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  #1  
Alt 14.02.2002, 11:19
Champ Champ ist offline
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Standard Kropfabstriche und Kotproben

Hallo Sportsfreunde,

wie sicher sind euer Meinung nach Kropfabstriche und Kotproben? Wieviel Tauben muß man prozentual untersuchen lassen, um sicher zu sein, dass man das Ergebnis auf den ganzen Bestand beziehen kann? Lasse ich von 30 Witwern bei 3-4 einen Kropfabstrich machen und gleichzeitig eine Sammlungkotprobe, deren Ergebnis negativ ist, soll ich mich dann darauf verlassen, dass keiner meiner Witwer Trichomonaden, Kokzidien oder Würmer hat? "Ich nicht"!

Gruß
Champ

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  #2  
Alt 14.02.2002, 12:52
Franz
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Standard RE: Kropfabstriche und Kotproben

Was machst Du dann ?
Blind kuren und provisorisch was geben?
Franz
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  #3  
Alt 14.02.2002, 14:34
Champ Champ ist offline
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Standard RE: Kropfabstriche und Kotproben

Hallo erstmal,

"provisorisch" was geben - genau. Mir bleibt keine andere Möglichkeit, als während der Reise sog. blinde Kuren durchzuführen, wenn ich nicht genau weiß ob sich nicht doch ein Witwer etwas eingefangen hat. Andere Möglichkeit, ich lasse alle Witwer und alle Weibchen vom Tierarzt untersuchen(teure Angelegenheit).
Versuche doch mal auf meine Fragen zu antworten, anstatt gleich mit Gegenfragen zu kommen.

Gruß
Champ
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  #4  
Alt 14.02.2002, 16:24
Peter
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Standard RE: Kropfabstriche und Kotproben

Hallo Champ,

Deine Überlegung ist eigentlich gar nicht so unsinnig:
Enweder man hat den Kot einer betroffenen Taube bei der
Probe dabei, oder eben nicht. Damit ist nicht die Gesundheit des gesamten Bestandes sichergestellt.

Mit Kuren ist das so eine Sache. Man hört oft, daß man "blind" kurt und die Erreger nicht trifft.
Aber sind die Tauben denn gleich krank, wenn sie mal nicht bei Laune sind? Wir haben doch auch mal einen schlechten Tag und gehen nicht gleich zum Arzt.

Meine persönliche Meinung ist die, daß es eine Taube schaffen muß, sich selber gesund zu halten. Den Teil , den ich dazu beitrage, ist die prophylaktische Vorbeugung. Wenn die nicht hilft, sind entweder die Bedingungen im Umfelg (Schlag, Bestückung, Sauberkeit usw.) oder die Taube nicht in Ordnung.
Im ersteren Fall bist du als Züchter gefragt, die Probleme abzustellen. Sind die Ungegebenheiten beseitigt und ein oder mehrere Tauben sind ständig anfällig, so sollte man sich überlegen, ob diese auf Dauer Ihre Leistungsfähigkeit wieder erlangen, da das Imunsystem angegriffen und nicht mehr belastbar ist.

Meiner Meinung nach, schädigt man durch die ständige Gabe von Medikamenten und Antibiotika nur die eigenen Abwehrkraft der Taube. Und durch diese Beeinträchträchtigung mußt du ständig Mittelchen geben, um sie gesund zu halten.
Das ist meines Erachtens nach der falsche Weg.

Gruß
Peter
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  #5  
Alt 15.02.2002, 10:35
Franz
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Standard RE: Kropfabstriche und Kotproben

Hallo Champ !

Richtig , Dir bleibt nichts anderes übrig als blind zu kuren , wenn Du 100 % sicher sein willst . Oder Du untersuchst halt jedes Tier einzeln. Das ist jedoch wahrscheinlich zu teuer und je nach Bestandsgröße auch zu zeitintensiv. Um aber überflüssige Kuren und Medikamentengaben zu vermeiden , besteht die "Kunst" des Züchters wohl darin , die "Richtigen" Tauben für die Untersuchung auszuwählen . Das erfordert genaues Beobachten der Tiere , bietet aber auch keine 1000 % Sicherheit . Das blinde Kuren stellt sicher auch nicht das Optimum für die Tauben dar , ist vielleicht aber für die meisten Züchter unvermeidbar. Siehe z.B. Behandlungsempfehlung des Herrn Mohr unter www.brieftaubenmedizin.de . Da wird vom "Spezial-Tierarzt" empfohlen nach einer vor der Reise erfolgten "Grundbehandlung" gegen Trichomonaden nach jedem Flug !!!!! eine Einzeltierbehandlung durchzuführen . Diese Empfehlung stammt von einem Tierarzt , der sonst an die Decke geht , wenn von "vorbeugender Medikamentengabe" die Rede ist ....

Den "goldenen Weg" zum Erfolg kenne ich auch nicht ....

Franz
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  #6  
Alt 16.02.2002, 20:06
Dennis Dennis ist offline
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Standard RE: Kropfabstriche und Kotproben

Hallo Champ!

Ich dachte, du hättest dir längst ein Mikroskop besorgt. Dann dürfte es doch kein Problem sein, zumindest vor der Reise mal alle Tauben einzeln auf Trichomonaden zu untersuchen. Das kostet zwar ne Menge Zeit, aber kein Geld.
Während der Reise kannst du dich dann auf die Vögel konzentrieren, die nicht die gewünschten Leistungen bringen oder sonst irgendwie auffällig sind.
Das würde dir und deinen Tauben eine Menge Ärger mit blinden Kuren ersparen.

Kotproben sind allerdings ein Problem, besonders bei großen Schlägen, z.B. dem Weibchen- u. Jungtierschlag, wo ja auch nicht jede Taube ihren eigenen, fest zuzuordnenden Sitzplatz hat. Da muß dann halt häufiger untersuchen. Wenn man dann nichts findet, kann man sicher sein, dass die Tauben keine Parasiten haben, bzw. so wenig, dass jede Kur eine größere Belastung wäre als die Kokzidien selbst. Auffällige Tiere kann man immernoch einzeln setzen, um ihren Kot gesondert zu untersuchen. Wie gesagt: wenn man es selber macht und dementsprechend die Kosten minimal sind.

MfG
Dennis
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  #7  
Alt 17.02.2002, 06:39
Benutzerbild von Pfaelzer
Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Standard RE: Kropfabstriche und Kotproben

Hallo Champ,
in einem Katalog von Herbert Wieden hab ich mal gelesen, wenn er zum Tierarzt fährt, dann nimmt er die, die am schlechtesten fliegen. Meines Erachtens hat er dann auch die, die am anfälligsten sind. Dieses gilt allerdings nur für die Reisesaison. Für den Rest der Saison mache ich nur eine Sammelkotprobe. Komischerweise, habe ich einen Vogel der ganz gut fliegt, aber immer dünnen Kot absetzt. Von diesem habe ich eine Einzelkotprobe machen lassen. DAs Ergebnis war, in der Sammelkotprobe war ein leichter Kokzidienbefall und in der Einzelkotprobe war gar kein Befall. Wobei ich bei der Einzelkotprobe den Kot an 2 versch. Tagen Morgens und Abends gesammelt habe. wie gesagt, war mein bester und schnellster Jähriger.
mfg.
Pfaelzer
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  #8  
Alt 19.02.2002, 09:19
Filz
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Standard RE: Kropfabstriche und Kotproben

Hallo Champ,
muß mich zu diesem Thema auch mal äußern. Da ich auf einem Kleintierzuchgelände meine Tauben habe, ist bei uns die Ansteckungsgefahr auch wesentlich größer als wenn jemand seine Tauben auf dem Dachboden oder im Garten hat. Unser Verein ist einem Geflügelgesundheitsdienst angeschlossen. Dafür bezahlen wir für Kotproben oder Tierkörperuntersuchungen eine Pauschale von ca. 50 DM im Jahr. Jeder kann dann kostenlos seine Kotproben bzw. Tierkörper auf Krankheiten untersuchen lassen. Das mache ich alle 1/4 Jahr einmal als Sammelkotprobe (als Prophylaxe).
Ansonsten sieht meine Vorbeuge wie folgt aus: Im Herbst nach der Reise nehme ich 10 Tauben mit zum Tierarzt für Abstriche (die schlechten Tauben habe ich da schon aussortiert). Wenn etwas festgestellt wird wird nach Anweisung behandelt. Ca. 4 Wochen vor der Jungtaubenreise verfahre ich ebenfalls so mit den Jungtauben, behandelt wird aber nur wenn ein massiver Befall vorliegt.(Hierzu siehe weiter unten) Während der Reise nehme ich alle 4 Wochen je nach Bedarf die Tauben die nicht anpacken mit zur Untersuchung. Wenn es nur Kokziedien, Würmer, oder Trichos sind kann ich kurzfristig behandeln, handelt es sich jedoch um eine bakteriologische Infektion müssen die Tauben schon 2 Wochen pausieren oder ich sortiere Sie gleich aus. (Was ich lieber mache, denn komischerweise ist das bei meinen besten Tauben noch nicht vorgekommen). Jetzt zu deinen Vorbeugemaßnahme: Ich halte das für vollkommen falsch aus folgendem Grund: Die Tauben werden durch die Medikamente stärker belastet als durch ein Paar Trichomonaden. Ich bin vor 2 Jahren nach der Saison zum ersten Mal zum Tierarzt, der stellte Trichos, Kokzid. und einige Wurmeier fest.(Trotz blinder Anwendungen währen der Reise) Meine Reiseleistung lag bei 50% 3.erste Konkurse.(7.RV-Meister) Er sagte zu mir wenn eine bessere Überwachung vor und während der Reise stattfindet würde ich noch 10% besser reisen. Im Jahr 2001 habe ich das gemacht, meine Tauben waren vor der Saison in Ordnung. Alle 4 Wochen bin ich dann mit einigen Tauben zur Untersuchung (kein Befund-keine Medikamente) . Meine Reiseleistung war in dem Jahr 60% 1.RV-Meister. ABER!!! ich hatte weniger Spitzenpreise wie das Jahr zuvor geflogen, obwohl doch da die Tauben eigentlich kranker waren. Meine Begründung hierfür ist folgende: Wir sind doch schon regelrechte Psychos hinsichtlich kleinster Erkrankungen unserer Tauben geworden. Außerdem liegt unser größtes Problem im Überbesatz unserer Schläge und den dadurch bedingten Streß der Tauben. Dieser wiederum schwächt das Abwehrsystem so erheblich, daß Krankheitskeimen Tür und Tor geöffnet werden. Meine Zuchttauben sind auf Rosten in einer Voliere untergebracht (4 Schläge je 3x3 m die Volieren sind je 8 x 3 m groß. Pro Schlag habe ich im Schnitt 15 Tauben untergebracht. Hier habe ich schon x-mal Tauben mitgenommen, nie ein Befund und ich mache deshalb auch nichts.Die Tauben können sich ja auch nicht anstecken wenn sie nichts haben. Auch wenn ich im winter mal zur Untersuchung (mit den Reisetauben) fahre und es wird etwas festgestellt, verfalle ich nicht in Panik, sondern mache "gar nichts" Eine erste Kur wird dann erst Anfang März auf Eiern durchgeführt und zwar mit den entsprechenden Mitteln die Wirken und nicht irgendeinem Zeug das mir aufgeschwätzt wird, oder ohne Packungsbeilage. Gegen Bakterien wird auf keine Fall was gegeben, wenn die Tauben nichts haben, durch solche Kuren geht die ganze Darmflora flöten und dann kommen die Pilze, die sind noch viel schlimmer. Nun muß ich aber noch einen Punkt erwähnen zu meinen Jungtauben. Wir haben eigentlich zwischen 1998 und 2000 noch nie was mit dem Tierarzt zu tun gehabt und Jungtauben die gesundheitlich krank wirkten oder nicht fliegen wollten aussortiert. (Wir wurden in diesen Jahren jedesmal 1.RV-Jung-Meister und die besten Flüge waren die schwersten). Im Jahr 2001 bin in das erste Mal zum Tierarzt nachdem die Tauben ca. 4 Wochen ausflogen. (O graus welches Ergebnis: Kokzidien, Trichos, Würmer und Hexamiten. Gegen Hexamiten haben wir ein Mittel verabreicht, ansonsten nichts weil die Tauben uns nicht krank erschienen. Ca. 4 Wochen vor der Reise gingen wir wieder zum Tierarzt: Ergebnis: keine Trichos, keine Würmer geringe Kokzidien. (Wo sind die den hingekommen) Mein Tierarzt klärte mich nun auf: Wenn Jungtauben ausfliegen picken sie an allem herum und nehmen so auch Erreger auf, doch in der nachfolgenden Zeit bildet sich auch hierfür der Immunschutz. wird nun sofort gegen den Erreger behandelt kann nie ein Immunschutz aufgebaut werden und du hast immer latent kranke Tauben. Nachdem die Jungtauben ziehen wird nur kontrolliert aufgelassen und die Tauben kommen mit den Erregern nicht mehr so in Berührung (Schlag ist sauber) und so wird der Zyklus unterbrochen, der zur Weitervermehrung der Erreger führt. Ergebnis: die Jungtauben haben ein intaktes Immunsystem und sind mit Trichos, Kokis oder einigen Wurmeiern) den anderen Tauben überlegen und vor allem wesentlich billiger. So das wars wieder mal fürs erste, wieder mal sehr ausfühlich, aber ich hoffe euch geholfen zu haben.

Gut Flug

Roland Filz
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