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  #1  
Alt 18.06.2008, 18:26
ElPrango
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schwer verletzte Jungtauben

Hallo, liebe Sportfreunde,

da ich mich heute erst registriert habe, möchte ich zunächst einmal alle herzlich grüßen.

Der Grund meiner heutigen Registrierung ist u.a. auch auf ein unerfreuliches Ergebnis zurückzuführen, zu dem ich gerne Eure Meinung gehört hätte.

Ich habe meine 62 Jungtauben vor einer Woche das erste Mal auf ca. 1,5 km trainiert. Der Auflass verlief meines Erachtens problemlos, die beim Auflass getrennt aufsteigenden Tauben fanden sich nach wenigen Sekunden in der Luft. Nach einigen Augenblicken machte ich mich auf die Rückreise. Nach ca. 10 min trafen 46 Tauben geschlossen an. Davon waren vier Tauben schwer verletzt (Beinbruch am Ober- bzw. Unterschenkel, Verletzung des Brustbeins, etc.) Nach etwa drei Stunden meldete mir eine Dame etwa 300m vom Auflassort eine meiner Jungtauben. Nachdem ich sie abgeholt hatte, musste ich feststellen, dass sie so schwer verletzt war, dass ich sie schweren Herzens von ihren Leiden befreit habe.

Am Folgetag traf noch eine weitere Jungtaube ein, ebenfalls mit gebrochenem Oberschenkel. Auf Grund der Vielzahl und der Schwere der Verletzungen machte ich mich am darauffolgenden Tag auf den Weg zum Auflassort. Etwa 400m vom Auflassort verlaufen Hochspannungsleitungen. Nachdem ca. zwei Stunden Suche in Raps und Getreide fand ich tatsächlich zwei meiner vermissten Jungtauben - leider tot.

Von den fehlenden 13 Jungtauben kehrte keine mehr zurück.

Einige Tage später bin ich mit 45 Jungtauben ca. 4 km weiter trainieren gefahren. Der Schwarm kam nach einigen Minuten geschlossen zu Hause an.

Am heutigen Tag war ich auf etwa 15 km mit den gleichen 45 Jungtauben trainieren. Nach etwa 20 min trafen 36 Stück ein, wobei zwei humpelten. Bis jetzt sind 42 Jungtauben zurückgekehrt, wovon wiederum eine so schwer verletzt war (beide Beine gebrochen), dass ich sie töten musste.

Meine Frage an Euch ist, ob ihr so etwas auch schon mal erlebt habt. Ich trainiere meine Jungtauben seit 10 Jahren vom ersten Auflassort. Bis dato stellten die entfernt installierten Stromleitungen kein Problem dar. Beim zweiten und dritten Mal habe ich speziell darauf geachtet, dass keine Leitungen in der Gegend sind. Dennoch treffen einige Tauben wiederum schwer verletzt zu Hause ein, von denen, die fehlen, gar nicht zu sprechen.

Hoffentlich könnt Ihr mir ein paar schlüssige Antworten auf den geschilderten Sachverhalt geben!

Danke & viele Grüße, ElPrango
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  #2  
Alt 18.06.2008, 18:38
Benutzerbild von KlausK
KlausK KlausK ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 07.01.2005
Ort: Bochum
Beiträge: 1.624
Standard

Hallo Christian,

ich könnte mir gut vorstellen, dass kurz nach dem Auflass ein Raubvogel in den Schwarm geflogen ist und der Schwarm dann in Panik "blind" fortgestürmt ist. Dadurch ist es dann zu der Vielzahl von Verletzten gekommen.

Suche mal hier im Forum, da hatte Alfred Weber auch von den Problemen bei privaten Auflässen geschrieben, dabei ging es allerdings um seine Alttauben. Das macht aber letztendlich keinen Unterschied.

Hier bei uns in Bochum ist der Raubvogel wieder richtig aktiv, früher als sonst.
__________________
Mit sportlichem Gruß Klaus
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  #3  
Alt 18.06.2008, 19:53
Benne
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Christian,

die Verletzungen durch Hochspannungsleitungen treten dieses Jahr komischerweise stärker auf als sonst. In einer geschätzten Entfernung von 600 Metern von meinem Schlag entfernt verlaufen solche Leitungen. Wenn meine Jungtiere mit dem Ziehen beginnen habe ich jedes Jahr drei oder vier Verletzte. Dieses Jahr sind allerdings bereits 12 meiner Jungtauben gegen die Drähte geflogen, wobei die meisten so schwer verletzt waren, dass auch ein Tierarzt ihnen nicht mehr helfen konnte. Auch andere Sportfreunde aus meiner Region berichten von mehr verletzten Tauben als in anderen Jahren.....
Ich habe über die Ursache hierfür schon länger gegrübelt bin aber zu keiner Lösung gekommen. Der Wind ist nicht anders als sonst, Greife kann man bei ziehenden Schwärmen ausschließen (Wanderfalken gibt es bei uns nicht.....Habicht und Sperber greifen meines Wissens lieber sitzende Tauben an).....
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  #4  
Alt 18.06.2008, 21:39
BCzechowski
Gast
 
Beiträge: n/a
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Raubvogel? unwahrscheinlich ... da nach 10min. 46 da aus 1,5km.... Hochspannungsleitung..... da lässt man keine Junge fliegen... niemals....

Gut Flug
Bogdan Czechowski
RV Bochum 05
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  #5  
Alt 18.06.2008, 22:05
Benutzerbild von Alfred Weber
Alfred Weber Alfred Weber ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 01.05.2003
Ort: 94261 Kirchdorf
Beiträge: 3.262
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Hallo Christian,

wie Klaus oben schon erwähnte, habe auch ich schon Verluste diesbezüglich gemacht.
Ich trainiere meine Witwer + Weibchen wöchtentlich am Donnerstag Nachmittag.
Da fahre ich die komplette Mannschaft in die Richtung aus der die Tauben kommen und nicht wo sie kommen sollten laut Reiseplan, allerdings nur ein kleine Abweichung. Warum ich das mache - für mich ist es wichtig wenn die Tauben ins Heimatgebiet kommen, dann müssen sie die letzten 25-30 km praktisch blind nach Hause fliegen und zwar auf dem kürzesten Weg und sich nicht von abfliegenden Tauben des Schwarms verleiten zu lassen.

Neben sehr hohen Verlusten durch den Raubvogel habe ich auch schon Verluste durch Hochspannungen erlitten.
Diese Hochspannungen liegen ca. 23 km vor meinem Schlag in der Einflugschneiße, genau dort wo sich die ersten Schläge unserer RV befinden.
Im letzten Jahr lies ich die Tauben ca. 20 km vor diesen Hochspannungen aus. Ich beobchtete die Tauben wie sie ganz hoch abgezogen sind.
Es kamen von dem Flug 4 Flügelverletzte nach Hause und zwei gar nicht mehr. Eine der beiden wurde mir aber bereits am nächsten Tag von einem gut befreundetem Züchter gemeldet, der diese Taube unter der Hochspannung gefunden hatte. Am nächsten Tag brachte ein in der Nähe liegender E-Werk Betreiber die andere Taube zu diesem Sportfreund.
So wußte ich was passiert war.
Dabei sagte mir der Sportfreund, das bei diesem kleinen E-Werk, wo sich mehrere Hochspannungen kreuzen, viele Tauben ihr Leben lassen.
In diesem Jahr brachte ich wegen der großen Greifvogelplage beim Training meine Tauben im Frühjahr gleich auf 60 km wieder in besagter Richtung.
Dabei habe ich zweimal beobachtet, als ich auf der Rückfahrt war, das meine Tauben wieder ganz knapp über diese Hochspannungen ca. 37 km vom Auflaßort und 23 km vor der Heimat entfernt, in Richtung Heimat geflogen sind.
Und auch dieses Jahr wurde mir von dem Züchter wieder eine Taube gemeldet die an diesen besagten Hochspannungen ihr Leben lassen mußte.
Da gibt es für mich blos einen Schluß den ich daraus ziehe.
Die Tauben werden aus dieser Richtung konditioniert und fliegen immer wieder die gleiche Strecke wenn sie in das Zielgebiet kommen, eben über diese Hochspannungen an einem Bergkamm. Wenn an besagten Tag dann leichter Gegenwind herscht fliegen die Tauben ganz tief über den Bergkamm, wo diese Hochspannungen liegen und da kracht es dann leider ab und zu.
So bin ich der Meinung das sich Deine Tauben immer erst Kurz vor der Heimat, dort wo sie beim ersten Trainingsflug in die Hochspannungen krachten, verletzen und deshalb auch noch mit so schweren Verletzungen dieses kurze Stück bis nach Hause bewältigen.
Soweit meine Theorie, die aber nicht richtig sein muß.

Gruß
Alfred Weber
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  #6  
Alt 18.06.2008, 22:31
Peter Elvermann Peter Elvermann ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 13.10.2007
Ort: Bottrop
Beiträge: 467
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Hallo El Prango,
es gibt eigentlich eine recht einfache Erklärung für die Vorkommnisse.
Selbst bin ich von einigen Hochspannungsleitungen umgeben.Bei meinen
ca. 60 Jungen verfahre ich beim Training am Haus dementsprechend
vorsichtig.Ich habe einen Jungschlag (trennbar in 2 Abteile ) mit 2 Ausflügen.Momentan laufen die Tauben aber zusammen.So öffne ich
zum Freiflug erst einmal einen Ausflug,um nur erst einmal einem Teil der
Tauben die Möglichkeit zum Ausfliegen zu geben,dann folgt der andere Ausflug.So verhindere ich weitgehend,daß die Letzten der Truppe die Hunde beißen,Die ersten erkennen noch das Hindernis und weichen aus,
der hintere Trupp im Schwarm hat es da schon wesentlich schwerer und fliegt blind ins Verderben.So kann ich nur empfehlen,die Trainingstouren in kleineren Gruppen und in Abständen zu starten.Dann klappt es bestimmt
Gruß Peter
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  #7  
Alt 19.06.2008, 10:00
Benutzerbild von Martin Hiller
Martin Hiller Martin Hiller ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2007
Ort: Wurster Nordseeküste
Beiträge: 534
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Hallo!

Ich kann Peter nur zustimmen! Kleine Gruppen starten zu lassen, ist bei der Gefahr durch Weidezäune oder Hochspannungsleitungen, immer die beste Variante. Meine Jungen werden nur ein einziges Mal geschlossen aufgelassen, dann nur noch in Trupps zu 10 dann zu 5 und dann allein. Ein besonders positiver Effekt ist dabei auch, dass sie die ganze Umgebung gut kennenlernen und nicht auf den Flügen blind der Masse hinterherfliegen. Verluste treten dabei kaum auf. Bei 15-20 Trainigseinheiten zwischen 2,5-30km Luftlinie sind es ca. 5 %. Auf den Jungtierflügen kommt es dann zu einer Verlustrate von ca. 2%. Auch wenn diese Trainingsmethode bei meinen 100 Jungen sehr zeitaufwändig ist, ist sie für mich eine der besten Varianten zum Trainieren der Jungen. Gut wäre es auch, wenn du noch andere Züchter animieren könntest, ihre Tauben einzeln mit deinen zu starten, so müssen aus einem Trupp von 5 Tauben alle in eine andere Richtung. Das lernt gewaltig.

Gruß

Martin
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  #8  
Alt 19.06.2008, 12:54
ElPrango
Gast
 
Beiträge: n/a
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Danke für die zahlreichen Antworten! Ich werde versuchen, Eure Ratschläge, soweit möglich, umzusetzten, und dann über die Ergebnisse berichten!!!

VG Christian
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