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Medikamenten-Bücher!
Der Taubensport ist ein erschreckender Freiraum mit einer Medikamenten-Spielwiese. In der gesamten Tierzucht ist für Halter und Züchter die Führung eines Medikamentenbuchs längst gesetzlich vorgeschrieben. Selbst wenn ich ein Wurmmittel für meine Pferde hole, bekomme ich einen "Lieferschein", anhand dessen ich eine Eintragung vornehmen und den ich fünf Jahre lang aufbewahren muss.
Bei den Trainieranstalten von Galopp und Trab werden diese Med-Bücher auch kontrolliert, erst recht bei Dopingverdacht. Vielleicht ist die Erfassung der Taubenbestände, mit denen Veterinär-Behörden und Seuchenkassen begonnen haben, ja bereits ein Schritt, auch den Taubensport mal auf Medikamenten-Einsatz zu kontrollieren. Denn Antibiotika-Einsatz mit nachfolgenden Resistenzen ist ein Problem, das die gesamte Menschheit betrifft - nicht nur die Taubenhalter. Ich konnte während des letzten Jahrzehnts miterleben wie radikal sich die Haltung der Großtier-Ärzte gegenüber einem Einsatz von Antibiotika gewandelt hat. Nur noch, wenn nichts anderes mehr hilft... Gruß bring |
#12
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Das mit der Dokumentationspflich für Medikamentengabe war mir gar nicht bekannt, zeigt aber deutlich in welchem "Rechtsfreien Raum" sich manche Züchter bewegen, und es dennoch für selbstverständlich und sogar notwendig halten.
Noch ein Artikel eines Lehrstuhls der Uni Erlangen passend zum Thema (wenn auch auf Nutztiere bezogen, da wir Taubenzüchter uns ja gerne versteckt halten, damit keiner so genau mitbekommt, was bei uns abgeht). Gibt auch etwas Auskunft darüber, dass tatsächlich resistente Bakterienstämme von Tieren auf den Menschen übergehen und auch, dass es Alternativen gibt (da wird mancher Karottensaftfan sich ev. bestätigt fühlen): http://www.antibiotikamonitor.at/56_04/56_04_3.htm Meinolf PS: kann man aus der Tatsache, dass zwar über 1000 mal dieser Thread gelesen wurde, aber kaum einer postet, eigentlich etwas schließen? |
#13
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Zitat:
Ich schätze deine Beiträge hier ja sehr, aber da versuchst du Politik in eine falsche Richtung zu machen. Nicht Streichergebnisse sind die Lösung. Vielmehr ist es so, dass wir hier in Deutschland bereits einen Taubentyp hatten, der 12, 13, 14 Preisflüge absolvieren konnte ohne dass ständig Medikamente gegeben werden musste. Und zu dieser Zeit waren bis auf die sogenannten Katastrophenflüge (die leider niemand verhindern kann) die Verluste nicht höher als heute. Die Tauben waren insgesamt aber deutlich robuster und erkrankten nicht sofort, wenn drei Bakterien durch den Schlag wehten. Mit Streichergebnissen und anderen Korrekturen an den Meisterschaften züchten wir diese robustere Taube aber nicht wieder. Das geht nur über eine (von Bering und dir ja bereits diskutierte) Kontrolle der Medikamentengabe und dann über die entsprechend hohen Anforderungen an die Tauben. Gruß Mime |
#14
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Hallo Mime !
So sieht es aus. Doch glaube ich nicht, daß dieser Weg in die richtige Richtung zu realisieren sein wird. Leider. MfG |
#15
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Zitat:
Streichergebnisse würden ja nicht verhindern, dass eine Taube mit Top-Kondition über die gesamte Saison dennoch einen Vorteil für den Züchter böte und somit für die Zucht präferriert würde. Sie würde also dennoch angestrebt. Die Veränderung des "Taubentypes" würde dann wohl langsamer geschehen, aber sie würde dennoch geschehen und ich denke deutlich tierschonender. Grüße Meinolf |
#16
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Zitat:
Ich glaube das viele gute spieler ihren Tauben weniger Medizin geben als man glaubt. Ich selbst war auch 10 Deutscher Verbandsmeister. Habe meinen Tieren das ganze Jahr viel Tee gekocht,aber das macht viel Arbeit. Ich greife jetzt viel lieber auf Naturprodukte zurück. Z.B. Humustee von DHP Kultura aus Holland gegen Tricho. Im Winter viel Obstessig usw. Die Tauben sehen Topfit aus. Man muß diese Produkte allerdings das ganze Jahr geben sonst bewirken sie nicht viel. Gut Flug Thomas |
#17
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Zitat:
ich will das ja auch gar nicht verallgemeinert verstanden wissen. Auch ich kenne zumindest zwei Züchter, die sich dort oben "bewegen", bei denen ich nicht den Eindruck hatte, dass sie so vorgehen. Aber ich muß bei dem, was ich geschrieben habe auch gar nicht "vermuten". Ich beziehe mich ausschließlich auf Aussagen solcher Züchter, die sie in div. DVD's und Schlagberichten getätigt haben. Und diese Aussagen sind, denke ich auch bekannt, bei dem einen oder anderen. Eigentlich kann man sogar froh sein, dass diese wenigen Züchter öffentlich über ihr Vorgehen Auskunft geben, denn so muss man hier nicht spekulieren, sondern kann von Fakten sprechen! Das Hauptargument, dass hier angeführt wird, ist übrigens, dass man ohne diese Praxis es nicht so weit nach "oben" schafft. Meist wird diese Aussage dann verknüpft mit der Aussage: "Wer sagt er gibt nichts, der lügt!" Dabei wird dann geflissentlich ignoriert, dass es nicht darum geht "gar nichts" zu geben, sondern darum, nur dann ein Medikament zu geben, wenn es indiziert ist und nicht nach gusto des Züchters mal einfach so, präventiv! Oder sogar mit strategischer Absicht die Leistungen auf einem bestimmten Flug zu steigern (wie es in manchen Schlagberichten tatsächlich zu lesen ist, siehe z.B. Schlagberichte zu Nationalsiegern in B und NL, wo diese Praxis häufiger dargestellt wird! Und diese Züchter gelten dennoch in der Werbung als "Vorbilder". Die meisten (nicht alle) deutschen Züchter halten sich oft bedeckter, ob sie tatsächlich auch anders handeln?). Es herrscht eben nicht das geringste Empfinden, dass dieses Vorgehen keinen Vorbildcharakter haben darf! Der absolute Erfolg scheint alles zu rechtfertigen. Grüße Meinolf |
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