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Das Thema
Hallo Sportsfreunde,
die "Augenzeichen" sind weiß Gott an dieser Stelle ausführlichst behandelt worden. Das Thema "Führung und Versorgung" während der Reise kam in den letzten 3 Jahren kaum zur Sprache (...halt, da war Mal ne Riesendikussion um so Bahnbrechendes wie Lachsölfütterung!!!) Nachdem sich doch einige sehr erfolgreiche Züchter hier im Forum eingefunden haben, wäre es sicherlich sehr interessant zu erfahren, wie man seine Tauben heutzutage erfolgreich auf die Wettflüge vorbereitet. Besonders würde mich interessieren, wie man es schafft, eine erfolgreiche Saison ohne verschreibungspflichtige Medikamente "hinzulegen"....geht das denn überhaupt? Mal sehn, ob sich was tut..... Mit Sportsgruß Friedrich Bänziger |
#2
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RE: Das Thema
Hallo Kurpfälzer,
>Besonders würde mich interessieren, wie man es schafft, eine erfolgreiche Saison ohne verschreibungspflichtige Medikamente "hinzulegen"....geht das denn überhaupt?< Glaube nicht das sowas geht! Die ehrlichen Spitzenzüchter die ich in Deutschland kenne, "arbeiten" mit verschreibungspflichtigen Medikamente (nach ihrer eigenen Aussage). Sie beugen mit diesen Mittel verschiedene Krankheiten vor. Lese dir nur das Buch von Ernst Nebel(Band 6)Champions durch. Da wirst du feststellen wieviele Züchter vorbeugen. "Vorbeugen ist besser als heilen." "Der Spitzenschlag wartet nicht solange bis er die Krankheit auf dem Schlag hat..." Kann es nicht glauben, dass es Züchter gibt die jahrelang ohne Medikamente erfolgreich spielen. Was meinst du wieviele Krankheiten es im Kabinenexpress gibt? und einige Züchter schaffen es nur mit Mutternatur die Tauben vor diesen Krankheiten zu schützen. Aber frage mal wie lange die das so mit der "Natur" durch halten??? Gruß Marc. |
#3
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RE: Das Thema
Hallo Marc,
im Grunde sehe ich das genau so wie Du! Ich bin nur mal gespannt, ob man über solche Sachen hier eine offene diskussion in Gang setzen kann und falls ja, ob man dabei etwas neues lernen kann. Gruß FB |
#4
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RE: Das Thema
Hallo fahlie,
ich gebe dir Recht, dass in den meisten Fällen ein verschreibungspflichtiges Medikament gebraucht wird. Aber wann es gebraucht wird und welches Präparat benötigt wird, kann dir nur ein Tierarzt sagen. Ich empfehle generell in der Reisezeit alle 3-4 Wochen eine Untersuchung vornehmen zu lassen! Dabei ist es notwendig einen Abstrich auf Trichomonaden prüfen zu lassen. Desweiteren sollte eine bakteriologische Untersuchung erfolgen. Das heißt, es werden Kulturen im Brutschrank gezüchtet. Der Tierarzt sieht danach, ob ein bakteriologischer Befall vorhanden ist. Wenn ja, wird ein Resistenztest folgen. Nur wenn man einen Resistenztest macht, kann man sicher sein, dass man auch ein wirkungsvolles Medikament erhält! Deine Aussage mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (meist Antibiotika) vorzubeugen ist falsch!!! Man kann mit solchen Mitteln nicht vorbeugen! Diese sprechen nur bei einem wirklichen Befall an! Warum soll ich meine Tiere mit Medikamenten schwächen, wenn dies überhaupt nicht erforderlich ist? Deshalb empfehle ich eine Gabe von Medikamenten nur nach eingehender Untersuchung durch einen Tierarzt mit gleichzeitigem Resistenztest. Eine blinde Gabe durch Empfehlung, aber ohne Resistenztest, lehne ich strikt ab! Mit sportlichem Gruß Ralf2 |
#5
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RE: Das Thema
Hallo Ralf2!
Deine Empfehlung während der Reise regelmässig einen Tierartzt aufzusuchen ist gut und schön. Allerdings gebe ich folgendes zu bedenken: stellt der Tierarzt etwas fest, ist es meistens schon zu spät. D.h. haben die Tauben irgendeine Infektion erfolgt meistens recht unverzüglich ein schwächerer Flug. Der ist möglicherweise beim Arztbesuch dann schon erfolgt. Weiterhin ist eine "vorbeugende" Gabe von Antibiotika so gemeint, daß falls eine Infektion vorliegt, diese bekämpft werden soll. Wenn nicht hat das Antibiotikum keine Wirkung. An eine Schwächung des Körpers durch eine Antibiotikagabe glaube ich nicht. Ein Resistenztest wäre nur dann notwendig, wenn Züchter Antibiotika im Übermass einsetzen. Dadurch bilden sich Resistenzen. Wende ich während der Saison 3x ein Antibiotikum an, ansonsten gar nicht, weder bei Zucht- noch bei Reisetauben, und wechsele womöglich zusätzlich 1x das Medikament entsteht garantiert keinerlei Resistenz bei meinen eigenen Tieren. Alles andere sind Ammenmärchen in meinen Augen. Ein letztes: den Tierarzt, der deine Tauben sicher auf Mykoplasmen untersuchen kann möchte ich kennenlernen, da diese unglaublich schwer nachzuweisen sind. Gerade Mykoplasmeninfektionen sind in den letzten zwei Jahren jedoch wieder häufiger zu beobachten. Diese kann ich zwangsläufig nur mit den zur Verfügung stehenden Mitteln "vorbeugend" behandeln. Lachen muss ich mittlerweile über die Schlagberichte in den diversen Fachzeitschriften. Sicherlich steht über allem die Qualität der Taube, aber wenn man den Artikeln glauben schenken darf, dann setzt von den Spitzenzüchtern seit Jahren kaum jemand noch irgendein Medikament ein. In meinen Augen alles erstunken und erlogen. MfG Mime |
#6
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RE: Das Thema
Hallo Mime,
ich habe bisher keinerlei Berührungspunkte mit Mykoplasmose gehabt. Sei bitte mal so nett und sage mir deine Vorsorgemaßnahme! Welche Mittel setzt du ein und welche Erfahrung hast du damit gemacht? Gruß Ralf2 |
#7
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RE: Das Thema
Guten Morgen !
Also wir haben in der letzten Reisesaison etwa 6 oder 7 Flüge sehr gut gereist und dabei auch keinerlei Medikamente eingesetzt (ausser einer einmaligen Behandlung gegen Trichomonaden). Dann erfolgte ein plötzlicher Leistungseinbruch bei dem es drei Flüge lang jeweils immer schlechter wurde. Daraufhin haben wir über 3 Tage lang die Tauben mit Tylosin behandelt. Die Ergebnisse waren danach wieder in Ordnung. Bemerkenswert bei Mykoplasmose-Erkrankungen ist, daß man den Tieren erst dann wirklich etwas ansieht, wenn die Infektion schon sehr weit ausgebreitet ist. Zunächst lassen die Leistungen nach, ohne dass man den Tauben etwas anmerkt. So ist meine Erfahrung zumindest. Ich kopiere dir dazu mal einen Text hier herein, den ich im Internet entdeckt habe: "In der mir bekannten Literatur über Vogelkrankheiten, wies zum erstenmal Prof. Dr. Harry Kronberger (er ist 1977 leider im Alter von 51 Jahren verstorben) in seinem Buch „Haltung von Vögeln – Krankheiten der Vögel", 3. Auflage, Gustav Fischer Verlag Jena 1978, auf das Vorhandensein von Mykoplasmen bei Sperlingsvögeln hin. Kronberger schreibt: „Mykoplasmen sollen nach Ansicht mancher Autoren in den Luftsäcken von Vögeln als Kommensalen leben können, ohne Krankheitserscheinungen auszulösen. Sie sollen bei Schwächung des Wirtes und zusammen mit Sekundärerregern vor allem Escherichia coli, chronischen Schnupfen oder die chronische Atemkrankheit (CRD) auslösen können, die durch Beeinträchtigung der Entwicklung und Herabsetzung der Widerstandskraft zu ökonomischen Schäden in der Wirtschaftsgeflügelhaltung führen. Wir konnten derartige Erkrankungen bei Ährenträgerpfauen (Pavo muticus) beobachten. Hühnervögel und auch Taubenarten scheinen durch Mykoplasmen genau wie oder in noch höherem Maße als Haushühner gefährdet. Bei extrem heißen Wetter starben Pinguine, bei denen wir Mykoplasmose als Todesursache feststellten. Die Übertragung der Erreger, vor allem Mycoplasma gallisepticum und Mycoplasma gallinarum, der Verursacher der infektiösen Sinusitis der Puten, kann durch Kontakt, aerogen, über die Atemluft, über Kot oder Eier erfolgen. Atembeschwerden, mitunter mit Rasselgeräuschen in der Luftröhre, Schnupfen, Husten, Sinusitis und allgemeine Mattigkeit können auftreten. Die Luftsackwände können verdickt und mit fibrinösen, käsigen Auflagerungen versehen sein, fibrinöse Perikarditis und Perihepatitis, Herzbeutel- und Leberkapselentzündung, Serositis und Entzündungen der oberen Luftwege bestehen. ADLER (1957) isolierte Mykoplasmen aus geringgradigen Veränderungen eines Luftsackes eines Wellensittichs. Weitere Funde bei Käfigvögeln sind bisher (1978) nicht veröffentlicht worden. Das mag mit den Schwierigkeiten des Nachweises dieser Erreger zusammenhängen, die der Entdeckung im Rahmen einer bakteriologischen Routineuntersuchung entgehen. . Bei therapieresistentem, durch Behandlung nicht zu beeinflussenden Schnupfen und bei weiteren Erkrankungen der Atmungsorgane muß aber mit einer ursächlichen Mitwirkung von Mykoplasmen gerechnet werden. Eine Behandlung mit Antibiotika kann versucht werden. Am sichersten wirkt Tylosin, dem Elanco-T entspricht. Man gibt 1g Tylosin auf 13 Liter Trinkwasser (? hier liegt offensichtlich ein Druckfehler vor) oder 10 mg pro kg Körpermasse intramuskulär". Dies reflektiert in etwa genau die Aussage meines Tierarztes, der übrigens selbst mal bei unserer Verbandsklinik gearbeitet hat, daher mit der Materie einigermassen vertraut ist. Sicherlich gibt es noch andere Antibiotika, die gegen eine Mykoplasmeninfektion wirksam sind. Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich propagiere hier nicht den Dauereinsatz irgendwelcher Medikamente, aber eine 3-malige Gabe von Antibiotika während der Reise (meintewegen nach dem 3.6. und 9. Flug) wird weder den Tieren schaden, noch Resistenzen hervorrufen. Übrigens glaube ich, daß diese Praxis auf überdurchschnitllich reisenden Schlägen gang und gäbe ist. Gruss Mime ! |
#8
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RE: Das Thema
Hallo Friedrich, hallo Sascha,
gute Frage Fiedrich, guter Beitrag Sascha! Was macht Ihr Erfolgreichen in bezug auf Medikamente? Ist dies ein Tabuthema? Darf man darüber nicht sprechen/schreiben, oder wollt Ihr uns nur nicht zuviel verraten? Hat vieleicht doch jemand den Mut und die Grosszügigkeit sich ehrlich über diese Dinge zu äussern? Viele hier im Forum wären von den Socken, noch mehr wären aber hochgradig erfreut endlich mal was Echtes zu erfahren!!! Seid beruhigt, keiner wird Euch desshalb gleich besiegen, jedoch würden möglicherweise einige weniger Erfolgreiche etwas mehr Freude an unserem schönen Hobby haben. Hier im Forum sind viele erfolgreiche Züchter unseres Hobbys unterwegs, schreibt doch bitte mal was zu diesem hoch interessanten Thema. Sicher war dies eine schlaue Frage von Friedrich, wenn sie aber kein Anderer stellt...! Höchst wahrscheinlich wird Friedrich auch noch was zu diesem Thema beitragen. Wer von den Erfolgreichen ist hier im Forum unterwegs? Die Internet-Meisterschaft: 1. Josef Hofmann 3. Ralf Hofmann 11. Roland Filz 13. Hubert Pfoh Dieter Siebert Alfred Berger Wolfgang Zimmermann Hans Rausch Klaus Stienecker Soweit, um nur einige zu nennen. Diese Namen sind allesamt der Tabelle der "Deutschen Internet Meisterschaft" entnommen. Also bitte nur im positiven Sinne werten!!! Sicher liesse sich diese Liste noch ellenlang erweitern, doch dies soll nur als kleiner Anstoss gedacht sein. Wie wäre es liebe Sportfreunde, "Butter bei die Fische" oder Trockenfutter? Viele Grüsse Horst Heuter |
#9
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RE: Das Thema
Hallo Mime!
Deinen Beitrag vom 5.7.03 10.40 Uhr finde ich sehr sehr gut, den sollten die Züchter mindestens zweimal lesen !!! Dein Beitrag vom 6.7.03 7.08 Uhr ist auch so in Ordnung, der letzte Abschnitt, bin ich ebenfalls sehr mit einverstanden. __________________________________________________ ____________ Hallo Federfuss! Das von Mime geschriebene und von mir befürwortete sollt jeder öfters lesen. Bei mir wird grundsätzlich 4 mal etwas gegen Atemwegserkrankungen gemacht und 4 mal gegen Tricho/Kokzi pro Saison. Und nach der Behandlung gibt es meinen Spezialtee. Weiterhin Gut Flug! MfG JosefH |
#10
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RE: Das Thema
Hallo Horst,
danke für die Blumen, dass Du mich (Ralf Hofmann) zu den erfolgreichen zählst. Ich reise aber erst das dritte Jahr mit Brieftauben und habe selbst noch Wissensbedarf. Was ich jedoch weiß und praktiziere, habe ich unter dem Beitrag Ralf2 bereits geschrieben. Mit sportlichem Gruß Ralf Hofmann |
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