Zuchttauben für 2009 .......Qual der Wahl?

[Nina]

Hallo Sportfreunde und -freundinnen,

ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber jedes Jahr um diese Zeit sitzen wir über den Abstammungen unserer Zuchttauben und brüten über die Anpaarung im nächsten Jahr. Einige sind vielleicht schon weiter, haben bereits schon angepaart oder stehen kurz davor, andere haben noch Zeit ....
Jedes Jahr weichen auch Zuchttauben, über das Aussortieren haben wir uns hier ja schön öfter unterhalten. Je nach Geduld und Platz der Sportfreunde werden Zuchttauben einige Zeit getestet, auch in unterschiedlichen Paarungen und wenn man dann daraus nichts gezogen hat, werden die Tauben abgegeben. Ich sage bewußt abgegeben, weil es meiner Meinung nach, nicht unbedingt bedeutet, dass es "schlechte" Zuchttauben sind, sondern nur, dass sie zu den eigenen Tauben "nicht passen".

Und damit wär ich bei meinem eigentlichen Anliegen, nach welchen Kriterien ergänzt ihr euren Zuchtschlag bzw. versucht ihr euch zu verstärken?????

Natürlich mit guten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!.............wird jetzt jeder sagen,.....vermut ich zumindest. Aber was sind für euch gute Tauben?, die ihr einführt?

Ich habe jedes Jahr im Winter das Problem, dass ich bei den vielen Versteigerungen, die momentan und bis in den Januar laufen, genügend gute Tauben entdecke, die mich interessieren und die ich gerne in der Zucht ausprobieren würde. Das Problem ist, dass jedes Jahr nur Platz für ca. 10 neue Tauben ist. Ist es schon schwierig genug, sich von bestimmten Tauben zu trennen, ist es meines Erachtens genauso schwierig sich zu entscheiden, wer wird neu eingeführt?????
Wir haben Patz für 25 Zuchtpaare. Aus diesen werden 2 bis 3 Gelege gezogen. Grob gesagt haben wir drei Linien, aus denen immer wieder gute Reisetauben fallen (Namen spielen hier keine Rolle) und daneben neue Tauben, die entweder eingekreuzt werden oder in Linie passen sollen. Geduld haben wir maximal zwei Jahre.
Wenn wir Tauben auf dem Zuchtschlag einführen, ist das leitende Kriterium Leistung. Das bedeutet, die Taube hat entweder selber gut geflogen oder in der Elterngeneration sitzt Leistung(max auch Großeltern). Reine Abstammungstauben sind für uns uninteressant. Wir ergänzen also unsere "drei Linien" durch eigene, bewährte Reisetauben oder Sommerjunge oder neue Tauben mit Leistung.
Spannend wird es bei den Einkreuzungen. Welche sucht man zum Einkreuzen aus? Leistung ist bei uns auch Voraussetzung (wie oben beschrieben). Das kann der RV-Kollege sein .......das kann ....ihr wißt schon selber ........Das Angebot und die Versuchung ist groß ........
Ich suche in diesen Fällen meist nach angebotenen Leistungstauben, die ähnliche Abstammung zu passenden neueingeführten Tauben haben.
.......aber ich finde auch so viele andere Interessante ..........

Wie ergeht es euch? Wie entscheidet ihr?



Brüte weiter..........;-)
Petra

[Ede23]

Hallo Petra,
ja so geht es vielen Züchtern jetzt. Habe vor 3 Jahren wegen der Gesundheit leider mit dem Taubensport aufgehört. Im letzten Jahr hat dann meine Tochter mit Kousine angefangen und ich versuche denen jetzt im Rahmen meiner Möglichkeiten zu helfen. Denke das man immer einen unabhängigen Berater braucht, ich habe da einen ehemaligen 78 Jährigen Züchter ( mehrmals RV Meister und viele Spitzenpreise im Reg Verb.) gefragt. Der hat wie ich einen heiden Spaß daran den Mädels zu helfen und in der diesjährigen Jungtour hatten wir alle schon einige nette Erfolge.
Was ich Dir damit sagen will; frage Züchter die Du gut kennst nach ihrer Meinung und beurteile selber und hab Spaß an der Brieftaube, dann wird es bestimmt klappen.
Viele Grüsse
Dieter

[gtler]

Moin Moin Petra,

gestern Abend war es einfach zu spät um auf deine Fragen einzugehen. Ich habe mir heute Morgen den Beitrag noch mal durch gelesen, vor allem unter dem Hintergrund eurer Erfolge. Ich denke ihr gehört zu den Züchtern, welche im oberen Drittel der Liste reisen und somit gehört ihr zu den Erfolgreicheren.
Falls die Zahlen stimmen, ist es für mich schwierig zu verstehen warum ihr jedes Jahr 20% neue Tauben in euren (Zucht-)Bestand integriert. Absolut gesehen würde dies bedeuten, dass alle fünf Jahre der komplette Bestand ausgetauscht würde. Auch wenn bestimmte Paare bleiben und es z.B. nur bei der Hälfte einen Austausch geben würde, sind die Zahlen schon recht krass.
Ich für meinen Teil versuche wenige bzw. einzelne neue Tauben an die Leistungsträger zu bringen, um aus diesen neue Kombinationen für die Zucht zu erhalten. Der Rest wird in Form von Umpaarungen in sich weiter getestet und der vorhandene (Gen-)Pool breiter gestreut.
Auch bei euch gibt es Asse bzw. Familien welche überdurchschnittliche Tauben bringen. Anscheinend sind es bei euch drei Standbeine oder "Linien".
Wenn nun Neuerwerbungen kommen, würde ich diese im ersten Jahr an alle drei Linien (z. B. durch Umpaarungen) setzen. Danach wird bei der Jungtierreise getestet. Im Herbst kann mit dem Wissen der bis dahin erfolgreichen Verbindungen (nehmen wir als Bsp. "Linie 1" und "3") in Hinblick auf das kommende Zuchtjahr weiter geplant werden.
Ich versuche mal das Beispiel weiter zu führen...Neuerwerbung und Linie 1 war erfolgreich somit verpaare ich im Herbst eine weitere Taube aus der Linie 1 mit der Neuerwerbung. Ferner war die Neuerwerbung auch mit der Taube aus der Linie 3 erfolgreich. Das hätte zur Folge, dass eine weitere Taube der Linie 3 mit der Neuerwerbung zu paaren wäre.
Die Kinder aus diesem Zuchtjahr sind dann in Kombination an die alten Linien zu paaren bzw. untereinander zu mischen. Ausgehend davon, dass die Tauben der einzelnen Linien auch "Fremdblut" aufweisen gibt es da massig neue Möglichkeiten.
Entscheidend wäre bei dem Prinzip auf den Phänotyp zu achten, da ihr die eigenen Tauben im "Bild" sicherlich besser beurteilen könnt. Der Reisekorb macht später den Rest...
Ich denke auf diese Weise wird enger auf die vorhanden Qualität gesetzt und als kleiner Nebeneffekt der Geldbeutel geschont.
Eine andere Möglichkeit wäre sicherlich aus abgegebenen Tauben etwas zurück zu holen. Da wo es geklappt hat, wird einfach die Nachzucht (mindestens ein Partner war fremd) getestet. Hier auch wieder das Spielchen mit den drei vorhandenen Linien. Das System an sich funktioniert in der Linien- als auch in der Kreuzungszucht.


Viele Grüße,

André

[Mime]

Genau das hat mich beim Lesen von Petras Beitrag auch irritiert. Zehn neue Zuchttauben pro Jahr? Das halte ich für zu viel bei diesem Bestand und in Anbetracht der Tatsache, dass ja Erfolge vorhanden sind.
Man muss ja auch davon ausgehen, dass man bei zehn Neuzugängen maximal, wirklich maximal zwei oder drei hat, die den eigenen Bestand wirklich verstärken. Um das herauszufinden brauche ich mindestens zwei, eher drei oder gar vier Jahre. D.h. wenn ich einen Zuchtbestand habe, der mit jedes Jahr ordentliche Erfolge beschert, diesen aber Jahr für Jahr um zehn Tauben ergänze und von diesen dann aber nach mehrjährigem Testen vielleicht drei Tauben wirklich eine Verstärkung sind, dann habe ich mich in letzter Konsequenz verschlechtert. Denn aus den sieben Tauben, die schwächer als mein bisheriger Bestand sind, züchte ich ja auch.

Das alles ist natürlich ein bißchen theoretisch und setzt vorraus, dass man wirklich schon gut reist. Aber soweit ich informiert bin ist letzteres ja bei Petra so. Insofern sollte man sehr, sehr vorsichtig mit Neuzugängen sein. Die Gefahr dass man sich auf Dauer verschlechtert ist deutlich stärker, als die Chance, dass man sich mit den Neuzugängen verbessert.

Neueinführungen sind notwendig. Aber bei einem gut reisenden Schlag sollten drei oder vier pro Jahr eigentlich ausreichen. Damit kann man mit ein bißchen Glück das eigene Niveau verbessern. Zunächst einmal ist es aber auch wichtig den aktuellen Status Quo zu sichern. Das ist schwieriger als man gemeinhin annimmt. Und dann sollte man sich vorsichtig um Verstärkungen bemühen.

[Tauben1977]

Hallo Mime, hallo Gtler,

warum sollten 3-4 Einführungen reichen? Wieviel gute Zuchttauben vermutet Ihre bei einem Bestand von 50 Zuchttauben?
Ich kenne auch ein paar bessere Züchter und bei denen wechseln jedes Jahr auch ca. 15-20% der Zuchttauben, sprich 8-12 Tauben jedes Jahr (bei einem Zuchtbestand von 20-30 Paaren wohlgemerkt). Einfach weil die Qualität der eingeführten Tauben nicht für ihren Bestand ausreicht. Die sind ständig auf der Suche nach besseren Tauben, die sie noch ein Stückchen weiter nach vorne bringen, vergessen aber dabei Ihren Stamm nicht...... Das hängt auch damit zusammen, das diese Züchter auch wesentlich höhere Ansprüche an die Tauben stellen (sprich 2-stellig, Aspunkte usw.). Von daher kann ich Petra schon gut verstehen.

Aber zurück zur eigentlichen Frage, der Auswahl der Tauben. Wir sind in den letzten Jahren dazu übergegangen Sommer-/Herbstjunge von erfolgreichen Züchtern einzuführen und halten uns dann von den Versteigerungen etwas fern. Wobei es doch auch vorkommen kann, das auf Regio-Ausstellungen hier und dar doch eine Taube dazu kommt. Diese muss uns dann aber "ins Auge stechen". Wir achten dann besonderst wie Aufmerksam die Taube ist, wie sie ihre Umgebung beobachtet. Wenn wir das Gefühl haben, das die Taube alles in Ihrer Umgebung mitbekommt und dabei eine gewisse Souverenität ausstrahlt, dann schauen wir Sie uns mal näher an. Dabei gehen wir schon im Kopf die passenden Partner durch und wenn es dann klick macht, versuchen wir sie auch zu steigern oder zu kaufen........

Gruss Markus

[taubendidi]

hallo petra
erst einmal danke ich dir dafür das du dieses thema eingestellt hast !endlich wieder etwas worüber es sich lohnt
auszutauschen.zum thema:auch für mich sind 10 neue zuchttauben pro jahr etwas viel.aber da du damit ja scheinbar gute erfahrungen gemacht
hast,warum nicht .wir züchten aus 10 sogenannten zuchtpaaren,was eigendlich irreführend ist denn wir paaren jedes jahr um,es müßte heißen
wir züchten aus 20 zuchttauben.vor 2 jahren überkam mich so etwas wie ein kaufrausch als ich unbedingt tauben aus der linie des ringlosen
in unseren stamm einbringen wollte.damals baute ich auch gleich 6 neue tauben ein.aber ein rest von verstand war doch noch da und so zogen
wir zur sicherheit auch eine runde von unseren wittwern.und das war gut so ! denn nur aus einer neuen taube viel gleich eine sehr gute,das
weibchen wurde gleich beste jährige taube der rv mit 13/11 preisen.das ironische dabei,es war die erste gekaufte taube !alle anderen hätte
ich mir sparen können !!aber wie gesagt,das war wirklich eine ausnahme und fehler sind dazu da um gemacht zu werden und daraus zu
lernen !ansonsten kaufe ich gern auf reg.oder fg versteigerungen! ich kann wohl sagen unsere heutiger bestand wurde maßgeblich von
diesen tauben geprägt. auch wir haben praktisch 3 stammlinien ,wenn ich sie so nennen darf.man könnte auch familien sagen.unsere hauptlinie
ist die linie unseres stammvogels "95".die mutter dieses vogels ersteigerten wir auf so einer versteigerung.sie brachte nie wieder einen
auch nur annähernd gleichwertigen vogel.aber dieser vogel war das geld wert !! unsere 2. familie ist die der "20". auch diese täubin ersteigerten wir
auf so einer auktion.und an ihr sieht man das eine fg eine gute sache ist.diese täubin war damals 3 jahre alt .ich gebe ehrlich zu das ich dachte
das eine täubin die in diesem alter gestiftet wird noch keine überragende nachzucht gebracht haben kann,denn wer gibt eine super zuchttaube
weg ?aber mein schlagpartner wollte sie unbedingt.und dafür danke ich ihm noch heute !!denn die tauben aus diesem weibchen flogen
sehr gut ,und vererben noch besser !!aber ,wie mime schon schreibt,dauert es sehr lange bis man es merkt was man da auf dem schlag hat.
erst abgegebene tauben aus ihren töchtern und söhnen die bei freunden zweistellig flogen zeigten es uns.unsere 3.linie ist unser "178". dieser
vogel kostete ..............nichts !!!wir bekamen ihn von einem vereinsfreund geschenkt.wenn ich nun neue tauben einführe achte ich darauf das sie aus
starken familien kommen.wenn es geht sollten beide eltern sehr gut geflogen haben ,und deren eltern auch,und deren eltern und deren eltern.....
und nicht zu vergessen auch die geschwister oder halbgeschwister.wenn ich nun diese tauben an unsere besten zuchttauben paare ist die
wahrscheinlichkeit das ich wieder gute züchte recht hoch.bin ich zufrieden mit dem ergebnis kommt die "neue" im nächsten jahr möglichst
an ein geschwistertier ihres ihres letzten partners.bin ich auch damit zufrieden werden diese tiere im witwerschlag an tauben aus unseren zwei
anderen linien verpaart.mein zuchtziel ist immer die zusammenführung unserer 3 linien !! ist diese punkt erreicht gehe ich in eine dieser
familien zurück.aber dieses tier muß dann einer paarung stammlinie+neue linie entstammen.ich möchte nicht zu eng werden mit den
jahren.in diesem jahr nun habe ich durch puren zufall ein geschwisterpaar auf der auktionsseite entdeckt deren großmutter eine direkte
schwester unserer "20" ist.diese beiden tauben kommen nun im nächsten jahr an unseren "178" und an seine tochter.
und ich bin voller hoffnung das es klappt !! aber sind taubenzüchter das nicht immer ?
mfg

[WernerW]

Zitat von Nina

Hallo Sportfreunde und -freundinnen,

Zitat von Nina

Und damit wär ich bei meinem eigentlichen Anliegen, nach welchen Kriterien ergänzt ihr euren Zuchtschlag bzw. versucht ihr euch zu verstärken?????

Natürlich mit guten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!.............wird jetzt jeder sagen,.....vermut ich zumindest. Aber was sind für euch gute Tauben?, die ihr einführt?

Ich habe jedes Jahr im Winter das Problem, dass ich bei den vielen Versteigerungen, die momentan und bis in den Januar laufen, genügend gute Tauben entdecke, die mich interessieren und die ich gerne in der Zucht ausprobieren würde.
Wie ergeht es euch? Wie entscheidet ihr?



Brüte weiter..........
Petra

Hallo Petra
ich meine dass es dir Hauptsächlich um diese oben genannten Fakten in deinen Beitrag geht, was das „Wie Züchten“ betrifft steht auch ein guter Beitrag in der BT Zeitung Nr.45 Seite 1562.
Ich meine wie du an gute Tauben kommst weist du sicherlich auch, sicherlich kann man in der heutigen Zeit des Internet benutzen um gute Tauben ausfindig zu machen. Am einfachsten ist es gute Tauben zu erkennen, wenn auf die Anzahl der Bieter achtet, ich meine RV – bzw. Vereinskollegen kennen die guten Tauben des Züchters. Die Abstammungen der Spitzentauben des Züchters anschaut, stammen die Versteigerungstauben aus dieser Linie usw.
Ein alter Züchter sagte mir im vergangenen Jahr auf meine Frage, wie er an solche Spitzentauben gekommen sei, er habe bei einer Totalversteigerung eines bekannten Spitzenzüchters beobachtet wie dieser einen Züchter Zeichen durch Blickkontakt bei bestimmte Tauben gegeben hat , diese Tauben hat er dann auch versucht, sogar mit Erfolg, zu steigern.
Es gibt immer eine Möglichkeit gute Tauben zu bekommen vorausgesetzt man kann sie bezahlen.

[KlausK]

Hallo Petra,

so richtig mitreden kann ich bei diesem Thema eigentlich nicht, denn ich habe nur 8 Zuchtpaare. Ich versuche jedoch jedes Jahr nur ein neues Paar (max 2) dazu zu nehmen.
Meine Zuchtvögel sind von 2001,2002,2004,2005,2005,2006,2007,2007. Die Zuchtweibchen von 2002,2003,2004,2005,2005,2006,2007,2007.

Die letzten von 2007 habe ich als Eier nach der Reise von einem der besten Vögel aus unserer RV und vom besten Weibchen unserer RV "geschenkt" bekommen.
Ich hatte zum Glück schon sehr früh danach gefragt und kam dadurch einigen damit zuvor. Eine von 2007 habe ich allerdings für "kleines" Geld ersteigert. Paare die mal was brauchbares gebracht haben bleiben zusammen. Sind nach 4 jahren keine Nachkommen auf dem Reiseschlag dann verschwindet das Paar. Alle meine Zuchttauben haben im Sommer Freiflug, d.h. ich führe nur Jungtauben neu ein.

Bei der Paarung bevorzuge ich nicht zu enge Familienzucht.
Inzucht und dann das zusammenbringen zweier solcher Linien geht bei meinem kleinen Bestand eigentlich nicht.

[Nina]

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten, Tipps und Ratschläge....

Es hat ein bißchen länger mit der Antwort gedauert, weil wir gestern erst wieder auf einem Züchterforum mit Versteigerung waren und es spät wurde.

Lieber Ralf,

wenn man Tauben kauft oder sich anderweitig zulegt, sollte meines Erachtens der Verstand nie mit Alkohol umnebelt sein. Bei dir mag es die Wahrnehmung einer Taube intensivieren, bei mir nicht. Ich habe keine Probleme, zu entscheiden, ob mir eine Taube gefällt. Die wichtigen Entscheidungen fallen im Vorfeld, für wieviel Tauben habe ich Platz?, für welche Taubenlinie suche ich außerhalb eine passende Ergänzung?, suche ich eher Vögel oder Weibchen?, bin ich offen für eine ganz neue Taubensorte zum einkreuzen? ......Das sind meiner Meinung nach ganz rationale Entscheidungen, die man mit klarem Verstand und viel Brüten treffen muss. Welche Tauben dir dann begegnen, wo du dann sagst, jau ...die ist es, bleibt manchmal dem Zufall überlassen und sind spontane Entscheidungen, der größte Teil ist gezielte, planvolle Suche.

Hallo Markus, Sascha und Andre

den Austausch von ca. 10 Zuchttauben pro Jahr bei 25 Paaren ist meines Erachtens nicht so hoch. Dafür gibt es doch i.d.R. zahlreiche Gründe. Betrachten wir doch zunächst mal die "Linienzucht": Tauben befruchten nicht mehr, Sommerjunge aus den Linien bringen keine Nachzucht, die bleibt, Nachzucht aus dem Reiseschlag ist besser als die aus dem Zuchtschlag, ....Bei den Neueinführungen gebe ich zu, ist die Fluktuation bei uns größer, wir testen neue Tauben maximal zwei Jahre in verschiedenen Kombinationen (Weibchen sind uns bei den Neueinführungen lieber, weil sie lassen sich innerhalb eines Zuchtjahres auch umpaaren) und wenn innerhalb dieser Zeit nichts gefallen ist, was bleibt, trennen wir uns bereits wieder von diesen. Bei den Neueinführungen haben wir auch nicht den Platz im Zuchtschlag und die Zeit wie Andre vorgeschlagen hat, konsequent alle Linienkombinationen durchzutesten. Wir probieren es in Kombinationen, von denen wir gauben, dass sie gut passen und die Tauben harmonieren miteinander. Manchmal ist das auch so, manchmal auch nicht. Dann gehen sie auch wieder, obwohl sie nicht ausgetestet wurden. Deswegen sagte ich ja auch im ersten Beitrag, es sind keine schlechten, sondern sie passten nicht. Der Zufall in der Zucht wird meines Erachtens auch häufig unterschätzt. z.B. Aus zwei Neueinführungen fielen in Kombination mit unseren Tauben, Tauben, die blieben, also blieben auch die beiden, und wurden im zweiten Jahr zusammengepaart. Aus dieser Verpaarung fiel 706, die als Junges 6/6 flog und dies Jahr beste Jährige und bestes Weibchen mit 13/13 in der RV wurde. Die Nestschwester 716 gewann das Rennen in Matholte 2007. Solche Zufälle spielen wie Taubendidi schon geschrieben hat, in der Zucht auch eine Rolle. Und so einen Glücksfall wünscht sich doch auch jeder, aber man kann ihn nicht erzwingen. Ihr könnt euch schon vorstellen, wie unsere Suche nach Ergänzungen im Moment weitergeht.......die Tauben passen zu unseren Tauben und untereinander, also wird nach ähnlichen gesucht.

und noch als letztes an dich Werner,

wie du schon sagtest, wie man an gute Tauben rankommt übers Internet oder auf Versteigerungen wissen wir auch . Da findet man Helmut und mich zur Zeit auch sehr oft.
Mein allergrößtes Problem ist, dass ich bei diesen Gelegenheiten zu viele gute Tauben sehe, die mir gefallen und die ich gerne hätte.
Und meist hole ich mehr als wir unterbringen können. (:schäm: Erhöht leider den Fluktuationsdruck ....) Frag Helmut ......er weiß ein Lied davon zu singen .....(Ich weiß, Widerspruch zu oben bei Ralf .... "rationale Entscheidungen")

Aber soll ich Euch mal eins verraten? ....Mir machts tierisch Spaß zu solchen Veranstaltungen zu gehen. Man trifft Züchter, knüpft Kontakte, tauscht sich aus .....und manchmal bringt man auch ne Taube mit .


Petra

P.S. Gestern war ich übrigens standhaft.