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  #21  
Alt 01.02.2019, 21:27
Konni 433 Konni 433 ist offline
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Hallo Sportfreunde,


wenn wir die Vererbungslehren bemühen um unsere Defizite zu erkennen dann wird es sehr schwierig. Auch wenn es ein noch so interessantes Thema ist habe ich nach zwei Jahren Studium festgestellt, wenn ich mich nicht spezialisiere kann ich nur einen Bruchteil der Genetik verstehen. Wir alle sind Versuchsforscher die davon profitieren das sie ihre eigenen Tauben kennen oder auch nicht. Jeder Augentheoretiker würde nach meiner Meinung scheitern bei unbekannten Tauben. Alle Tauben die wir selektieren konnten nicht beweisen ob sie doch besser wären.

Ich glaube an Vererber, sonst wäre eine Verbesserung unserer Brieftaube nicht möglich gewesen. Die Guten kommen alle aus einem Loch, glaube H.Thamsen hat es mal gesagt. Leider ist meiner Meinung nach keiner mehr in der Lage zu sagen aus welchem Loch. Es geht um Passer, hat glaube ich auch H.Thamsen gesagt. Unzählige erfolgreiche Tauben sind Kreuzungsprodukte. Und wenn wir dann noch unsere Unwissenheit nicht zugeben wollen, dann zeigt uns der Reisekorb die Warheit. Was wir dann nach außen verkaufen ist doch Wurst. Ich bin auch nicht mehr ganz jung, aber die ganz alten Recken lachen sich eins ins Fäustchen, wenn sie hören oder lesen was wir über Tauben zu wissen glauben.



Gruß Konrad
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  #22  
Alt 01.02.2019, 23:33
Lessing Lessing ist offline
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Ein Tip, hier lesen und alles mögliche weitere suchen.
Einfach den Namen eines Züchters eingeben und Pipa hinter setzen, dann googeln!
Das ist Anfangs nicht einfach zu lesen (Sprachen ) ist aber äußerst interessant!
https://www.pipa.be/newsandarticles/...device=desktop
Viel Spaß
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  #23  
Alt 02.02.2019, 06:55
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Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Standard Vererber

Zitat:
Zitat von Lessing Beitrag anzeigen
Ein Tip, hier lesen und alles mögliche weitere suchen.
Einfach den Namen eines Züchters eingeben und Pipa hinter setzen, dann googeln!
Das ist Anfangs nicht einfach zu lesen (Sprachen ) ist aber äußerst interessant!
https://www.pipa.be/newsandarticles/...device=desktop
Viel Spaß



Hallo Lessing,
diese Artikel gibt es auch auf Deutsch.


Nachzulesen in den Büchern von Piet de Weerd in
Rauschende Schwingen
Die Besten Tauben und Züchter der Welt.


Letztendlich gehen sie alle auf Weitstreckentauben zurück.
Dann kamen allerdings die Orientierungsstarken Janssen usw. dazu.


Vererber? Die können sich doch nur Zeigen, wenn die Nachzucht richtig versorgt, in einem noch besseren Schlag sitzt und auch letztendlich von guter Herkunft ist.


Wieviele hatten direkte Kinder von Weltberühmten Tauben und sind damit kläglich gescheitert? Viele! Man muss nicht immer Tauben aus den Kindern der Asse haben. Manchmal reicht auch eine aus der Linie. Aber die muss dann halt "GUT" sein.


Weil du mit deinem Artikel diese alten belg. Meister ansprichst. Georg Wagner aus Hausmehring bei Erding hatte diese Tauben. In den 50er jahren schon. Das Beste von Cattrijsse, De Vriendt, Van Bruaene usw. Aber Enkel dieser Tauben! Ich habe ihn einmal darauf angesprochen, warum Enkel? Er meinte damals zu mir, dass die AS-Tauben auch nicht mehr Vererber bringen als direkte Kinder daraus. Außerdem haben KInder aus bewiesenen Vererbern ihren Preis.

Dazu fällt mir der 802 von Prange ein. Eigentlich kein guter Vererber. Viele hatten damit kein Glück.

Glück hatten hingegen viele, die Junge oder Enkel aus der Kombination 802 x Goldstück (von Koopmann u. Schw. Mr. Ermerveen (AS Vogel in NL auf der Tagesweitstrecke) war. Eine Schw. Mr. Ermerveen brachte in Verbindung mit dem Kleine Dirk die Tb. NL 3105 die überragende Vererberin bei Dirk de Beer. (Ich schreibe das jetzt aus dem Gedächtnis heraus und hoffe es ist kein Fehler dabei) Dabei ist auffallend, dass sie aus dem richtigen Loch kamen.
Auch bei mir hat es eine Zeitlang gedauert bis ich da dahinter kam.

Der Bruder des 802 der 02-555 hingegen war der eigentliche Vererber. Er war hier viel Besser. Komisch ist dabei nur, dass auch er seine Beste Nachzucht mit der To. Bobby von Van Lest-Peters gebracht hat. Diese Vögel brachten also "NUR" in der Kreuzung wieder sehr gute Nachzucht. also alle in der Kreuzung!



Eine Vererberkette war:
1.Sohn Beatrixdoffer von Koopman (nicht gereist)
2.Ringlose v. Prange (nicht gereist)
3.2098 - 02 - 555 von Prange (nicht gereist)
4.2098-05-864 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) H. Will

2098-06-469 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) H. Borker

2098-06-285 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) J. Kusser

2098-05-865 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) Knust ----------und die dazugehörigen Schwestern oder andere Brüder die nur nie so bekannt gemacht weil die Nachzucht nicht kommerziell vertickt wurden.
5.3428-07-660 u. To. 864 von H. Will (nicht gereist) ----------und war lange meine Beste Zuchttäubin. Ihr Sohn der 134 und auch der 202 vererben wiederum Tauben die 2Stellig und auch 1. Konkurse fliegen können. (Diese beiden wurden allerdings in der Jungtour gespielt und flogen dementsprechend)
5 Generationen Tauben die nie gespielt wurden und trotzdem richtig gute Reisetauben bringen oder gebracht haben. Und das nicht nur in der 1. Generation, sondern auch F2, F3 usw.

Was dabei wichtig erscheint ist immer der entsprechende Passer. In meinem Fall war die 660 gepaart mit dem für mich guten Zuchtvogel 592 der ein Enkel vom Wittenbuik und auch Enkel von seinem H.-Bruder dem Turbo ist. Diesen hat Rudolf Schlotmann gezüchtet. Ehre wem Ehre gebührt! (alles was jetzt käme wäre Eigenwerbung und würde nicht passen)
Es ist eigentlich klar ersichtlich, wenn man "Vererber" an die entsprechenden Gegenstücke bekommt, kann wieder was gutes kommen.
Es ist wie Harry Tamsen sagt: Sie müssen aus dem richtigen "Loch" kommen. Und wenn er dann eine für ihn passende Taube für diesen oder diese Taube sah, war er wie elektrisiert schrieb er in einem seiner Bücher. Und genau so ist es auch was die Erfahrung von mir mit Tauben angeht.

Es ist letztendlich fast immer nur 1 Verpaarung die sich durchsetzt und mit diesen muss man weiter machen.

Und was noch ganz wichtig ist: Einen Vererber muss man in halbwegs jungen Jahren erkennen.
Wenn er mal 10 - 14 Jahre alt ist, ist es mir noch nicht gelungen ein weiteres Reiseass aus besagtem Vererber zu Züchten. Was anderes ist es hingegen wieder aus diesen bewiesenen Tauben Zuchttiere zu Züchten. Wenn diese das Vererber-Gen tragen und kommen JUNG auf den Zuchtschlag, dann kann es wieder gelingen ein AS oder eine sehr gute Taube zu Züchten.
Ein Vererber kann nur die Taube sein, die bei einem Fachmann sitzt und der sich nicht scheut das AS selbst oder die Nachzucht zu Kreuzen.

Das kann ich in ein paar Sätzen nicht erklären, dazu müsste ich den Hirnschmalz vom Meinolf haben. Der könnte uns das erklären.
Wohl dem der solche Tauben hat. Diese richtig versorgt macht er wenigstens seine Prozente - eher viel, eher viel mehr!
__________________
Gut Flug
Pfälzer

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  #24  
Alt 02.02.2019, 09:54
Meierei Meierei ist offline
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Zitat:
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Eine Vererberkette war:
1.Sohn Beatrixdoffer von Koopman (nicht gereist)
2.Ringlose v. Prange (nicht gereist)
3.2098 - 02 - 555 von Prange (nicht gereist)
4.2098-05-864 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) H. Will

2098-06-469 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) H. Borker

2098-06-285 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) J. Kusser

2098-05-865 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) Knust ----------und die dazugehörigen Schwestern oder andere Brüder die nur nie so bekannt gemacht weil die Nachzucht nicht kommerziell vertickt wurden.
5.3428-07-660 u. To. 864 von H. Will (nicht gereist) ----------und war lange meine Beste Zuchttäubin. Ihr Sohn der 134 und auch der 202 vererben wiederum Tauben die 2Stellig und auch 1. Konkurse fliegen können. (Diese beiden wurden allerdings in der Jungtour gespielt und flogen dementsprechend)
5 Generationen Tauben die nie gespielt wurden und trotzdem richtig gute Reisetauben bringen oder gebracht haben. Und das nicht nur in der 1. Generation, sondern auch F2, F3 usw.
Das ist natürlich richtig was du schreibst, allerdings gibt es in dieser Linie fast immer viele Geschwister, die Leistungstiere waren, so das man sich sicher sein kann, das der Genpool noch in Takt ist. Hier sieht man, dass es eine sehr starke Vererbungslinie ist, nur das sind eher die Ausnahmen und nicht die Regel.
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  #25  
Alt 02.02.2019, 10:27
Lessing Lessing ist offline
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Günter Prange und sein "Stamm"??!!....
Oft wird behauptet, GP verfüge über einen homogenen Stamm, dessen Basis die alten "Delbar" seien.
Wer dem Glauben schenkt.....
Nur betrachtet man sich die Abstammungen seiner besonderen Tauben der letzten Jahre oder gar Jahrzehnte, so muss man feststellen, es sind fast ausnahmslos Kreuzungen.! Geht man allerdings von gewissen Basistauben aus, so kann man hier von "Stammtauben" sprechen, nur sind diese selbst aus Kreuzungen entstanden, aus besonderen Zuchtlinien bzw. Vererbern. Stellen wir den 959 an die Basis, so handelt es sich um ein Kreuzungsprodukt!
Nehmen wir einige seiner bekanntesten Söhne oder Enkel, den RL12 oder den 330, auch den 36, 802 etc. so sind diese weitere Kreuzungen. Kinder dieser Vögel sind fast alle wieder Kreuzungen.... Einige wenige, so der 261 haben einen gewissen Grad von Verwandtschaft. Nun denke ich, können wir "die Prange" als Ergebnisse einer Zuchtwahl des Züchters betrachten. Nur er, GP hat diese Kombis gesetzt, ausgelesen und für sich gut befunden. Somit hat er einen "Stamm" begründet, der und das muss klar festgestellt werden, überaus gut weiter vererbt.
Mit Inzucht hat das meines Erachtens nur sehr wenig zu tun.*
Eher mit " gut an gut"!!!*
Nun wird der Bestand eines jeden Züchters geprägt vom Typ der Tauben, die er persönlich bevorzugt. Ob schön, lang, dick oder dünn, scheu oder zahm, das alles sind Kriterien nach denen individuell ausgelesen wird. Jeder wie er es mag!!!
Interessant ist bei allen Varianten in der Zucht immer das Ergebnis. Will ich die Preisliste "erstürmen" muss ich auf diese schauen, will ich den "Standard" erreichen, eben dahin meine Zucht und Auslese ausrichten. Suche ich dann Farbschläge oder schöne Augen ..... Die Wege sind ....
Nun soll es so sein, ich denke an erster Stelle steht die "Angeborene Vitalität", Intelligenz und unbändiger Wille nach Haus zu kommen, zumindest für die von uns gesuchten "Reiseasse"....
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir Züchter hart daran arbeiten "unseren Stamm" zu kreieren. Rasch ... Machen!!
Viel Spaß und vor allem Glück!
LG Walter
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  #26  
Alt 02.02.2019, 13:16
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Mime Mime ist offline
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Zitat:
Zitat von Lessing Beitrag anzeigen
Günter Prange und sein "Stamm"??!!....
Oft wird behauptet, GP verfüge über einen homogenen Stamm, dessen Basis die alten "Delbar" seien.
Wer dem Glauben schenkt.....
Nur betrachtet man sich die Abstammungen seiner besonderen Tauben der letzten Jahre oder gar Jahrzehnte, so muss man feststellen, es sind fast ausnahmslos Kreuzungen.! Geht man allerdings von gewissen Basistauben aus, so kann man hier von "Stammtauben" sprechen, nur sind diese selbst aus Kreuzungen entstanden, aus besonderen Zuchtlinien bzw. Vererbern. Stellen wir den 959 an die Basis, so handelt es sich um ein Kreuzungsprodukt!
Nehmen wir einige seiner bekanntesten Söhne oder Enkel, den RL12 oder den 330, auch den 36, 802 etc. so sind diese weitere Kreuzungen. Kinder dieser Vögel sind fast alle wieder Kreuzungen.... Einige wenige, so der 261 haben einen gewissen Grad von Verwandtschaft. Nun denke ich, können wir "die Prange" als Ergebnisse einer Zuchtwahl des Züchters betrachten. Nur er, GP hat diese Kombis gesetzt, ausgelesen und für sich gut befunden. Somit hat er einen "Stamm" begründet, der und das muss klar festgestellt werden, überaus gut weiter vererbt.
Mit Inzucht hat das meines Erachtens nur sehr wenig zu tun.*
Eher mit " gut an gut"!!!*
Nun wird der Bestand eines jeden Züchters geprägt vom Typ der Tauben, die er persönlich bevorzugt. Ob schön, lang, dick oder dünn, scheu oder zahm, das alles sind Kriterien nach denen individuell ausgelesen wird. Jeder wie er es mag!!!
Interessant ist bei allen Varianten in der Zucht immer das Ergebnis. Will ich die Preisliste "erstürmen" muss ich auf diese schauen, will ich den "Standard" erreichen, eben dahin meine Zucht und Auslese ausrichten. Suche ich dann Farbschläge oder schöne Augen ..... Die Wege sind ....
Nun soll es so sein, ich denke an erster Stelle steht die "Angeborene Vitalität", Intelligenz und unbändiger Wille nach Haus zu kommen, zumindest für die von uns gesuchten "Reiseasse"....
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir Züchter hart daran arbeiten "unseren Stamm" zu kreieren. Rasch ... Machen!!
Viel Spaß und vor allem Glück!
LG Walter

Guten Tag,
Günter Prange hat stets erklärt, dass er irgendwann Anfang der 90er mit seinen Delbar-Tauben züchterisch und leistungsmäßig nicht mehr weiter kam, weil alles zu "eng" wurde. Dann hat er sich auf die Suche nach guten Tauben gemacht um zu kreuzen und ist u.a. bei Koopman gelandet und hat mit diesen Tauben erfolgreich gekreuzt. Die Prange-Stammtauben sind fast immer eine Kreuzung aus den Koopman-Tauben (das waren Tauben, die zu einem ganz großen Anteil Janssen-Abstammung hatten) und seinen Delbar. Dann hat Günter Prange zudem noch die van Loon-Tauben dazu gepaart (was auch wieder Janssen waren). Und damit kamen dann die größten Erfolge und seine Stammtauben. Mit denen arbeitet er dann natürlich auch in Inzucht und Inzestzucht um das Blut zu erhalten, aber er kreuzt auch wieder.
So wie fast alle erfolgreichen Zucht- und Reisetauben aus Kreuzungen stammen. Hin und wieder kommen auch "Stammtauben" und "Topvererber" mal aus Inzucht. Aber das ist eher selten. Das war nur bei den Janssens so...wobei da auch so einige Fragezeichen sind und die Tauben eben immer auch gesetzt und gereist und entsprechend ausgelesen wurden.

Dieser Inzucht-Wahn mit eng gezogenen Tauben, die dann "speziell für die Zucht" sein sollen, existiert doch sowieso nur hier in Deutschland. Ich persönlich denke, dass man mit Kreuzungen von Leistungstauben viel schneller züchterisch und reisetechnisch voran kommt.

Auch das was Thomas von der "Linie" schreibt zweifel ich so ein wenig an. Egal welche "Linie" - mit Enkeln oder Urenkeln oder Cousinen und Vettern einer Leistungstaube zu arbeiten....da muss man schon Glück haben. Klar sitzt in einigen "Linien" mehr Leistungs- und Vererbungsstärke als in anderen....aber letztlich braucht man Tauben in der Zucht, die selbst Leistungstiere waren oder aber ganz eng mit Leistungstieren verwandt sind. Alles andere ist eher Lotterie...


Gruß Sascha
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  #27  
Alt 02.02.2019, 17:06
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Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Zitat:
Zitat von Mime Beitrag anzeigen
Guten Tag,
Günter Prange hat stets erklärt, dass er irgendwann Anfang der 90er mit seinen Delbar-Tauben züchterisch und leistungsmäßig nicht mehr weiter kam, weil alles zu "eng" wurde. Dann hat er sich auf die Suche nach guten Tauben gemacht um zu kreuzen und ist u.a. bei Koopman gelandet und hat mit diesen Tauben erfolgreich gekreuzt. Die Prange-Stammtauben sind fast immer eine Kreuzung aus den Koopman-Tauben (das waren Tauben, die zu einem ganz großen Anteil Janssen-Abstammung hatten) und seinen Delbar. Dann hat Günter Prange zudem noch die van Loon-Tauben dazu gepaart (was auch wieder Janssen waren). Und damit kamen dann die größten Erfolge und seine Stammtauben. Mit denen arbeitet er dann natürlich auch in Inzucht und Inzestzucht um das Blut zu erhalten, aber er kreuzt auch wieder.
So wie fast alle erfolgreichen Zucht- und Reisetauben aus Kreuzungen stammen. Hin und wieder kommen auch "Stammtauben" und "Topvererber" mal aus Inzucht. Aber das ist eher selten. Das war nur bei den Janssens so...wobei da auch so einige Fragezeichen sind und die Tauben eben immer auch gesetzt und gereist und entsprechend ausgelesen wurden.

Dieser Inzucht-Wahn mit eng gezogenen Tauben, die dann "speziell für die Zucht" sein sollen, existiert doch sowieso nur hier in Deutschland. Ich persönlich denke, dass man mit Kreuzungen von Leistungstauben viel schneller züchterisch und reisetechnisch voran kommt.

Auch das was Thomas von der "Linie" schreibt zweifel ich so ein wenig an. Egal welche "Linie" - mit Enkeln oder Urenkeln oder Cousinen und Vettern einer Leistungstaube zu arbeiten....da muss man schon Glück haben. Klar sitzt in einigen "Linien" mehr Leistungs- und Vererbungsstärke als in anderen....aber letztlich braucht man Tauben in der Zucht, die selbst Leistungstiere waren oder aber ganz eng mit Leistungstieren verwandt sind. Alles andere ist eher Lotterie...


Gruß Sascha

Hallo Sascha,
das ist ein Thema das spannend ist und darum noch einmal die Widerlegung deiner Meinung.
Das alles sind in Folgegeneration ungereiste Tauben gewesen. Alle!
Eine Vererberkette war:
1.Sohn Beatrixdoffer von Koopman (nicht gereist)
2.Ringlose v. Prange (nicht gereist)
3.2098 - 02 - 555 von Prange (nicht gereist)
4.2098-05-864 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) H. Will

2098-06-469 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) H. Borker

2098-06-285 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) J. Kusser

2098-05-865 u. So. 02-555 von Prange (nicht gereist) Knust ----------und die dazugehörigen Schwestern oder andere Brüder die nur nie so bekannt gemacht weil die Nachzucht nicht kommerziell vertickt wurden.
5.3428-07-660 u. To. 864 von H. Will (nicht gereist) Meine! Stammtauben sind alles Kinder ode rEnkel dieser >ZuchtAsse.

Mein Weibchen das bei mir zufriedenstellende Nachzucht gebracht hat ist aus Tauben die 5 !!! Generationen nicht an der Reise teilgenommen haben gekommen.

Oder nehmen wir den 346 das Super AS von Dirk, den kennst du Gut. Der Vater nicht gereist, die Mutter in 3. Generation nicht gereist.

Oder den Comet den 1. AS Vogel BRD von Toni van Ravenstein auch hier der Vater nicht gereist, die Mutter in 3. Generation nicht gereist. Aber immer Kreuzungspartner der EXTRAKLASSE!



Es ist mir vollkommen egal, ob die Eltern absolute Reiseasse waren oder nicht. Was ich suche sind Tauben die sich auch bei mir durchsetzen.

Und das kannst du dir vielleicht erlauben nur Asse zu Kaufen oder deren Kinder, ich jedenfalls nicht oder will es nicht, weil mir der Preis zu hoch erscheint. Aber ich Glaube schon, dass Kinder aus solchen Assen, sind sie es nun mal in der Reise oder der Zucht mehr Chancen haben sich durchzusetzen als Enkel oder Ur-Enkel usw. Das stimmt schon.

Was ich aber immer suche ist die gute Linie. Gibt es viele Verwandte die sich auf anderen Schlägen gut gezeigt haben - oder nicht.

Ich verstehe dich wenn du sagst, das dir die Kinder deiner guten Reisetauben viel wert sind und du ihnen vertraust. Aber erst wenn sie sich überdurchschnittlich bei anderen durchgesetzt haben werden sie für mich Interessant. Erst dann! Das hat ja auch der Didi so geschrieben über die Tauben der SG Schmidt-Bau.

Ich sage es mal provokativ (und das ist nur meine Aussage und hat mit der Qualität deiner Tiere nichts, aber auch gar nichts zu tun, viele deiner und meiner Tauben sind ja verwandt)
Nimm du deine Reise - Asse und gib mir solche Roh-Diamanten wie oben beschrieben in der Zucht!

Ich hätte das Herz zu Wetten, dass du mir nicht das Fell über die Ohren ziehst.
Meine Taubenzucht ist darauf ausgerichtet Tauben in der F2 Generation zu kaufen, weil ich mir die noch Leisten kann. Und der alte Georg Wagner hat da Recht, auch Kinder von AS Tauben werden noch gut verpaart. Erst danach wird nicht mehr so genau hingeschaut. Deshalb bin ich immer auf der Suche nach der guten Linie. Das alleinige Reise-AS interessiert mich da weniger. Wenn viele gute Tauben einer bestimmten Linie oder eines bestimmten Verwandschaftsgrades bei vielen anderen Sportfreunden gute Leistungen abliefern, dann werde ich Neugierig.

Neugierig machte mich aufgrund der Leistungen der Tauben z.B. die Linie des Hurrican 51, auch weil ich einen kenne der sehr gut damit Reist.
Irgendwie wollte ich aber nicht wieder mit einer Linie beginnen. Auch weil ich meine Sammelleidenschaft kenne und dies lieber gelassen habe.

Aber dieses Jahr war da so ein Vögelchen zu Kaufen. Der ist auch so gezogen wie ich es gerne mag. Total verkreuzt und doch in Inzucht gezogen. (wiederspricht sich, ich weiß)

Ich spreche von der 1376 von Hartmut Will und dem 864. Also eine Linie die ich schon habe. Alle 4 Urgroßmütter der Taube ist die 1376 und sie war immer an Kreuzungen gesessen aus dem 864. Diese Taube habe ich mir aus dieser Linie jetzt zugelegt. Eine tolle Taube aus einer oder sagen wir 2 sehr gut vererbenden Linien. Das ist mein Zuchtweg.


Was meinst du wie gerne ich was aus dem Gus oder der 147 hätte? Ich kann sie nur nicht bezahlen oder bin nicht bereit soviel dafür zu bezahlen. Wobei ich wieder Glück hatte ist der B-845 von Dirk. Da habe ich 3 Kinder gekauft als ich sie noch Kaufen konnte. Auch diese Linie fliegt bei mir und vielen anderen gut wo ich sie hingebe. Dein 13/13 ist ja auch ein Sohn dieses Vogels. Das ist also mein Weg. Vielleicht ist deiner besser, aber falsch ist meiner auch nicht.

Wobei wir uns absolut einig sind ist die Tatsache, dass auf vielen Schlägen schlechtes Taubenmaterial sitzt. Ich komme ein wenig rum. Aus solchen Tauben die ich da manchmal in Händen habe, würde ich nicht 1 Jungtier Züchten.

__________________
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  #28  
Alt 02.02.2019, 17:28
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Mime Mime ist offline
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Hallo Thomas,


ich verstehe schon was du meinst. Und sicherlich hast du auch ein ganzes Stück weit recht. Die Linie muss schon stimmen. Da muss Leistung drin stecken, dann kommt auch irgendwo wieder Leistung raus. Natürlich muss der Züchter bzw. der Taubenspieler da auch entsprechend alles mitbringen. Sonst wird es sowieso nichts.

Wenn du eine Runde Junge zu Günter Prange gibst und der spielt die - da sollst du mal sehen was er da raus holt. Andererseits: wenn Günter Prange eine ganze Runde Junge zu dir oder mir gibt....dann holen wir da vielleicht auch ein bißchen was raus. Aber längst nicht so wie er es könnte. Das hat verschiedene Gründe, aber es ist wohl so. Und du oder ich oder Dieter hier oder andere recht erfolgreiche Sportfreunde - die holen ja schon was aus Tauben raus. Natürlich nicht alles was so möglich wäre, aber doch viel.

Die Tauben, die du aufzählst sind sicherlich alle sehr gut - super teilweise. Aber schau auch mal welche Massen an Nachzucht aus diesen Tieren gezüchtet wurden teilweise. Und dann kommt auch wieder was Gutes raus hier und da. Aber je weiter es von den Stammtauben (Sohn Beatrixdoffer oder Ringloser) weg geht (oder auch von den Delbar), desto dünner wird es ja. Es kommt immer mal wieder was, aber mit jeder Generation weniger. Das ist meine These.

Und weil die meisten Züchter ja nicht in Tauben "umkommen" wollen und auch begrenzten Platz haben ist mein Rat immer: versucht an die Kinder oder Geschwister aus den guten Tauben zu kommen. Nicht an die Enkel oder Urenkel. Natürlich trotzdem aus guten Linien. Und es müssen ja nicht die Olympiatauben oder As-Tauben auf Bundesebene sein, aus denen man etwas holt. Das kann auch vom As-Vogel eines Züchters in der Nachbar-RV sein...wenn da Leistung in der ganzen Familie steckt. Das kostet nicht die Welt.

Weil ich selbst nur begrenzt Platz habe und auch nicht mehr Tauben halten will kann ich nicht fünf oder zehn Tauben jedes Jahr dazu kaufen. Da gebe ich lieber 1x Geld aus für eine Taube, von der ich überzeugt bin ...und habe dann doch die Gefahr, dass es in die Hose geht. In 2017 habe ich mir eine Tochter des Olympic Jan von Börger geholt.
Die kommt erst dieses Jahr erstmalig zum Einsatz in der Zucht, weil ich sie erstmal hab auswachsen lassen. Hat ein bißchen gekostet, aber egal....das war die einzige Taube in dem Jahr. Und wenn du dir mal ansiehst woraus der kommt...dann weißt du vielleicht warum (du kennst die Tauben). Es ist die Linie und dann aber Leistung bei den Eltern. Wobei ich natürlich sagen muss: der Olmpic Jan selbst bestätigt deine Theorie doch sehr...

Wir haben dieses Jahr wieder einen sehr guten Vogel gehabt. Der ist sehr eng verwandt mit dem 13/13-Vogel, den du meinst. Aber nicht über den B-2845, sondern über die Mutter. Im letzten Herbst 2018 habe ich also in 2 Tauben investiert aus dieser Sorte. Ganz eng verwandt und eng an Leistungstieren. Und dann teste ich das wieder.

Damit kann man natürlich auch auf die Schnauze fallen....aber so in etwa gehe ich vor. Es ist im Grunde sehr ähnlich wie du es machst. Aber eben etwas weniger in Bezug auf die Masse etc. Und ehrlich gesagt will ich noch weniger Tauben halten....v.a. im Zuchtbereich. Da komme ich nicht umhin ganz genau zu schauen was ich mir zulege. Mit "Linie" ist mir da nur bedingt geholfen. Ich finde einfach da hat man von Generation zu Generation mehr Ausschuss....

Davon abgesehen finde ich es inzwischen sowieso eher spannend vielleicht eine richtige Top-Taube zu züchten als 5 sehr Gute, mit denen ich möglicherweise eine Meisterschaft gewinne....

Ich lese gerade wieder in einem älteren Buch über Taubenzucht. Wenn ich sehe wie heute gezüchtet wird und was sich die "alten Meister" damals für Gedanken gemacht haben und was sie von der Zucht verstanden haben...da ist das heute ja fast überall der blanke Dilletantismus....Deswegen ist das Thema hier natürlich überaus spannend.

Gruß Sascha
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  #29  
Alt 02.02.2019, 17:37
Lessing Lessing ist offline
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Hallo MIME, hallo Thomas!
Eine Verpaarung:
Vogel ist ein Sohn 1009 x To 330/726
Weibchen kommt aus Sohn 1011xTo 330/726 X Vollschwester 261..
Wüsste gern eure Meinung!
In direkter Linie Astauben und 1. Konkurssieger, beide Elterntiere ungereist?
Was haltet ihr davon?
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  #30  
Alt 02.02.2019, 18:23
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Hallo MIME, hallo Thomas!
Eine Verpaarung:
Vogel ist ein Sohn 1009 x To 330/726
Weibchen kommt aus Sohn 1011xTo 330/726 X Vollschwester 261..
Wüsste gern eure Meinung!
In direkter Linie Astauben und 1. Konkurssieger, beide Elterntiere ungereist?
Was haltet ihr davon?

Hallo Walter,


für die Zucht finde ich das eine Taube mit der man es probieren sollte. Die ist ja, wenn ich das nun schnell überblicke, schon mal nach dem System von Bruce Lowe gezüchtet worden. Und viel 330 drin....den fand ich ja sowieso toll....zumindest was ich davon weiß.
Der 261 bzw. hier seine Schwester, wäre das einzige was mich zweifeln ließe.
Kann gut auch sicher eine gute Reisetaube sein. Steckt ja alles drin. Was soll man aber sonst auch sagen?
Gruß Sascha
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