#11
|
||||
|
||||
Guten Morgen,
erst einmal danke für eure ausführlichen Antworten. Ich will euch den Hintergrund für meine Frage kurz darstellen: wir betreiben hier seit mehr als drei Jahrzehnten die trockene Witwerschaft. Wir paaren erstmals Mitte Februar an, trennen auf etwa 10 Tage alten Eiern wieder, paaren später nochmals...aber da werden die Eier sofort nach dem Legen entfernt. Dieses Sytem hat bei uns spezielle Gründe - es würde zu weit führen das an dieser Stelle auszuführen. Weiterhin setzen wir in der Versorgung relativ wenige Beiprodukte ein. Die Pulver von Fernand Marien im Wesentlichen, dazu eigentlich nur wenig mehr (auch auf Jodgaben verzichten wir eigentlich immer mehr). Unsere Witwer haben beim Endflug Ende Juli meistens 2 - 3 Federn gestoßen. Hin und wieder haben wir mal einen Jährigen, der kurz vor dem Endflug die vierte Feder wirft. Den lassen wir dann schon zuhause (so z.b. in 2018 einen Vogel, der noch zählte). Im Grunde genommen ist also für uns die Schwingenmauser kein Problem. Man sagt - ob das nun richtig ist oder nicht - dass das Werfen der ersten Feder in der Reise eigentlich der Zeitpunkt ist, an dem die Tauben die beste Form haben/aufbauen. Bei unserem System - welches aufgrund der Umstände nicht viel anders durchführbar ist - kommt mir dieses Werfen der ersten Feder meistens noch ein wenig zu früh. Zwei Wochen später wäre mir das lieber. Ich denke nun halt über Steuerelemente nach mit denen ich da noch arbeiten kann. Wie gesagt: Beiprodukte gibt es ohnehin nicht sehr viel - ein Verzicht würde da wenig bringen und die Paarungszeitpunkte sind nicht viel anders möglich. Licht wird nicht zusätzlich verwendet. Aber ist es überhaupt so, dass mit dem Werfen der ersten Feder die Hochform kommt oder ist das nur so ein Märchen, wie es viele gibt? Meine Beobachtung geht eher dahin, dass das schon in etwa stimmt....wobei halt die Frage ist: ist es nur ein Zufall, dass das parallel geschieht? Wie ist da eure Meinung? Gruß Sascha |
#12
|
||||
|
||||
Hallo Sascha,
gute und schwere Frage! Also, wenn der Witwer die Feder im Korb verliert, waren die Ergebnisse oft nicht berauschend. (Kann ich so genau sagen, weil ich darüber Buch geführt habe) In der Folgewoche oder auch zwei Wochen später war es dann meistens Bingo! Das ist aber nur das Ergebnis eines kleinen Witwerbestandes über ca. 20 Jahre, die Aussagekraft ist etwas begrenzt. Vielleicht besteht wirklich ein Zusammenhang, ich glaubte es immer. Ich wäre jedoch NIEMALS auf die Idee gekommen, einem meiner Lieblinge eine Feder zu ziehen, das ist ekelhaft!! Wohl habe ich in manchen Jahren versucht, die erste Feder zum Fallen zu bringen. Manchmal gelang es, manchmal nicht. Apropos Form, in 2006 oder auch speziell in 2001 kam sie von allein, ich wußte nicht woher, sie war einfach da - ohne etwas anders gemacht zu haben. Einiges werden wir wohl nie erklären können ... Vielleicht ja doch, der 2000-er und der 2005-er Jahrgang waren besonders gut bei uns, vielleicht lag es daran. Die Jährigen flogen jeweils besonders stark!! Sportsgruß Frank |
#13
|
||||
|
||||
Zitat:
Das ist wie mit der Henne und dem Ei ! Ich denke die Form kommt nicht mit dem werfen der 1. Feder,sondern die Feder wird geworfen wenn die Form kommt...das merkt man speziell dann wenn sie in absoluter Top-Form sind,dann werfen sie auch mal 2 zu gleich.Außerdem hat Alfred recht,je länger ich nach der Reise Junge ziehe,je später ich trenne,je später fällt im nächsten Jahr die 1 Feder.Oder umgekehrt:Je früher ich trenne ,je früher geht es mit der Mauser wieder los.Große Unterschiede gibt es dazu aber noch in den Familien........
__________________
[SIGPIC][/SIGPIC]MFG DIETER;-) https://rotermundtauben.de.tl// In den Augen meines Hundes Liegt mein ganzes Glück, All mein Inneres, Krankes, Wundes Heilt in seinem Blick. Friederike Kempner |
#14
|
|||
|
|||
Hallo Wlfried,
dieses Buch hatte mein Vater auch- ist leider verschwunden- ist aber sehr interessant, was Du da schreibst!!!!! Wie hast Du es geschafft, keine Taube mit beweglichem Federkiel zu detzen? Hast Du die Feder gezogen? und wenn ja, wann? Gruß Friedrich |
#15
|
||||
|
||||
Zitat:
Hallo Wilfried, ich lernte da viel von einem Züchter in unserer RV. Der Schnippelte auch. Der hatte jeden seiner Witwer (meist hatte er nur 16 und 12 Nestpaare) was das angeht im Griff. Obwohl er mir gezeigt hat wie es geht, habe ich es kaum praktiziert, meistens vor wichtigen Flügen wie Medaillen oder eine Taube hatte nur noch einen wichtigen Flug am Ende der Saison. Und wenn ich es gerade gesehen hatte - meistens jedoch nicht. Also schnippelte er EINEN TAG VOR DEM EINSATZ! dem besagten Witwer Ca. 1 cm die Schwinge die der Vogel bald abstoßen sollte. Gerade auf den weiten Flügen hat er so oft geglänzt und war immer gut drauf wenns geklappt hat. Das gut drauf sein waren dann schon mal 12 viertel Wein. Er hatte die Cattrijsse-Tauben, die mauserten langsam. Er paarte auch so, dass er meistens 2 - 3 Wochen Neststand hatte, WÄHREND DER FLÜGE. Das bedeutet, dass er mir oft vorgeführt hat dass auf dem Endflug die Vögel noch einen vollen Flügel hatten. Ob er ein Anhänger von Schlosser war, der ja hier aus der Pfalz kam weiß ich nicht. Aber wenn der Rudi vor hatte gut zu Fliegen, dann war das ein echter Saupreiß. Damals flogen wir noch 25%. Er sagte oft zu mir: Das doppelte davon ist gut. Aber das ist dein Prozentsatz. Er strebte ab dem 4. Flug immer 16/12 also + - 75% an. Das war sein Ziel. Ich war oft dort. Sein Sohn ging mit mir in die Schule und danach auch oft. Der hatte noch einen durchgezüchteten Stamm, fast alle waren miteinander verwandt. Wenn eine kam, kamen auch die anderen. Mit dem beweglichen Federkiel weiß ich nichts anzufangen. Habe nie darauf wert gelegt. Vielleicht er, denn er war immer bemüht auf dem Endflug Tauben zu setzen die noch einen vollen Flügel hatten. Ich habs selbst gesehen, das geht.
__________________
Gut Flug Pfälzer Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse. |
#16
|
||||
|
||||
Zitat:
Hallo Friedrich, also das mit der Mauser, da gab es ja Spezialisten. Einer verriet mir mal, dass er nach dem Werfen der 1. Feder, die andere (auf beiden Seiten) abgeschnitten hat und in den Kiel eine andere Feder geklebt hat. Die Taube sollte dann angeblich 5 - 6 Wochen nicht mehr Mausern. Oft ging nach seinen Worten die Mauser erst dann weiter, wenn er die betreffende Feder bzw. den Federkiel nach den Wettflügen unter Wasserdampf gezogen hat. Ich habe das nie gemacht, weil mir das zuviel Arbeit zu Filigrane Arbeit war. Darum kann ich auch nicht sagen, ob das was gebracht hat. Aber der hats gemacht und gut geflogen.
__________________
Gut Flug Pfälzer Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse. |
#17
|
|||
|
|||
Hallo Thomas, hallo Friedrich,
eine Feder habe ich nie gezogen. Trotzdem es mir im Nachhinein gar nicht mehr so absurd vorkommt. Natürlich nur dann, wenn sie schon locker sitzt. Der Theo Schlosser hat es mir damals so erklärt, dass eine lose Feder im Federbett mit einem losen Zahn im Kiefer zu vergleichen ist. Wenn diese Feder sich bewegt, werden die Nerven belastet, und die Taube verspürt genau wie wir den Schmerz, wenn wir bei uns an einem losen Zahn rumrütteln. Wenn der lose Zahn gezogen wurde, verspüren wir auch keinen Bewegungsschmerz mehr. Das Ergebnis könnte bei einer losen Feder ähnlich sein. Ich habe damals sehr, sehr viel Zeit in mein Hobby "Brieftauben" gesteckt. Nach dem Uhrenabgeben, wir haben noch mit Gummiring gereist, habe ich alle am Flug beteiligten Tauben in die Hand genommen, und überprüft, ob die manipulierten Federn meinen Vorstellungen entsprachen. Ich muss gestehen, es ist vorgekommen, dass Schwungfedern im Federbett lose waren, die ich beim Einsetzen als festsitzent gewertet habe. Es muss dabei berücksichtigt werden, dass nicht beide Seiten identisch mausern. Bei dem einen Flügel ist noch alles fest, während es auf der anderen Seite schon wackelig aussieht. Ich bin vor dem Einsetzen immer so vorgegangen, dass ich die Feder, die gestoßen werden musste, auf beiden Seiten vorsichtig bewegt habe. Wenn dieses mit Gefühl vorgenommen wurde, konnte man es mit etwas Erfahrung feststellen, ob die Feder lose saß. Ein sicheres Merkmal war aber immer das Zucken der Taube, oder der Versuch, den Flügel zurückzuziehen. Wie schon erwähnt, ich habe nie eine Feder gezogen. Nach heutiger Sicht würde ich es aber etwa 2 bis 3 Tage vor dem Einsetzen machen. Ob es aber nötig ist, wenn die Tauben auch in der Woche intensiv bezüglich Flügelfedern überprüft werden, und bei Bedarf beschnitten werden, bezweifele ich. Gruß Wilfried |
#18
|
||||
|
||||
Zitat:
und wer mal ziehen muss ... so geht es... unter taubengesundheit von tiberius mohr Quelle : grüße |
#19
|
|||
|
|||
ich kenne deutsche Spitzenschläge, die machen das jedes Jahr so---in etwa, wie Wilfried schreibt!!!
In Kuwait z. B. werden jedes Jahr die 9. und/oder 10. Schwinge gezogen, damit die Tauben zum Beginn der Saison im November einen vollen Flügel haben |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
das Ende vor dem Beginn | Alfred Weber | Züchter-Stammtisch | 76 | 21.08.2012 19:19 |
Beginn Benefiz-Auktion "Sternschnuppe" | PeLu10064 | Züchter-Stammtisch | 3 | 20.08.2010 12:14 |
Zum Beginn der Reisezeit | taubenvater | Züchter-Stammtisch | 0 | 01.05.2005 07:11 |
Beginn der Vorflüge? | Kupfertaube | Züchter-Stammtisch | 5 | 24.04.2004 06:52 |
Züchtertreffen / Chattertreffen am 26.03.04 in Bochum ! | kratzer | Chat-Forum | 8 | 28.03.2004 16:04 |