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  #1  
Alt 23.10.2000, 14:17
Lutz Gebhardt
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Resistogramm (Pseudomonas spp.)

Folgendes Schreiben wurde mir zugestellt:Tetracyclin TE 30 R, Amoxicillin A30 S , Florfenicol FFL30 S, Streptomycin S25 S, Polymyxin B PB300 R, Cephalexin CL30 S, Tylosin TY30 S, Oleandomycin OL 15 S, Trimethoprim/Su SXT25 R, Gentamycin CN 10 S, Enroflaxin ENR 5 S, Spectinomycin SH 10 R, Penicillin P 10 S, Ceftiofur EFT10 S, Lincomyin MY 15 S, Ampicillin AMP10 S, Kanamycin K 30 S, Neomycin N 30 S, Colistin CT 10 R, Oxacillin OX 5 S, Erythromycin E 15 S, Spiramycin SPI10 S,. (S=sensibel, R=resistent). Nach den 4 letalen Fällen bei den Jungtauben trat in der Folge kein weiterer Fall auf. Die Fluglust des gesamten Bestandes ist zur Zeit sehr gut. Da wir von Opportunisten ausgehen, liegt der Schluß für mich nahe, daß das Institut die Primärerkrankung nicht verifizieren konnte. Meine 1.Frage , ist das Immunsystem in der Lage, diese " Infektion" vollständig zu heilen ?
2. Frage, ich würde gerne eine Taube nach Fernwald-Steinbach senden mit der Bitte einer kompletten Untersuchung; welche für mich günstigen Möglichkeiten gibt es.
MfG L.G.
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  #2  
Alt 25.10.2000, 16:36
Tiberius Mohr, Tierarzt
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard RE: Resistogramm (Pseudomonas spp.)

Zu Ihrer 1. Frage:
Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß sich die Mehrheit der Tauben mit den Pseudomonaden mit der Zeit „arrangieren“, es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, daß die Erreger aus dem Bestand verschwinden werden. Unter Belastung (Mauser, Aufzucht, Reise) tritt immer eine gewisse Immunsuppression auf und dann werden sich die Pseudomonaden sicherlich wieder „melden“. Behandlungsmaßnahmen gegen andere Krankheitserreger können ebenfalls zu einer Immunsuppression und damit zu einem erneuten Ausbruch führen. Unter dem Streß der Wettflüge werden vermehrt körpereigene Streßhormone produziert und ausgeschüttet. Eines dieser Streßhormone ist Kortison, das zusätzlich zu seinen übrigen und sinnvollen Aufgaben im Streß auch das Immunsystem herunterschraubt — was während der Reise sicherlich weniger sinnvoll ist. Die Gefahr eines erneuten Ausbruchs ist um so größer, je aufgefächerter das Erregerspektrum ist. Wenn das Immunsystem der Tauben sich noch zusätzlich mit Parasiten, Pilzen usw. auseinandersetzen muß, ist ein Aufflackern der Pseudomonadeninfektion lediglich eine Frage der Zeit.

Zu Ihrer 2. Frage:
Sie haben zwei Möglichkeiten: 1) Die Tauben selbst in die Praxis zu bringen oder 2) Tauben einzusenden.
In Ihrem Fall ist es durchaus von Vorteil, wenn Sie selbst mit den Tauben in die Praxis kommen. Ein persönliches Gespräch kann durch keinen noch so umfangreichen Befund ersetzt werden. Außerdem empfinden die Züchter die Zeit in der Praxis als sehr lehrreich. Während der Untersuchung können Sie alle Befunde auf den verschiedenen Monitoren mitverfolgen und Sie bekommen jede Einzelheit ausführlich erklärt. Der Behandlungsplan, weitere Begleitmaßnahmen sowie die medizinische Vorsorge während der Reise werden ebenfalls detailliert besprochen — kein Züchter verläßt unsere Praxis mit offenen Fragen!

Falls Sie sich für das Einsenden entscheiden:
Rufen Sie bitte in der Praxis an und lassen Sie sich die Unterlagen zum Taubenversand zuschicken. Nach Ihrem Anruf werden wir Sie einplanen und Ihnen die möglichen Versandtermine mitteilen. Leider können wir in den Monaten September bis März keine Tauben ohne Voranmeldung empfangen. Wir verfügen zwar über einen großzügig bemessenen Stationsraum, die Kapazität ist jedoch nicht unbegrenzt und wir nehmen keine Tauben an, wenn nicht sichergestellt ist, daß wir sie angemessen unterbringen, versorgen, untersuchen und bei Bedarf behandeln können. Um möglichst vielen Züchtern gleichzeitig helfen zu können, nehmen wir in der Hauptuntersuchungszeit maximal 6 Tauben pro Züchter stationär auf.
So weit ich die Lage überblicke (mir sind nicht immer alle Termine bekannt) werden wir erst in ca. 2 Wochen neue Patienten stationär aufnehmen können.

Wenn Sie sich für die persönliche Anreise entscheiden:
Bitte rufen Sie in der Praxis an und lassen sich einen Termin geben. Ich werde an der Anmeldung den Hinweis hinterlegen, daß wir für Sie ca. 3 Stunden für die ausführliche Untersuchung und Beratung benötigen.
In den Monaten September bis Februar müssen Sie für einen „normalen“ Termin (z.B. eine Routineuntersuchung) allerdings mit einer Wartezeit von 4 bis 6 Wochen rechnen. Es empfiehlt sich also, möglichst bald anzurufen. Wegen der Dringlichkeit des Problems werde ich veranlassen, daß anstehende Routineuntersuchungen „gesunder“ Bestände zu Ihren Gunsten verschoben werden. Bitte teilen Sie meinen Mitarbeitern mit, daß ich Ihnen einen Notfall-Termin zugesichert habe. Falls ich noch nicht dazu gekommen bin, die Sache zu regeln, verlangen Sie bitte mich persönlich am Telefon.

Weitere Einzelheiten (Gebühren, Sprechzeiten, Telefon, Anschrift, Wegbeschreibung) können Sie auf unserer Seite www.brieftaubenmedizin.de nachlesen.
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