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  #11  
Alt 20.02.2019, 07:19
Benutzerbild von Mime
Mime Mime ist offline
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Guten Morgen,
erst einmal danke für eure ausführlichen Antworten.
Ich will euch den Hintergrund für meine Frage kurz darstellen:
wir betreiben hier seit mehr als drei Jahrzehnten die trockene Witwerschaft. Wir paaren erstmals Mitte Februar an, trennen auf etwa 10 Tage alten Eiern wieder, paaren später nochmals...aber da werden die Eier sofort nach dem Legen entfernt. Dieses Sytem hat bei uns spezielle Gründe - es würde zu weit führen das an dieser Stelle auszuführen.

Weiterhin setzen wir in der Versorgung relativ wenige Beiprodukte ein. Die Pulver von Fernand Marien im Wesentlichen, dazu eigentlich nur wenig mehr (auch auf Jodgaben verzichten wir eigentlich immer mehr).


Unsere Witwer haben beim Endflug Ende Juli meistens 2 - 3 Federn gestoßen. Hin und wieder haben wir mal einen Jährigen, der kurz vor dem Endflug die vierte Feder wirft. Den lassen wir dann schon zuhause (so z.b. in 2018 einen Vogel, der noch zählte).
Im Grunde genommen ist also für uns die Schwingenmauser kein Problem.

Man sagt - ob das nun richtig ist oder nicht - dass das Werfen der ersten Feder in der Reise eigentlich der Zeitpunkt ist, an dem die Tauben die beste Form haben/aufbauen.
Bei unserem System - welches aufgrund der Umstände nicht viel anders durchführbar ist - kommt mir dieses Werfen der ersten Feder meistens noch ein wenig zu früh. Zwei Wochen später wäre mir das lieber.

Ich denke nun halt über Steuerelemente nach mit denen ich da noch arbeiten kann. Wie gesagt: Beiprodukte gibt es ohnehin nicht sehr viel - ein Verzicht würde da wenig bringen und die Paarungszeitpunkte sind nicht viel anders möglich. Licht wird nicht zusätzlich verwendet.



Aber ist es überhaupt so, dass mit dem Werfen der ersten Feder die Hochform kommt oder ist das nur so ein Märchen, wie es viele gibt? Meine Beobachtung geht eher dahin, dass das schon in etwa stimmt....wobei halt die Frage ist: ist es nur ein Zufall, dass das parallel geschieht? Wie ist da eure Meinung?


Gruß Sascha
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  #12  
Alt 20.02.2019, 08:12
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Blausch_22 Blausch_22 ist offline
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Hallo Sascha,


gute und schwere Frage!
Also, wenn der Witwer die Feder im Korb verliert, waren die Ergebnisse oft nicht berauschend. (Kann ich so genau sagen, weil ich darüber Buch geführt habe)
In der Folgewoche oder auch zwei Wochen später war es dann meistens Bingo!
Das ist aber nur das Ergebnis eines kleinen Witwerbestandes über ca. 20 Jahre, die Aussagekraft ist etwas begrenzt. Vielleicht besteht wirklich ein Zusammenhang, ich glaubte es immer.


Ich wäre jedoch NIEMALS auf die Idee gekommen, einem meiner Lieblinge eine Feder zu ziehen, das ist ekelhaft!!
Wohl habe ich in manchen Jahren versucht, die erste Feder zum Fallen zu bringen. Manchmal gelang es, manchmal nicht.


Apropos Form, in 2006 oder auch speziell in 2001 kam sie von allein, ich wußte nicht woher, sie war einfach da - ohne etwas anders gemacht zu haben.
Einiges werden wir wohl nie erklären können ...


Vielleicht ja doch, der 2000-er und der 2005-er Jahrgang waren besonders gut bei uns, vielleicht lag es daran. Die Jährigen flogen jeweils besonders stark!!



Sportsgruß
Frank
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"Das geht nie vorbei..." (HÖHNER)

www.brieftauben-marquart.de
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  #13  
Alt 20.02.2019, 16:44
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taubendidi taubendidi ist offline
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Zitat:
Zitat von Mime Beitrag anzeigen
Guten Morgen,

Aber ist es überhaupt so, dass mit dem Werfen der ersten Feder die Hochform kommt oder ist das nur so ein Märchen, wie es viele gibt? Meine Beobachtung geht eher dahin, dass das schon in etwa stimmt....wobei halt die Frage ist: ist es nur ein Zufall, dass das parallel geschieht? Wie ist da eure Meinung?


Gruß Sascha
Hallo
Das ist wie mit der Henne und dem Ei ! Ich denke die Form kommt nicht mit dem werfen der 1. Feder,sondern die Feder wird geworfen wenn die Form kommt...das merkt man speziell dann wenn sie in absoluter Top-Form sind,dann werfen sie auch mal 2 zu gleich.Außerdem hat Alfred recht,je länger ich nach der Reise Junge ziehe,je später ich trenne,je später fällt im nächsten Jahr die 1 Feder.Oder umgekehrt:Je früher ich trenne ,je früher geht es mit der Mauser wieder los.Große Unterschiede gibt es dazu aber noch in den Familien........
__________________
[SIGPIC][/SIGPIC]MFG
DIETER;-)
https://rotermundtauben.de.tl//

In den Augen meines Hundes
Liegt mein ganzes Glück,
All mein Inneres, Krankes, Wundes
Heilt in seinem Blick.

Friederike Kempner
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  #14  
Alt 20.02.2019, 20:10
Kurpfälzer
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Hallo Wlfried,


dieses Buch hatte mein Vater auch- ist leider verschwunden- ist aber sehr interessant, was Du da schreibst!!!!!
Wie hast Du es geschafft, keine Taube mit beweglichem Federkiel zu detzen?
Hast Du die Feder gezogen? und wenn ja, wann?


Gruß


Friedrich
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  #15  
Alt 20.02.2019, 21:28
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Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Zitat:
Zitat von Prox Beitrag anzeigen
Hallo Sportfreunde,

ein kleiner Auszug aus dem Buch von Theo Schlosser 1964.

Zitat:
bekanntlich fällt die nächste Handschwinge, wenn die augenblicklich heranwachsende zu etwa der Hälfte bis zweidrittel ihrer normalen Länge erneuert ist. Beschneiden wir aber kurz vor diesem Zeitpunkt die in kürze ausfallende nächste Feder, wenn diese noch nicht herausgeschoben und gelöst ist, mit einer Schere etwa um einen Zentimeter, dann verzögert sich das Ausfallen dieser Feder um ungefähr 5 bis 6 Tage. Wir müssen das Abschneiden der Federspitze natürlich an jedem Flügel vornehmen.
Zitat Ende

Sportfreunde, es gab in meinem Leben Zeiten, wo ich den Taubensport mit großem Erfolg ausgeübt habe. Da gehörte das wöchentliche "in die Hand nehmen" zu einer Selbstverständlichkeit, und nicht nur wie oft heute, nur noch zum Einsetzen. Ich habe damals geschnippelt wie ein Weltmeister. Bei mir wurde keine Taube eingesetzt, die einen beweglichen Federkiel im Flügel hatte. Denn mit diesem Schmerz ist ein Preisfliegen fast unmöglich. Und gegen Ende der Saison hatte ich mit der Mauser niemals Probleme. Ob trocken, mit Licht, mit Junge, oder was es sonst noch zu erwähnen gibt. Und noch eine Feststellung, die ich in einem Gespräch mit Theo Schlosser erfahren habe. Das Versagen einer Taube, trotzdem sie in einer sehr guten Verfassung war, hat in der Mehrzahl etwas mit dem beweglichen Federkiel zu tun. Ich bin der Überzeugung, die meisten Ausreden, warum die Taube versagt hat, bzw. evtl. versagt hat, stimmen nicht. Der bewegliche Federkiel ist der Juckepunkt.

Heute ist das für mich alles Geschichte. Heute bin ich zufrieden, wenn meine Freunde alle wieder zu hause sind. Naja, mit jedem Preis wird das Wochenende natürlich auch noch schöner.

Gruß
Wilfried

Hallo Wilfried,
ich lernte da viel von einem Züchter in unserer RV. Der Schnippelte auch. Der hatte jeden seiner Witwer (meist hatte er nur 16 und 12 Nestpaare) was das angeht im Griff. Obwohl er mir gezeigt hat wie es geht, habe ich es kaum praktiziert, meistens vor wichtigen Flügen wie Medaillen oder eine Taube hatte nur noch einen wichtigen Flug am Ende der Saison. Und wenn ich es gerade gesehen hatte - meistens jedoch nicht.
Also schnippelte er EINEN TAG VOR DEM EINSATZ! dem besagten Witwer Ca. 1 cm die Schwinge die der Vogel bald abstoßen sollte. Gerade auf den weiten Flügen hat er so oft geglänzt und war immer gut drauf wenns geklappt hat. Das gut drauf sein waren dann schon mal 12 viertel Wein. Er hatte die Cattrijsse-Tauben, die mauserten langsam. Er paarte auch so, dass er meistens 2 - 3 Wochen Neststand hatte, WÄHREND DER FLÜGE. Das bedeutet, dass er mir oft vorgeführt hat dass auf dem Endflug die Vögel noch einen vollen Flügel hatten.

Ob er ein Anhänger von Schlosser war, der ja hier aus der Pfalz kam weiß ich nicht. Aber wenn der Rudi vor hatte gut zu Fliegen, dann war das ein echter Saupreiß. Damals flogen wir noch 25%. Er sagte oft zu mir: Das doppelte davon ist gut. Aber das ist dein Prozentsatz. Er strebte ab dem 4. Flug immer 16/12 also + - 75% an. Das war sein Ziel. Ich war oft dort. Sein Sohn ging mit mir in die Schule und danach auch oft.

Der hatte noch einen durchgezüchteten Stamm, fast alle waren miteinander verwandt. Wenn eine kam, kamen auch die anderen.

Mit dem beweglichen Federkiel weiß ich nichts anzufangen. Habe nie darauf wert gelegt. Vielleicht er, denn er war immer bemüht auf dem Endflug Tauben zu setzen die noch einen vollen Flügel hatten. Ich habs selbst gesehen, das geht.
__________________
Gut Flug
Pfälzer

Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse.
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  #16  
Alt 20.02.2019, 21:34
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Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Zitat:
Zitat von Kurpfälzer Beitrag anzeigen
Hallo Wlfried,


dieses Buch hatte mein Vater auch- ist leider verschwunden- ist aber sehr interessant, was Du da schreibst!!!!!
Wie hast Du es geschafft, keine Taube mit beweglichem Federkiel zu detzen?
Hast Du die Feder gezogen? und wenn ja, wann?


Gruß


Friedrich



Hallo Friedrich,
also das mit der Mauser, da gab es ja Spezialisten.

Einer verriet mir mal, dass er nach dem Werfen der 1. Feder, die andere (auf beiden Seiten) abgeschnitten hat und in den Kiel eine andere Feder geklebt hat. Die Taube sollte dann angeblich 5 - 6 Wochen nicht mehr Mausern. Oft ging nach seinen Worten die Mauser erst dann weiter, wenn er die betreffende Feder bzw. den Federkiel nach den Wettflügen unter Wasserdampf gezogen hat.

Ich habe das nie gemacht, weil mir das zuviel Arbeit zu Filigrane Arbeit war. Darum kann ich auch nicht sagen, ob das was gebracht hat. Aber der hats gemacht und gut geflogen.
__________________
Gut Flug
Pfälzer

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  #17  
Alt 21.02.2019, 07:19
Prox Prox ist offline
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Hallo Thomas, hallo Friedrich,

eine Feder habe ich nie gezogen. Trotzdem es mir im Nachhinein gar nicht mehr so absurd vorkommt. Natürlich nur dann, wenn sie schon locker sitzt.
Der Theo Schlosser hat es mir damals so erklärt, dass eine lose Feder im Federbett mit einem losen Zahn im Kiefer zu vergleichen ist. Wenn diese Feder sich bewegt, werden die Nerven belastet, und die Taube verspürt genau wie wir den Schmerz, wenn wir bei uns an einem losen Zahn rumrütteln. Wenn der lose Zahn gezogen wurde, verspüren wir auch keinen Bewegungsschmerz mehr. Das Ergebnis könnte bei einer losen Feder ähnlich sein.

Ich habe damals sehr, sehr viel Zeit in mein Hobby "Brieftauben" gesteckt. Nach dem Uhrenabgeben, wir haben noch mit Gummiring gereist, habe ich alle am Flug beteiligten Tauben in die Hand genommen, und überprüft, ob die manipulierten Federn meinen Vorstellungen entsprachen. Ich muss gestehen, es ist vorgekommen, dass Schwungfedern im Federbett lose waren, die ich beim Einsetzen als festsitzent gewertet habe. Es muss dabei berücksichtigt werden, dass nicht beide Seiten identisch mausern. Bei dem einen Flügel ist noch alles fest, während es auf der anderen Seite schon wackelig aussieht.

Ich bin vor dem Einsetzen immer so vorgegangen, dass ich die Feder, die gestoßen werden musste, auf beiden Seiten vorsichtig bewegt habe. Wenn dieses mit Gefühl vorgenommen wurde, konnte man es mit etwas Erfahrung feststellen, ob die Feder lose saß. Ein sicheres Merkmal war aber immer das Zucken der Taube, oder der Versuch, den Flügel zurückzuziehen. Wie schon erwähnt, ich habe nie eine Feder gezogen. Nach heutiger Sicht würde ich es aber etwa 2 bis 3 Tage vor dem Einsetzen machen. Ob es aber nötig ist, wenn die Tauben auch in der Woche intensiv bezüglich Flügelfedern überprüft werden, und bei Bedarf beschnitten werden, bezweifele ich.

Gruß
Wilfried
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  #18  
Alt 21.02.2019, 07:50
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gesmo gesmo ist offline
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Zitat:
Zitat von linus Beitrag anzeigen
Hallo Gesmo
Das ist kein guter Tipp. Beim Ziehen von Federn wird schon mal der Federschaft verletzt, was zu Federschäden führt. Lass doch der Natur ihren Lauf, es geht doch auch anders.
Grüße
Guten Morgen http://www.internet-taubenschlag.de/...6/welcome3.htm

und wer mal ziehen muss ... so geht es...

unter taubengesundheit von tiberius mohr Quelle :




grüße
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  #19  
Alt 21.02.2019, 15:50
Kurpfälzer
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ich kenne deutsche Spitzenschläge, die machen das jedes Jahr so---in etwa, wie Wilfried schreibt!!!
In Kuwait z. B. werden jedes Jahr die 9. und/oder 10. Schwinge gezogen, damit die Tauben zum Beginn der Saison im November einen vollen Flügel haben
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