Zum Nachdenken.

[werner88713]

Hallo Sportfreunde,

ich habe einen Anruf von einem Tierheim erhalten.
Da es sich hier um Tierschützer handelt war ich natürlich mit meinen Aussagen sehr vorsichtig. Hier nun der ungefähre Ablauf des Telefonats. (Es war eine sehr nette Dame am Telefon)

"Da bei uns im Schnitt ca. 50 Brieftauben verweilen haben wir uns in Eigenleistung ein kleines Taubenhaus gebaut, damit die Tauben nicht ihr Futter aus den anderen Ställen heraussuchen. Wir möchten gerne wissen, wie wir den Boden auslegen müssen, damit wir den Kot schnell entfernen können."

Das konnte ich schnell beantworte. Auf meine Frage ob die Tauben auch Ringe tragen und ob sie dann auch von Ihnen gemeldet wurden bekam ich folgende Auskunft.

"Ja, die meisten tragen Ringe und diejenigen die auch ein Ring mit Telefonnummer haben, haben wir auch sofort gemeldet. Aber die Züchter (und zwar 90 %) hatten kein Interresse mehr an den Tauben. Wir sollten doch mit ihnen machen was wir wollen. Wir könnten diese auch einschläfern."

Nachdem ich zunächst mal überlegen musste was ich darauf antworten soll, gab ich der Dame die Internetadresse des Verbandes, mit der Bitte die Namen der Züchter dort bekannt zu geben. Daraufhin bekam ich folgende Antwort:

"Ja was meinen Sie denn was die Züchter mit den Tauben machen, wenn diese von Ihrem Verband gezwungen werden die Tauben bei uns abzuholen." !!!!!!!!!!!!!!!

Soviel zur "Tierliebe" einiger Sportsfreunde unter uns. Ich glaube so können wir den Taubensport nicht mehr ausführen. Viele Züchter denken einfach nicht mehr nach, wenn sie eine Taube gemeldet bekommen. Was meint ihr denn wie diese Tierschützer jetzt über den "Brieftaubensport" denken ?????

Schönen Tag noch
Werner

Hallo Werner,

ich kann mich dem nur anschließen.
Wenn ein Taubenzüchter eine Taube gemeldet bekommt, ist es seine erste Bürger-(Tauben-) pflicht, sich darum zu kümmern!!!
Sollten Namen von Züchtern bekannt sein oder werden, muß m.E. vom Verband umgehend eingeschritten werden.

Mit freundlichen Grüßen
Klausel

Hallo Werner,

so ist es, wenn massig Tauben gezüchtet werden ... in der Hoffnung, dass die eine oder andere das erhoffte As ist. Nach dem Motto "Masse statt Klasse". Wenn die dann auch noch ausbleibt, taugt die doch gar nichts, das ist die weit verbreitete Meinung.
Was soll's, es gibt auch zw. den Taubenzüchter sehr viele "schwarze Schafe". Und diese Egoisten kann keiner belehren.

So viel zum Thema, ich kotze sonst gleich ab.

Gruß
Erich

Hallo Sportfreunde, lieber würde ich schreiben Tierfreunde!
Auch ich kann mich dem Geschriebenen der Vorredner nur anschliessen. Ich habe dieses Jahr 15 - 20 Tauben gemeldet. Eine Taube wurde abgeholt, zu einem Züchter wurde ein sehr netter Kontakt aufgebaut. Die anderen: die netteste Antwort war lassen sie sie übermorgen wieder fliegen. Sonst? ich möchte es nicht wiedergeben.
Wenn wir uns da nicht deutlich anders präsentieren wird uns das immer wieder einholen und den Tierschützern zu recht Argumente liefern. Nach meine Meinung geht es so nicht mehr. Leute die sich so verhalten gehören vom Verband bestraft!
Vor 10 Tagen im WDR Fernsehen bei Tiere suchen ein Zuhause wurde genau das gezeigt. Zig Tauben mit Ringen in betreuten Taubenschlägen. Einem Züchter wurde am Telefon eine Taube gemeldet und man konnte nur ahnen was er sagte. Aber das reichte.
Was passiert mit Menschen die einen Hund an der Autobahn aussetzen, alle regen sich auf und wenn derjenige gefunden wird bekommt er eine saftige Strafe. Nur wenn unsere Tauben an den Strassenrändern nach Futter suchen und elendig verhungern, Leute sich deren annehmen und dann noch solche Antworten bekommen. Das darf nicht sein!
Die Zeiten haben sich verändert, wir sind für unsere Tauben verantwortlich. Und die die immer nur auf die Tierschützer schimpfen haben nichts verstanden.
Uli Bovermann

Hallo Werner,

dieses Thema liegt mir als verantwortungsbewusster Züchter und RV-Vorstand sehr am Herzen!!

Ich ermahne zum Beispiel jedes Jahr meine Sportfreunde zur Sensibilität im Umgang mit Meldungen verirrter Tauben, generell natürlich, aber insbesondere auch wenn Tauben von Nicht-Taubenzüchtern gemeldet werden!!

Ein Beispiel:

Einem Sportfreund aus meiner RV wurde heuer eine Taube von deutschen Urlaubern, übrigens Nichtzüchtern, aus Kroatien gemeldet, er bat darum, die Taube wie auch immer nach Deutschland zu schaffen, ansonsten wäre er dorthin gefahren um sie zu holen!!! Die Urlauber brachten die Taube nach Deutschland und mein Freund bekam sie so zurück...

Mir selbst wurde vor 2 Jahren eine Taube aus der Südostslowakei gemeldet, nach 1 Monat Planung wie am besten die Rückführung von statten gehen könnte, sass die Taube wieder bei mir im Schlag, das Tier hatte zwar eine kleine Transportodyssee hinter sich, war aber letztlich doch wieder daheim, weil ich alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt hatte um dieses Tier zurück zu bekommen. Wäre die Taube bei einem Nichtzüchter gesessen hätte ich den Weg auf mich genommen und hätte sie schnellstmöglich geholt!!

Jetzt mag der Leser denken, das war bestimmt ein As, sonst hätte er den Aufwand nicht betrieben, mitnichten liebe Sportfreunde, es war eine meiner Tauben, für die ich als Halter eine Verantwortung und Fürsorgepflicht habe!!!

Erst am letzten Sonntag habe ich eine Jungtaube, die am ersten Flug ausgeblieben war und mir erst nach 12!!! Wochen von einem jugendlichen Nichtzüchter gemeldet wurde, aus einem Vorort von München heimgeholt, ein Weg 200 km!!!

Aber ich würde auch noch weiter gefahren sein, oder aber hätte ich mir das Tier schicken lassen, wegen der Verantwortung eben!!

Ich könnte noch einige Beispiele mehr anfügen, so z.B. mein 800 km Trip vor der Mittagschicht....oder ähnliches!!!!

Was ich aber allgemeinhin damit sagen möchte, ist ganz einfach, und zwar, dass wir unseren Tieren gegenüber eine Verpflichtung eingehen, sobald sie das Licht der Welt erblicken, Fürsorge und Verantwortung eben!!

In diesem Sinne, ich denke es lohnt sich für alle die es noch nicht getan haben, mal drüber nachzudenken....

Mit sportlichem Gruss
Hans-Jürgen Schmitz

[timo]

Hallo Sportfreunde,
ich kann mich allen Aussagen u. Hinweisen der Vorredner nur anschließen.

Meine Meinung dazu, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Oftmals fahren ja Bekannte, Freunde in eine bestimmte Region, von wo eine Taube gemeldet wurde.

So ergeben sich immer Möglichkeiten Tiere wieder in die Heimat zu bringen.

Ich selbst habe im Sommer - bei einer Geschäftsfahrt-, zwei Tiere eines Sportfreundes rückgeführt.

Auch habe ich die Hilfsbereitschaft eines Sportfreundes - RV Vorsitzender der RV Rostock- erfahren.
Dieser Sportfreund hat eine Fahrt von ca. 60km einfach auf sich genommen u. meine Taube bei einem ehemaligen Züchter abgeholt.

Es gibt also vielerlei Möglichkeiten der Rückführung unserer Tiere.

Jedoch nur wo ein Wille ist, ist auch ein Weg !

Gruß Timo

[huber]

Hallo Werner,

über dieses Thema haben wir in unseren Gesellschaftsrunden schon oft gesprochen und rege diskutiert. Wir waren alle der Meinung, daß jede RV doch einen RV-Obmann habe soll oder muß. Wir sind dann zu der folgenden Meinung gekommen:

In der Brieftaubenzeitung Nr.11, welche doch die wichtigste Zeitungsausgabe ist, sollte ein aktuelles Verzeichnis der jeweiligen Obmänner sein und bei RV-en, welche keinen haben sollte der RV-Vorsitzende drinnenstehen. So kann ich als Brieftaubenzüchter sofort nachschlagen, welcher Obmann in der Nähe ist und mich dann mit diesem kurzschließen und alles weiter abspreche, falls der Melder ein "Nichtbrieftaubenzüchter" ist.

Unter Züchtern geht das Weiterleiten der Tauben doch viel einfacher und das Thema "Taubenmeldung durch den Otto-Normal-Verbraucher" ist und bleibt ein sehr Ernst zu nehmendes Thema, da dadurch unser Hobby unbewußt und so nicht gewollt, nach Außen hin vertreten wird. Es gibt nach Außen ein schöneres Bild ab, wenn sich sofort ein Züchter in der Nähe des Melders rührt und sich um das Tier kümmert. Es wird somit ein "Zusammenhalt" untereinander demonstriert.

Die Nr.11 habe ich bei mir immer griffbereit auf dem Bürotisch liegen, da ja alles andere Wichtige drinnen steht.

Auch gehört diese Liste in die Internetseite des Verbandes gestellt. In der jetzigen Form der Vertrauensleute-Suche, ist der Nächste in meiner Gegend ca. 80 km entfernt. Dies kann doch nicht Richtig sein. Es fehlen da dann die RV-Vorsitzende, welche dann als Vertrauensleute eingesetzt werden.

mfG und einem Gut Flug 2005

Alois