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Alt 14.10.2009, 11:31
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Mime Mime ist offline
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Ich als "Junger" hab mich schon darauf eingerichtet, dass ich, sollte mir nichts unvorhergesehenes zustoßen, das Ende des Brieftaubensports noch erleben werde. Was inzwischen abläuft ist einfach nur noch asozial. Es denkt jeder, sagen fast jeder, nur noch an sich und seine Preisliste. Die Zukunft interessiert die meisten Züchter einen feuchten Kericht. Der Verband ist zu einer Lachnummer verkommen. Dort wurden in den letzten Jahren finanziell, personell und sportlich (d.h. in Bezug auf Meisterschaften etc.) komplett die falschen Weichen gestellt. Da machen einige ganz wenige Leute eine Lobbypolitik in der es ausschließlich um eines geht: solange es den Taubensport gibt so viel Geld zu scheffeln und aus der Züchterschaft heraus zu pressen, wie es nur geht. Darüberhinaus ist der Altersdurchschnitte der Verantwortlichen innerhalb des Verbandes eine Zumutung für jeden jungen (oder junggebliebenen) Züchter.

Es gibt mehrere Vertreiber von Beiprodukten, die mit Medikamenten, die in Deutschland nicht zugelassen sind, handeln und damit viel Geld scheffeln. Sie machen sich selbst strafbar und ziehen den (z.T. unwissenden Züchter) mit hinein.

Es gibt reichlich Dinge, welche illegal mit den Tauben gemacht und probiert werden, um sie "schneller" zu machen. Nur drüber geredet wird natürlich öffentlich nicht. Ist alles nur Fleiß und die gute Taube.

Wenn Züchter die RV wechseln wollen gibt es großes Geschrei in der Züchterschaft, weil jeder um seine Pfründe fürchtet. Dass man, einfach nur Mitglieder erhält, wenn man diese Züchter einfach aufnimmt, interessiert niemanden.

Wenn ein Regionalverband die gleiche Richtung beschickt werden bestimmte RVen ausgeschlossen von großen Auflässen, indem Auflassorte gewählt werden, bei denen diese RVen die Kilometervorgabe nicht erfüllen und damit nicht teilnehmen können. Warum? Weil man Angst hat ein paar Preise abgeben zu müssen.

Der Brieftaubensport hätte nur dann eine Zukunft, wenn jeder einzelne Züchter seine eigene Preisliste bekommt. Bis dahin wird er von den vielen Einzelinteressen in der Züchterschaft massiv zugrunde gerichtet.

Deswegen erübrigt sich auch die Frage "wer die Hosen anhat". In der RV denkt jeder nur an sich, im Reg.-Vb ebenso und das gleiche spielt sich auf Verbandsebene ab. Es werden auf allen ebenen keine zukunftsgerichteten Entscheidungen zum Wohle des Brieftaubensports getroffen, sondern zum größten Teil der eigene Vorteile (des Züchters, des Vereins, der RV, der Gruppe des Reg-VB´s usw. je nachdem worüber abgestimmt wird) gesehen und zur Sprache gebracht.

Das ist die traurige und erschreckende Bestandsaufnahme. Ob eine Initiative "Zukunft Brieftaubensport" mit ihren etwa 100 Mitgliedern etwas bewegen und ändern kann bezweifle ich, weil den meisten Züchtern nicht wirklich an einer Zukunft des Taubensports gelegen ist. Solange man selbst noch reist möchte man selbst möglichst erfolgreich reisen - das ist die einzige Prämisse unter der alles handeln gestellt wird. Unter diesen Umständen ist leider auch kaum etwas änderbar - denn egal was man auch ändern möchte - die meisten Züchter interessiert es einfach nicht.

Gruß Mime
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