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Alt 06.08.2017, 05:24
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Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Zitat von linus Beitrag anzeigen
Hallo Thomas
Ich nehme nicht alles was TÄ von sich geben als absolut richtig hin. Bei der Suche nach den Gründen der JTK scheinen doch viele mit ihrem Latein am Ende zu sein. Das möglicherweise die unnatürlichen Haltungsbedingungen wie Verdunkeln und Belichten eine Rolle spielen könnten, wird von einigen sachkundigen TÄ angenommen. Und wenn ich zurück blicke seit wann wir diese Krankheiten haben, ist eine zeitliche Übereinstimmung mit dem Anfang dieser Methoden in den 80iger Jahren des vorigen Jahrhundert nicht zu leugnen.
Ich mache das schon einige Jahre nicht mehr. Halte meine Tauben auch nach Möglichkeit sehr nah an der Natur. Trotzdem habe ich auch hin und wieder (auch in diesem Jahr) die JTK in leichter Form und sie sehr schnell mit gekochter Gerste in den Griff bekommen.
Das eine Infektion im Kabi durch Ansteckung erfolgt glaube ich nicht. Bei uns hat jeder Züchter seine Tauben in eigener Box. Trotzdem gab und gibt es bei sehr vielen die JTK und bei Nachfrage kommen immer wieder Medikamentengabe, Verdunkeln und Belichten als mögliche Ursachen ins Spiel.
Das muß alles nicht richtig sein, ist für mich aber durchaus schlüssig.
Wünsche ein schönes Wochenende und Gut Flug
Hans
Hallo Hans,
ja das sind jede Menge Schnittpunkte und das streite ich auch nicht ab.

Aber ich verdunkle schon seit 2002. Die Jungtierkrankheit hatte ich zum ersten mal 1995, damals noch in SG reisend und in einem anderen Schlag. Plötzlich lag Dienstags ein Jungtier tot im Schlag das Samstags noch Preis geflogen hat. Dann jedes Jahr bis 2001. Ab 1998 dann in einem anderen Schlag, dem jetzigen Jungtierschlag bis einschl. 2001. Dann 2002 wieder. 2003,2004,2005,2006 nicht. Dann 2007 u. 2008 wieder in einem anderen Schlag ausgebrochen. Ab 2009 nicht mehr. erst wieder dieses Jahr 2017.

Warum die ganzen Jahre nicht und dieses Jahr wieder?

Weil ich sie im Juni nach der Verdunkelungsphase nicht in Stress versetzt habe, sondern erst vor 3 Wochen. Denn es ist meiner Meinung nach der Stress der das ausbrechen läßt.
Was habe ich anders gemacht?
Ich war zu faul, nach dem Verdunkeln das Licht anzumachen und den Tag auf 20 Std. zu verlängern. Gleichzeitig habe ich immer desinfiziert und auf eine absolute Reinlichkeit umgestellt, die Tauben durften dann nicht mehr die Dachrinnen "sauber machen".
Und: Ich habe viel zu spät die 2. Gabe des neuen mittels von Henk de Weerd gegeben das ja eine 2malige Gabe vorsieht und ich habe nicht gleich nach dem Verdunkel trainiert und getrennt.
Alles das führt zu viel Stress und bringt sie irgendwie "GEWOLLT" außer die Reihe.

Ich war dieses Jahr einfach zu liedrig und faul. Prompt habe ich dafür die Quittung bekommen und nach der 2. Gabe des neunen de Weerd-Mittels sind sie eingebrochen.

Ich dachte das ich das dieses Jahr alles nicht so machen muss, weil sie im Mai schon sowas wie die JTK hatten und ich damals schon 2 aussortiert habe, die einfach nicht mehr wurden. Aber es war wohl damals nicht die JTK, vielleicht waren es Salmonellen das die 2 Jungtiere nicht mehr wurden, denn dort habe ich "Durchseuchen" lassen. Also meinte ich und mein versagendes Gehirn ich brauche das dieses Jahr alles nicht. Leider falsch gedacht. Also alles selbst gemacht.

Ich habe es ja schon geschrieben, dass die Jungweibchen die mit Karottensud behandelt wurden viel mehr gebeutelt wurden als die Vögel bei denen ich mit Medizin und Manukahonig eingegriffen habe. Entweder habe ich da Fehler gemacht was möglich ist, oder es hilft halt bei mir nicht.

Was immer komisch war ist, dass die Jungtiere die ich für Kasel züchte nicht erkrankt sind und da ist die Schnittmenge mit dem was du geschrieben hast. Die werden ganz normal gehalten nicht verdunkelt oder belichtet und bekommen nichts außer Futter und Wasser.

Dieses Jahr anfänglich auch nicht, aber dann hat es diese Jungtiere doch erwischt, was noch nie war, aber ganz gewaltig.
Bei der Vorbereitung der Zuchtsaison oder auch später wurde nichts anderes gemacht als die Jahre zuvor auch.

Anders war nur, dass ich aus dem Ruhrgebiet mir eine Jungtaube die ich als Gutschein gekauft habe abgeholt habe von einem Weitstreckenspieler. Dieses Jungtier und das von einem anderen Weitstreckler - auch als Gutschein- habe ich zu den Kassel-lanern gesetzt.
Ich habe sowas schon einmal erlebt und das war 2010, damals habe ich mir das Paramyxo eingefangen. Nie mehr hole ich vor den Flügen Tauben aus einem Ballungsgebiet oder von Weitstrecklern. Bei uns in der Gegend git es ja auch einige davon und bei denen bricht es durchaus richtig heftig aus.

Im Ruhrgebiet wo es viele Schläge gibt auch Weitstreckenschläge grassiert es ja meistens besonders heftig.

Ein Gedanke drängt sich mir da förmlich auf.
Die Weitstreckler haben ihre Tauben manchmal eine Woche zusammen mit anderen in den Körben, dann manchmal die Tauben von halb Europa in ein und demselben Transportfahrzeug. Ob da einer der Auslöser vor sich hingammelt? Den alten Weitstreckentauben macht diese Vielzahl von Keimen wohl nichts, aber die Jungtauben bekommen ja das "Mitgebrachte" auch ab.
Ich will da um Gottes Willen niemandem was unterstellen und betone es ausdrücklich, dass dies nur ein Gedanke von mir ist.

Denn warum geht das Immunsystem unserer Jungtauben immer dann in die Knie wenn diese Flüge sind oder angefangen haben?
Warum nicht früher wenn es eine Immunlücke oder Immunfehlanpaaung ist wie Sudhoff schreibt. Warum immer ausgerechnet in dieser Zeit? Wenn das Immunsystem der Jungtiere dann noch gereitzt wird (Stress, umstellungen, Trennungen usw.) und es kommt dieser Keimdruck hinzu kann es durchaus so sein.
Denn das Immunsystem arbeitet ja das ganze Jahr und nicht nur ende Juli -anfang August. Es könnte also das ganze Jahr ausfallen - wenn man so will.
Braucht es da nur noch den Stress um das dann auszulösen?

Wer dann das richtige Produkt zur Hand hat das hilft, der oder vielmehr die Tauben hat es in einer Woche überstanden, die anderen brauchen eben länger.

Allen Gut Flug
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Gut Flug
Pfälzer

Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse.
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