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  #21  
Alt 13.12.2008, 16:57
WernerW WernerW ist offline
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Zitat:
Zitat von rudi1 Beitrag anzeigen
Guten Abend,


Auch ich bin der Meinung, dass ein blinden Kuren nichts bringt. Aber man muss sich fragen, ob diese Vorgehensweise blindes Kuren ist. Man kann davon ausgehen, dass heutzutage noch nicht alle Krankheiten, die Tauben langsamer machen, erforscht sind. Aus gutunterrichteter Quelle weiß ich, das hierfür keine Forschungsgelder vorhanden sind. Es bringt eben keinen wirtschaftlichen Nutzen.

Vielleicht sollte man dies mal von dieser Seite bedenken.
Hallo Sportsfreunde
ja was ist "blindes Kuren!??? ich nehme doch stark an, dass dieses "Blinde Kuren" sind, wenn meine Tauben z.B. Schnupfen haben ich gebe ihnen ein Antibiotika, weil ich annehme das dieses hilft!!

Der Fachmann aber weiß, dass Schnupfen in der Regel durch Viren hervorgerufen wird. Gegen Viren sind Antibiotika wirkungslos.

Also sind diese Blinden Kuren wertlos und überflüssig!

Es sei denn der Züchter erkennt die Krankheit(aus Erfahrung) und gibt ihnen dass richtige Mittel!

Zitat:
Zitat von rudi1 Beitrag anzeigen

Und außerdem verursachen solche Kuren keine Resistenzen. Wo nichts ist, was hier ja allgemein angenommen wird, kann auch nichts (Bakterien) resistent werden. Das müsste doch einleuchten. Oder sehe ich das falsch?

Gruß Rudi
Ich meine solche Kuren tragen zumindest einen Teil dazu bei.(Resistenzen)
Was die verbeugenden Kuren sind diese sind für mich völlig überflüssig!!

Da muss ich den Züchtern hier im Forum Recht geben!
Warum soll ich z.B. zur Vorbeuge eine Kur gegen Würmer usw. machen???
Kostet mich nur mein Geld!!
__________________

ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner
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  #22  
Alt 13.12.2008, 17:30
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rudi1 rudi1 ist offline
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Guten Abend,

hier wurde eingangs davon gesprochen, dass ein „Kombi Präparat“ über 14 Tage gegeben wird. Hier schließe ich als Laie doch aus, dass dies zu Resistenzen führt. Aber jede 2 bis 3 Tage Kur mit Antibiotika ist natürlich in hohen Maße dazu geeignet Resistenzen hervorzurufen. Insofern bin ich fasch verstanden worden.

Gruß Rudi
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  #23  
Alt 13.12.2008, 17:45
Ramirez
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Immer der, der fragt !

Du bist einer, Rudi ! +D
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  #24  
Alt 13.12.2008, 18:07
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rudi1 rudi1 ist offline
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Hallo,

ich mit Sicherheit nicht!!! Nicht damals bei den Brieftauben und auch nicht jetzt bei den Flugtipplern.

Spitzenzüchter fliegen nicht nur machmal ganz gut sondern beständig mit Leistungen, die viele für nicht möglich halen.

Gruß Rudi
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  #25  
Alt 13.12.2008, 19:20
Ramirez
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Hallo Rudi !

Ich wünschte, ich wäre so bescheiden, wie Du . :-)

Was ich aber sagen wollte, ist, daß es auch ohne Tierarzt geht oder manchmal gehen muß.

MfG
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  #26  
Alt 13.12.2008, 22:14
Dennis Dennis ist offline
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Zitat:
Zitat von Nina Beitrag anzeigen
Lieber Rudi,

ich will es mal so an einem Beispiel verdeutlichen: E. coli kommt in jedem Darm vor bei dir bei mir und auch bei der Taube ........Warum werden wir nicht krank? .......Weil die Population klein ist, im Gleichgewicht mit einer natürlichen Darmflora steht.
Mit jeder Kur wird die Darmflora so ziemlich radikal ausgelöscht.....überleben tun im Zweifelsfall wenige Bakterien, die durch zufällige Mutationen immun dagegen sind. Nach der Kur baut sich in der Regel innerhalb von ca 10 Tagen wieder eine natürliche Darmflora auf, die Tauben sind gesund ....alles ok. So kannst du das Spielchen mehrfach betreiben, mit dem Unterschied, dass sich mit der Zeit in deinem Bestand Bakterienstämme häufen, die gegen bestimmte Medikamente resistent sind ......egal ob sie E.coi oder sonst wie heißen.
Wodurch werden die Tauben denn nun krank, z.B. eine Durchfallerkrankung. Meist ist es nicht die Infektion mit einem ominösen Keim von außen, sondern ein Faktor z.B. Stress, ein harter Flug o.ä. der Einfluß auf das Gleichgewicht der darmbesiedelten Organismen hat .....eine Sorte kann sich ungebremst im Darm vermehren .....kure dann mal......Ich hoffe, du triffst dann nicht irgendwann einmal auf einen resistenten Stamm.

[...] Deswegen plädiere ich dafür, den Einsatz dieser Medikamente auf ein medizinisch notwendiges Minimum zu reduzieren.
Danke Petra, diesem Beitrag ist (fast) nichts hinzuzufügen. Ich will es nur nochmal etwas vertiefen:

1. Resistenzen können grundsätzlich durch JEDE Behandlung gefördert werden. Besonders wahrscheinlich sind sie natürlich bei wiederholten, unzureichenden Behandlungen (zu kurz, zu geringe Dosierung). Das ist das Vorgehen, was z.B. von Drapa oder DeWeerd propagiert wird und während der Saison von sehr vielen Züchtern durchgeführt wird. Prinzipiell kann aber auch eine ordnungsgemäß durchgeführte Behandlung Resistenzbildung begünstigen.

2. Resistenzen können auch dann entstehen, wenn der Erreger, gegen den behandelt werden soll gar nicht vorhanden ist. Petra hat schon geschrieben, dass sich in jedem Organismus unzählige verschiedene zumeist harmlose Bakterien befinden und auch diese geben sich dem Antibiotikum nicht kampflos geschlagen, sondern versuchen, sich durch Resistenzbildung einen Vorteil zu verschaffen.
Der Kampf Antibitotika vs. Resistenzbildung ist etwas vollkommen natürliches. Eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen bilden selbst Stoffe mit antibiotischer und/oder antimykotischer Wirkung, um sich die unliebsame Konkurrenz vom Leib zu halten. Penicillin, der "Prototyp" der Antibiotika, wird von einem Pilz produziert, ebenso wie viele andere andere antibiotische Wirkstoffe. Auch Pflanzen schützen sich durch Bildung von Stoffen gegen Bakterien, Pilze, Parasiten, gefräßige Vögel, Menschen oder andere Säugetiere.
Damit die Produzenten ihren eigenen Waffen nicht selbst zum Opfer fallen, müssen sie natürlich zunächst mal selbst gegen das resistent sein, was sie produzieren. Aber auch ihre "Opfer" werden natürlich versuchen, sich durch Entwicklung von Resistenz-Mechanismen ihrem Schicksal zu entziehen.

Um zu den Bakterien zurückzukommen: Resistenzen entstehen durch Veränderungen von Genen, die das Bakterium so verändern, dass es von einem oder mehreren Antibiotika nicht mehr angegriffen werden kann. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass der Angriffspunkt des Antibiotikums im Bakterium so verändert wird, dass es dort nicht mehr "andocken" kann. Oder es werden vom Bakterium Stoffe gebildet, die das Antibiotikum binden und dadurch blockieren oder die es sogar zerstören.
Da diese Mechanismen auf Genen verankert sind, werden sie natürlich bei der Vermehrung auch an die "Nachkommen" weitergegeben. Aus einem einzigen Bakterium, dass einen Antibiotikum-Angriff überlebt hat, weil es als einziges über die entsprechenden Resistenz-Mechanismen verfügte, werden schon wenige Tage später Milliarden geworden sein, die ebenfalls über diese Mechanismen verfügen, vor allem weil das Antibiotikum ja die Konkurrenz um Lebensraum und Nährstoffe weggefegt hat.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele dieser Resistenz-Gene nicht im "normalen" Erbgut der Bakterien verankert sind, sondern auf zusätzlichen, davon unabhängigen Bausteinen (sog. Plasmide) sitzen. Diese können nicht nur an die Nachkommen weitergegeben werden, sondern auch mit anderen Bakterien der gleichen Art und sogar anderer Arten ausgetauscht werden !

Diese Dinge sind nicht nur für den Tierarzt, sondern auch für den Taubenzüchter wichtig, denn sie bedeuten folgendes:

Zum einen können - wie Petra bereits beschrieben hat - eigentlich relativ harmlose Erreger zu Auslösern einer Krankheit werden, wenn unsinniger Medikamenten-Einsatz das Gleichgewicht der Normalflora im Darm, Kropf oder auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege zertört hat. Haben diese Keime dann auch noch Resistenzen entwickelt, dann wird auch die Behandlung zum Problem. E. coli ist hierfür übrigens ein hervorragendes Beispiel, denn hier sind Resistenzen alles andere als selten.

Zum anderen können die Resistenzen unter Umständen sogar von harmlosen Keimen auf andere, gefährlichere übertragen werden, so dass deren Behandlung ebenfalls erschwert wird.

Das Argument, der Erfolg diverser "Spitzenzüchter", welche regelmäßige blinde Kurzbehandlungen betreiben, rechtfertige dieses Vorgehen, kann ich nur zurückweisen. Mit dieser Praxis wird ebenso gegen für unser Hobby geltende Regeln (v.a. das Arzneimittelrecht) verstoßen und dem Taubensport ebensolcher Schaden zugefügt, wie durch Doping, Manipulation oder dem Nicht-Kümmern um gemeldete Tauben. Wer irgendeines dieser Vergehen begeht, ist überhaupt kein Spitzenzüchter, denn er hat seine Erfolge gegen die geltenden Regeln errungen.

Um Patras letzten Satz noch einmal zu unterstreichen: Deswegen - bitte !!! - Behandlungen nur dann, wenn sie wirklich notwendig sind, und dann bitte unter Anweisung eines kompetenten Tierarztes, damit der Nutzen möglichst groß ist und der Schaden, der immer damit einhergehen kann (Nebenwirkungen, Resistenzen, Störung der Keimflora), möglichst gering bleibt. Bitte !!!

Gruß,
Dennis
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  #27  
Alt 20.12.2008, 08:19
Nurzugucken
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Zitat:
Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
1. Resistenzen können grundsätzlich durch JEDE Behandlung gefördert werden. ...

2. Resistenzen können auch dann entstehen, wenn der Erreger, gegen den behandelt werden soll gar nicht vorhanden ist. ...

...
Diese Dinge sind nicht nur für den Tierarzt, sondern auch für den Taubenzüchter wichtig, denn sie bedeuten folgendes:

Zum einen können - wie Petra bereits beschrieben hat - eigentlich relativ harmlose Erreger zu Auslösern einer Krankheit werden, wenn unsinniger Medikamenten-Einsatz das Gleichgewicht der Normalflora im Darm, Kropf oder auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege zertört hat. Haben diese Keime dann auch noch Resistenzen entwickelt, dann wird auch die Behandlung zum Problem. E. coli ist hierfür übrigens ein hervorragendes Beispiel, denn hier sind Resistenzen alles andere als selten.

...
Das Argument, der Erfolg diverser "Spitzenzüchter", welche regelmäßige blinde Kurzbehandlungen betreiben, rechtfertige dieses Vorgehen, kann ich nur zurückweisen.
...

- Behandlungen nur dann, wenn sie wirklich notwendig sind, und dann bitte unter Anweisung eines kompetenten Tierarztes, damit der Nutzen möglichst groß ist und der Schaden, der immer damit einhergehen kann (Nebenwirkungen, Resistenzen, Störung der Keimflora), möglichst gering bleibt. Bitte !!!
Es wollen die meisten ja nicht mehr hören. Dennoch ein schöner Beitrag zum Thema lief gestern abend auf ARTE. Er ist unter folgendem Link noch eine Woche abrufbar:
http://plus7.arte.tv/de/detailPage/1...d=2317800.html

Es MUSS eine Sperrfrist für Tauben, die mit Antibiotika behandelt wurden, in die Reiseordnung aufgenommen werden, die derartige Tauben z.B. 14 Tage von Wettbewerben ausschließt. Nur durch ein Verbot der aktuellen Praxis durch den Verband kann weiterer Schaden, (insbesondere für Menschen) vermieden werden!
Aber es müsste so vieles...

Grüße
Meinolf
PS: Staphylococcus Aureus ist eigendlich mal ein "harmloser" Eitererreger gewesen!
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  #28  
Alt 20.12.2008, 15:28
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Martin Hiller Martin Hiller ist offline
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Wirklich ein sehr guter Beitrag, den man sich zu Herzen nehmen sollte.
Nur zum Beispiel wurden bereits Baytril und Erythromecin bei einem Resitenztest meines Stammes als unwirksam deklariert, egal gegen was es eingesetzt wurde.

Gruß

Martin
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  #29  
Alt 20.12.2008, 16:52
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Martin Hiller Martin Hiller ist offline
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Noch erwähnenswert wäre vielleicht, dass in diesem Bestand keine Taube Baytril kennt...
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  #30  
Alt 20.12.2008, 17:08
Dennis Dennis ist offline
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Zitat:
Zitat von Martin Hiller Beitrag anzeigen
Nur zum Beispiel wurden bereits Baytril und Erythromecin bei einem Resitenztest meines Stammes als unwirksam deklariert, egal gegen was es eingesetzt wurde.
Welche(r) Erreger wurde(n) denn im Resistenztest als resistent gegen die beiden genannten Antibiotika bestimmt ?

Gruß,
Dennis
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