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  #1  
Alt 01.12.2002, 10:40
herby herby ist offline
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Beiträge: 86
Standard Jungtierkrankheit

Zum Thema Jungtierkrankheit!

Der Züchter Herbert Wieden hat in der letzten Brieftaubenausgabe einen sehr zutreffenden Artikel zu diesen Thema geschrieben.Bitte alle lesen. Er ist auch wie ich, der Meinung das den Jungtauben zuviel
Stress auferlegt wird. Wie z.B. das Verdunkeln, das x-mal setzen und dann werden zu viel Jungtauben in einen kleinen Schlag gehalten.
Ich habe 1975 mit Brieftauben angefangen. Wenn ich zum Einsetzen eines 400Km-Flugs kam und jährige gesetzt habe, haben die alten Züchter nur den Kopf geschüttelt.Sie sagten damals du überforderst
deine Tauben und meinten eine Taube ist erst mit 2 Jahren ausgewachsen.Vielleicht hatten sie auf Grund Ihrer Erfahrungen recht.Wenn die Taube erst mit 2-Jahren ausgewachsen ist,sind die Tauben mit 6-9 Monaten noch Kinder und Kinder entwickeln sich nur,wenn sie jeden Tag an frischer Luft rumtollen können.
Unsere Jungtauben müssen noch viel lernen, Sie brauchen Luft,Licht und Sonne viel Freiflug am besten jeden Tag um sich gut zu entwickeln.In verdunkelten Schlägen können sie es nicht und
auch das wichtige Immunsystem was sie brauchen wird nicht ausreichend aufgebaut Das kann vielleicht eine Ursache für die Jungtierkrankheit sein.
Ich möchte mit den Worten von Harry Thamsen schließen:
Denkt mal drüber nach!
M.f.G. Herby




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  #2  
Alt 01.12.2002, 13:11
Federfuss
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard RE: Jungtierkrankheit

Hallo zusammen,

was schrieb vor kurzem B. Sudhoff im Brieftaubensport International;
"In Aachen bei den Stadtschlägen, Stadttaubenschlägen, oder wilde Schläge habe ich noch nie die Jungtaubenkrankheit angetroffen!" "Die Schläge die ich meine werden nur selten gereinigt, die Tauben leben in ihrem Kot!"

Warum kennt man hier keine Jungtierkrankheit? Warum gab es früher keine Jungtierkrankheit?

Die Antwort ist einfach, und ganz klar für logisch denkende Menschen.
Die armen Kleinen werden heute total anders gehalten, und gespielt als früher. Das bekommt ihnen augenscheinlich schlecht.
Vollgepumpt mit Medikamenten. Es lebe der Konsum. Früher verschwendete man kein Geld an irgendwelche Wundermittel. Natürlich gab es sie im begrenzten Masse auch damals. Die Medien jedoch, waren nicht so "anwesend" wie heute. Heute ist Blenden leicht, weil das Geld entsprechend vorhanden ist. Man tut was man kann. Was alles nur möglich ist. Man meint es ja gut!

In so manch ruhiger Stunde, wenn der Spitzenzüchter mal wieder über seine Erfolge nachdenkt, entwischt ihm ein Lächeln.
Er weiss genau, was er alles andersgemacht hat als so viele andere. Einiges mehr, und vieles weniger! Die Tauben tun was du erwartest, las es sie tun. Gib ihnen die Möglichkeit!

Wir Menschen neigen zu Übertreibungen. Nur wer es versteht sich zu bremsen, fühlt sich auch wirklich wohl. Er spürt die Ruhe, keinen Stress, er ist zufrieden, er fühlt sich wohl. Er empfindet
ein Stück frischen Brotes als eine Delikatesse, er spürt wie es ihm guttut. Er weiss nähmlich noch genau, wie vollgefressen mit fettigem Zeugs er noch Gestern war. "Mann, von allem war was dabei!" Na klar, dass tut gut. Die hundert Meter zufuss nach Hause waren allerdings nicht nötig.

Wir müssen endlich unseren normalen Menschenverstand einschalten,
dann ist alles so einfach. """"eben einfach""""

Schönen Sonntag
Horst Heuter
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  #3  
Alt 01.12.2002, 17:39
Benutzerbild von klausr
klausr klausr ist offline
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Registriert seit: 20.04.2002
Ort: Lauterbach
Beiträge: 227
Standard RE: Jungtierkrankheit

Hallo Herby,

meine Erkenntnisse zu diesem Thema sind folgende:
Es hängt nicht am verdunkeln, es hängt nicht an der Hygiene im Taubenschlag, es hängt nicht an der Überbesetzung der Schläge und es könnte so weitergehen. Wir haben ganz einfach die
Situation, dass einem Großteil unserer Tauben ganz einfach die Abwehrstoffe gegenüber anderer Bakterienstämme ( Tauben aus anderen Schlägen ) fehlen und sich das in Stresssituationen so bemerkbar macht, das die sogenannte Jungtierkrankheit zum Ausbruch kommt. Ich kann mich an frühere Jahre erinnern (1969 habe ich mit dem Brieftaubensport begonnen), da waren unsere Tauben ohne die Gabe von Mitteln Kerngesund und haben auch den Jungflug unter o.a. Bedingungen gesund überstanden. Die Schuld liegt bei uns Züchtern. Die Tauben sollten von einem 200 km Flug nicht nach drei Stunden zurückkehren sondern sie sollten nach zwei Stunden zu Hause sein. Etliche schwarze Schafe in unserem Sport haben da einiges probiert und getestet und vor allem Antibiotika in vollen Mengen eingesetzt. Dies wurde nachgeahmt und hat das Immunsystem unserer Tauben sehr geschwächt. Nicht umsonst heißt es „zurück zur Natur“. Doch dies ist ein langer Weg, den einige unserer sogenannten Sportfreunde nicht bereit sind zu gehen. Ich bin kein Tiberius Mohr, der hier
aus fachlicher Sicht mit Antibiotika und dem ganzen drum herum mehr Kompetenz hat wie ich, den Bericht von Herrn Wieden habe ich noch nicht gelesen, doch man sollte bevor man etwas weitergibt sei es in Wort oder Schrift erst einmal darüber nachdenken (ich bitte das so zu sehen, dass ich hier keinem auf die Füße treten will).

Gut Flug

Klaus
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  #4  
Alt 02.12.2002, 08:07
timo timo ist offline
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Beiträge: 1.117
Standard RE: Jungtierkrankheit

hallo sportfreund klausr,
wenn du die zeilen von sportfreund heuter gelesen hast, dann gibt es sehr viele übereinstimmungen, sowohl mit dir, aber auch mit vielen anderen feststellungen.
genau so sollten wir es auch sehen u. beurteilen.
aus meinen erfahrungen spielen viele faktoren für den seuchenartigen ausbruch der jungtierkrankheit eine rolle.
diese sind zum einen, - wahrscheinlich der erste -, der auch von dir angesprochene, sinnlose gebrauch verschiedenster medikamente, gut gemeint, aber zumeist sinnlose kuren.
ein weiterer punkt, die übertrieben sauberkeit, vor allem desinfektionen.
ein weiterer punkt ist der streß.
mit den punkten 1+2, hatte ich bislang noch nie probleme.
da ich weder blinde kuren mache, noch ein reinlichkeitsfanatiker bin, kenne ich die jk, nur von ab u. zu auftretenden einzelfällen.
in den letzten 10jahren hatte ich vielleicht 5-8 einzelfälle.
dabei handelte es sich jedes mal um dazu geholte tiere, die nach mehreren tagen von einem flug zurückgekommen waren.
mein prinzip ist jedoch seit eh u. je, natürliche versorgung mit verschiedenen algenpräparaten wie z.b. bio algeen fz, fzt u. thk-heilerde.
anwendung von medikamenten nur auf verordnung meines tierarztes.
meine schläge werden max. jede woche 1x gereinigt ( es fehlt ganz einfach die zeit ) u., mein zuchtschlag wird im jahr 2x gereinigt.
jetz kann sich jeder denken was er will.
wie gesagt, ich kenne das problem bis dato nur von anderen.
daher werde ich mich auch weiterhin an diesen erfahrungen orientieren u. lediglich für eine bessere sauerstoffzufuhr in meinen schlägen sorgen.
das bedeutet, wieder mal umbau in den nächsten wochen.
darüber kann sich jeder seine eigenen gedanken machen.
mit sportlichen grüssen, g. baumann
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  #5  
Alt 02.12.2002, 19:55
Benutzerbild von Pfaelzer
Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Standard RE: Jungtierkrankheit

hallo Gerhard,
ich gebe Dir in Deiner Denkweise vollkommen recht.
Allerdings nur dann, wenn Dir die Erfolge Deiner jungen Garde egal ist.
Ich habe einen guten Taubenkumpel, der wie Du auch einen doppelten Boden hat und der reist unter aller Sau.(doppelter Boden ist, wenn lange nicht mehr gereinigt wurde).
Aber es ist wahr, der hat keine Probleme mit dieser Krankheit.
Auch stimmt es ganz einfach nicht wenn H. Tamsen zitiert wird, denn der verdunkelt seine Jungen doch auch. Der ist sogar noch ein Stück brutaler als wir. Der sortiert seine Jungen Weibchen gleich aus ohne sie auf die Jungflüge zu setzen. Seine jungen Vögel sind allerdings verdunkelt und das schadet ihnen für ihr späteres Leben nicht, wie wir ja an seinen Erfolgen sehen.
Ich kenne aber auch Züchter die nicht verdunkeln und die haben die JK auch auf ihrem Schlag gehabt.
Ein Problem ist allerdings das Training, hier fängt es bei mir jedes mal an.
Wir dürfen meiner Meinung nach nicht zu spät mit dem Training beginnen. Hier liegt meines Erachtens der Hase begraben.
Wie ist es denn, die Altflüge sind vorbei und wir fangen an die Jungen zu Trainieren und haben dafür kaum noch Zeit.
Also werden die Jungen gefangen und gleich wegebracht.
Früher haben wir Sie über Nacht im Korb stehen lassen und sie haben sich der veränderten Situation anpassen können - heute nicht mehr, da werden sie gleich weggefahren und möglichst noch gleich auf 20 - 30 Km.
Früher hatten wir ja auch die Zeit dazu, weniger Freizeitangebote, weniger Tauben,, nur Witwer und keine totale Witwerschaft und der Lebenspartner hat sein Recht auch nicht so oft gefortert wie heute usw usw.
Den Stress übertragen wir von uns auch auf unsere Jungen.
Aber man kann den Uhrzeiger nicht mehr zurückdrehen. Da machen zuwenige mit. Auch sind die vielen Medikamente Schuld, die wir unseren Tauben angeblich geben. Ich habe bis bei mir die Krankheit ausgebrochen ist, noch nicht mal was gegen Trichomonaden gegeben -- von wegen viele Medikamente.
Auch habe ich die sog. Stohecke praktiziert, damit sich die Tiere mit ihrem Kot auseinandersetzen müssen, hat alles nichts geholfen. Es wurde alles so gemacht wie die Herren Tierärzte es empfohlen haben. Leider hat es nichts geholfen. Das Einzige was vielleicht sein kann, ist eine Überbesetzung der Jungtierschläge.
Daran werde ich dieses Jahr arbeiten und versuchen auf diesem Wege eine Lösung zu finden.
Aber es stimmt schon, je weniger wir an unseren Jungen herummachen umso weniger anfällig sind sie. Allerdings hat mein Kumpel mit dem doppelten Boden viele Jungtiere auf der Reise verloren ( weil sie so gesund sind ) und ich nur im ganzen 3 Stück und meine sind ja verhätschelt und verdunkelt und unnatürlich gehalten und dürften eigentlich gar nicht mehr nach Hause kommen.
Sportsfreunde die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.
mfg
Mauer Thomas
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  #6  
Alt 02.12.2002, 22:35
timo timo ist offline
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Registriert seit: 11.05.2002
Ort: hausheim
Beiträge: 1.117
Standard RE: Jungtierkrankheit

hallo thomas, ich kann beim verdunkeln nicht mitreden, da ich dies aus noch nicht versucht habe.
ich kann auch noch nichts über die erhöhten roste aussagen, da ich dies erst versuchen werde.
meiner meinung nach hat dies alles auch nur untergeordnet mit der
jungtierkrankheit zu tun.
ich denke viel mehr, daß es nicht zuletzt auch aus den behandlungen der alttiere - zuchttauben kommt.
sicherlich gibst du deinen jungtieren keine medikamente.
was war jedoch mit deinen zuchttauben vor dem anpaaren oder während der brut? blinde kuren?
du schaffst deinen jungen eine strohecke. dann haben sie jbereits ein alter von mindestens 22 tagen.
vielleicht ist das jedoch zu spät?
was ich in meinem vorigen beitrag sagen wollte ist, daß sehr viele reinlichkeitsfanatiker sind. in etwa so, hatte es auch sportfreund heuter gesehen.
wenn du dich weiter umschaust, dann wirst du viele dieser punkte feststellen, unter anderem auch, daß heute, in vielen zu kleinen schlägen, zu viele tiere gehalten werden.
ich gehöre sicher nicht zu den erfolgreichen,- übrigens mein glückwunsch zu deinen jungflugleistungen -, doch ich mache mir laufend über meine eigenen fehler gedanken u. versuche verbesserungen.
eine besondere hilfe dabei ist auch mein tierarzt, in ca 150km entfernung.
er sagte mir folgendes:
wenn einer mit atemwegserkrankungen zu mir kommt, dann gebe ich ihm ein medikament zur heilung seiner tiere.
wenn er aber bereits nach 6-8wochen wieder kommt, rate ich ihm seinen schlag in ordnung zu bringen.
verbesserung der sauerstoffsituation, event. bestandsreduzierung.
er verleiht hierzu ein nebelgerät von musikern. mit diesem wird der schlag eingenebelt u. beobachtet, wie u. wie schnell der nebel, wo aus dem schlag abzieht.
danach erfolgen veränderungen - verbesserungen?
das gerät kostet etwa 60€ bei der fa. conrad elektronik.
ich habe es mir besorgt u. versuche so die leistungen zu verbessern.
viele werden lächel, meine reiseleistungen haben sich jedoch in 2002, mit den gleichen tieren nahezu verdoppelt.
bis bald, vielleicht klappts ja wieder mal daß ich vorbei schaue.
gruß, gerhard
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