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  #1  
Alt 10.01.2010, 20:41
Benutzerbild von Jörch
Jörch Jörch ist offline
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Standard 500 und 600 km Flüge

Hallo,

ich hätte mal eine Frage an die Spezialisten:
Es gibt ja Züchter, die mehrere Jahre lang keine Flüge über 500 bzw. 600 km setzen.
Nehmen wir an, es wird auf dieser Basis ausgelesen - d.h., man behält und züchtet dann eben aus den guten, die aber nur Flüge bis max. 450 km geflogen haben.
Nach einigen Jahren setzt man dann wieder Flüge über 500 und 600km.

Wie "talentiert" sind denn diese Tauben noch, um diese Flüge erfolgreich zu bestreiten? Spielen diese 150 - 200km Unterschied in der Auslese eine große Rolle oder macht es einer guten 400km Taube wenig aus, wenn sie auch mal
auf 600km muß? Wie sind die Erfahrungswerte?

Über evtl. Antworten würde ich mich freuen.

Viele Grüße, Jörg
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  #2  
Alt 10.01.2010, 21:40
Prox Prox ist offline
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Standard

Hallo Jörg,

ich bin kein Spezialist, und deshalb kann ich Dir auch nicht sagen, ob die Nachzucht von Elterntieren, die über Jahre nur bis 450 km gesetzt wurden, noch mit Erfolg 600 km Flüge bestreiten können.

Wenn es so wäre, dass sie es nicht könnten, dürften die zum Teil teuer erworbenen Tauben, die schon seit Generationen keinen Korb mehr gesehen haben, keine reisefähigen Jungtauben bringen. Das würde gleichzeitig bedeuten, "Hände weg von Jungtauben aus einer Zuchtstation", Hände weg, wo der Urgroßvater und Urgroßmutter die letzten Tauben waren, die an Wettflügen teilgenommen haben.
Diese These wird ja von nicht wenigen Sportfreunden vertreten.
Aber wie gesagt, wenn z.B. auf Versteigerungen für Tauben, wo nachweisbar Eltern, Großeltern nie einen Korb gesehen haben, aber der Urgroßvater einmal ein sehr guter war, viel Geld ausgegeben wird, kommt man schon ins grübeln.

Ja Jörg, jetzt bist Du nicht schlauer, ich habe immer noch keine Ahnung, und ich überlege, ob ich dieses überhaupt hätte schreiben sollen.
Egal, auf "Antworten" drücken, und ab geht die Post.

Gruß
Wilfried
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  #3  
Alt 10.01.2010, 22:35
alina alina ist offline
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Standard

Hallo
Also ich sehe das so das die gestellten Herausforderungen die Tiere selektieren
sonst würden wir ja auf Vitesse und Weitstrecke dieselben Tauben mt den selben Linien antreffen.
Die Tauben die die eine Aufgabe lösen sind für andere weniger geeignet.
Als man zB in den 50er Jahren Tauben aus dem Kreis Euskirchen mit der Bahn nach San Remo gebracht und dort aufgelassen hat hat es auch Tauben gegeben die trotz Bahnfahrt ,Auflaß auf Gut Glück , Futter nur aus Weizen und Erbsen , 0 Medikamente und bessere Bretterbuden als Schläge die Aufgabe gelöst haben .Ich persönlich möchte das Heute keiner Taube mehr antun und sicherlich wären 80 % der damaligen Preistauben heute zu Langsam aber ebenso sicher wären von unseren heutigen Tauben unter diesen Umständen 90 % auf der Strecke geblieben.
Also die Aufgabe selektiert den Bestand.
Gut Flug
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  #4  
Alt 10.01.2010, 22:45
OOO OOO ist offline
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Ort: Herdecke
Beiträge: 1.787
Standard Zwangsläufigkeit

Hallo Jörg,
wenn wir davon ausgehen, dass es eine natürliche Streuung gibt was die Belastbarkeit der Tauben in Bezug auf Ausdauer betrifft, dann ist ist es eine Zwangsläufigkeit, dass bei abnehmendem Selektionsdruck auf dieses Kriterium Ausdauerfähigkeit der Durchschnittswert dieser Ausdauerfähigkeit in einer betrachteten Population von Brieftauben nicht mehr ansteigt.
(komplizierter Satz, ich weiß)

Nun muß das noch nicht zwangsläufig bedeuten, dass mit der Zeit dieser Mittelwert der Ausdauerfähigkeit absinkt. Er tut dies erst dann, wenn andere Kriterien, auf die ausgelesen wird, negativ mit der Ausdauerfähigkeit korreliert sind.

Beispiel aus der Rinderzucht: Schlachtgewicht und Fettanteil. Züchte ich Rinder die einen hohes Schlachtgewicht in kurzer Zeit erreichen sollen, erzeuge ich zwangsläufig zeitgleich Rinder, die weniger Fett ins Fleisch einlagern, so dass dieses später in der Pfanne trockener wird. Keine Züchtung wird an diesem Konflikt je etwas ändern können, da diese beiden Merkmale bei Rindern negativ korreliert sind.

Zurück zu den Tauben:
Es stellt sich also die Frage, ob ein aktuell ebenfalls angewendetes Selektionskriterium zugleich negativ mit der Ausdauer korreliert ist. Da es diesbezüglich keine Untersuchungen gibt, kann das zunächst nur Vermutung sein. Meine persönliche Vermutung lautet aber tatsächlich:
Tiere, die nach dem Start schneller fliegen als andere, haben auf Dauer ihren Kraftstoff früher verbraucht. Daher würde ich eine negative Korrelation zwischen Selektion auf hohe Geschwindigkeit und Selektion auf Ausdauer erwarten. Beide Kriterien zusammen können dann nur deutlich weniger Tiere zur Zufriedenheit erfüllen, als nur eines von beiden.

Wenn dies tatsächlich so sein sollte, dann würde eine Selektion über mehrere Jahre auf Tauben die bis 450km die schnellsten sind, zwangsläufig dazu führen, dass die Ausdauerfähigkeit der betrachteten Brieftauben-Population im Mittel abgenommen hat. Sprich: Ja es gibt dann umso mehr Tauben, die sich mit dieser Strecke schwer tun, je länger man sie nicht beschickt, um die Ergebnisse in diese Zuchtprüfung mit einzubinden.

Die entscheidende Frage aus zuchtgenetischer Sicht ist also: Gibt es ein Selektionskriterium, nach dem wir aktuell vorgehen, dass negativ mit der Ausdauer der Tiere korreliert ist?

Grüße
Meinolf
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  #5  
Alt 11.01.2010, 02:10
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MaLu617@web.de MaLu617@web.de ist offline
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Beiträge: 165
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Hallo Leute
Meines Erachtens gibt es bei jeder "Taubenrasse" egal welche,wo sich einige Linien durchaus für die 500-600 Kilometer eignen.
Die aber zu finden ist die Kunst .
Deswegen habe ich auf meinem Schlag angefangen,langsam die Jan Aarden ein zu führen,um auf weiten Flüge besser zu glänzen.
Auch die Jan Aarden sind auf kurzen Flügen durch aus in der lage Preis zu fliegen.Wie sie aber mit den Janssen und Meulemänner harmonieren kann ich dir aber noch nicht sagen.Bei einigen Sportsfreunden soll das ganz gut klappen.Siehe W.Kämpchen
Gruß
Martin
www.MartinLudewig-Tauben.de.tl
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  #6  
Alt 11.01.2010, 04:22
Konrad
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hallo jörg

einer guten taube macht es normalerweise nichts aus.ich züchte für die nord/ostrichtung für meinen reisestamm auch nur mit tauben die nur aus der westrichtung geflogen sind oder über einige generationen keinen korb gesehen haben.lese aber sehr streng nach leistung aus bei den flug und zuchttauben.wo sich die jungen nicht durchsetzen können oder verloren gehen von diesen zuchttauben trenne ich mich da. ich würde mich freuen, wenn da dir der hans mal einpaar tipps gibt.er hat da mehr erfahrung in der sache.habe aber auch selber gemerkt das bestimmte taubensorten so sage ich es mal nicht für die ostrichtung und schwere flüge geeignet sind.

gruß sven
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  #7  
Alt 11.01.2010, 05:40
Reuler Reuler ist offline
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Hallo Freunde!
Alles ist Vererbung! Tauben mit entsprechender Muskulatur fliegen einschließlich Weitstrecke, auch Zuchtstationtauben.
In 2009 flog eine Taube von Natural bei einem Engländer einen 1. Preis von
zigtausend Tauben mit einem Gewinn von 35ooo,-- Euro.
Dies war eine Delbartaube, deren Vorfahren schon vor 50 Jahren in der Zuchtstation waren.
Neben Muskulatur ist natürlich auch der Geist gefordert. Je "schlauer" die Taube, desto eher ist sie zu Hause.
Gruß Reuler
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  #8  
Alt 11.01.2010, 06:18
Benutzerbild von Eiserne Lady
Eiserne Lady Eiserne Lady ist offline
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Beiträge: 1.688
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Hallo Kollegen.
Die Jährige Täubin Lady Tarbes flog
2009
Tarbes 820 km
Nat. 19e
Zone 1 18e
Narbonne 820km
Nat. 56e
Zone 1 3e
Der Züchter wo Sie gezogen hat reist seit Jahren nur bis 550 Km und in der Auslese wird nur nach Spitzepreisen vorgenommen.. Die Täubin soll aus Silvester Scott, Lindelauf, Koopman sein, also nur aus Tauben die fast nur bis 600 km fliegen.
Gruss
Eiserne Lady
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  #9  
Alt 11.01.2010, 07:07
Benutzerbild von Mime
Mime Mime ist offline
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Ich glaube, dass man einen 500er Flug mit einem 600er Flug nur sehr bedingt vergleichen kann. Es macht für unsere Tauben meiner Erfahrung nach einen gewaltigen Unterschied ob sie 510 KM fliegen oder 610 KM. (Natürlich spielen auch Wetter, Wind etc. eine Rolle). Der 600er (und alles was darüber hinaus geht ist eine ganz andere Hausnummer als alles darunter.

Interessant ist es immer wieder die Ergebnisse von wirklichen Spitzenzüchtern auf den weiten Flügen zu analysieren. Häufig ist es so, dass die prozentuale Ausbeute dieser Züchter auf dem 500er noch genauso überragend ist wie auf kürzeren Flügen, aber der 600er dann doch um einiges schwächer ist (wenngleich immernoch hervorragend).

Mal ein paar Beispiele aus der aktuellen "Brieftaubensport International" - mir fiel das dort schon beim ersten Lesen sofort auf.

Alle drei erstplatzierten Züchter in der Meisterschaft "Bester Schlag/Alttauben 2009) hatten auf dem 600er ihr prozentual schlechtestes Ergebnis bei dne Wertungsflügen. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass auf dem 600er deutlich weniger Tauben zum Einsatz kommen und natürlich von allen Schlägen nur noch die besten Tauben im Wettbewerb sind. Trotzdem ist schon auffällig, dass diese Züchter den 600er nicht so stark dominieren, wie die anderen Flüge.

Nun sind die Tauben dieser Züchter sicherlich sehr leistungsfähig und haben eine hohe Qualität, sodass sie auch weite Flüge gut bestehen können, zumal sie entsprechend gut vorbereitet sind. Trotzdem tun sich die Tauben ab einer gewissen Belastung schwerer. Und ich denke, dass diese Belastung irgendwo ab einer Flugzeit von 7-8 Stunden anzusetzen ist. Da kommt die Taube dann doch an Grenzen, die selektiv wird.

Wenn man nun über längere Jahre solche Flüge nicht beschickt hat und auch entsprechend nicht danach ausgelesen hat, dann wird sich das auch bei der Qualität der Tauben auf die Dauer bemerkbar machen. Sie tun sich deutlich schwerer weite Strecken zu bewältigen.
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  #10  
Alt 11.01.2010, 07:11
beer beer ist offline
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Registriert seit: 11.11.2008
Ort: Greetsiel
Beiträge: 401
Standard Guten Morgen,

wir, aber auch uns viele bekannte Züchter führen aus Belgien die besten Kurzstreckentauben ein. Die Nachzucht ist ohne Probleme in der Lage, Flüge bis 650 / 700 km zu bewältigen.

Ich denke, was sie vielleicht nicht können, die echte Weitstrecke erfolgreich zu absolvieren. Mit der "echten" Weistrecke meine ich Touren von 900 bis 1.200 km. Ich habe hier keine Erfahrung, glaube aber, das es so ist. Umgekehrt weiß ich, dass die echten Weitsreckentauben, die gemacht sind für über 1.000 km, auf 300 kein Land sehen. Zumindest war es bei uns in der RV so.

Grüsse aus Ostfriesland´s Schnee, Dirk.
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