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Alt 13.05.2003, 16:46
FranzJosef FranzJosef ist offline
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Standard RE: Brief von Prof. Kaleta Uni Gießen

Hallo Zusammen,

mein Sohn hat Prof. Dr. Kaleta kontaktiert und folgende Antwort bzw.
Tabellen erhalten.

Schaut Sie Euch durch und bildet Euch Euer eigenes Urteil.

Sehr geehrter Herr Steffl,
danke für Ihre Anfrage!
Kein Zweifel, alle Halter von Hausgeflügel und diversen Zier- und Wildvögeln und natürlich auch von Brieftauben sind vom derzeit grassierenden Geflügelpestvirus hart getroffen. Dies ergibt sich auch aus den zahlreichen Mitteilungen in der Verbandszeitschrift Die Brieftaube, im Internet und anderen Kommunikationsmedien. Alle, wirklich alle, die Geflügel halten, sind gefordert, an der Tilgung der Geflügelpest-Viren mitzuwirken.
Ihnen ist sicher bekannt, dass es zahlreiche verschiedene Geflügelpestviren gibt, die sich unter anderem in ihren Auswirkungen auf Tauben unterscheiden. Der Artikel von Panygrahy u.a. (Titel "Is the pigeon susceptible to avian influenza?") beschreibt Untersuchungen an vier verschiedenen Influenza A-Viren der Subtypen H5 und H7. Die Verfasser kommen zu dem Schluß, dass die Taube nicht empfäglich ist für die vier geprüften Viren. Nicht gefolgert wird aus den Ergebnissen, dass alle Geflügelpestviren unbedeutend für die Brieftaube sind!
Ein weiterer Artikel von Chalmers u.a. (Titel "Avian influenza - the role of pigeons") kommt zu einem ähnlichen Endergebnis.

Den Aussagen dieser beiden Artikel stehen jedoch andere Aussagen entgegen. Hierzu zählt auch ein Influenza-A-Virus, das ich aus einem frei lebenden Erlenzeisig isoliert habe. Dieses Virus erwies sich für Hühner, Enten und auch für Tauben als pathogen. In der Anlage sende ich Ihnen zwei Tabellen, in denen die Ergebnisse von Übertragungsversuchen dargestellt werden.

Aus dem Vergleich der Ergebnisse der beiden Studien aus den USA mit meinen Daten ergibt sich zweifellos, dass sich unterschiedliche Viren auch unterschiedlich in der Taube verhalten. Zur Zeit weiß ich noch nicht, ob in den Niederlanden oder in Belgien mit dem dort vorkommenden Virus Übertragungsversuche auf Brieftauben durchgeführt worden sind. Vielleicht haben Sie dorthin gute Verbindungen und können dies erfragen.

Unabhängig von den Ergebnissen solcher Übertragungsversuche muß als bewiesen gelten, dass jegliches Tier und natürlich auch der Mensch und seine Fahrzeuge etc. eine Überträgerfunktion haben. Schon aus diesem Grunde müssen alle Vogelhalter alles unterlassen, was nach menschlichem Ermessen zur Verbreitung des Virus beitragen könnte. Hierzu gehören auch Transporte, Auflässe und Ausstellungen von Brieftauben.

Durch die bisher angeordneten Maßnahmen ist der Brieftaubensport in arge Bedrängnis geraten. Noch schlimmer wäre die Lage, wenn der Verdacht entstehen würde, aufgelassene Brieftauben haben zur Verbreitung des Virus beigetragen. Dies würde unweigerlich die Tötung der Brieftauben nach sich ziehen müssen. Dies wäre dann ein Szenario, dass auf jeden Fall verhindert werden muß.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. E. F. Kaleta


Pathogenitätsprüfung in Tauben
Influenza-A-Virus A/carduelis/Germany/72 H7N1


Taubenzahl,Dosis: log10ELD50 Applik.weg Symptome Versuchs-dauer Reisolation des Virus Antikörper-Titer (HAH)
10 Taubeni.m. 2.1 je Taube 2 Tauben mit beidseitige Konjunktivitis, Körperzittern 15 Tage p.i. getötet Neg. 3 - 5
1 Taubei.m. 2.1 je Taube Konjunktivitis,ZNS-Störungen 9 Tage p.i. verendet Pos. n.u.
2 Taubenkonjunktival, 8.1 je Taube o.B. 21 Tage p.i. getötet Neg. 3 und 4
2 TaubenKontakt o.B. 21 Tage p.i. getötet Neg. Neg.















Pathogenitätsprüfung in Hühnern und Pekingenten
Influenza-A-Virus A/carduelis/Germany/72 H7N1


Tierzahl,Dosis: log10ELD50 Applik.weg Symptome Versuchs-dauer Reisolation des Virus Antikörper-Titer (HAH)
4 adulte Hähnei.m.2 Hähne 8.1, 2 Hähne 2.1 Alle Inappetenz, Zyanose Kopf,Konjunktivitis 1-2 Tage p.i. tot Pos. n.u.
2 adulte Hähne intranasal8.1 Konjunktivitis mit Petechien 2 Tage p.i. tot Pos. n.u.
2 adulte Hähne konjunktival8.1 Hochgradige Konjunktivitis u.Kopfödem 2 Tage p.i . tot Pos. n.u.
4 Entenkükeni.m.2.1 Apathie 5-6 Tage p.i. tot Pos. n.u.
1 Entenkükeni.m.2.1 ZNS-Störungen 15 Tage p.i. getötet Neg. 5
5 Entenkükeni.m.2.1 2 Enten mit ZNS-Störungen 15 Tage p.i. getötet Neg. 5-6


Leider zerhackstückelt sich die Tabelle.

Wie Ihr aber sehen könnt beruht die Studie von " anno domini" und beschreibt

den Virus H7N1

Welchen Virus haben wir heute ? - H7D7

Tut mir leid, aber für mich lachhaft.

FranzJosef
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