Untersuchung

[schoenan]

Hallo Sportsfreunde,
jedes Jahr lasse ich meine Tauben vor der Aufzucht und vor der Reise bakteriologisch Untersuchen. Grundsätzlich lasse ich von zwei Tauben mit einem Trachealtupfer einen Rachenabstrich machen. Leider jedes Jahr das gleiche Ergebnis:
gering bis mittelgradig Pasteurellen
mittelgradig Streptokokken
geringe Staphylokokken
keine Trichomonaden
Ist es nicht möglich auf Dauer schon im Vorfeld durch natürliche Garben dieses im Griff zu bekommen. Mir ist schon klar, dass bei diesem Keimgehalt im Augenblick keine notwendige Behandlung erfolgen muss.
Was kann ich auf Dauer machen ?

Andreas

[gonzo]

Hallo Andreas,

mach dich nicht verückt.
Lass diese Untersuchung sein und Du hast weniger Sorgen.

gonzo

Hallo Andreas,
also Pasteurellen und Staphylokokken sollten sicher auch in geringer Konzentration nicht vorhanden sein.
Auf natürlichem Weg würde ich Oregano Produkte mit hoher Wirkstoffkonzentration, z.B. ENDO-FIT und die Trinkwasseransäuerung z.B. mit Fruchtsäure-Tonikum versuchen.
Die Wirkung müsste eine neuerliche BU zeigen.
LG Burkard

[schoenan]

Hallo Burkard,

vielen Dank für die Info.
Was genau bewirken Pasteurellen und Staphylokokken? Denn die Vögel wie auch die Weibchen fliegen sehr gut und sind auch nicht am schwächeln. Werde aber jetzt eine Kur mit Synulox von der Firma Pfitzer machen.

Gruß

Andreas

Warum Synulox?? ist sicher ein gutes Medikament bei Staphylokokken aber sau viel Arbeit die Dinger jeden Taube einzugeben, und dann noch so viele Tage nacheinander.
Wie geht es denn jetzt den tauben?
LG Burkard

[schoenan]

Hallo,
laut Resistentest ist Synulox am besten Wirksam. Leider weist ein Tensitivitäts Test meistens nur auf die Streptococcen hin. So wird Synulox 250 von Pfitzer bislang pro Tablette auf zwei Liter Wasser gegeben. Leider ist Synulox noch immer eine teure Medizin.
Jetzt habe ich ein Pulver mit Synulox (= Amoxycilline mit Clavulansäure) eingesetzt das mir entfohlen wurde. Den Tauben habe ich es nun den fünften Tag gegeben und sie sehen einfach Klasse aus. Es ist klar und deutlich eine Gewichtszunahme festzustellen. Ich werde in den nächsten Tagen wieder eine bakteriologisch Untersuchen machen lassen und werde berichten.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas,
da besteht leider ein großes Problem in deiner Behandlung.
Erstens darf Synulox nicht über das Trinkwasser gegeben werden denn die Clavulansäure wird im Wasser zerstört und ist dann unwirksam.
Zweitens ist eine Dosierung mit einer Tablette (250mg) pro 2 Liter Trinkwasser hoffnungslos unterdosiert.
Ich weiß nicht wer dir so etwas empfohlen hat?? Schade.
LG Burkard

[schoenan]

Hallo Burkard,
dass sind ja Sachen ! Muß ein Tierarzt so etwas nicht wissen ?
Ich bin mit Sicherheit nicht der einzigste, der dieses Mittel auf Anraten des Tierarztes ins Wasser gibt. Durch den Untersuchungsauftrag wurde auch ein Antibiogramm erstellt wo eine gute Empfindlichkeit mit der Clavulansäure erzielt wurde. Wenn diese Mittel dann durchs Trinkwasser nicht aufgenommen wird fliegt die Taube ja die ganze Reisezeit mit den Pasteurellen und kann einfach nicht schneller........
Ich habe dank Deiner Hilfe wieder einiges gelernt und möchte mich dafür ganz herzlich bedanken.
Gruß
Andreas.

Hallo Andreas,
ja es ist schade daß im Bereich der Infektologie und Arzneimittelanwendung viele Tierärzte überfordert sind. So werden Ergebnisse der Resistenzteste einfach ohne jede Hinterfragung umgesetzt. Dabei besagt ein Resistenztest lediglich daß der Wirkstoff mehr oder weniger gut gegen den entsprechenden Erreger wirkt. Er beinhaltet keinerlei Aussagekraft über die geeignete Arzneiform, keinerlei Aussage über die Dosierung und keinerlei Aussage über die biologische Wirkung im Tier.
Wenn dann keine fundamentalen Kenntnisse über Wirkungsweisen der Antibiotika vorhanden sind wird es sehr sehr schwierig.
LG Burkard

Hallo Herr Sudhoff

In meinem Beruf würde man dazu sagen:

„Unser Meister will es nicht glauben, auch mit dem Hammer kann man schrauben“.

Für Taubenzüchter übersetzt: Geht zu einem Tierarzt der was von Brieftauben versteht.

Ich bin mir ganz sicher, die oben beschriebene Vorgehensweise eines „Fachmanns“ ist kein Einzelfall.

Ist aber in der Humanmedizin nicht anders.

Gruß
Karl Herderich