#11
|
|||
|
|||
Hallo Werner,
es ist doch prima, wenn dir die Zusammenhänge rund um die JTK schon vor 20 Jahren klar waren, während wir anderen erst vor wenigen Jahren überhaupt begonnen haben, diese Krankheit zu verstehen. Aber immerhin sind wir ja inzwischen ein wenig weiter gekommen, so dass ich deine obige Aussage so ganz sicher nicht mehr stehen lassen würde. Auch wenn noch reichlich Fragen offen sind, haben wir ja inzwischen Optionen, gezielt gegen die Ursache der klassischen JTK vorzubeugen. (Man muss sie nur auch nutzen wollen.) Ganz im Ernst, es wäre wirklich extrem hilfreich, wenn du die Zitate aus deinem Archiv mit vernünftigen Quellenangaben versehen würdest, also zumindest WER und WANN es geschrieben hat. Das würde bei der richtigen Einordnung der Informationen sehr helfen. Der von dir zitierte Beitrag scheint in vielen Teilen inzwischen doch ziemlich überholt zu sein. Auch wenn ich einzelnen Aussagen durchaus zustimme. Beispielsweise dass es unerlässlich ist, eine gezielte Diagnostik zu betreiben, und dass dafür geeignetes Untersuchungsmaterial benötigt wird, kann man auch für die heutige Situation absolut unterschreiben. Viele Grüße Dennis |
#12
|
||||
|
||||
Meine Hochachtung
Zitat:
Ich wundere mich das es Dir immer wieder gelingt bei den Beiträgen von Werner W so ruhig zu bleiben ! Das wundert mich immer wieder .
__________________
[SIGPIC][/SIGPIC]MFG DIETER;-) https://rotermundtauben.de.tl// In den Augen meines Hundes Liegt mein ganzes Glück, All mein Inneres, Krankes, Wundes Heilt in seinem Blick. Friederike Kempner |
#13
|
||||
|
||||
IQ
Zitat:
...erst recht wenn es einem selber gar nicht betrifft? Sind wir doch froh am Stammtisch, das Dennis hier wieder schreibt und uns wirklich fachmännisch aus erster und bester Hand informiert. Das nicht jeder Fehlerfrei ist braucht man ja wirklich nicht zu betonen und der Werner hat auch schon sehr viele lehrreiche Abhandlungen und Links hier an dieser Stelle eingestellt. Leben und leben lassen. Übrigens Didi...am richtigen Verhalten von Dennis erkennt man halt doch den gewissen IQ...den wer Zwietracht sät...der wird auch Zwietracht ernten Taubengruß Alfred |
#14
|
|||
|
|||
Zitat:
Mahlzeit Dennis, gibt es von euch eine Empfehlung der Bestandsimpfung zum Winter 21/22? Ich möchte auf folgendes hinaus: Wann ist der richtige Zeitpunkt (Impftiter s.u.) und würdest du eine Impfung z.B. im Abstand von drei Wochen, mit PMV u. PMV/Rota für richtig halten oder z.B. eine zweimalige Impfung mit dem RP bevorzugen? Grüße aus Gütsel Zitat:
__________________
|
#15
|
|||
|
|||
Zitat:
dazu gibt es bisher noch keine solide Datenlage. Ich werde mal versuchen, unseren Wissensstand zusammenzufassen, muss dazu aber etwas ausholen: Bisher haben fast alle Alttauben, die wir untersuchen konnten, hohe bis sehr hohe Antikörpertiter gegen Rotaviren, scheinen also einen guten Schutz gegen die Erkrankung und mglw. gegen die Infektion aufzuweisen. Ob dieser Schutz gegen die Infektion jedoch immer vollständig ist, oder ob nicht der Kontakt mit dem Virus auch bei einer Alttaube gelegentlich mal zu einer unterschwelligen Infektion führen könnte, die zwar ohne sichtbare Erkrankung verläuft, aber einen Knick in der Formkurve bedeuten könnte, wissen wir nicht. Ebenso wenig wissen wir bisher, ob diese hohen Titer der Alttauben alleine auf die Infektion im Jungtaubenalter zurückzuführen sind, oder ob sie nur deshalb so lange so hoch bleiben, weil eine jährliche Boosterung der Alttauben durch eine Einschleppung des Virus in den Bestand (durch die Jungtauben) stattfindet. WENN diese regelmäßige natürliche Boosterung für einen langanhaltenden Schutz notwendig sein sollte, und WENN in Zukunft die Jungtauben flächendeckend mit einem wirksamen RVA-Impfstoff geimpft werden würden, so dass wir es dadurch schaffen würden, das Virus aus unseren Beständen weitgehend herauszuhalten, dann könnte es künftig notwendig werden, auch die Alttauben gegen RVA zu impfen, weil sie ansonsten ihre Immunität verlieren würden. Das würde ebenso für Alttauben gelten, die als Jungtauben gegen das Virus geimpft wurden. Genau diese Situation haben wir ja schon sehr lange beim PMV, wo es uns generell sehr gut gelingt, unsere Bestände zu schützen. In dem Moment aber, wo das Virus von außen eingeschleppt wird (z.B. aus den Stadttaubenpopulationen, in denen es beständig zirkuliert), dann erkranken und sterben neben den ungeimpften Jungtauben in vielen Fällen vor allem die älteren (und oftmals besonders wertvollen) Zuchttauben, wenn diese entgegen der Vorgaben des Verbandes nicht regelmäßig geimpft wurden. Die Datenlage, die der Beantwortung deiner Frage zugrunde liegt, ist also bisher noch eine Gleichung mit vielen unbekannten, insofern kann ich sie auch nur mit entsprechender Vorsicht wie folgt beantworten:
Viele Grüße Dennis Geändert von Dennis (09.11.2021 um 14:24 Uhr) |
#16
|
|||
|
|||
Hallo Dennis, ja das hilft.
Dankeschön!
__________________
|
#17
|
|||
|
|||
Hallo Gtler
Hier mal ein Beitrag dazu: Von Dr. Elisabeth Peus Der letzte noch im Umlauf befindliche Salmonellenimpfstoff der bisherigen Firma ist bis Januar haltbar und somit sollte jetzt zügig ein Impftermin geplant werden! Nach Ablauf dieser Charge produziert die bisherige Firma (sie wurde verkauft) keinen neuen Impfstoff mehr. Wer diesen Impfzeitraum jetzt verpasst, der muss sich danach mit Behelfslösungen begnügen. Das ist für den Tierarzt und den Taubenzüchter mit mehr Arbeit und rechtlichen Tücken verbunden, vermutlich wird auch nicht jeder Tierarzt dazu bereit sein. Es laufen Gespräche für die Zukunft, denn es wäre schließlich schlecht, wenn diese bewährte Möglichkeit, Tauben effektiv gegen Salmonellen zu schützen, entfallen würde. Verpassen Sie das Paratyphus-Impfen im Dezember und Januar 2021 also nicht! Wenn die Tauben rund und gesund sind und am besten auch noch eine Kotprobe vorab untersucht wurde, braucht vor der Impfung keine Behandlung erfolgen. Auch bei jährlich geimpften Tauben ist eine medikamentöse Vorbereitung auf die Impfung nicht notwendig. Medikamente stören die Darmbakterien und überflüssige Behandlungen können viel Schaden anrichten. Ein Trick zur Vorbereitung auf die Impfung zur Verbesserung der Immunantwort ist: etwa eine Woche vor der Impfung die Gabe von Prevantil (1 ml/Liter über 5-7 Tage). Nach der Impfung verabreichen Sie den Tauben Multivitamine. Probealarm für den Körper Zwischen der Salmonellenimpfung und der Paramyxovirusimpfung sollten etwa 3 Wochen liegen. Dann nutzen Sie den allgemeinen Boostereffekt einer jeden Impfung aus, um die Wirkung der Paratyphusimpfung kostengünstig zu steigern! Merken Sie sich am besten einfach: Der Körper weiß nicht, WAS bei einer Impfung geimpft wird, also reagiert er, indem er sein ganzes Abwehrsystem aktiviert. Er macht sozusagen Probealarm und kramt alles einmal hervor und prüft es auf Funktionalität. Dieser Probealarm ist es übrigens auch, den man zum Beispiel gerne zur Formsteigerung im Frühling ausnutzt. Impfen schützt also direkt, nämlich gegen das, was geimpft wurde, und indirekt als Boosterung (= Probealarm/Immuntraining). Auch beim Impfen gilt „Übung macht den Meister“. Aus dem Mechanismus ergibt sich auch, dass man am besten alles getrennt impft. Wenn das nicht möglich ist, beispielsweise, weil es zu viel Stress für die Tauben und den Züchter wäre, dann kann man auch manche Impfungen kombinieren. Dabei gibt es aber ein bisschen zu berücksichtigen: Es sollten keine Kombinationsimpfstoffe noch weiter kombiniert werden. Nicht speziell dafür zugelassene Impfstoffe dürfen nicht miteinander gemischt werden, weder in einer Flasche oder Spritze, noch in der Taube! Das bedeutet ganz praktisch, dass man nicht rechts und links am Hals der Taube unterschiedliche Impfstoffe spritzt. Impft man zum Beispiel Paramyxoviren + Pocken oder Salmonellen + Pocken, dann spritzt man den einen Impfstoff und der andere kann in zwei bis drei Federfollikel gepinselt werden. Das Pinseln bei der Pockenimpfung hat weiter den Vorteil, dass es den natürlichen Infektionsweg einhält, und die Wirkung damit zusätzlich nochmal ein Stück weit besser ist. In der Woche vor und nach der Salmonellenimpfung dürfen keine Medikamente gegeben werden! Medikamente wirken nicht nur gegen eine Sache, sondern sie haben immer auch Nebenwirkungen. Eine Nebenwirkung ist, dass sie den Erfolg der Salmonellenimpfung mindern oder sogar die ganze Impfung unwirksam machen. Das ist speziell bei dieser Impfung so, denn es ist eine lebende Impfung gegen Bakterien. Impfung gegen die Jungtierkrankheit Wir alle fiebern gerade den Ergebnissen der Rotavirus-Jungtierkrankheits-Impfung entgegen. Es wird hoffentlich gelingen, dass der Impfstoff zügig auch für Deutschland offiziell zugelassen wird. 2020 war mühsam, aber die ganzen Sondergenehmigungen und Extraarbeiten haben sich gelohnt. Viele Züchter haben sich schon ganz begeistert zu den Erfolgen gemeldet. Ein paar weitere Dinge zeichnen sich schon ab: Es war zu erkennen, dass man die Jungtauben möglichst früh impfen sollte, noch bevor sie Kontakt zu fremden Tauben haben. Die Impfung wird im Allgemeinen bei gesunden Jungtauben gut vertragen, selten sieht man milde Symptome. Der Abstand von 3 Wochen zwischen den beiden Rotavirusimpfungen ist gut. In Einzelfällen hat es geholfen, kranke Jungtauben zu impfen, um die Jungtiererkrankung zu stoppen – doch das ist noch zu früh für eine Verallgemeinerung, und es wäre gefährlich, schließlich könnte es ohne Virusnachweis auch eine andere Erkrankung sein. Wenn auch Sie, als Kunde der Rotavirusimpfung, noch etwas beizusteuern haben, dann schicken Sie bitte ebenfalls kurz ihre Rückmeldung zur Taubenklinik, wir sammeln noch einige Zeit. Da wir jedoch planen, Anfang Januar alle Rückmeldungen zu Jungtauben ausgewertet zu haben, eilt es. Die aktuelle Frage lautet nun: Soll man auch Alttauben gegen Rotaviren impfen? Dazu kann es noch keine verbindliche Antwort geben. Bislang wurden ja erst die Jungtauben geimpft und die Ergebnisse werden noch ausgewertet. Besonders Jährige scheinen auch empfindlich für Magendarmprobleme in der Reisezeit zu sein. Bei älteren Reisetauben gibt es bislang viele Vermutungen, jedoch keine flächendeckenden Beweise für die Jungtaubenkrankheit. Sind es Rotaviren und die Alttauben wurden bislang lediglich noch nicht ausreichend genug untersucht? Ist es doch etwas anderes? Sind es geringe Rotavirusmengen, zusammen mit Bakterien wie E. coli? Noch ist das nicht abschließend geklärt. Einige grundlegende Überlegungen können bei der Entscheidung helfen, ob man die Rotavirusimpfung bei den Alttauben einsetzen möchte: ■ Es scheint bei den Jungen noch besser als erhofft funktioniert zu haben. ■ Geimpfte Zuchttauben geben den Jungen über die Kropfmilch einen ersten Schutz mit. ■ Jede Impfung schützt noch besser, wenn sie wiederholt wird. ■ Wenn ältere Tauben jung noch nie mit den Rotaviren Kontakt hatten, dann werden sie genauso krank wie Jungtauben. Die Entscheidung muss letztendlich jeder selbst treffen, aber wir raten im Zweifelsfall zum Grundsatz: Impfen schützt!
__________________
ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT! mit freundlichen Grüßen Werner |
#18
|
||||
|
||||
ich impfe meine jungen seit 2019 nach folgendem schema... absetzten 1x Colombi-2 (paramyxo/herpes), zwei, drei wochen später 1x mit RP und in 2019 zusätzlich dann nochmal 3 wochen später mit zosaal-T (gibts ja nicht mehr)... seitdem null probleme mit der JTK und überragende flüge... heuer alle in der ES mit RP geimpft, keiner hatte probleme... wobei ich von anderen RV gehört habe, die mit anderen rota-impfstoffen geimpft hatten, dass viele eine JTK-ausbruch hatten... ich schwör auf mein schema... zur info zum zweimal impfen mit RP.. miene info ist, dass der paramyxo-impfstoff zu schwach ist, daher 2x impfen.... aber ich denk mir, da ich ja vorher schon mit Colombi-2 impfe hab ich dies automatisch erschlagen...
|
#19
|
|||
|
|||
Zitat:
zur Paramyxo-Komponente des Colvac-RP Impfstoffs kenne ich bisher keinerlei aussagefähige Daten. Dagegen haben wir durchaus eigene Daten zu Rotavirus- (RVA) Komponente, die zeigen, dass nach nur einer Impfung mit Colvac-RP zwar bei den meisten Tieren schon Antikörper gegen den RVA-Taubentyp messbar sind, aber eben noch nicht bei allen Tieren. Und auch die Höhe der Titer steigt durch die 2. Impfung nochmal an. Insofern beruht unsere Empfehlung 2x mit Colvac-RP zu impfen (was ja auch den Zulassungsbedingungen entspricht), vor allem auf den bisherigen Erkenntnissen zur RVA-Komponente des Impfstoffs. Auch wenn eine einmalige Impfung natürlich auch schon einen gewissen Schutz liefert, der in vielen Fällen offensichtlich ausreichend ist. Viele Grüße Dennis |
#20
|
||||
|
||||
Wieviele
Zitat:
Wie viele Rotaimpfsroffe gibt's denn? Ich kenne nur den Colvac RP... Grüsse Stefan
__________________
Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man geschenkt... |
|
|