Säugetiere und Vögel gehören zur Gruppe der homoithermen (= gleichwarmen) Tiere. Das
bedeutet, dass ihre Körpertemperatur auch dann in Grenzen konstant bleibt, wenn sie Kälteoder
Wärmebelastungen ausgesetzt sind (JESSEN, 2000). Die Körpertemperatur der Vögel
liegt durchschnittlich bei 40,0 °C bis 43,0 °C (KORBEL et al., 2000). Für die Felsentaube
(Columba livia) liegt sie bei 42,2 °C (DAWSON AND WHITTOW, 2000). Zur Beurteilung der
optimalen Umgebungstemperatur eines Tieres ist es von entscheidender Bedeutung, dass
die Wärmebalance nicht gestört wird. Hierzu ist es unerlässlich, dass der Bereich der
thermoneutralen Zone eingehalten wird. Das bedeutet, dass Wärmeproduktion und
Wärmeabgabe im Gleichgewicht stehen.
• Thermoneutrale Zone
Laut Ewing et al. (1999) ist innerhalb der thermoneutralen Zone die metabolische
Wärmeproduktion auf ein Minimum reduziert, die meisten produktiven Prozesse befinden
sich auf dem höchst effizienten Level und das Tier fühlt sich wohl, ohne seine
Wärmeproduktion ändern zu müssen. FREEMAN (1987) geht ebenso davon aus, dass das
Wohlbefinden der Tiere innerhalb dieser Zone am größten ist. Diese thermoneutrale Zone ist
sowohl nach oben als auch nach unten hin begrenzt. Dabei spricht man von oberer bzw.
unterer kritischer Temperatur.
• Untere kritische Temperatur
Ist die Grenze zur unteren kritischen Temperatur unterschritten, muss der Organismus eines
homoithermen Tieres seine metabolische Wärmeproduktion steigern. Prozesse der Wärmekonservation,
wie Vasokonstriktion in der Peripherie, Piloerrektion und Änderungen im
Verhalten um Wärmeverluste der Körperoberfläche zu verhindern befinden sich an ihrem
Maximum bei dieser und darunter liegenden Temperaturen (EWING et al. , 1999).
• Obere kritische Temperatur
Laut Webster (1981) existiert keine eindeutige Definition der oberen kritischen Temperatur.
Wie auch bei der unteren kritischen Temperatur muss der Organismus nun auf
Stoffwechselvorgänge zurückgreifen, um einem unphysiologischen Zustand entgegenzuwirken.
Die hier erforderlichen Prozesse bestehen aus der Kühlung des Körpers durch
Wasserverdunstung der Haut und Atemwege. GORSSEN et al. (1997) geben aufgrund ihrer
Studien eine obere kritische Temperatur von 32 °C für Brieftauben unter Transportbedingungen
an. BICUDO (1985) beschreibt, dass Enten hyperthermisch werden, wenn die Umgebungstemperatur 35 °C überschreitet. Sind die Bereiche der oberen bzw. unteren kritische Temperatur erreicht oder über- bzw. unterschritten, bedeutet dies für den Organismus, dass eine erhöhte Stoffwechseltätigkeit nötig ist, um dem Hitze- bzw. Kältetod zu entgehen.
Der Link dazu:
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/8359/...-Maria.pdf.pdf