Thema: Vogelgrippe
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Alt 13.12.2016, 11:02
Baumann Baumann ist offline
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Badische Zeitung
12.12.2016

Wegen Vogelgrippe
Die Stadt untersagt die große Siegerschau der Brieftaubenzüchter auf dem Freiburger Mundenhof
Wegen der Vogelgrippe entfällt die große Siegerschau der Brieftaubenzüchter der Region / Bedauern beim Verband.
BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD. Bis Ende November hatten die Gastgeber, die Reisevereinigung Freiburg und namentlich ihr Vorsitzender Bernhard Beha gerungen. Doch schließlich war der geplanten Ausstellung von rund 200 Brieftauben, die am 10. und 11. Dezember auf dem Mundenhof in Freiburg hätte stattfinden sollen, durch die Stadt Freiburg eine Absage erteilt worden. Wegen der Vogelgrippe sind bis auf Weiteres Geflügelausstellungen verboten, ganz gleich, um welche Art von Federvieh es sich handelt.
Obwohl die Taubenzüchter neuste Untersuchungen anführen, die zeigen sollen, dass Brieftauben offenbar immun gegen das Vogelgrippevirus sind, bleibt es bei der Absage. Die Stadt Freiburg folgt den Vorschriften der Verkehrsverordnung über Ausstellungen von Tieren, unter die ausnahmslos auch Tauben fallen. "Das in Baden-Württemberg landesweit verfügte Verbot von Geflügel- und Vogelausstellungen greift auch für die Brieftaubenregionalverbandsausstellung", heißt es vom Veterinärsamt. Für die sonst reiselustigen Vögel heißt das: zu Hause bleiben.

"Bitter", sagt Armin Spittler, der Vorsitzende des über 500 Mitglieder starken und in 13 Reisevereinigungen von Albstadt-Heuburg bis Schwarzwald-Baar gegliederten Regionalverbandes Südwest. Diese Vereinigungen sind regionale Zusammenschlüsse von Brieftaubenzüchtern. Der Katalog zur jährlich in einem anderen Verbandsgäu stattfindenden Großveranstaltung war fast gedruckt, die Tauben und ihre Züchter saßen praktisch schon in den Startlöchern. Nun wird die Veranstaltung quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Denn für Nichtmitglieder interessant sind die stets parallel ausgerichtete Verbandssitzung sowie die Siegerehrungen der besten Tauben des Jahres eher weniger. Als Publikumsmagneten hätten die Vögel selbst sowie ein Taubenschaufliegen deutlich mehr hergemacht. Allein die Tauben-Tombola wurde vom Veterinäramt genehmigt, da die zu gewinnenden 20 Vögel schon seit geraumer Zeit unter Verschluss im Freiburger Vereinsheim sitzen.
"Zwei Monate haben wir unter Hochdruck vorbereitet. Zwei Wochen vor dem Termin von der Absage erfahren", fasst Spittler die Ereignisse im Vorfeld der Nicht-Schau zusammen. Seine Begeisterung für das Hobby allerdings versprüht der 54-jährige Finanzkaufmann trotz Vogelgrippe. Wenn er von Brieftauben erzählt, gerät er regelrecht ins Schwärmen. Vom Aussehen her ähneln die Vögel den Kollegen, die in Parks und auf Plätzen auf Brosamen lauern und auf und in Gebäuden herumgammelnd zu regelrechten Plagen werden.

Von der Leistung allerdings haben die Extremsportler unter den Tauben nichts mit ihren vagabundierenden Verwandten gemein, betont Armin Spittler. Bis zu 110 Stundenkilometer schnell, bis zu 700 Kilometer weit und zumeist an ihren Heimatort kann eine Brieftaube fliegen. "Ja, es gibt auch unter den Tauben dumme. Die finden halt nicht heim", gesteht Spittler schmunzelnd.
Wo die Siegerschau 2017 stattfinden wird, sei noch offen, sagt der Verbandschef. "Wenn sich die Freiburger nochmal bewerben, sind Chancen sicher gut", gibt er sich zuversichtlich.
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