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  #1  
Alt 12.10.2009, 22:56
Peter Elvermann Peter Elvermann ist offline
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Standard Wer hat die Hosen an?

Hallo Sportfreunde,
es würde mich einmal interessieren,wie ihr darüber denkt,wer die Richtung unseres Sportes bestimmen sollte.Das Präsidium,der Sportausschuß,der Regio oder die RV,sprich die Züchter selbst.Am Wochenende hörte ich aus unserem Regio,daß wenn die Züchter einer RV einen Vorrang vor den Entscheidungen des Regios haben wollen,müßte die Satzung des Regios geändert werden.Wer hat sich so etwas ausgedacht,um die Meinung der breiten Masse zu unterdrücken ? Ist dieses bei euch auch so ? Persönlich finde ich dieses sehr seltsam,kommt meiner Meinung nach,die tatsächlichen Wünsche der Züchter zu kurz oder werden sie schlecht oder einfach gar nicht vertreten.So mache ich mir meine Gedanken,ob der bisher beschrittene Weg,eben von oben nach unten,nicht vielleicht umgekehrt laufen sollte.Die Denkweise muß nicht richtig sein,könnte aber aufgrund der Forumsbeiträge insgesamt auch nicht so falsch sein.Viele haben sehr gute Vorschläge,nur keiner hat etwas zu sagen.
Vielleicht ein Fehler im System,das wir alsbald ändern sollten ???
Gruß Peter
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  #2  
Alt 13.10.2009, 07:57
OOO OOO ist offline
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Hallo Peter,
mit der Basis-Demokratie ist das aber auch so eine Sache. Basis-Demokratie ist sehr anfällig für Schreihälse und in Detailfragen kaum umsetzbar, und für übergeordnete Ziele braucht es eine übergeordnete Organisations- und Entscheidungstruktur. Und in der Kritik steht ja meist nicht "wer" eine Entscheidung trifft, sondern "welche" Entscheidung getroffen wird (und ob diese der Mehrheit gefällt).

Und so eine "Deligierten-Demokratie" funktioniert dann nicht gut, wenn die Deligierten nicht den Willen der Mehrheit der Basis repräsentieren. Das könnte die Basis ja bei der nächsten Wahl des jeweiligen Deligierten korrigieren (aber ob sie das auch konsequent machen???).

Doch hauptsächlich passiert dieses "Nichtrepräsentiert sein" wohl dadurch, dass vor der Wahl eines Deligierten kaum klar ist, für welche "Politik" dieser eigentlich inhaltlich steht. Man wählt die Deligierten oft nach Sympathie oder Charisma der Person aber wohl kaum nach Inhalten.

Vorhersagbarer, was irgendwann, wie von den Leuten entschieden wird, wäre es für die Basis, wenn sie einen Deligierten wählen, der zuvor sein "Parteiprogramm" deutlich machen würde.
Vielleicht könnte man ja mal versuchen eine "Partei" zu gründen, die ein paar zu erreichende Ziele/Veränderungen des Taubensportes für sich definieren, und unter der sich dann überall in Deutschland Gleichgesinnte sammeln. Das ist aber im Taubensport wohl eher illusorisch.

Und daher denke ich: Eine Basis-Demokratie bei der alle Entscheidungen in der Basis zu treffen sind, wird uns ebenso wenig weiterbringen, wie das bisherige System. Ehrlich gesagt glaube ich generell nicht mehr daran, dass uns noch irgend etwas weiterbringen wird. Bestandsverwaltung, mehr wird nicht geschehen. Nur wenn irgendwann einmal der Status Quo komplett zusammenbrechen wird, dann ergeben sich ev. noch mal Chancen zu grundlegenden Reformen.

Meinolf
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  #3  
Alt 13.10.2009, 08:44
Peter Elvermann Peter Elvermann ist offline
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Hallo Meinolf,
wird wohl alles so sein,wie du es beschreibst.Doch warum sollte man nicht
mit der Basis Demokratie probieren,wenn uns die jetzige Vorgehensweise nachweislich tiefer in den Sumpf zieht.Die Beiträge im Forum zeigen doch,daß viele Wünsche der Basis offen sind,nur man läßt sie diese nicht verwirklichen und das ist grundsätzlich nicht ok,meine ich wenigstens.
So verzichten wir freiwillig auf die wichtigste Waffe und brauchen uns deshalb nicht wundern und auch nicht beklagen,wenn der freie Fall nach unten an Geschwindigkeit zunimmt.

Gruß Peter
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  #4  
Alt 13.10.2009, 08:45
Benutzerbild von Heinrich
Heinrich Heinrich ist offline
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Ausrufezeichen Moin Meinolf,

Zitat:
Zitat von OOO Beitrag anzeigen
...Vielleicht könnte man ja mal versuchen eine "Partei" zu gründen, die ein paar zu erreichende Ziele/Veränderungen des Taubensportes für sich definieren, und unter der sich dann überall in Deutschland Gleichgesinnte sammeln. Das ist aber im Taubensport wohl eher illusorisch.
als solche Institution könnte die IG Zukunft in ihrer Endausbaustufe fungieren. So war jedenfalls meine Hoffnung, als ich dort eintrat. Ich denke, dass wir über diese Schiene größere Chancen haben, als einsame Rufer im Wald. Der Vorteil bei der IG ist eben breit und vor allem bundesweit aufgestellt zu sein. Da bringt Vorteile dabei, Gehör zu bekommen.

Viele Grüße

Heinricch
__________________
für die, die ich liebe, gehe ich durch die Hölle. Den anderen zeige ich den Weg dort hin...
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  #5  
Alt 13.10.2009, 10:02
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0891 0891 ist offline
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Hallo Heinrich,

dieser Hoffnung schließe ich mich an!
Nur wenn die IG zahlreiche Mitglieder hat, kann sie auch etwas
bewegen.

Vielleicht sollte man die IG ainmal auf den Messen besuchen und
sich über die Ziele informieren. Dann klären sich viele Fragen von allein
und man merkt schnell, dass man mit seinen Gedanken nicht alleine
ist.

MfG Michael
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  #6  
Alt 13.10.2009, 19:45
argail
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Im Taubensport ist es meist so,das Ämter mit Aufwand verbunden ist und zwar ehrenamtlichen Aufwand.Viele(zu viele??) Züchter,wollen dies nicht machen,es werden die komischsten Ausreden gefunden,KEIN Amt zu bekleiden.......und wenn sich dann einer bereit erklärt,ein Amt zu übernehmen ist die Züchterschaft so froh,einen "Dummen" gefunden zu haben,das sie ihn sofort wählen,auch wenn klar ist ,das dieser jemand aus reiner Profiliersucht handelt und nur eigene Interessen gut heisst.

Würden nur die Fähigsten und Klügsten zu hohen Ämtern gewählt ,hätten wir sicher nicht eine so von der Basis abgehobene "Verwaltungsstruktur" in unserem Sport.

Doch es sitzen an den entscheidenden Stellen manchmal(meist ?)machtgeile,weltfremde Leute ,die gedanklich noch in den 50ern weilen und alle Probleme am Liebsten unter den Tisch kehren würden.....heile heile Welt und Augen zu in den Untergang.

Ich denke,man bräuchte einen gesunden Mix aus erfahrenen und jungen,engagierten Züchtern in der Spitze,dann würde die Basis eine Stimme bekommen,die IG Zukunft ist da eine gute Idee,aber sehts doch selbst,was diesen Leuten teilweise für ein Gegenwind ins Gesicht bläst.Das ist schon nicht mehr schön.

Anstatt die Ärmel hochzukrempeln und neue Wege zu beschreiten,verliert man sich lieber in Diskussionen,welche Weitstreckenrichtung die bessere ist und setzt auf Durchhalteparolen...

So wird das nix.

Michael
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  #7  
Alt 13.10.2009, 21:19
Peter Elvermann Peter Elvermann ist offline
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Hallo Michael,
auch wenn ein Generationswechsel vollzogen wurde,haben es die "Jungen" nicht leicht,wenn die "Alten" immer wie ein Damokles Schwert über,hinter und neben ihnen schweben.Manche "Alten" können es nicht lassen,sind sie mit x beliebigen Nadeln bestückt,weiterhin Einfluss zu nehmen.Nicht so einfach,wenigstens aber ein Anfang.Mir scheint,manche sehen sich einfach zu wichtig in ihrem Amt,als würden sie die Welt regieren,ist es im Prinzip kaum ein Unterschied,als ein Amt im Kegelverein zu haben.Der Auftrag ist doch der gleiche,nämlich für Ordnung und gemeinsames Vergnügen und Zufriedenheit zu sorgen.
Verlässt ein RV Vorsitzender seine Stadtgrenzen,um eine Regio Sitzung zu besuchen,habe ich manchmal das Gefühl,er lässt seine Heimat RV weit hinter sich,nur weil er im vermeintlichen Europa Kongress sitzen darf.Da scheint mir so mancher seinen wirklichen Auftrag zu vergessen.Geht es noch höher,wird es um so schlimmer.Franz Josef hat es in einem anderen Beitrag trefflich beschrieben.
Ärmel hoch krempeln heißt auch mutig aktiv zu werden,doch da scheint mir noch ein großes Defizit zu herrschen.Klar,daß man sich dabei teils unbeliebt,
macht,doch solange man in der Sache nichts Verwerfliches oder Unrechtes vorwerfen lassen kann,ist es doch ok.

Gruß Peter
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  #8  
Alt 14.10.2009, 12:31
Benutzerbild von Mime
Mime Mime ist offline
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Ich als "Junger" hab mich schon darauf eingerichtet, dass ich, sollte mir nichts unvorhergesehenes zustoßen, das Ende des Brieftaubensports noch erleben werde. Was inzwischen abläuft ist einfach nur noch asozial. Es denkt jeder, sagen fast jeder, nur noch an sich und seine Preisliste. Die Zukunft interessiert die meisten Züchter einen feuchten Kericht. Der Verband ist zu einer Lachnummer verkommen. Dort wurden in den letzten Jahren finanziell, personell und sportlich (d.h. in Bezug auf Meisterschaften etc.) komplett die falschen Weichen gestellt. Da machen einige ganz wenige Leute eine Lobbypolitik in der es ausschließlich um eines geht: solange es den Taubensport gibt so viel Geld zu scheffeln und aus der Züchterschaft heraus zu pressen, wie es nur geht. Darüberhinaus ist der Altersdurchschnitte der Verantwortlichen innerhalb des Verbandes eine Zumutung für jeden jungen (oder junggebliebenen) Züchter.

Es gibt mehrere Vertreiber von Beiprodukten, die mit Medikamenten, die in Deutschland nicht zugelassen sind, handeln und damit viel Geld scheffeln. Sie machen sich selbst strafbar und ziehen den (z.T. unwissenden Züchter) mit hinein.

Es gibt reichlich Dinge, welche illegal mit den Tauben gemacht und probiert werden, um sie "schneller" zu machen. Nur drüber geredet wird natürlich öffentlich nicht. Ist alles nur Fleiß und die gute Taube.

Wenn Züchter die RV wechseln wollen gibt es großes Geschrei in der Züchterschaft, weil jeder um seine Pfründe fürchtet. Dass man, einfach nur Mitglieder erhält, wenn man diese Züchter einfach aufnimmt, interessiert niemanden.

Wenn ein Regionalverband die gleiche Richtung beschickt werden bestimmte RVen ausgeschlossen von großen Auflässen, indem Auflassorte gewählt werden, bei denen diese RVen die Kilometervorgabe nicht erfüllen und damit nicht teilnehmen können. Warum? Weil man Angst hat ein paar Preise abgeben zu müssen.

Der Brieftaubensport hätte nur dann eine Zukunft, wenn jeder einzelne Züchter seine eigene Preisliste bekommt. Bis dahin wird er von den vielen Einzelinteressen in der Züchterschaft massiv zugrunde gerichtet.

Deswegen erübrigt sich auch die Frage "wer die Hosen anhat". In der RV denkt jeder nur an sich, im Reg.-Vb ebenso und das gleiche spielt sich auf Verbandsebene ab. Es werden auf allen ebenen keine zukunftsgerichteten Entscheidungen zum Wohle des Brieftaubensports getroffen, sondern zum größten Teil der eigene Vorteile (des Züchters, des Vereins, der RV, der Gruppe des Reg-VB´s usw. je nachdem worüber abgestimmt wird) gesehen und zur Sprache gebracht.

Das ist die traurige und erschreckende Bestandsaufnahme. Ob eine Initiative "Zukunft Brieftaubensport" mit ihren etwa 100 Mitgliedern etwas bewegen und ändern kann bezweifle ich, weil den meisten Züchtern nicht wirklich an einer Zukunft des Taubensports gelegen ist. Solange man selbst noch reist möchte man selbst möglichst erfolgreich reisen - das ist die einzige Prämisse unter der alles handeln gestellt wird. Unter diesen Umständen ist leider auch kaum etwas änderbar - denn egal was man auch ändern möchte - die meisten Züchter interessiert es einfach nicht.

Gruß Mime
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  #9  
Alt 14.10.2009, 12:46
linus linus ist offline
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Hallo Mime;

Das ist starker Tobak. Wenn ich so den Brieftaubensport mit all seinen Facetten sehen würde, wäre sofort mit dem Reisen Schluß. Nicht die Taubenhaltung. Die macht unabhängig davon Spaß und gibt mir Entspannung und Vergnügen.
Da du zu den "Jüngeren" gehörst, liegt es doch an dir und deinen "Mitjüngeren" etwas zu verändern. Wenn in deiner RV und deinem Reg.-Verband die Stimmung so schlecht ist, dann mußt du immer wieder den Finger in die Wunden legen. Eines Tages wird auch der Letzte einsehen, daß wir nur miteinander Brieftaubensport betreiben können. Und auch die "Älteren" wollen sicher nicht, daß der Taubensport den Bach herunter geht.
Das was du schreibst gibt es weder in unserer RV noch im Reg.Verband .
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  #10  
Alt 14.10.2009, 13:13
Bochumer Bochumer ist offline
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Registriert seit: 02.05.2002
Ort: Bochum
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Standard so isset

Hallo zusammen,

ich kann mich Mimes Beitrag voll und ganz anschließen. So weit es ist es mittlerweile mit dem Taubensport gekommen!

Leider bringt es auch (fast) nichts, wenn man als Junger sich zum Wohle der Allgemeinheit engagiert, solange die ewig Gestrigen und die Geschäftemacher die Mehrheit haben. Das fängt im Verband an und geht herunter bis in die RVen. Wir haben im Regionalverbandsvorstand nur "jüngere" Leute (alle noch berufstätig) und haben uns zum Ziel gesetzt, den Taubensport in unserer Region so zu gestalten, daß er auch 10 Jahren noch sinnvoll betrieben werden kann. Leider wird dies von großen Teilen der Alten nicht honoriert. Es wird alles getan, um möglichst wenig gemeinsame Aktivitäten zuzulassen und andere RVen und deren Funktionsträger schlecht zu machen. Und diese Leute haben Erfolg damit und bekommen Mehrheiten! Getreu dem Motto: Ich bin mir selbst der Nächste und habe in 10 Jahren sowieso keine Tauben mehr! Das frustriert ohne Ende!
Auf Verbandsebene hat es schon dazu geführt, daß engangierte Leute wie Franz Steffl und Gerald Mack die Segel gestrichen haben und weitere werden folgen ...! Es hilft nichts, Mißstände aufzudecken und anzuprangern, wenn die Mehrheit derjenigen, die entscheiden, sich nicht dafür interessiert. Da können wir uns hier im Forum noch so viel Mühe geben, es kommt leider nichts dabei rum. Ich befürchte, die IG Zukunft wird ähnliche Erfahrungen machen.

Fazit: ich sehe schwarz, wenn ich an die Zukunft des Taubensports denke! Vielleicht hat Meinolf Recht: die einzige Chance ist der Zusammenbruch des Status Quo.

Soweit meine Gedanken zu diesem Thema

Gut Flug
Dirk
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