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Alt 28.01.2014, 10:33
argail
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Ein solcher lockerer Verbund von weitgehend autarken EST unter Schirmherrschaft einer Dachorganisation wäre nicht als e.V. aufzuziehen sondern als "Privatclub" eines oder mehrerer Gönner. Was ich in meine Vereinsvita des Dartclubs oder Billardclubs eintrage,muss auch nicht zum Gericht oder zum Notar.

Zudem ist es ein Entwurf.

Natürlich ist das nicht ausgereift. Wollte hier nur mal aufzeigen,dass es durchaus Alternativen zum derzeitigen Reisegeschehen geben könnte.

Hier hätte man totale Flexibilität.

- ich kann mich in 1 oder mehreren EST anmelden und überall setzen,wo ich will. Kann im Mai mit Kurzstrecke anfangen, im Juni Mittelstrecke spielen im August Weitstrecke. Oder ich spiele von Mai bis August nur Kurzstrecke(max 16 Flüge). Oder Juni/Juli nur Mittelstrecke(max 8 Flüge). Oder nur Weitstrecke(max. 4 Flüge). Oder auch nur mit JUngtauben. Ich muss nicht mal alle angebotenen Flüge setzen,um Preisgeld zu erringen oder Meister zu werden.
-ich kann sogar weiterhin die Flüge des Verbandes deutscher Brieftaubenzüchter bestreiten wenn ich unbedingt will,weil die Mitgliedschaft im DSB alle anderen Mitgliedschaften nicht berührt. Ich kann z.B. nach dem normalen RV Programm noch im August 4x Weitstrecke spielen.
-Ich kann bei Lust und Laune ab und an eine kleine Wette platzieren
-die EST sind weitestgehend selbstständig in all Ihren Entscheidungen.
-die EST müssen kein überdimensioniertes und teueres Fahrzeug unterhalten,in vielen Fällen reicht ein größerer Trainingsanhänger zur Durchführung eines Wertungsfluges oder ein kleiner Kabi.
-Man konkurriert nur in direkter Konkurrenz. Das ganze Gezeter um ungerechte Meisterschaften auf RegV oder Bundesebene würde wegfallen. Die fehlende Werbung durch deutsche Meistertitel wird durch Gewinnchance ausgeglichen.
-durch Freigabe von Wettspiel und den Preisgeldern wird der Sport attraktiver.

Und nicht zuletzt:

-keine Taube muss 12-14 Wochen im Jahr auf allen Entfernungen durchgeknüppelt werden,nur weil sie "Zähler" ist.
-Ist eine Taube verletzt oder kommt später, kann sie sich erholen und dann in einer ESt auf Kurzstrecke wieder angespielt werden und muss nicht nach 2-3 Wochen gleich auf 400 Km wieder gesetzt werden.
-Für Meisterschaften zählen nur die schnellen Tauben in direkter Konkurrenz
- Man kann alle Meisterschaften und As-Tauben auch mit JUngtauben gewinnen(außer Weitstrecke).
-Man braucht keinen wirklich großen Bestand mehr. 6-10 Witwer, 15-20 Junge, top versorgt und nur dann gesetzt wenn die Form da ist ,damit kann man alles erreichen.
- die durchgeführten Flüge bekommen für sich allein einen ganz anderen Stellenwert. Jeder Flug ist dann ein "Einzelevent", ein Höhepunkt. Mit nur einem guten Flug kann ein Züchter Zufriedenheit fürs ganze Jahr erreichen.

Ich denke, so eine Alternativordnung würde die Zufriedenheit innerhalb der Züchterschaft wesentlich erhöhen, den Einstieg in den Taubensport erleichtern (weniger Platz und weniger Tauben notwendig, trotzdem gleiche Chancen auf Gewinne) und der Taube zu Gute kommen,die nicht mehr 12-14 Wochen gesetzt werden muss,egal in welchem Zustand, sondern top vorbereitet immer nur in Hochform vielleicht 6-8 Mal in den Korb geht(Mittel-und Weitstrecke noch weniger) und trotzdem dem Züchter hervorragende Ergebnisse erfliegen kann.


Bei solchen Flügen/Flugplänen zählt dann nicht mehr die Masse sondern die individuelle Klasse und Orientierungsfähigkeit der einzelnen Taube.

Aber solange es eben keine Taubenverrückten gibt, die ähnlich wie im Profifußball ein paar Milliönchen in den Sport stecken,wird auch das nichts werden.Nur mit Pokalen wird man niemanden dazu bringen, das Reisegeschehen derartig radikal zu verändern.

Gruß,

Michael
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