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  #1  
Alt 21.03.2008, 19:52
Strasser_84 Strasser_84 ist offline
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Standard Wetter für feuchte Schläge

Zur Zeit haben wir wieder richtiges Waschküchen-Wetter. So mancher Züchterkollege befaßt sich sicherlich mit Verbesserungen in Punkto Schlagklima.

Habe auch ein wenig im Web gestöbert und bin dabei auf eine Seite gestoßen von der ich den Eindruck habe, daß sie die Vorlage für einige Werbe-Broschüren in Sachen Wärmewellenheizung gewesen ist.

Es handelt sich hier zwar auch um eine Firmenpräsentation jedoch wohl nicht direkt an uns Taubenzüchter gerichtet.

Um mit diesem Spuk (überteuert angepriesene Wärmeplatten) aufzuräumen, kann ich nur jedem Züchter empfehlen, diese Erklärungen sorgfältig zu lesen.

Ein Hinweis zur Feuchteproblematik: Um das in der Luft in gasförmigem Zustand enthaltene Wasser herauszubekommen gibt es nur eine Methode, die Kältetrocknung ( im Haushalt unter gefiergetrocknet bekannt).

Da das aber die Tauben nicht so mögen, bleibt nur der Weg die relative Feuchte zu senken. Das erreichen wir mit einer Temperaturerhöhung.

Wenn man sich dann mal die speziell für unsere Zwecke angebotenen Wärmeplatten anschaut und hört das diese ja angeblich nicht die Luft erwärmen, muß man sich doch fragen was soll das Ganze.

Hier der Link
__________________
MfG
Strasser 84

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  #2  
Alt 22.03.2008, 07:31
vanbeele vanbeele ist offline
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Hallo Strasser 84,

ich habe mich vor Beginn der Saison 2007 kurz entschlossen eine Wärmewellenplatte zu kaufen. Diese brachte ich im Weibchenschlag an (ich reise nur mit Weibchen). Bei feuchtem oder kaltem Wetter schaltete ich diese dann ein, aber auch nach einem Bad und nach dem Flug (egal, welches Wetter).
Ich muss aber erwähnen, dass ich mir keine Gedanken vorher gemacht habe, wie sich das auswirkt, ich habe sie nur gekauft, weil andere Spitzenzüchter auch welche haben (Drapa, Bucher/Bühler usw.).
Mit ca. 30 Weibchen wurden folgende Erfolge errungen:
17. Jährigen-Meister auf Bundesebene
1. Jährigen-Meister im RegV
4. Reg.-Verband-Allround-Meister
6. Reg.-Verband-Meister intern
1. RV-Verband-Meister
1. Meister "Die Brieftaube"
verschiedene Medaillen und sonst. Auszeichnungen

mit Sportgruß
Christian K.
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  #3  
Alt 22.03.2008, 09:17
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Das sagt nur du hast klasse tauben.
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  #4  
Alt 22.03.2008, 09:19
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Taube1999 Taube1999 ist offline
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Hallo,

mich würde interessieren wieviel die unterschiedliche Wärmewellenheizungen kosten.
Z.B. 600, 400 und 300 Watt.

Gut Flug
Christian
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  #5  
Alt 22.03.2008, 09:25
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KlausK KlausK ist offline
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Hallo Christian,

ergänzend würde mich interessieren, wie Du vor dem Einbau der Wärmewellenheizung gereist hast.
In dem link von Rainer klingt das alles sehr positiv. (Keine Staubaufwirbelung etc.). Rainer schreibt ja auch, dass das wie eine Werbebroschüre klingt. Ich selbst habe mit Heizung auf dem Schlag keine Erfahrung. Gegen Feuchte selbst hilft es sicher nicht, aber die Tauben können sich ja trotzdem viel wohler fühlen, da die Wärme ja direkt bei ihnen ankommt.
__________________
Mit sportlichem Gruß Klaus
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  #6  
Alt 22.03.2008, 09:27
Benutzerbild von juergen
juergen juergen ist offline
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Hallo Christian,

bevor die halbe Taubenwelt nun losläuft und sich eine Wärmewellenplatte zulegt, würde mich interessieren, wie deine Tauben vorher geflogen haben.
Gab es eine deutliche Leistungsverbesserung?

Was hast Du für die Platte gezahlt und wie hoch sind die laufenden Kosten?

Mit freundlichem Gruss

Jürgen
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  #7  
Alt 22.03.2008, 12:20
vanbeele vanbeele ist offline
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Hallo Sportfreunde,

auf die Frage, welche Erfolge wir in den vorherigen Jahren hatten, kann ich dies nur auf die wichtigsten Meisterschaften beziehen:
seit 1996 5x 1. und 5x 2. RV-Alttiermeister
seit 2001 5x 1. RV-Verband-Meister
insgesamt ca. 50 1. RV-Meisterschaften
1. Verband-Meister 96 im 19. Bezirk
2. Verband-Meister 98 im 19. Bezirk
einige Platzierungen unter den ersten 10 Verband-Meister im 19. Bezirk
2. Bezirk-Meister 01
2. Jährigen-Bezirk-Meister 01
4. Bezirk-Meister 02
4. Platz Brieftauben-Championat auf Bundesebene 02
seit 1996 immer unter den ersten 10 Kreis- bzw. Regionalmeistern intern
(Ausnahme 2006 kein Einreichen möglich, da beim Endflug unsere RV den Auflassort verlassen hat und kürzer aufgelassen hat)
2. Regional-Pokal-Meister 05
5. Regionalmeister intern 05
6. Jungtaubenmeister RegV 05
Diese Erfolge sind nur auszugsweise, habe diese aus dem Stegreif geschrieben.

Auf die Frage, ob sich die Heizung auf die Reiseleistung ausgewirkt hat, muss ich erwähnen, dass wir in den Vorjahren regelmäßig Probleme hatten, wenn schlechtes Wetter war (feucht und kalt), dies war in 2007 nicht mehr festzustellen.
Es spielt aber auch eine Rolle, da wir im Bayer. Wald gerade im Frühjahr sehr schlechter Witterung (teilweise auch noch Schnee) ausgesetzt sind.
Die Tauben drängeln sich dabei teilweise vor der Wärmeplatte.
In 2007 flogen die Weibchen vom 1. - 13. Flug egal bei welcher Witterung ihre Preise mit sehr vielen frühen Konkursen.

Auf den Kostenpunkt zu kommen, meine Platte ist 80x60 cm groß und hat 200 EURO gekostet.

Abschließend möchte ich aber noch betonen, dass die Wärmeplatte und deren Benutzung nur ein kleines Stück von einem System sind. Das heißt, dass ich zwar von der Platte überzeugt bin, dass aber diese nicht allein der ausschlaggebende Punkt ist.

mit sportlichen Grüßen
Christian K.
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  #8  
Alt 23.03.2008, 22:41
Strasser_84 Strasser_84 ist offline
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Zitat:
Zitat von Taube1999 Beitrag anzeigen
Hallo,

mich würde interessieren wieviel die unterschiedliche Wärmewellenheizungen kosten.
Z.B. 600, 400 und 300 Watt.

Gut Flug
Christian
Hallo Christian,( Taube 1999 )

Christian K. schreibt er hat eine Wärmeplatte für 200,00 € in der Größe 80x60 cm eingebaut.

Die Heizleistung hat er uns nicht angegeben, ist evtl. vom Hersteller vergessen. Manche vergessen diese Angabe auch absichtlich um den Kunden nicht zu verprellen. Betriebskosten etc.

Auf meinem Reiseschlag mit 21 Zellen und 4,2x3,0x2,10 m habe ich 5 Heizplatten in der Größe 50x60 cm und einer Heizleistung von je 90 W installiert.
Kostenpunkt per Stck. 57,00 €

Entscheident ist m.E. nach die gesamtgröße der Heizfläche in Bezug zur Heizleistung. Denn es kommt darauf an die Oberflächentemperatur möglichst gering zu halten. Dadurch ist gewährleistet das Feinststäube nicht auf der Heizfläche verbrennen und damit der Luft den Sauerstoff entziehen.

Ohne das ich hier Fabrikate nenne kennen viele Züchter die Argumente von Anbietern sogenannter Wärmewellenheizungen nach denen diese Platten nur feste Körper erwärmen und nicht die Luft.

Fakt ist das man die relative Feuchte in der Luft unserer Schläge nur durch das Erwärmen der Luft senken kann. Wenn diese Plattenverkäufer denn nun Recht hätten, müßte die Strahlung erst die Umfassungswände des Schlages erwärmen, damit über diese dann wiederum die Raumluft aufgewärmt werden könnte.

Das muß man sich mal in der Praxis vorstellen:
Es käme dadurch zu extrem langen Einschalt- sowie Ausschaltintervallen. und ein gleichmäßiges Wohlfühlklima kommt so nicht zustande.

Bei mir wird an der Plattensteuerung (nur Hygrostat kein Thermostat) über das ganze Jahr nicht herumgestellt. Anlage ist auf eine relative Feuchte von 70 % eingestellt, übersteigt sie den Wert schaltet sich die Anlage ein und bei Erreichen des Sollwertes wieder aus.

Im übrigen ist nur mit Lufterwärmung die für einen gesicherten Luftaustausch erforderlich Thermik zu erreichen.

Zu Deiner Eingangsfrage, Kosten von Wärmewellenheizungen mit ca. 600 / 400 / 300 W. Solche Heizleistungen findet man bei Heizgeräten. Aber Heizen wollen wir ja nicht, denn unsere Tauben kommen mit Kälte bestens zurecht wenn es nur nicht zu feucht ist.

Bei Minustemperaturen ist es nie zu feucht. Das ist auch wieder physikalisch bedingt, bei Temperaturen unter 0°C kann die Luft kein Wasser aufnehmen, es kristallisiert und wird zu Reif.

Ich hoffe etwas Licht in die Sache gebracht zu haben. Weise nur nochmal auf den Link in meinem Beitrag hin weil der wirklich die ganzen Zusammenhänge in Punkto Elektro-Wellenheizungen ausführlich beschreibt. Wohlgemerkt: Es geht dort um Wohnraumbeheizung aber man kann für die Verwendung im Taubenschlag viel lernen.
__________________
MfG
Strasser 84

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  #9  
Alt 23.03.2008, 23:24
Freiheitstauben
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Standard Hinweise zum Thema Wärmewellen und Wärme

Hallo,
muß mal wieder einen auf schlau machen.
Der Begriff Wärmewellenheizung ist etwas irreführend finde ich. Er suggeriert, dass eine derartige Heizung praktisch keine Wärme über Konvektion abgibt, sondern nur über Strahlung. So etwas könnte man zwar auch bauen, aber die verkauften Heizungen funktionieren eindeutig nicht so streng.

Zu den Begriffen:
Wärme:
Steht für die Bewegung die Moleküle ausführen (Rotation, Schwingungen, Translation sprich Bewegungen durch den Raum). Simpel gesprochen ist die Temperatur höher, je stärker die Moleküle sich bewegen. Bewegen sich alle Moleküle gar nicht, sind wir am absoluten Nullpunkt (bei ca. -273 °C) angekommen.

Wärmewellen oder besser Wärmestrahlung:
Sich bewegende Moleküle (warme Moleküle) senden Lichtquanten im Infraroten- und Microwellen-Bereich des Elektromagnetischen Spektrums aus.
Diese Lichtquanten, also umgangssprachlich dieses Infrarote Licht und diese Microwellenstrahlung treffen wiederum auf Moleküle. Wenn die Frequenz der Strahlung passt (Resonanz), nimmt dass Molekül die Energie der Strahlung auf und bewegt sich in der Folge intensiver und wird somit selbst wärmer.

Wärmestrahlung und Wärme sind also zwei zusammenhängende Phenomäne.

Baue ich eine Heizung, habe ich deshalb zunächst einmal immer beide Effekt zusammen vorhanden!

Wenn die Heizung nun durch Ihre Bauform (viele Rippen, gut mit Luft umspült) die Wärmebewegung der Moleküle an der Oberfläche der Heizung (durch Kollision) an die Luft abgeben kann, sprich man von einem Konvektor.
Die Oberflächentemperatur ist hier meist nicht sehr viel höher, als die entstehende Lufttemperatur.

Wenn eine Heizung aber wenig mit Luft umspült wird/werden kann, wird ein größerer Anteil der zugeführten Energie über Strahlung abgegeben, als über Konvektion. In diesem Falle kann man von einer Wärmewelenheizung sprechen.

Generell steigt das Maximum der abgegebenen Strahlung sehr stark mit der Oberflächentemperatur an (mit Temperatur hoch 4!, siehe auch "Schwarzer Strahler"). Doch gibt ein Konvektor mit einer Oberflächentemperatur von 70°C exakt genausoviel Wärmewellen ab, wie eine Wärmewellenheizung mit einer Oberflächentemperatur von 70°C und gleicher Fläche! Der Konvektor würde aber zusätzlich noch einige Energie per Konvektion an die Umgebung abgeben (hätte also eine höhere Leistung).
Eine übliche Wärmewellenheizung gibt zudem wegen der warmen Strahlungsoberfläche ebenfalls einen guten Anteil Konvektionswärme ab!

Je heisser und kleiner die Oberfläche der Wärmewellenheizung wäre, desto höher wäre der Strahlungsanteil rel. zur Konvektion. Jeder schaue sich die "Wärmewellenheizungen" für Taubenschläge an und muß bestätigen, diese sind recht flächig, und die Oberfläche ist sicher auch nicht heißer als 100°C.
Sprich sie haben trotz allem eienen erheblichen Konvektionswärmeanteil.


TEIL 2 nächster Beitrag
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  #10  
Alt 23.03.2008, 23:40
Freiheitstauben
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Beiträge: n/a
Standard Teil 2

Wie wirkt die Wärme:
Wie bereits geschrieben, kann die ausgesendete Wärmestrahlung von Molekülen absorbiert werden. Dazu gehöhren natürlich auch Luftmoleküle!!!

Insbesondere Wassermoleküle absorbieren sehr viel Infrarote- und Microwellenstrahlung und werden dadurch wärmer. Sauerstoff und Stickstoff absorbieren hingegen nur einen kleinen Anteil der Strahlung und werden nicht so leicht erwärmt. Festkörper, die viel Wasser enthalten (Holz, Tauben, Kot,...) absorbieren die Strahlung allerdings sehr gut und werden dadurch oberflächlich erwärmt.

Rainer hat recht, wenn er sagt, dass die rel. Luftfeuchte durch Temperaturerhöhung der Luft abzusenken ist. Sprich eine Wärmewellenheizung bringt hier primär erstmal nichts. Allerdings trifft die Wärmestrahlung ja auf Objekte und wird dort zur Wärme gewandelt, die dann diese auch wieder an die Umgebung (Luft) abgegeben.

Um also eine Absenkung der Feucht zu erreichen (also die sich immer wieder erneuernde Schlagluft zu erwärmen) benötige ich im Schlag eine bestimmte Heizleistung die auch bei Wärmewellenheizungen nicht niedriger und nicht höher ist, als bei Konvektoren!

Einzig der Anteil der Wärme die sozusagen in situ am Objekt entsteht ist bei einer Wärmewellenheizung höher als beim Konvektor. Dadurch kann ein zusätzlicher Wohlfühleffekt entstehen (wie z.B. beim Kaminfeuer, welches allerdings mit 700°C Oberflächentemperatur brennt und nicht mit 70°C wie die angepriesenen Wärmewellenheizungen!)

Bei einem gut belüfteten Schlag wird also weniger der Anschaffungspreis der Heizer als die laufenden Stromkosten zu Buche schlagen!

Grüße
Meinolf
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