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  #1  
Alt 28.07.2006, 03:44
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Zwucki Zwucki ist offline
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Standard NABU Pressemitteilung

Hallo Sportfreunde,

sicherlich habt ihr alle diese Pressemitteilung gelesen, es kann nicht gut geheissen werden, das Giftköder ausgelegt werden, welche dazu dienen Tiere, egal ob Raubvögel, Marder, Katzen und Hunde zu töten.

Dies ist inakzeptabel, muss auf das Schärfste verurteilt werden und gehört geahndet!!

Jedoch ist es meiner Meinung nach auch genauso inakzeptabel, dass man diese Taten ohne mit der Wimper zu zucken gleich den Brieftaubenzüchtern unterstellt!

Ich habe mich mit vielen Jägern unterhalten, die den seit Jahrzehnten andauernden Schutz von Raubvögeln mittlerweile mehr als überzogen finden, sie beklagen einen eklatanten Rückgang von Niederwild, wie Hasen, Kaninchen, oder aber auch Vögeln wie zum Beispiel Rebhühner, Fasane etc. um nur ein paar Beispiele zu nennen, diese Tiere stehen alle auf der Speisekarte der Raubvögel!

Und weil eben diese Tierarten mehr und mehr von der Speisekarte der mittlerweile in ihrer Population wieder stark angestiegenen Räuber, verschwinden, jagen diese wegen ihrer Futternot unsere Brieftauben!

Haben sich die Vogelschützer hierüber schon einmal Gedanken gemacht? Ich möchte das bezweifeln!

Jetzt werden im "Ländle" diese verendeten Raubvögel, und ich möchte noch einmal betonen, dass ich das Auslegen von Giftködern gegen diese Tiere auf das Schärfste verurteile, gefunden und man gibt eine Pressemitteilung heraus in der wir Brieftaubenzüchter an den Pranger gestellt werden!

Das ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung und grenzt schon an Volksverhetzung!

In einem anderen Thread hier im Forum habe ich gelesen, dass in Deutschland immer noch die Unschuldsvermutung gilt, bis das Gegenteil bewiesen wird, wo bitte sind die Beweise, dass Brieftaubenzüchter Gift gegen die Raubvögel ausgelegt haben?!

Nur weil wir, und das mit Recht, hohe Verluste die auf das Konto der Krummschnäbel gehen, beklagen?
Sorry, aber das halte ich dann für eine Farce, die ihres Gleichen sucht!

Auch die Behauptung die Raubvögel würden nur schwache und kranke Tiere jagen, ist schlicht und ergreifend lächerlich....

Raubvogelexperten die das behaupten, haben ihren Beruf verfehlt, die Praxis sieht, und das wissen wir alle, anders aus!!

Mir war es ein Bedürfnis diesen Artikel zu verfassen, weil ich es nicht mehr akzeptieren kann und will von wievielen Seiten mittlerweile auf uns Brieftaubenzüchter herumgehackt wird!

Wann endlich werden denn unsere Interessen wieder wahr genommen und entsprechend vertreten???

Abschliessend möchte ich mich noch einmal in aller Deutlichkeit von den Giftanschlägen gegen die Tiere distanzieren, gebe aber zu bedenken, dass durch Pressemitteilungen wie dieser unter Umständen eine Volkshatz auf uns Züchter angezettelt wird, die ich genauso wenig gut heissen kann!

Bin gespannt auf eure Reaktionen und verbleibe mit sportlichen Grüssen

Hans-Jürgen Schmitz
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  #2  
Alt 28.07.2006, 05:22
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Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Hallo Hans-Jürgen,
sehr guter Artikel.
Aber wenn du die Jäger ansprichst und ich Revue passieren lasse welche ich pers. kenne, dann fällt mir nur das mit den Eunuchen ein:

"Sie wissen wohl wie es geht - nur können tun sie es nicht"

Die Jäger haben in Deutschland eine Riesen Lobby, aber sie nutzen sie nicht. Oder wollen sie nicht nutzen, ist besser ausgedrückt.
Denn noch nirgendwo habe ich gelesen was du schreibst und auch richtig ist mit dem Niederwild. Und wenn man sich mit Ihnen unterhält, sagen sie es auch alle gleich, dass es eine Überpopulation an Raubvögeln gibt.
Aber trauen tun sie sich nur - abzudrücken. Sind halt irgendwie keine Kämpfer sondern nur Jäger. Die Jäger die ich kenne, sind ruhige ja meistens sogar introvertierte Typen. Die Kämpfen nicht für andere, die wollen in Ruhe gelassen werden, darum werden wir auch aus dieser Richtung keine Schützenhilfe bekommen. Mit Sicherheit nicht.
Gott sei Dank hab ich auf diesem Gebiet gar keine Probleme.

Aber man darf diese Vögel auch nicht vergiften und ich glaube davon distanzieren sich falst alle Brieftaubenzüchter.

Und wer weiss wer es war und welche Motive dahinter stecken (vielleicht finanzielle und dann waren es keine Taubenzüchter) - aber wenn einer im Jahr 120 Jungtauben züchtet und vielleicht 50 auf die Jungflüge bekommt, der hat natürlich ein Motiv - und kein kleines. So sieht es halt der NABU und eben auch die Öffentlichtkeit. Wir Brieftaubenzüchter geben in der Öffentlichkeit eben keine gute Figur ab. Auch unser Spendenaufkommen wird nur am Rande wahr genommen. Viele werden sich noch an die Diskussion erinnern als es um die Aktion Mensch ging. Ich war und bin auch einer der gesagt hier müsste ein Teil des Geldes genommen werden um uns selbst zu Helfen.
Ich musste hierbei heftige und auch zum Teil berechtigte Kritik einstecken.
Ich benenne auch als einer der wenigen in meiner RV immer noch hierfür vor. Leider sind es hierfür so wenige geworden, das fast keine Med. dieser Art mehr ausgeflogen wurden (bei uns).
Aber es findet ja langsam ein Umdenken statt.
Die Aktion "Weisse Schwinge" von Dir ins Leben gerufen ist hier ein Anfang.
Wann immer ich Dir und Deiner Aktion helfen kann, dann lass es mich wissen.
__________________
Gut Flug
Pfälzer

Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse.
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  #3  
Alt 28.07.2006, 08:51
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Zwucki Zwucki ist offline
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Hallo Thomas,

Du hast recht, "Sie wissen wie es geht, tun aber nichts", das habe ich noch vergessen zu schreiben.
Sie sagten mir auch ganz klar, dass sie keine schiessen dürfen von Gesetzes wegen.
Auf meine Frage hin was denn der Gesetzgeber zu dem drastischen Rückgang des Niederwildes sagt, "Na ja, das ist sehr bedauerlich, hat aber mit Überpopulation von Raubvögeln so gut wie nichts zu tun"
Wenn das nicht so traurig wäre, müsste man sich doch über solche Sprüche kaputtlachen, oder?

Übrigens, ich war und ich betone das Wort w a r, hier auch einmal in der glücklichen Lage, das ich mit den Krummschnäbeln kaum etwas zu tun hatte, dieses Jahr hat sich das Blatt aber gewendet!

Anfang Juni sitze ich oben am Schlag und beobachte die Weibchen beim Training, plötzlich ein Rauschen die Mädels spritzten wie von der Tarantel gestochen in der Luft auseinander.... ich konnte nichts machen, der Wanderfalke hatte sich eine gekrallt und flog mit ihr von dannen...!

An einem anderen Tag im gleichen Monat, wieder sitze ich am Schlag, beobachte die Tauben, wie sie auf der Wiese vor dem Schlag junge Grashalme zupfen, als urplötzlich keine 2 Meter!! von mir entfernt einer dieser "tollen Jäger" auf der Wiese landet, diesmal hatte er kein Glück und musste unverrichteter Dinge abziehen.

Dies nur 2 Beispiele wie es bei mir inzwischen auch abgeht, im Winter knallte zum Beispiel mal einer volle Kanne auf die Voliere des Zuchtschlags... etc.

Aber dabei geht es mir noch gut, ich habe Züchter bei mir in der RV, die jedes Jahr 150 bis 200 Junge züchten um mit 80 an den Start gehen zu können, den Rest "verfüttert" er unfreiwilliger Weise an die Raubvögel!

Dies interessiert aber niemanden, gibt es doch Tauben wie Sand am Meer, und waren das nicht auch die Ratten der Lüfte, diese Tauben...???

So ist doch die einhellige Meinung in der breiten Bevölkerung, oder? Und schon sind wir beim Thema Lobby... die haben wir Brieftaubenzüchter nicht!!!

Allerdings, und das muss auch einmal gesagt werden sind wir zu einem großen Teil auch selbst schuld an unserem Bild in der Öffentlichkeit!

Leider verharren viele von uns in einer Art Lethargie, kapseln sich ab und lassen niemanden an sich heran, kurz und gut tun absolut nichts für eine positive Publicity!

Nur allein mit der Unterstützung der "Aktion Mensch" ist es nicht getan, das ist viel zu schwammig, zu anonym!

Als ich etwa noch mehr Zeit hatte, bin ich in Schulen gegangen und habe Vorträge gehalten, auch waren bei mir schon Schulklassen zu Besuch.

Interessierten Spaziergängern stehe ich heute noch so gut es geht Rede und Antwort und siehe da, viele gehen mit einem AHA-Erlebnis wieder weiter.

In meiner neuen Firma wurde ich anfangs wegen meines "exotischen" Hobbys belächelt, mittlerweile fährt ein Kollege den Kabi bei uns und das mit einer Begeisterung die sich von schreibt und die anderen Kollegen fragen interessiert, "Na wie war der Flug am Wochenende?" oder ein anderer hat sich schon angeboten meine Tauben zu trainieren etc....

Ich denke man kann, wenn man will etwas tun, man muss nur wollen!!!

Ach ja, was mir übrigens absolut gegen den Strich geht, sind Züchter, die einerseits die Verluste durch Raubvögel beklagen, andererseits im gleichen Atemzug aber erzählen, dass sie Kontakt zu Falknern pflegen, "bei denen man richtig gutes Geld für Tauben bekommen kann"....

Der absolute Widersinn, aber so sind sie halt die Züchter, die doch ach so menschlichen...

Liebe Grüsse
Hans-Jürgen Schmitz

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  #4  
Alt 28.07.2006, 15:35
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Hallo Sportfreunde,

bei uns stand letze Woche auch so ein Artikel in der Zeitung. Ausgelegte Köder würden von Hunden aufgenommen , die dann qualvoll verenden würden. Soviel ich weiß, schlägt doch der Greifvogel " in der Luft "....Es gibt wirklich auch genügend Hundehasser!

Gestern habe ich mit eigenen Augen mit ansehen müssen, wie ein Wanderfalkenpärchen mit seinem Jungen den Schwarm kurz nach dem Auflaß angegriffen hat. Ein Trauerspiel !! In den letzen Tagen werden mir von Privatpersonen auch immer verletze Tauben gemeldet, da meine Tauben alle eine Clipring mit Telefonnummer tragen. Die Tauben sind übel zugerichtet und ich erkläre den Leuten dann immer, wie es dazu kam bzw. wer dafür verantwortlich ist !!!! Ich komme dann immer auf den Punkt " Überpopulation ", kein Niederwild, Rebhühner usw. und erhalte immer wieder sehr großen Zuspruch !!!!!

Mein Urlaub in den letzten Wochen bestand darin, daß ich um 05.30 Uhr aufgestanden bin, die Tauben eingekorbt habe und bin dann zum Trainieren gefahren . Von 12 Mal ging es 9 mal gut. Von heute morgen fehlen aber bis jetzt noch 13 Stück. Ist das die Sache noch wert, daß man 100 Junge ziehen muß, damit man mit 50 zum 1. Preisflug kommt??? Wieviel Zeit und Geld hier jeder Einzelne inverstiert brauche ich nicht mehr extra zu erwähnen.

Sportgruß

Uwe

PS: Ich wohne 3 Km vom Donautal entfernt, wo es auf 20 Km 14 ( vierzehn ) Wanderfalkenpaare gibt !!!
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  #5  
Alt 29.07.2006, 21:22
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Hallo Hans-Jürgen,

worüber regst Du Dich auf? Die Jägerschaft weiß sicherlich mit dem Problem "Greife" um zu gehen. Sie werden es sicherlich im Internet eben so breit treten, wie wir Züchter unsere Verluste beim Training, oder bei den Preisflügen. Womit wir bei unserem Standing in der Öffentlichkeit wären. Wer glaubt denn allen Ernstes von der breiten Masse der Nicht-Taubenzüchter ernst genommen zu werden, bei dem Bild, dass wir hinterlassen haben? Zuflieger werden nicht abgeholt, gebrachte werden der Küche zugeführt, usw. Dass dem bei weitem nicht so ist, kann ja keiner kontrollieren. Will auch keiner, denn es passt ja so schön zum älteren, etwas verwirrten Herrn, der mit Genickstarre in den Himmel späht, kleine Kinder anschreit, die über den Hof stürmen, und sich des Abends im Vereinslokal dann die Glocke zu zieht, wie im Fernsehen der allseits beliebte "Hausmeister Krause". Die paar Kröten, die wir an die Aktion Mensch ausklinken, interessieren keinen, ausser den Begünstigten. Das wird eher noch als eine Art "Ablasshandel" gesehen, wenn überhaupt wahr genommen. Was die Damen und Herren Tierschützer zum Thema "Brieftauben und ihre Züchter" sagen, muss ich kaum erwähnen. Ist sicherlich jedem bekannt. Und haben die nicht auch teilweise recht, wenn sie von irgendwelchen Katastrophenflügen Wind bekommen, oder Zuflieger gebracht bekomnmen, die sie dann behalten "dürfen", weil zu Hause kein Bedarf mehr an der Taube besteht, weil sie zu "schlecht" ist?

Das sind so meine Gedanken zum Thema.

Beste Grüße

Heinrich
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