Internet-Taubenschlag Diskussions Forum  

Zurück   Internet-Taubenschlag Diskussions Forum > Diskussionen > Züchter-Stammtisch

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.07.2011, 18:38
WernerW WernerW ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 17.04.2001
Ort: Aidenbach
Beiträge: 4.379
Standard Warum die Verluste?

Ja Sportsfreunde
früher war das anders list man des öfteren, war es wirklich so?? Nun schlechte und sogar Katastrophen Flüge gab es auch, allerdings Hauptsächlich wegen des Wetter, dessen Vorhersagen nicht so präzise waren wie sie es heute sind, aber die Tauben kamen nach auch noch nach einer Woche, …und heute?? was am ersten Tag nicht im Schlag ist kann man schon auf die Verlustliste setzen.
Waran liegt es eigentlich was hat sich in der heutigen Zeit verändert??
Hatte man früher andere Tauben ? - natürlich sie waren z.B. Widerstandsfähiger…und vor allen sie wussten wo sie Futter fanden, und heute feldern ?? nein ! …aber wer eigentlich kannte früher schon einen Greifvogel aus der Nähe, es waren seltene Vögel…und heute!!!...heute sorgt er nach meiner Meinung für die größten Verluste unter den Tauben, da ja wie jedermann bekannt sein dürfte, wenn sich die Tauben auf den Heimweg befinden sind sie besonders gefährtet, oder sich z.B. an Autobahnen orientieren, und gerate hier (Flugstrecke) haben die Greife leichtes Spiel wenn sie auf leichte Beute lauern.

Größere Verluste neuzeitlicher Art gibt es sicherlich, hauptsächlich in den neuen Bundes - Ländern, durch die Windräder welche in den letzten 10 Jahren riesige Flächen bedecken,… (Inzwischen stehen in Deutschland 21.164 Windenergieanlagen Stand 2009) die Zahlen sprechen für sich... Windräder heißen im Volksmund auch Vogel - Schredder. Umweltschützer brandmarken sie als Todesfallen für Vögel. (An Vogel „Abwehr Systemen“ arbeitet man schon)
Die nackten Statistikzahlen (ab 2007 - Stand 18. Januar 2011) zeigen, dass in den vergangenen ca. 3 Jahren 146 Rotmilane, 163 Mäusebussarde, 87 Tauben u.s.w.(davon sind 32 Haustauben – Brieftauben?... Farbtauben fliegen von bewohnten Gebieten nicht so weit ca.10 km weg) tot unter deutschen Windrädern gefunden. Das ist erstmal nicht so viel, aber gute Futterplätze für die Greifvögel, deshalb die hohe Zahl unter ihnen sagen die Fachleute… so gebe es schließlich keinen Zwang zur Meldung von "Schlagopfern" und die Windanlagenbetreiber würden Fälle vertuschen, dadurch sei die Dunkelziffer enorm.
Die in der aktuellen Tabelle (Siehe Link) dargestellten Fundzahlen sind zumeist Zufallsfunde oder Ergebnisse von Stichprobenkontrollen. So wurden in Brandenburg bei einer durchschnittlichen Kontrollhäufigkeit von weniger als drei Nachsuchen pro Jahr an lediglich 239 der ca. 1.700 Windkraftanlagen Stichprobenkontrollen durchgeführt.
Allein in Brandenburg lässt sich zumindest die Dimension des Problems erahnen. Überdies dürften Fuchs und andere Kleinraubsäuger bei der Suche unter Windkraftanlagen mindestens ebenso effektiv wie menschliche Beobachter sein – und dabei zumeist eher zur Stelle. Um die Dunkelziffer wenigstens ansatzweise berücksichtigen zu können, wurden tote Küken unter Windkraftanlagen ausgelegt und danach die Fundrate und Fundgeschwindigkeit durch den Fuchs abgeschätzt. In einigen Fällen waren schon am 2. Tag alle Küken verschwunden.
Link für gesamt Tabelle: Stand 18. Januar 2011
http://www.mugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.2334.de/wka_voegel_eu.xls

Besonders gefährdet sind, so meine Meinung, die Tauben in den neuen Bundesländern die z.B. bei Gegenwind durch diese Wind – Parks Fliegen müssen!!
Zum Schluss zu den Flughäfen an der Flugstrecke und die „Zertifizierten Auflas – Plätze“.
Um im Flugbetrieb Ihres Flughafens für größere Sicherheit zu sorgen sind verschiedene Abwehrsysteme erforderlich. Die meisten Flughäfen setzen in neuster Zeit zur Vogelabwehr und Taubenabwehr optische und akustisch Methoden oder Radarsystem zur Vogelschwarmerkennung ein. Für jede Situation die perfekte Lösung. Auch die Kombination unterschiedlicher Abwehrsystemen ist möglich.

Durch diese Radartechnik (große Reichweite) und die genaue Lokalisierung (Feststellung der Flughöhe. Richtung und Geschwindigkeit) der Vögel ist es zudem möglich, gezielt Vogelabwehrmaßnahmen (Laser, Richtschall u.s.w.) den die Reflektivität des Radars erlaubt es, die Vögel anhand der Größe und der drohenden Gefahr zu klassifizieren, und die dazu nötigen bzw. verschiedenen Abwehrmaßnahmen einzuleiten!!
NS. Bedenklich ist für mich wenn man folgendes liest:
Der hohe Schalldruck macht das System potenziell gefährlich für Menschen!!! …… oder der Laser darf nicht auf Menschen gerichtet werden !!!!

Verluste durch (manche) die Zertifizierten Auflas - Plätze????? Nun Spfr. zertifiziert heißt so viel wie geprüft, aber was und von wem wurde geprüft, gut es wurde die Plätze von den Spfr. Vor Ort in Augenschein genommen und für die Aufläse für gut befunden das ist OK!!! Die Plätze haben also keine Schuld....ist es die Richtung ???
Ich denke mal die den Reiseplan machen müssten doch eigentlich wissen……

Aber wie heißt es so schön: Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall

Nehmen wir jetzt mal z.B. die Zertifizierten Auflas – Plätze Pforzheim und Dasing, die Auflas Plätze werden wie vorgeschrieben von allen FG die in diese Richtung fliegen genutzt , so ist es gedacht und auch soweit gut, die einen FG fliegen nach Norden die andere nach Süden oder Westen und die nächste FG fliegt nach Osten gut so denken die meisten , aber weit gefehlt !!
Wie sagte oder schrieb Spfr. Drapa:
" Moderner Brieftaubensport funktioniert überall wo Tauben gerade aus fliegen können".

Richtig ……. Spfr. Drapa ist ein Kollege der weis was er sagt oder schreibt!!!

Nehmen wir jetzt mal einen der oben vorgeschrieben oder zugewiesenen „Zertifizierten Auflas – Platz“ z.B. Dasing die Tauben meiner FG werden dort aufgelassen und fliegen, gerade aus in die Heimat, wie die Fachleute sagen, oder wieder andere sagen am Strich nach Hause also in östlicher Richtung, sie die Tauben sind aber wenn sie am „Strich fliegen“ nach wenigen Minuten am Flughafen München angelangt, den sie ja, wenn sie Strich fliegen sollen, überfliegen müssten!!!!! Und dort werden sie von dem oben genannten Radar Vogel – und Taubenabwehr (Reichweite ca. 25 km) erfasst und sollten sie weiter in Richtung Flugplatz fliegen, die entsprechenden Abwehr Maßnahmen angewandt, wie ja oben beschrieben.
Was machen sie jetzt?????
Auf den Vogelabwehr Radar Bild kann man erkennen dass sie nicht weiter fliegen bzw. umdrehen und ein andere Richtung einschlagen oder orientierungslos umher Irren.

Denn ....Flughäfen sind also besonders darauf angewiesen, umfassende, effektive und großflächige Vogelabwehrsystem zu installieren, die Vogel – Schlag verhindern, ...… nur so Nebenbei ….hat schon mal jemand an militärisches Zielradar gedacht?....damit röstet man nämlich das Hirn von Vögeln und sie fallen wie Steine vom Himmel...wenn sie mit diesem in Konflikt kommen sagte vor kurzen ein Tierarzt zu mir.
… bei 6 Standorten entlang der Route Pforzheim – Passau (Ost Richtung) ohne die Militär Flughäfen!!!
NS. Die System arbeiten weit über mit über 90 % tiger Sicherheit.
Ach ja zum oben erwähnten Richtschall, habe ich auch noch einen Link: http://www.youtube.com/watch?v=llL19nqJYsk



Wie habe in einen anderen Beitrag ich geschrieben:
Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn der Brieftaubensport weiterleben will.
__________________

ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.07.2011, 20:09
Benutzerbild von Krake
Krake Krake ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 26.04.2003
Ort: Luth.Wittenberg
Beiträge: 2.259
Standard

Hallo Werner,
ich gebe dir recht wenn die neue Denkweise,die Alte ,nur mit Unfug zugeschüttete ist:es muß alles getan werden,das jede Taube nach Hause kommt.Selbst dann gibt es immer noch Verluste.
Das eigentlich gefährliche für die Tauben ist nicht die Technik ,
und Raubvögelvermassung -Taubenverluste ist eine kausale Spirale,
sondern das weit verbreitete Schunddenken-Auslese durch Ausbleiben.
Technik sind eben nicht nur Windräder ,sondern auch Verkehr,Stromtrassen
u.v.m.Nur das ist doch alles ,auch die Raubvögel ,ständig gleichmäßig präsent,nur unsere Flüge sind teils verlustfrei und z.T .mit nicht verantwortbaren Verlusten.Die Flugentfernung ist dabei fast bedeutungslos.
ES sind die ersten Flüge Alt-wie Jung und die Gegenwindflüge wo wir sie völlig widernatürlich,das macht kein Vogel liebe Fachornithologen der über längere Strecken fliegt,durch flachfliegen der Technik und den Räubern in die Krallen befördern .Die miese Ideologie die dahintersteckt kann man hier doch oft genug lesen.Taubenwettflüge machen aber nur Sinn als Orientierungswettbewerbe und nicht als Kraftmeierei von verklemmten Züchtern auf Kosten der Tauben und am Ende auch des Mitgliederbestandes.
Die Schuld an Verlusten müssen wir zumindest zum großen Teil bei uns suchen ,dabei spielen manigfaltige Gründe wie unüberlegte Flugpläne,
wie wir z.B.in diesem Jahr einen hatten ,weltfremde Verbandsrichtlinie
einschließlich Meisterschaften aber immer wieder diese schlimme Einstellung eine Rolle.Hatte da gerade am Sa. als ich zur Haupteinsatzstelle unsere Tauben gebracht habe,eine heiße Diskussion mit klarem Sieg für mich und denkt Euch nur Meinolf und Heinrich ich bin mit heilen Nüstern und ohne blaue Zähne weggekommen.8-) +D +D
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 12.07.2011, 05:57
Benutzerbild von Pfaelzer
Pfaelzer Pfaelzer ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 11.04.2001
Ort: Landau-Land
Beiträge: 5.269
Standard

Hallo Werner,
für mich ein guter Beitrag.

Ich meine da ist was dran.

Aber wie will man es Beseisen?

Und dazu kommt, dass ein Umdenken fast aller Züchter nicht mehr möglich ist.
Denn was früher gut war muss heute auch noch gut sein.

Ich denke dabei an die Meisterschaften mit den 5 Besten auf allen Flügen. Auch nicht mehr Zeitgemäß.
Aber das verstehen sie und darum wollen sie es so.

Genauso verhält es sich mit den Auflassplätzen.
Wenn früher Dasing gut war, muss es das Heute auch noch sein.

Beim Besten Willen, werden wir es nicht mehr ändern können.

Und wir können den Verfall nicht Aufhalten.

Ganze Weltreiche sind schon zerfallen.
Glaube blos nicht, dass dort nicht auch alles versucht wurde um das zu Verhindern.

Der Taubensport wird in 20 Jahren nur noch Elitär betrieben werden.

Schade darum!
__________________
Gut Flug
Pfälzer

Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.07.2011, 05:58
OOO OOO ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 08.07.2009
Ort: Herdecke
Beiträge: 1.787
Standard die richtigen "Schuldigen"?

Zitat:
Zitat von Krake Beitrag anzeigen
...und denkt Euch nur Meinolf und Heinrich ich bin mit heilen Nüstern und ohne blaue Zähne weggekommen.8-) +D +D
Hallo Rolf,
man steht sich halt gegenüber und sieht die Reaktionen und Mimikl des anderen, und so werden perönliche Grenzen seltener überschritten. All das fehlt in der Internet-Kommunikation über so ein Forum. Aber zurück zum Thema:


Wie wäre es denn mit folgendem Erklärungsansatz. Es ist doch auffällig, dass je mehr wir in den letzten Jahrzehnten versucht haben, die Tauben gut vorbereitet, gut versorgt im Kabi auf die Reise zu geben und je mehr sie nur noch bei möglichst guten Wetterbedingungen aufgelassen werden, desto brutaler werden verkrachte Flüge, da dann seltener als früher etwas nachkommt.

Es sind sicher viele Gründe beteiligt, auch die sich veränderten Temperaturen/Wetterbedingungen und die veränderte Infrastruktur in der Landschaft. Wobei mich aber keiner davon überzeugen kann, dass heutzutage z.B. Elektrosmog durch Radar/Militär stärker sei, als während des kalten Krieges. Aber egal, ich will ganz woanders drauf hinaus:

Früher wurde mit den Tauben das Feldern und das Überleben in der Natur regelrecht trainiert (wenn auch unbewußt). Auf dem eigenen Schlag war die Versorgung tw. nicht so gut, dass sie schon dort nicht selten diesem natürlichen Hang nachkamen. Später dann schon bereits auf Jungtour kamen sie in Weidenkörbe, die keine Tränken kannten, oder wenn, dann hatte man damals teils sogar die Vorstellung "unter 400km braucht man eh nicht tränken" (das war hier in den RVen tw. wirklich so!).
Was passierte: Die Tauben waren genötigt direkt nach dem Auflass die nächste Wasserstelle anzufliegen, lernten dies und taten es fortan auch ohne größere Hemmungen.

Und ein Regenradar und detaillierte Kurzfrist-Wettervorhersagen kannte auch niemand. "Strecke abtelefonieren" und der äüßerst knappe Radio/Fernseh-Wetterbericht ("Morgen wird es heiter bis wolkig und sommerlich warm") waren damals die üblichen Hilfsmittel. Doch das Strecke abtelefonieren macht ein Auflassleiter doch heutzutage auch noch, aber ZUSÄTZLICH nutzt er nun Regenradars, Webcams, Wetterprognosen, und vieles andere mehr.

Waren die Tauben vor 30 Jahren wirklich "langsamer" was das Fliegen anbetrifft?
Ich glaube, wenn überhaupt, dann nur ein klein wenig, aber nicht die 200-400m/min die wir heute im Vergleich zu damals sehen. Schließlich fliegt bei mir derzeit immer noch die direkte Tochter eines Vogels von 1991 in die Spitze der RV. Ihre Großeltern stammen aus der Zeit der 70er und 80er, und die überstanden (auch wenn es da schon Kabis statt Weidenkörbe gab), all diese heute unwirklich wirkenden Bedingungen und flogen die damals üblichen Fluggeschwindigkeiten und absolvierten Flüge von 700km im RV-Programm. Und nach gerade mal zwei Generationen fliegt die Enkelin regelmäßig über 1300m/min?!

Auch sind von ihr schon gut reisende Geschwister auf verkrachten Flügen hängen geblieben, genauso wie auch Tauben aus moderneren Linien auf meinem Schlag.

Ich denke, dass die Flüge heutzutage hauptsächlich deshalb schneller sind als damals, weil die Tauben eben bei den heutigen meist idealen Bedingungen kaum noch runter gehen müssen (sei es zum Saufen oder eben auch zur Aufnahme von Nahrung). Sie fliegen häufiger Nonstop durch als damals, weil wir es ihnen ermöglichen. Dadurch fehlt ihnen aber die Erfahrung mit solchen Situationen umzugehen, die sie früher noch hatten (denn dass wir diese Instinkte "weggezüchtet" haben glaube ich absolut nicht So schnell geht das nicht in dieser Komplettheit).

Und zudem ist es von uns ja auch nicht gern gesehen, wenn die Tauben diesen Instinkten folgen. Nicht selten hört man doch die Einschätzung "Wenn die einmal über Nacht gegangen sind, dann sind die für frühe Preise verdorben."


Wie man aus diesem Dilemma rauskommen soll, weiß ich aber auch nicht. Doch halte ich die ständigen Diskussionen über die üblichen Verdächtigen (zuviel moderne Technik, generell unfähige Flugleiter, generell zu schnelle Kurzstreckentauben,...) insgesamt nicht für sehr zeilführend, zumindest aber nicht für ausreichend!
Moderne Krankheitsbilder (z.B. "JTK") und eben die durch uns begünstigte "Naturfremdheit" der Tauben stehen nach meiner Meinung viel mehr im Zentrum des Problems (neben dem, dass heute auch mehr Tauben von Greifen gefressen werden).

Grüße
Meinolf
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 12.07.2011, 08:15
Benutzerbild von Mime
Mime Mime ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 04.08.2002
Ort: Warstein
Beiträge: 2.249
Standard

Guten Morgen!

Ehrlich gesagt geht mir die ständige Diskutiererei über die angeblich so großen Verluste gehörig auf die Nerven! Wir erwecken so den Anschein, als ob im Brieftaubensport Flüge mit hohen Verlusten an der Tagesordnung wären.

Nein, ich verschließe nicht die Augen davor, dass es schwierige Flüge mit Verlusten gibt. Und ich denke auch, dass dann darüber gesprochen werden muss. Fakt ist aber auch: es gibt massenhaft RVen in Deutschland, die auch jetzt in 2011 ein völlig normales Reisejahr, mit normalen Flügen und geringen Verlusten hinlegen.

Die Züchter dieser RVen haben auch keine anderen Tauben und bereiten die Tauben auch nicht anders vor. Im Schnitt ist das überall gleich. Wenn also irgendwo Flüge daneben gehen und die Verluste relativ hoch sind, dann sollten zuallererst die Wetterbedingungen und sonstigen Umstände geklärt werden. Außerdem sollten einige Züchter mal selbst bei sich anfangen. Komischerweise gibt es immer Züchter, die Jahr für Jahr wenig bis gar keine Verluste haben - egal wie die Flüge waren. Das sind nicht immer Spitzenzüchter, aber irgendwas scheinen sie doch richtig zu machen, wenn ihre Verluste, egal unter welchen Bedingungen, immer recht gering sind.

Es bringt gar nichts hier über Windräder und andere Dinge zu "philosophieren" - hier bei uns gibt es auch Windparks. Möglicherweise nicht so groß wie im Osten - keine Ahnung. Aber dort finden sich wenig bis keine toten Vögel. Wenn einzelne RVen oder Fluggemeinschaften durch die von Werner beschriebenen Situationen über Flughäfen etc. betroffen sind, dann müssen diese RVen Maßnahmen ergreifen, um die Auflassorte etc. zu ändern. Aber insgesamt lohnt das alles nicht ein Fass aufzumachen.

Ich denke, wir haben 2011 ein normales Reisejahr ohne große Verluste bei der stark überwiegenden Mehrheit der RVen. Das sollte man auch mal festhalten dürfen und nicht so tun, als gäbe es massenhaft Verluste allüberall. Bisher machen die allermeisten Flugleiter einen großartigen Job. Leider wird heute auch so getan, als ob es früher keine Verluste gegeben habe. Damals sanken die Taubenzahlen zum Saisonende genauso wie heute. Aus verschiedensten Gründen. Einzig kamen damals Tauben besser nach, wenn sie ein Mal übernachten mussten etc. Letzteres ist aber ein Problem, was aktuell nur wir Züchter selbst verschulden. Durch die Art und Weise, wie unsere Tauben geführt werden. Daran gilt es zu arbeiten.

Gruß Sascha
__________________
Unsere Homepage:
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 12.07.2011, 08:34
Benutzerbild von ulibov
ulibov ulibov ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 15.06.2006
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 943
Standard

hallo,
ich möchte zuerst einmal Meinholfs Stellungnahme voll unterstützen.
Wenn es wie Werner schreibt durch Windräder, Greifvögel, Auflassplätze und sonstige Schwierigkeiten zu dem Thema "Warum die Verluste" kommt, dann frage ich mich warum bei den überwiegend glatt verlaufenden Flügen die Windräder, Greifvögel und Auflassplätze normale Flüge zulassen?
Wenn Werner´s Theorie stimmt müssten wir doch nur solche schwierigen Flüge haben. Das ist aber wirklich nicht so!!!!
Ich kann ein Beispiel bringen.
Wir hatten einen schwierigen Münchenflug (zu dem Klaus direkt in die Vollen ging und die Unfähigkeit des Flugleiters hervorhob), abends (Montag) hatte ich von 24 nur 7 Tauben zu Hause. Ich habe nur Jährige und überjährige Herbsttauben von 2009 mit.
Am nächsten Tag Dienstag sind 11 Tauben gekommen (obwohl das Wetter nicht gut war) Mittwoch noch 1er. Es fehlten also noch 5 Tauben. Davon sind in der kommenden Woche noch 3 Vögel gekommen. Alle 3 gehen nun nach 2 Wochen Pause am Samstag auf 300 km wieder mit. Also kommen doch auch Tauben nach!
Von den 2 Tauben die immer noch fehlen ist eine Täubin die ich mir schon 2 mal habe schicken lassen. (sie hat wieder ein neues Heim gefunden)

Ich denke das die Veruste bei diesen wenigen schwierigen Flügen (zu mindest in unserer RV auf nicht vorhersehbare schwierige Wetterbedingungen, der abgewöhnten Feldernmöglichkeit und Krankheiten zurück zu führen ist.
Und was mir auch ganz wichtig ist die viel zu großen Taubenbestände die viele von uns haben. Wir Züchter (ich zähle mich dazu) neigen einfach dazu zu viele Tauben zu halten und verlieren teilweise den Überblick.
So, ein paar Gedanken
Uli
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 12.07.2011, 08:57
OOO OOO ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 08.07.2009
Ort: Herdecke
Beiträge: 1.787
Standard

Zitat:
Zitat von ulibov Beitrag anzeigen
...neigen einfach dazu zu viele Tauben zu halten und verlieren teilweise den Überblick.
So, ein paar Gedanken
Uli
Hallo,
erstmal hat Mime noch etwas ganz wichtiges gesagt. Den Eindruck zu erwecken, das laufend viele Tauben auf der Strecke bleiben entspricht ganz sicher nicht der realen Situation. Da kann man ihm nur zustimmen.

Bezogen auf die Verluste, die es aber dennoch gibt, war mir insbesondere das rot hervorgehoben Wort in meinem Beitrag wichtig (hätte mir den Roman drum herum ev. sparen sollen).

Ich denke, wir würden die Rückkehrquote bei schlecht verlaufenen Flügen deutlich erhöhen, wenn wir anteilig wieder mehr auf erfahrene (sprich ältere) Tauben setzen würden. Diese sind aber eben aufgrund ihrer Erfahrungen nicht immer die schnellsten (meist eben etwas langsamer als z.B. die hitzigen Jährigen).

Wir haben aber Anreize die in Richtungen gehen, die Verlusten Vorschub leisten:
-Viele Tauben halten, statt stärker auf die einzelnen Tiere und deren Qualität einzugehen (eben das was Uli meinte)
-rel. viele 1-2 jährige Tauben im Bestand zu halten, da diese insbesondere in Bezug auf Spitzengeschwindigkeit einen Hauch voraus sind. Und da frühreife Tauben uns einen größeren "aktiven" Bestand ermöglichen, was uns bei den x-besten-Meisterschaften wiederum hilft.

Ich denke ev. müssen wir neue Anreize ergänzen (weil es von selbst nicht in diese Richtung läuft, wie man eben sieht). Zum Beispiel (nur Gedanken):
- die Quote der 1- und 2-jährigen Tauben, die für Meisterschaften in die Wertung gebracht werden können begrenzen.
-nachhaltige Ergebnisse würdig und hochwertig belohnen (auf Barcelona gibt es Titel für Tauben, die drei, vier, fünf Jahre nacheinander toll flogen, was wäre gegen diesen Gedanken auf der Mittelstrecke zu sagen?). Und ebenso in den jähresbezogenen Meisterschaften die Rolle der beständigen Tauben relativ zu den "one hit wonder" stärken.
-die Taubenrückkehrquote der Züchter mit in die Meisterwertungen aufnehmen (wieviele der zugeordneten und an den Flügen teilgenommenen Tauben können nach der Reise noch nachgewiesen werden?). Denn hier wird eine wichtige züchterische Leistung heutzutage komplett ausgeblendet. Schließlich sind wir doch nicht nur Rennveranstalter/teilnehmer, sondern auch TierZÜCHTER. Und da dürfen wir ein so wichtiges Zuchtziel nicht einfach ausblenden.

Grüße
Meinolf
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 12.07.2011, 09:44
Ramirez
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Uli !

Da hast Du den Hund beim Schwanze gepackt !

Die riesen Taubenzahlen !

Statt klein und rein, wird der Laden vollgepflanzt !

Das ist auch bei mir schon seit Jahren das Hauptproblem !

Aber das ist nach der Jungtierreise vorbei !

Vielleicht schon eher !

Auf dem Witwerschlag sind schon ein Haufen Zellen unbewohnt.

MfG
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 12.07.2011, 11:10
Kurpfälzer
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Meinolf,

die Bestandsgröße ist sicherlich ein Faktor! Bei fast allen sitzt mehr Masse als Klasse....ich habe kaum Zuflieger gehabt, die ich für behaltenswert betrachtet habe.

Dies liegt zum einen daran, dass man es sich einfach finanziell leisten kann zum anderen ist es immer sehr reizvoll sich neu zu "verstärken"! Dies ist viel reizvoller, als sich von den Tauben, die bei einem selbst gut geflogen haben, die Jungen in der Zucht zu integrieren.... dies war früher (50er und 60er Jahre) anders, dies weis ich aus den Zuchtbüchern meines Vaters.

Wenn ich dann noch zwangsläufig auf Tauben auslese, die stets früh sind, also niemals übernachtet haben, haben diese Tiere natürlich ein Problem, wenn es hart wird...einen Tod muß man halt sterben!

Gruß

Friedrich
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 12.07.2011, 11:41
Benutzerbild von SkowronekP
SkowronekP SkowronekP ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2005
Ort: Offstein
Beiträge: 201
Standard

Hallo Leute,

mal eine kurze Zwischenfrage. Bei all den Windrädern, sich kreuzenden Schwärmen, die übermäßig vielen Greifvögeln....

Wieso beginnt Züchter A die Reise mit 180 Tauben und setzt auf Flug Nr. 10 nur noch 30 Tauben? 100 Tauben hat er verloren, 50 Tauben aussortiert....

Züchter B dagegen fängt mit 30 Tauben die Reise an und setzt auf Flug 10 noch 25. Zwei sind aus geblieben, 3 schaffen es einfach nicht und es macht keinen Sinn?

Diese Beispiele gibt es in jeder RV, wenn man die Listen genau studiert...

Wir reisen nun im zweiten Jahr nur noch Weitstrecke. Und die Verluste gehen gegen null, obwohl die Tauben zu Trainingszwecke die selben Flüge wie früher in der RV fliegen, nur ein viel strafferes Programm. Klar kommt die eine oder andere mal nicht am selben Tag heim, aber sie kommen dann eben nach 2-3 Tagen wieder.

Wieso haben wir auf den RV-Flügen höhere Verluste gehabt ?

Liegt es vllt. doch nur oder größtenteils an der Qualität der Tauben? Ich weiß es nicht und mag es auch nicht für die Mehrheit beurteilen, aber es fällt uns persönlich eben extrem auf.

Wir sollten aufhören überall den Schuldigen zu suchen und damit anfangen wieder Tauben auf den Schlägen zu haben, die eben nicht nur bei Sonnenschein und Rückenwind geradeaus fliegen können.

Hoffen wir mal, dass die letzten Flüge noch glatt verlaufen

lg
Patrick
Mit Zitat antworten
Antwort


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an
Smileys sind an
[IMG] Code ist an
HTML-Code ist aus

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Verluste bei Jährigen argail Züchter-Stammtisch 13 10.06.2011 19:50
Tauben verluste Thomas Moll Züchter-Stammtisch 0 26.08.2010 18:33
Ursache für Verluste bei Richtungswechsel? fehlfarben Züchter-Stammtisch 2 20.03.2006 21:09
Verluste bei den Alt-Tierflügen Golis Züchter-Stammtisch 8 27.04.2003 12:15


Alle Zeitangaben in WEZ. Es ist jetzt 19:30 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions Inc.