Quo Vadis?

[Nina]

Hallo Sportfreunde,

für mich sind solche Meldungen wie z.B diese http://www.internet-taubenschlag.de/...er84/index.htm mittlerweile genügend Indiz bzw. Bestätigung, dass wir uns im Bereich der Brieftauben langsam Bedingungen nähern, die wir bereits aus dem Bereich der Humanmedizin zur Genüge kennen.

"Bewährte" Medikamente bzw. "bewährte" Behandlungskonzepte wirken nicht mehr........

Wir werden wie in der Humanmedizin ein Problem im Brieftaubensport haben bzw. bekommen ................aufgrund vieler Eigenmedikamentionen bzw. dem Einsatz vieler wirksamer Medikamente als vorbeugende, präventive Kuranwendungen habenwir vielfach dazu beigetragen resistente Keime zu fördern bzw. zu begünstigen.

Ich glaube, dass wir in den nächsten Jahren zunehmend mit dem Problem konfrontiert werden, dass wir bei vergleichsweise harmlosen Infektionen ....wie z.B. Trichomonaden , E.coli ("die Bösen" ) oder anderen Krankheitsbildern keine geeigneten "Waffen" mehr haben werden.

Wer die präventive, nicht verordnete "Medikamentengabe" zur Verhinderung bestimmter Erkrankungen im Versorgungsprogeramm seiner Brieftauben regelmäßig hat, ist für mich der "Totengräber" dieser sich abzeichnenden Situation.


LG
Petra

P.S. Ich will jetzt eigentlich keine Rückmeldung, was soll ich tun, ich hab keinen Tierarzt in der Nähe..........

Jeder sollte eigentlich über seinen Beitag zu dieser Situation der Resistenzlagen bei vielen Keimen mal nachdenken ................
Wieviel Mittel werden eingesetzt .......ich sag mal "illegal".......mit den besten Absichten ..........aber mit den miesesten Folgen ..........nämlich das bald bei einer wirklichen Erkrankung gar nix mehr hilft .......

Ich wünsch Euch was, ...........vor allem aber das, das ihr nie in solch eine Situation kommt, dass eure Tauben krank sind, und nix mehr hilft...........

[Schlagmanager]

Hallo Nina,

das geht noch viel weiter:
http://www.br.de/themen/ratgeber/inh...otika-100.html

und wenn es der Mensch für sich mal kapiert hat, dann wird es bei der Tierzucht folgen.


Gruß Wolfgang

[fliegendemakler]

Hallo zusammen,

seit ich durch meine berufsbedingte zeitliche Enge dazu gezwungen bin, viel rigoroser durchzugreifen, hat sich das Thema Krankheiten, Kuren, Resistenzen usw. bei meinen Tauben von alleine erledigt ............

Kranke sofort und ohne Ausnahme selektieren und nicht behandeln ( deren Eltern ggfls. gleich mit ) und die Schläge nur noch mit halber Mannschaft besetzen, und schon war Ruhe mit den angeblich so schlimmen Plagegeistern und Geisseln des Taubensports.

Die Industrie wird es nicht gerne lesen, aber nach Harry Thamsen: denke mal darüber nach.
Und so man kann die komplette weitere Diskussion über die Auswüchse der Medizin vielleicht vergessen.

Schönes Wochenende und Gut Flug vom fliegenden Makler
Ralf

[Robbie]

Zitat von fliegendemakler

Hallo zusammen,

Kranke sofort und ohne Ausnahme selektieren und nicht behandeln ( deren Eltern ggfls. gleich mit ) und die Schläge nur noch mit halber Mannschaft besetzen, und schon war Ruhe mit den angeblich so schlimmen Plagegeistern und Geisseln des Taubensports.

Ralf

Hallo Ralf,
es wäre ja schön, wenn es so einfach wäre.
D.h. Du selektierst bei Infektionen auch Deine besten Reisetauben und deren Eltern gleich mit?
... und was dann übrig bleibt ist gegen jede Art von Infektionen immun? auch wenn Sie im Kabi mit Tauben zusammen kommen und gemeinsam trinken, die von multiresistenten Keimen befallen sind?
Ja ne, is klar. Gruß Robbi

[fliegendemakler]

Hallo Robbi,

hört sich zwar radikal an, aber seit dem ist wirklich Ruhe.

Sollte natürlich hier mal die große Seuche ausbrechen, müsste man sicherlich was tun, aber die knallharte Auslese hat hier sicherlich geholfen, daß der Bestand in den letzten Jahren gesund blieb.
Und die Guten werden - erstaunlicher Weise - nicht krank und haben, wie Jos de Klak so schön sagte, jeden Tag ihr Sonntagskleid an.

Ja doch - ist so.

Gut Flug
Ralf

[rudi1]

Hallo liebe Sportfreunde,

das kann ich alles nicht nachvollziehen. Am Anfang der Reise in diesem Jahr hatte ich eine ganz schlimme Jungtierkrankheit auf dem Schlag der Wittwer. Auch mein 2013 flog die ersten 2 Flüge keinen Preis. Nach dem vorher gesagten, müsste ich alle töten, nur weil sie krank sind(und die Eltern auch). Und der 2013 flog schon als Jähriger ganz gut. Ich bin dann beim Tierarzt gewesen, der mir eine homopatische Behandlung (oder so was ähnliches) empfohlen hat, die ich auch durchgezogen habe. Danach wurde es langsam besser. Gut, dass ich nicht alle geschlachtet habe, so habe ich nun den

• 1. As-Vogel des Verbandes im RegV 410, der 2013

darüber habe ich mich sehr gefreut. Und das, obwohl ich erst 2009 angefangen bin und die ersten Jungtauben gekauft habe. Ich denke, man sollte nicht zu schnell schlachten!!!

Man kann auch alles übertreiben. Wenn man bei Menschen so eine Messlatte anlegen würde, hätten wir nur noch Natur und kaum Menschen. Wer so handelt, bekommt nie richtig Gute!!! – nur Bauerntauben, die von selbst gesund bleiben, aber heutzutage zu langsam sind.

Gruß Rudi

[Nina]

Hallo Rudi und andere Sportfreunde,

wenn Tauben erkrankt sind, und damit meine ich viele muss man natürlich medikamentös behandeln. Doch mit was? ....Mittlerweile wirken in manchen Beständen und bei einigen Infektionen kaum noch die üblichen Antibiotika.

Es ging in meinem Beitrag nicht, um die Frage behandele ich bei Erkrankung nicht oder doch? ...........(Bitte, hier kann auch jeder sich selbst fragen waren meine Tauben krank, oder hatte ich nur das Gefühl, da stimmt was nicht).

Es ging mir eher darum, dass wenn unsere Tauben krank sind, mehr und mehr kein geeignetes Mittel mehr wirkt, weil die Krankheitserreger resistent geworden sind. Diese Resistenzlage zeigt sich zunehmend auf dem Gebiet der Trichomonaden- und der E.coli Infektionen.

Die Frage oder meine Intention dazu war lediglich, dass viele Brieftaubenzüchter durch ihre Versorgung bzw unkontrollierte Medikamentengabe zu diesem Zustand beigetragen haben. Die momentane Resistenzlage kann man nicht mehr ändern, das Versorgungsverhalten vieler Züchter auch nicht und die Propagierung neuer Mittel, die möglicherweise noch wirken, aber bald auch nicht mehr .......auch nicht.

Warum .........? weil keiner sein Verhalten ändern wird ..............


Deshalb sage ich hier nur, wir müssen uns darauf einstellen, dass wir mittelfristig für viele "eigentlich harmlose Infektionen" keine geeigneten Gegenmittel mehr zur Verfügung haben, weil die Resisistenzlage bei vielen Keimen sich ausweitet.

Und das war alles .............

Wer meint ohne reglemäßige Antibiotika nicht in der Spitze mitspielen zu können, wird sie weiter geben .........aber indirekt dazu beitragen, dass die oben geschilderte Situation uns viel füher noch härter treffen wird, als jetzt schon absehbar ist.

Mein Wahlspruch hierzu lautet:

1. So wenig Medikamente wie nötig.

2. Medikamente nur, wenn nötig.

Aber bestimmt nicht Medikamente immer dann, wenn ich mit dem Ergebnis meiner Tauben nicht zufrieden bin..................!!!!!!!!!!!!!!

In diesem Sinne Gut Flug

Petra

Moin Petra,

mit deinen Aussagen hast du natürlich vollkommen Recht. Bei vielen Taubenzüchtern wird der Antibiotika-Einsatz zur Verbesserung der Wettflugergebnisse immer noch als probates Mittel genutzt. Doch Antibiotika sollte nur dann eingesetzt werden, wenn definitiv eine schwere Krankheit vorliegt, wie bei Rudi z.B., denn das ist der eigentliche Sinn und Zweck von diesen Mitteln.Nicht die Ergebnisverbesserung als oberstes Ziel, sondern die Heilung wirklich kranker Tauben.

Aber das Ende der Fahnenstange ist ja wie du richtig sagst bald erreicht,und wenn dann die hochgepushten Tauben ohne Immunabwehr umfallen wie die Fliegen sind es die "Bauerntauben", welche die weitsichtigeren Sportfreunde nach vorne bringen.

Genau das kann man übrigens sehr schön auch bei uns beobachten. Die Schütter und Pulverer werden im Laufe der Saison immer schwächer....wenn sie nicht schon wie ein Jungspezi bei uns ihre Tauben schon als Junge mit wöchentlich 3 Tage Baytril und Konsorten ausgebrannt haben. Und am Ende stehen Züchter vorne, die ihren Tauben so wenig Medis wie nur möglich geben.

Wovon ich allerdings überzeugt bin: ohne sehr gute Beiprodukte(Mineralien, Öle, Fette usw)wird man auch kein Meister, nur allein mit Futter und Wasser klappts nicht. Ein bischen was muss man schon zusätzlich machen. Aber eben nicht immer mit der Antibiotika-Keule draufhauen.

Allein, ändern wirst du das Verhalten der Züchter nicht mehr.


Sportsgruß,


Michael

[linus]

Hallo Petra;

Die Unwissenheit über die (Neben)-Wirkung der Medikamente führt bei vielen zum unkontrollierten Gebrauch. Der Kollege hat Baytril gegeben, danach flogen seine Tauben, also gebe ich das auch. So ist die Denkweise.
Mit der JTK müssen wir wahrscheinlich leben. Aber es gibt Hilfen, die zumindest den Verlauf abschwächen. Ein wichtiger Punkt neben der Gabe geeigneter Mittel ist die Reduzierung der Bestände. Muß ich/man 100 oder mehr Jungtauben züchten? Muß ich/man ständig etwas gegen Tricho machen? Wenn die Erreger nicht übermäßig vorhanden sind, wird die Taube damit fertig. Die das nicht schaffen, werden selektiert. Aber deswegen gleich die Eltern ebenfalls, ist so unnötig wie ein Kropf.
Ich habe in der Vergangenheit bei der JTK einen Taubentierarzt aufgesucht. Das Ergebnis war, es wurde immer schlechter.
Medikamente ja, aber so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig.
Dann gibt es die Szenarien, die du vortrefflich beschrieben hast, nicht.

Grüße Linus

[Schlagmanager]

Hallo zusammen,

habe heute den Newsletter von Dr. Boskamp eingestellt. Der passt hier zum Thema:
http://www.internet-taubenschlag.de/...amp9/index.htm

Tendenz, wie auch bei René Becker: mehr Natur!


Gruß Wolfgang