein wenig näher zu beleuchten.

Es wurden bei dieser Versteigerung 71 Tauben für 37.641,40 € erreicht.

Bei Leibe kein Betrag der jemanden bei internationalen Versteigerungen vom Hocker reißt...und doch was besonderes wie ich meine.

Da geht die Nachzucht aus Spitzentauben von deutschen Sportlegenden der letzten Jahrzehnte für ein Butterbrot von 150 bis 400 € über die Versteigerungsplattform, während die Tauben der "Kittel" Nachzucht ein vielfaches davon erreicht und das ist mir unerklärlich, den was hat den dieser Kittel mit Familie schon im Vergleich zur absoluten deutschen Spitze geleistet???

Da geht ein Sohn aus dem Kittelsohn B14-6091991 für 3200 € an den Mann.

6 weitere Kinder aus diesem Vogel bringen 2500 - 2151 - 2000 - 1600 - 1161 - 880

also erbringen diese 7 Kinder aus diesem Vogel 13492 € !!!


Da stellt sich mir wiederum die Frage? warum bei direkten Kindern eines Vogels diese Preisunterschiede? gezogen wurde alle mit nur 2 verschiedenen Weibchen der gleiche Linie.

Da kann man sogar daraus erkennen...hat eine der Tauben eine weiße Feder mit im Gefieder...erbringt das ein paar Hunderter mehr.

Waran erkennen die Ersteigerer die bessere Qualität dieser Geschwister???
Ist das nicht zum lachen?

Wenn man dann noch in Betracht zieht, das der Versteigerer dieser Supertauben es mit diesen Tauben die er seit vielen Jahren bei vielen internationalen Spitzenzüchtern zusammen kauft noch nicht einmal zum RV-Meister gebracht hat, sogar in eine andere RV mit nur wenigen Mitgliedern (ca.15) gewechselt ist und es da nicht einmal geschafft hat sich da ganz vorne zu fest zu setzen und jetzt wie ich gehört habe den Taubensport sogar aus mehr oder weniger fadenscheinigen Erklärungen aufgehört hat, dann liebe Sportfreunde, dann verstehe ich die ganze Brieftaubenwelt nicht mehr.....und die Ersteiger dieser Tauben erst recht nicht...den... Ihre Hintergedanken sind die gleichen wie die des Versteigerers...Kohle machen und dann ab in...…... ;-)

Wird den der Brieftaubenzüchter immer dümmer...bzw. stimmt den der alte Spruch über die Brieftaubenzüchter doch...die Brieftaubennarren ;-)

Taubengruß
Alfred Weber

Hallo Alfred,
diese ganzen Auktionen sind doch zum Lachen! Sieht man sich mal den von dir hier heraus gepickten Anbieter an, dann stellt man fest: er selbst glänzt nicht gerade durch hervorragende Reiseleistungen.
Er hat aber - wie inzwischen recht viele "Sportfreunde - folgendes Geschäftsmodell für sich entdeckt: ich kaufe mir für recht viel Geld Kinder von AS-Tauben aus erfolgreichen und begehrten Linien, setze diese Kinder zusammen und verkaufe möglichst viele der Enkel - und schon ist nach einiger Zeit die Investition wieder reingeholt und es springt ein Gewinn raus.

Das Ganze Modell hat überhaupt nichts mehr mit Leistungszucht zu tun. Es wird gekauft, zusammengepaart (meistens in Linienzucht) und weiter verkauft. Die Leistung des abgebenden Schlages spielt an dem Punkt schon keine Rolle mehr: da wird entweder gar nicht mehr an der Reise teilgenommen oder es wird nur mit Jungtauben gespielt oder es wird manchmal auch einfach solala mit gereist ohne größere Erfolge.

Kommen wir nun zu den Käufern dieser Tauben: das sind mehr oder weniger erfolgsorientierte Züchter, die versuchen sich zu verstärken. Es geht aber bei dieser versuchten Verstärkung fast immer darum den Namen der erfolgreichen Linien auf den eigenen Schlag zu bekommen. Fast immer mit dem Hintergedanken selbst wieder weiter verkaufen zu können....
und Letzteres ist der eigentliche Grund dafür, warum immer wieder solche Unsummen für Tauben aus ganz bestimmten Linien für eine Zeit geboten werden. Das waren mal Schellens oder Heremans oder Prange - das war jetzt beim Totalverkauf wieder Vandenabeele - und das sind dann jetzt van den Bulck-Tauben. Diese wiederum sind in ihrem Ursprung ja auch z.T. wieder Heremans-Tauben und so geht das immer weiter. Man muss nur ein gutes Näschen haben und eine solche Goldader entdecken. Und dann wird verkauft, verkauft, verkauft.
Wobei man auch nicht außer Acht lassen sollte, dass bei diesen Internet-Auktionen oftmals großer Pfusch betrieben wird. Mit Scheinbietern, mit Tauben, die an erster Stelle der Auktion mit einem gewaltigen Preis platziert werden, die aber letztlich nie oder selten wirklich verkauft werden usw. Es soll ja niemand glauben, dass alle Tauben, die da als "Verkauft" stehen, auch wirklich verkauft wurden.

Wenn nun in einer Auktion 71 Tauben für eine insgesamt relativ große Summe verkauft werden, dann ist das das eine. Dass aber die Qualität dieser 71 Tauben im Schnitt nicht besser - eher schlechter ist - als wenn ein Züchter beispielsweise zu dir geht und sich eine Runde Jungtauben bestellt (für die dann insgesamt niemals solche Preise erzielt würden) - davon ist sicher auszugehen. Denn es gibt noch stark reisende Schläge mit einem durchgezüchteten Stamm und dort findet man allemal bessere Tauben (im Schnitt), als bei diesen Taubenhändlern.

Neben der aus meiner Sicht sinkenden Qualität der Tauben insgesamt durch diese Praxis der Taubenverkäufe, kommt ein Weiteres hinzu: die Unruhe im Brieftaubensport steigt und steigt. Jeder Käufer hofft auf einen deutlichen Leistungssprung durch seine Zukäufe. In den allerwenigsten Fällen gibt es auch diesen Leistungssprung. Die Käufer sind aber selten bereit zuzugeben, dass die Taubenqualität der gekauften Tauben eben doch nicht so gut ist, wie erhofft. Und daraus folgen dann die immer wiederkehreden Diskussionen über Lage, Wind, Reiserichtung usw.usw.

Dieser ausufernde Taubenhandel ist ein großer Sargnagel für unser Hobby. Kann man es aber irgendwem vorwerfen? Wahrscheinlich nicht. Nicht dem Verkäufer und nicht dem Käufer. Man kann nur versuchen mal an den gesunden Taubenverstand der Sportfreunde zu appelieren.....


Gruß Sascha
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