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Alt 21.01.2008, 07:09
Freiheitstauben
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Hallo Alfred,
eigentlich liest sich dein Text ganz prima, und ich war auch gleich geneigt dem zuzustimmen. Der Ansatz, das wir uns alle an die eigene Nase fassen müssen, und dem anderen mehr gönnen sollten, ist genau der richtige. Eine Veränderung fängt bei uns an, nicht im System

Doch muß ich mit etwas Abstand auch sagen:

Ich glaube weniger Meisterschaften auszurichten, bringt nichts. Die Erfolgreichen bleiben die Erfolgreichen! An der Stelle widersprichst du dir selbst.
Weniger Rummel um die Sieger machen? Durch effizientere Medien (Internet) ist es eben heute viel einfacher, schnellen "Ruhm" zu erlangen. Wollen wir das Internet abschaffen, oder die vielen Taubenzeitungen einstampfen? Geht nicht.
Was haben lange Siegerehrungen mit Neid und Mißgunst zu tuen. Ein langer Siegerabend gibt doch auch viele Möglichkeiten mit Sportfreunden ein Bierchen zu trinken!

Wenn ich recht drüber nachdenke, komme ich jedoch zu dem Schluß, dass ein Faktor, der sich deutlich geändert hat, die Altersstruktur ist.

Kann es sein, dass sich unter der älteren Bevölkerungsschicht anteilig mehr Menschen befinden, die weniger Offenheit und Kompromissbereitschaft zeigen, als der Durchschnitt, da sie bereits oft genug jeden "Scheiß" mitgemacht haben?

Kann es sein, dass sich in der älteren Bevölkerungsschicht häufiger Menschen mit mehr Argwohn gegen bestimmte Mitmenschentypen oder bestimmte Vorgehensweisen von Menschen zu finden sind, weil man mit einer solchen Vorgehensweise oder solchen Typen bereits häufiger negative Erfahrungen gemacht hat?

Kann es sein, dass Menschen, je älter sie werden, desto mehr die "gute alte Zeit" idealisieren, da sie ja an diese Zeit die meisten positiven Erinnerungen haben, und die negativen am stärksten verblaßt sind?

(Jetzt hagelt es sicher gewaltige Proteste, kann ich mir vorstellen.)

Aber die Altersstruktur können wir auch nicht ändern, und ich werde (hoffentlich) auch mal alt, und ändere mich in meinem Verhalten bestimmt ebenfalls.

Wir können also nur an UNS alle appelieren, sich immer wieder vor Augen zu halten, das WIR, und das meint JEDEN EINZELNEN VON UNS dem anderen gegenüber mehr Nachsicht, Toleranz und Solidarität zeigen.
Und wenn ich diese Zeile so schreibe, stelle ich fest, dass auch ich da die eine oder andere Schwäche habe.


Grüße
Meinolf