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Alt 22.11.2008, 07:58
gtler gtler ist offline
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Moin Moin Petra,

gestern Abend war es einfach zu spät um auf deine Fragen einzugehen. Ich habe mir heute Morgen den Beitrag noch mal durch gelesen, vor allem unter dem Hintergrund eurer Erfolge. Ich denke ihr gehört zu den Züchtern, welche im oberen Drittel der Liste reisen und somit gehört ihr zu den Erfolgreicheren.
Falls die Zahlen stimmen, ist es für mich schwierig zu verstehen warum ihr jedes Jahr 20% neue Tauben in euren (Zucht-)Bestand integriert. Absolut gesehen würde dies bedeuten, dass alle fünf Jahre der komplette Bestand ausgetauscht würde. Auch wenn bestimmte Paare bleiben und es z.B. nur bei der Hälfte einen Austausch geben würde, sind die Zahlen schon recht krass.
Ich für meinen Teil versuche wenige bzw. einzelne neue Tauben an die Leistungsträger zu bringen, um aus diesen neue Kombinationen für die Zucht zu erhalten. Der Rest wird in Form von Umpaarungen in sich weiter getestet und der vorhandene (Gen-)Pool breiter gestreut.
Auch bei euch gibt es Asse bzw. Familien welche überdurchschnittliche Tauben bringen. Anscheinend sind es bei euch drei Standbeine oder "Linien".
Wenn nun Neuerwerbungen kommen, würde ich diese im ersten Jahr an alle drei Linien (z. B. durch Umpaarungen) setzen. Danach wird bei der Jungtierreise getestet. Im Herbst kann mit dem Wissen der bis dahin erfolgreichen Verbindungen (nehmen wir als Bsp. "Linie 1" und "3") in Hinblick auf das kommende Zuchtjahr weiter geplant werden.
Ich versuche mal das Beispiel weiter zu führen...Neuerwerbung und Linie 1 war erfolgreich somit verpaare ich im Herbst eine weitere Taube aus der Linie 1 mit der Neuerwerbung. Ferner war die Neuerwerbung auch mit der Taube aus der Linie 3 erfolgreich. Das hätte zur Folge, dass eine weitere Taube der Linie 3 mit der Neuerwerbung zu paaren wäre.
Die Kinder aus diesem Zuchtjahr sind dann in Kombination an die alten Linien zu paaren bzw. untereinander zu mischen. Ausgehend davon, dass die Tauben der einzelnen Linien auch "Fremdblut" aufweisen gibt es da massig neue Möglichkeiten.
Entscheidend wäre bei dem Prinzip auf den Phänotyp zu achten, da ihr die eigenen Tauben im "Bild" sicherlich besser beurteilen könnt. Der Reisekorb macht später den Rest...
Ich denke auf diese Weise wird enger auf die vorhanden Qualität gesetzt und als kleiner Nebeneffekt der Geldbeutel geschont.
Eine andere Möglichkeit wäre sicherlich aus abgegebenen Tauben etwas zurück zu holen. Da wo es geklappt hat, wird einfach die Nachzucht (mindestens ein Partner war fremd) getestet. Hier auch wieder das Spielchen mit den drei vorhandenen Linien. Das System an sich funktioniert in der Linien- als auch in der Kreuzungszucht.


Viele Grüße,

André
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