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Alt 24.09.2007, 09:02
handsome
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Standard Neues Sportkonzept : Zukunftsweisend oder Verschlimmbessernd ??

Neues Sportkonzept : Zukunftsweisend oder Verschlimmbessernd ??

In den letzten Wochen habe ich eine Reihe von Gesprächen mit befreundeten Taubenzüchtern zu den Themen „Neues Sportkonzept und Notprogramm 2007“ geführt .

Der Tenor der vorgenommenen Bewertung war im Regelfall , „ sie haben sich redlich bemüht.“
Der erfahrene Personalmann übersetzt das so, der Einsatz und das ernsthafte Wollen werden anerkannt, allein das Ergebnis unter dem Strich reicht nicht aus.

Die grundsätzliche Kritik betrifft die Vorgehensweise.

Warum diese Eile ? Warum eine Beschlußfassung auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ? Hätten wir nicht die Wintermonate nutzen können, um eingehend diskutieren zu können ? Hätte man nicht diese Zeit einräumen müssen , um allen Mitgliedern Gelegenheit zu geben . sich an der Meinungsbildung zu beteiligen ? Ist nicht zu befürchten, daß Delegierte auf der Mitgliederversammlung abstimmen werden, deren R.V.- Herbstversammlung erst nach dem 13.Oktober stattfindet , ganz zu schweigen von einer Meinungsbildung im Regionalverband? Wird ein so beschlossenes Sportprogramm eine breite Zustimmung finden oder eher als aufgezwungen abgetan ?

In der Kritik steht weiterhin die Alternativlosigkeit .

Zur Abstimmung soll ein komplexes Paket gelangen, das angenommen oder abgelehnt werden kann. Wünschenswert wären einige Alternativen , aus denen ausgewählt werden könnte. Das vorliegende Sportkonzept könnte ja durchaus eine Alternative darstellen aber es sollten auch andere Varianten aufs Papier gebracht werden.
In den kommenden Wochen könnten in der Brieftaube doch durchaus andere Alternativen dargestellt und eine Vorabstimmung durch die Leser durchgeführt werden, so daß am Ende aus den zwei oder drei meistgewählten Alternativen die letztlich für 2008 gültige Variante bestimmt wird.

Im Detail (bezogen auf die Verbandsmeisterschaft )wurde Kritik geübt an der einmaligen Vorbestimmung der Tauben.
Problematisch wird insbesondere die Einbeziehung von Jährigen gesehen , für die meisten Züchter dürfte es schwierig werden, vor Reisebeginn Jährige auszuwählen, die auf der Jungtierreise nicht einmal vier Flüge absolviert haben.
Trotz Zertifizierung der Flugleiter hat es im gerade abgelaufenen Jahr zahlreiche problematische Flüge gegeben , die in manchen Reisevereinigungen zum Abbruch der kompletten Altreise geführt haben und in anderen Reisevereinigungen den Züchtern mindestens erhebliche Verluste zugeführt haben.
Wer bei solch einem Flug die halbe Mannschaft verliert , wird chancenlos, auch dann ,wenn es ihm gelingt, seine restliche Truppe wieder in Form zu bringen und er späterhin gute Leistungen produziert. Soll ein einziger Flug alle Chancen vernichten dürfen ? Von Woche zu Woche neu benennen zu können, ist da schon erheblich vorteilhafter.

Das vorgeschlagene Konzept räumt eine doppelte Auswahl ein. Einmal dürfen die besten Flüge ausgewählt werden ,zum anderen dürfen erheblich mehr Tauben benannt als gewertet werden. Für die Vergabe der Meisterschaft wird damit die volle Preiszahl unabdingbare Voraussetzung . Die Angabe Preise vor Punkte nennt faktisch ein Scheinkriterium.
Während die eingeräumte Auswahl der besten Flüge durchgehend positiv gesehen wird ,erscheint die vorgesehene Anzahl der vor zu benennenden Tauben viel zu hoch.
Gewünscht werden Varianten wie
a) Anzahl der vorbenannten 4-6 Tauben, aber alle Tauben zählen. ( Preise vor Punkte ).
b) Die erste Taube als Joker zählt immer, dazu 3-5 vorbenannte. Gewertet werden alle, die erste Taube, wenn vorbenannt , zählt gegebenenfalls doppelt.
c) Vorbenannt werden mehr Tauben als gewertet werden. Z.B. werden 6 vorbenannt, gewertet werden die ersten vier.

Gemeinsam ist allen Varianten die Einschränkung der Anzahl der Vorbenannten , das Vorbenennen soll schwieriger werden und damit größere Bedeutung erlangen . Es macht schon einen Unterschied ob 50% der Vorbenannten zählen oder 75%.

Völlig misslungen ist der Teil, der die zu wertenden Preislisten regelt.

Auf der letzten Mitgliederversammlung wurde noch Verständnis für die Probleme der großflächigen Reisevereinigungen wie z.B. in Mecklenburg-Vorpommern geäußert.

Das neue Konzept sollte Abhilfe schaffen!!!!

Die vorgeschlagenen Regelungen zeigen, daß das zugrunde liegende Problem nicht verstanden wurde, deshalb kann auch kein Verständnis und damit keine Lösung erwartet werden. Verständnis setzt nun einmal Verstehen voraus.
Die Reisevereinigung Neubrandenburg hat immer noch ( in diesem Jahr gingen 30 Schläge verloren, die für sich ohne vom Verband anerkannte Preisliste gespielt haben) über 100 reisende Schläge , leider aber auch immer noch eine Ausdehnung von mehr als 80 Kilometern in der Tiefe und über 50 Km in der Breite.
Was wir brauchen ist die Anerkennung einer Gruppenliste eigentlich nur für die Kurzstreckenflüge, die Gruppe muß aber innerhalb der Reisevereinigung gebildet werden dürfen
.Es reicht uns eine verschärfte Bedingung z.B. 40 reisende Schläge innerhalb einer Zone von 40 Kilometern (Differenz in der Schlagvermessung).
Es sollte doch jedem klar sein ,daß wir bei 80 Km Differenz in der Schlagvermessung bei einem Flug mit mittlerer Entfernung von 250 Km keine Chancengleichheit mehr haben. Das Aussehen der Preisliste ist dem entsprechend , von einem Ausgleich über die Saison reden nur Träumer.
Sportfreund Wieden befürchtete bei Anerkennung von Gruppenlisten unterhalb der Ebene Reisevereinigung eventuellen Wildwuchs und damit Mißbrauch. Wo sind denn noch die großen Reisevereinigungen mit mehr als 100 reisenden Schlägen ? So häufig wird von dieser Möglichkeit wohl nicht gebrauch gemacht werden können.

Die vorgeschlagene Neuregelung kann uns lediglich zu weiteren Kuriositäten verhelfen. Bei Bildung einer Gruppenliste mit der Nachbarreisevereinigung nimmt die mittlere Entfernung für jeden Flug um rd. 60 Kilometer zu. Lassen wir die Tauben direkt am Taubenschlag unseres vordersten Schlages auf ,so erfüllen wir dennoch die Voraussetzungen für einen Preisflug mit Alttauben ,da die mittlere Entfernung mehr als 100 Km beträgt. Leider kann unser vorne liegender Züchter auf diesem Flug keinen Preis erringen, die Fluggeschwindigkeit seiner Tauben beträgt immer 0 Meter pro Minute. Er kann nur auf einen verkrachten Flug mit Zeitverrechnung hoffen.
Zugegeben das Beispiel ist extrem , nur glauben Sie , daß das Flugergebnis bei 200 Km mittlerer Entfernung wesentlich anders aussieht ? Die Analyse der Preislisten vergangener Jahre spricht eine eindeutige Sprache.
Preisflüge mit derart unterschiedlichen Bedingungen sollen den Großteil der zu wertenden Flüge für die Verbandsmeisterschaft ausmachen ?

weiter mit Teil II...
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