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Alt 28.07.2006, 07:51
Zwucki
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Hallo Thomas,

Du hast recht, "Sie wissen wie es geht, tun aber nichts", das habe ich noch vergessen zu schreiben.
Sie sagten mir auch ganz klar, dass sie keine schiessen dürfen von Gesetzes wegen.
Auf meine Frage hin was denn der Gesetzgeber zu dem drastischen Rückgang des Niederwildes sagt, "Na ja, das ist sehr bedauerlich, hat aber mit Überpopulation von Raubvögeln so gut wie nichts zu tun"
Wenn das nicht so traurig wäre, müsste man sich doch über solche Sprüche kaputtlachen, oder?

Übrigens, ich war und ich betone das Wort w a r, hier auch einmal in der glücklichen Lage, das ich mit den Krummschnäbeln kaum etwas zu tun hatte, dieses Jahr hat sich das Blatt aber gewendet!

Anfang Juni sitze ich oben am Schlag und beobachte die Weibchen beim Training, plötzlich ein Rauschen die Mädels spritzten wie von der Tarantel gestochen in der Luft auseinander.... ich konnte nichts machen, der Wanderfalke hatte sich eine gekrallt und flog mit ihr von dannen...!

An einem anderen Tag im gleichen Monat, wieder sitze ich am Schlag, beobachte die Tauben, wie sie auf der Wiese vor dem Schlag junge Grashalme zupfen, als urplötzlich keine 2 Meter!! von mir entfernt einer dieser "tollen Jäger" auf der Wiese landet, diesmal hatte er kein Glück und musste unverrichteter Dinge abziehen.

Dies nur 2 Beispiele wie es bei mir inzwischen auch abgeht, im Winter knallte zum Beispiel mal einer volle Kanne auf die Voliere des Zuchtschlags... etc.

Aber dabei geht es mir noch gut, ich habe Züchter bei mir in der RV, die jedes Jahr 150 bis 200 Junge züchten um mit 80 an den Start gehen zu können, den Rest "verfüttert" er unfreiwilliger Weise an die Raubvögel!

Dies interessiert aber niemanden, gibt es doch Tauben wie Sand am Meer, und waren das nicht auch die Ratten der Lüfte, diese Tauben...???

So ist doch die einhellige Meinung in der breiten Bevölkerung, oder? Und schon sind wir beim Thema Lobby... die haben wir Brieftaubenzüchter nicht!!!

Allerdings, und das muss auch einmal gesagt werden sind wir zu einem großen Teil auch selbst schuld an unserem Bild in der Öffentlichkeit!

Leider verharren viele von uns in einer Art Lethargie, kapseln sich ab und lassen niemanden an sich heran, kurz und gut tun absolut nichts für eine positive Publicity!

Nur allein mit der Unterstützung der "Aktion Mensch" ist es nicht getan, das ist viel zu schwammig, zu anonym!

Als ich etwa noch mehr Zeit hatte, bin ich in Schulen gegangen und habe Vorträge gehalten, auch waren bei mir schon Schulklassen zu Besuch.

Interessierten Spaziergängern stehe ich heute noch so gut es geht Rede und Antwort und siehe da, viele gehen mit einem AHA-Erlebnis wieder weiter.

In meiner neuen Firma wurde ich anfangs wegen meines "exotischen" Hobbys belächelt, mittlerweile fährt ein Kollege den Kabi bei uns und das mit einer Begeisterung die sich von schreibt und die anderen Kollegen fragen interessiert, "Na wie war der Flug am Wochenende?" oder ein anderer hat sich schon angeboten meine Tauben zu trainieren etc....

Ich denke man kann, wenn man will etwas tun, man muss nur wollen!!!

Ach ja, was mir übrigens absolut gegen den Strich geht, sind Züchter, die einerseits die Verluste durch Raubvögel beklagen, andererseits im gleichen Atemzug aber erzählen, dass sie Kontakt zu Falknern pflegen, "bei denen man richtig gutes Geld für Tauben bekommen kann"....

Der absolute Widersinn, aber so sind sie halt die Züchter, die doch ach so menschlichen...

Liebe Grüsse
Hans-Jürgen Schmitz

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