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  #1  
Alt 12.01.2009, 15:20
Berger Berger ist offline
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Standard mein Artikel aus dem Tauben-Spiegel

Hallo zusammen,
auch wenn es eigentlich nicht üblich ist, setze ich einmal den gesamten Artikel hier ins Forum. Denn aus dem Gesamtzusammenhang geht hervor warum ich mit derartgige Gedanken mache!
Kurz gesagt geht es mir, um die möglichst frühzeitige Selektion meines Bestandes und darum meinen Taubensport mit möglichst wenig Zeit so effektiv wie möglich zu gestalten. Ich möchte damit sagen, dass ich denke mit der Methode insgesamt weniger Zeit für die Tauben zu benötigen bzw. mehr Zeit auch für Familie, Ferien oder Beruf habe! Also das Gegenteil zu dem was im Chart von Uli Bovermann von einigen geäußert wurde.

Im Fokus

Erfolge planen, ist das möglich?

Ich denke, Erfolge sind auch im Brieftaubensport planbar, da Erfolge von zahlreichen mehr oder weniger bekannten Faktoren abhängig sind. Und wenn man diese zu einem großen Teil positiv gestaltet und in den Griff bekommt, wird sich der gewünschte Erfolg auch einstellen.

Ein Erfolgsfaktor ist zuerst einmal das Ausgangsmaterial, also die Qualität der Tauben, die man auf dem Schlag sitzen hat. Sicher ist, dass die Qualität nur anhand von Wettflügen festgestellt werden kann. Eigentlich eine banale Feststellung, aber wenn man sieht, wie sich die Züchter in vielen Regionen verhalten, dann fragt man sich schon, ob diese einfache Erkenntnis noch berücksichtigt wird, denn der Verzicht auf Wettflüge wird die Zucht und damit die Selektion nicht verbessern. Nur wer sich der Konkurrenz stellt, kann seine Zucht und damit die Qualität der Tauben weiterentwickeln.

Wie will man denn wissen, welche Qualität die eigenen Tauben haben, wenn die Tiere nicht mehr getestet werden, ob sie den Anforderungen, die an eine Mittelstreckentaube gestellt werden, genügen. Da werden in manchen Regionalverbänden schon gar keine Flüge jenseits der 600 km mehr in den Reiseplan aufgenommen. Mir geht es dabei nicht um einzelne Züchter, denen dadurch die Chance auf eine vordere Platzierung auf Bundesebene genommen wird. Mir geht es vielmehr um unser Zuchtziel der „deutschen Mittelstreckentaube“ und die Weiterentwicklung der Qualität unserer Brieftauben. Wenn wir unseren Tauben aber keine Flüge auf Entfernungen mehr abverlangen, die es erfordern, acht Stunden und mehr auf dem Flügel zu sein, dann wird sich die Qualität relativ schnell verschlechtern. Eigentlich kann ich persönlich auch gar nicht verstehen, warum manche Züchter darauf verzichten, denn es ist für mich schon immer eine besondere Sache gewesen, wenn Tauben nach über acht oder gar zehn Stunden Flugzeit ihren Heimatschlag erreichen. Wenn ich dann auch noch eine frühe Taube hatte, war das für mich doch immer wieder ein tolles Erlebnis, an das ich mich lange danach noch gerne erinnerte. Aber es entspricht vor allem auch meiner Vorstellung von der Entwicklung unserer wertvollen deutschen Brieftauben. Sind es doch gerade immer wieder solche Tauben gewesen, die in der Lage waren, auf längeren Flügen mehrfach Spitze zu fliegen, die uns in der Zucht weiter gebracht haben.

Aber das fängt bereits bei der Jungtierreise an. Auch hier kann man schon mit etwas anspruchsvolleren Entfernungen die wahre Qualität testen. Aber was passiert? Vielerorts nehmen manche Züchter nur an zwei oder drei Flügen teil. Das ist für mich vor allem dann nicht zu verstehen, wenn die Jungtauben an sich gesund sind, aber dennoch zu Hause bleiben. Manche Züchter sprechen offen aus, dass es für sie nur schwer zu ertragen ist, wie manche Konkurrenten die Jungflug beherrschen und man deshalb keine Chance mehr sieht und die Tiere zu Hause lässt, um nicht noch mehr „vorgeführt“ zu werden. Aber wenn man nicht an der Preisverteilung teilnimmt oder nur an ein zwei Flügen teilnimmt, wird sich die Qualität verschlechtern, da man alles über den Winter behalten muss und dann auch noch aus diesen Tieren züchtet. Es wird ja so gerne aus Jährigen gezüchtet, zumal wenn in den Abstammungen die „modernen“ Linien zu finden sind. Dann spielt es keine Rolle, dass die Elterntiere und oft auch die Großeltern gar nicht mehr richtig auf der Reise getestet wurden. Nein, der Name im Stammbaum reicht schon aus, um die Jungen schlüpfen zu lassen und groß zu ziehen.

Ich halte es für wesentlich besser, aus bewährten Reisetauben zu züchten und nicht aus allen Jährigen. Natürlich züchte ich auch aus Einjährigen, die haben sich dann aber schon auf den Jungflügen als erstklassige Reisetauben bewährt, oder ihre Eltern sind erstklassige Reisetauben und nicht erst die Groß- oder womöglich sogar die Urgroßeltern. Alles in allem glaube ich auch, dass auf jedem Schlag heutzutage gute Tauben sitzen. Als eher durchschnittlich reisender Züchter würde ich immer auch aus den vorhandenen „besten“ Reisetauben züchten, auch wenn diese womöglich weniger als 8 Preise geflogen haben. Wenn es die Schlagbesten sind und sie sich auf allen Wettflügen und somit auf allen geforderten Entfernungen beweisen mussten, ist es doch immer richtig, daraus zu züchten.

Ich bin überzeugt, dass ein Züchter, dessen beste Tauben nicht über acht Preise hinauskommen, sich nicht zuerst bessere Tauben anschaffen sollte, sondern zuerst seine Schlagverhältnisse und möglicherweise auch sein System verändern sollte. Denn wenn eine Taube acht Mal in der Lage ist, Preis zu fliegen, warum soll dies der Taube nicht auch zwölf Mal möglich sein? Dafür muss die Taube aber in wirklich guter Form sein, und wenn die Form nicht wirklich stimmt, werden auch die besten Tauben der Welt keine Höchstleistungen bringen.

Dennoch können auch weniger erfolgreiche Züchter einige Tauben mit Höchstleistungen im Schlag sitzen haben. Hat es z.B. ein Vogel schon mal auf 12 Preise oder mehr gebracht, fragt man sich doch schon mal, warum es der eine geschafft hat und die Masse der anderen Tauben nicht. Dieser eine Vogel wird dann als „Alibi“ verwendet nach dem Motto „Wenn es der eine schafft, dann müssen es die anderen auch können“. Man denkt dann schnell, dass die anderen Tauben einfach nicht die Qualität haben. Aber ich gebe zu bedenken, dass es einfach Ausnahmen gibt. Tauben also, die es trotz widriger Schlagverhältnisse und schlechtem Züchtermanagement schaffen, erfolgreich in die Preise zu fliegen. Aber aus Ausnahmen darf man nach meiner Überzeugung keine Regeln machen. Die Ausnahme bestätigt doch vielmehr, dass die Qualität der Tauben vorhanden ist, sie es jedoch in der Breite nicht schaffen, ihr Leistungspotenzial zu zeigen. Also müssen die Bedingungen und damit die vorausgesetzten Erfolgsfaktoren positiv verändert werden. Erst die geschlossene Mannschaftsleistung dokumentiert und zeigt auf, ob die äußeren Faktoren stimmen und sich dadurch die Form auf dem gesamten Schlag entwickeln kann. ....

Fortsetzung im nächsten Chart
Alfred Berger
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  #2  
Alt 12.01.2009, 15:21
Berger Berger ist offline
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Fortsetzung
... Noch einmal ein paar Worte zu den Flügen und zur Bedeutung der Teilnahme. Wer seine Jungtiere bereits sehr früh fordert, der bekommt schon im ersten Jahr Erkenntnisse, die man in der Zucht umsetzen kann. Um diese Erkenntnisse möglichst früh sammeln zu können, kann man seine Jungtauben natürlich einfach auf möglichst vielen Flügen mitgeben. Auch wenn man keine extra Vorbereitung mit Winterzucht und Verdunkeln praktiziert, sind zahlreiche Flugerfahrungen eine gute Basis für das kommende Jahr. Vor allem aber kann man die Zucht so besser lenken, denn wenn sich auf vielen Flüge Jungtauben bestimmter Familien oder Paare besonders in den Vordergrund fliegen, dann kann man seine Zucht bereits nach einem Jahr darauf einstellen.


Um noch früher derartige Erkenntnisse über meine Nachzucht zu sammeln, plane ich, irgendwann meine Jungtauben bereits als Alttauben auf den Wettflügen ab Mai mitzugeben. Das bedeutet, dass ich schon im Oktober und November züchten werde. Diese Jungen bekommen Ringe aus dem Vorjahr (Geburtsjahr) und werden dann bereits auf den Vorflügen im April eingeflogen, um dann ab Mai auch an der Altreise teilzunehmen. Erste Versuche mit wenigen Tieren habe ich schon gemacht, und ich darf sagen, dass es machbar ist, solange man die Jungen im Winter fliegen lässt.

Dies wäre bei meiner knapp bemessenen Zeit für mich von großem Vorteil, denn ich könnte dann alle Tauben täglich gemeinsam trainieren lassen. Die jungen Vögel könnten also gemeinsam mit den Alten trainieren und bei den Weibchen wäre es genauso. Aber vor allem würde ich schon im ersten Jahr sehen, wie die Leistungsfähigkeit meiner Nachzucht ist und anhand dessen die Selektion und Zuchtwahl ausrichten. Heute benötigt man doch mindestens zwei Jahre, um eine Aussage treffen zu können, denn Tauben, die im Geburtsjahr nur an wenigen Flügen teilnehmen, geben nur geringe Anhaltspunkte für die Selektion. Mit der Zucht verbindet sich aber im Wesentlichen die Selektion. Nur über die Selektion auf Reiseleistung kann ich den Bestand verbessern. Dafür reicht es aber nicht, nur zwei Jungflüge zu bestreiten. Dafür müssen die Reisetauben auch an ihre Leistungsgrenzen gebracht werden. Bei Jungtauben sind dies in meinen Augen auch Wettflüge mit rund 400 km Entfernung.

Langfristig ist doch der Züchter im Vorteil, der schon sehr früh die notwendigen Rückschlüsse ziehen kann. Seien wir doch ehrlich, den tatsächlichen Wert einer Zuchttaube kann man doch nur an den Nachkommen feststellen. Der Einzige, der die Qualität einer Zuchttaube feststellt, ist der Reisekorb. Dabei kann man eine überdurchschnittlich gute Zuchttaube an den Reiseleistungen der direkten Kinder erkennen und die so genannten „weißen Raben“ unter den Zuchtperlen erst an den Enkeln und Urenkeln. Die wahren Zuchttauben, die unseren Bestand langfristig weiterbringen, sind die Tauben, von denen wir nach einigen Jahren erfolgreiche Enkel und Urenkel vom Reiseschlag auf den Zuchtschlag umsiedeln können.

Fortsetzung im nächsten Chart
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  #3  
Alt 12.01.2009, 15:22
Berger Berger ist offline
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Sicher gehört auch ein gehörige Portion Glück dazu, einen Typ Taube zu bekommen, der seine Qualität über mehrere Generationen vererbt. Aber diesen Typ kann man nur finden, durch die Erprobung aller Nachkommen auf der Reise mit den so wichtigen und besonders anspruchsvollen Wettflügen über längere Distanzen.

Damit die Tauben ihre Qualität auch über eine gesamte Reisesaison und vor allem auf den weiten Flügen zeigen können, kann man die Tiere entsprechend unterstützen. In erster Linie gehört dabei unsere Aufmerksamkeit der Gesunderhaltung. Dass die Gesundheit entscheidend für den Erfolg ist, ist ja grundsätzlich nichts Neues. Dennoch hat sich in den letzten Jahren ein fortschreitender Wandel in der Gesunderhaltung vollzogen. Die früher üblichen Kuren vor Zuchtbeginn, auf dem ersten Gelege oder die kurzzeitigen Gaben von Antibiotika zwischen den Wettflügen finden auch heute noch bei vielen Sportfreunden Anwendung.

Zusätzlich wird heute über natürliche Präparate die Übertragung von Krankheitserregern minimiert (z.B. Avidress Plus zur Trinkwasserhygiene). Dabei werden auch immer mehr pflanzliche Wirkstoffe wie z.B. Phenole in die Versorgung eingebunden. Die allgemein als Aromastoffe bezeichneten funktionellen Zusatzstoffe haben ebenfalls aufgrund ihrer Wirkung auf Bakterien und andere Krankheitserreger eine insgesamt gute keimreduzierende Funktion. Diese werden in Kombinationspräparaten wie z.B. dem neuen UsneGano noch verstärkt.

Wir wissen heute doch sehr gut, dass die einzelnen pflanzlichen Wirkstoffe, die in konzentrierter Form eingesetzt werden müssen, sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken. Aus diesem Grund empfehle ich auch die Gabe vom Avidress Plus gemeinsam mit UsneGano in einer Tränke. Dies aber nur vor oder nach besonderen Stresssituationen. So haben unsere Rassetauben - meine Frau und ich züchten neben den Brieftauben auch noch einige „Märkische Elstern“ - sowohl vor als auch direkt nach der großen VDT Ausstellung Ende November in Dortmund täglich UsneGano mit Avidress Plus über das Trinkwasser erhalten. Für die Vorbereitung zur Ausstellung ist diese Kombination sehr gut, um die Tiere in eine erstklassige Form zu bringen. Das haben wir auch noch unterstützt durch das neue Konditionspulver von Röhnfried RO200. Darauf reagieren die Tauben sehr gut durch eine deutliche Vitalitätssteigerung. Nach der Ausstellung wird die Gabe von UsneGano mit Avidress Plus wenigstens 8 Tage lang wiederholt, um den Infektionen, die sich die Tauben auf solchen Veranstaltungen einfangen, direkt zu begegnen.

Ferner füttern wir auch unseren Rassetauben das Korn Winput mit dem Rundumschutz. Dieses fördert die Immunität auf vielfältige Weise und stärkt die zierlichen Rassetauben. Im Gegensatz zu anderen Züchtern kennen wir keine Probleme mit der Jungtaubenkrankheit bei unseren Rassetauben. Nach den großen Ausstellungen haben nicht wenige Rassetaubenzüchter Probleme mit den Symptomen der Jungtaubenkrankheiten. Diese können aber wie ich finde mit den genannten Mitteln erfolgreich in Grenzen gehalten werden, denn die Gesundheit wird durch das Gleichgewicht zwischen Infektionsdruck und einem starken Immunsystems bestimmt. Durch Avidress Plus und UsneGano wird der Infektionsdruck gesenkt und durch Winput die Abwehr gestärkt, deswegen haben viele Züchter damit erstklassige Erfahrungen.

So wie die Rassetauben durch die Ausstellungen derzeit ihre Höhepunkte im Jahr haben, ist bei unseren Brieftauben schon wieder die Zucht in vollem Gang. Dieses Jahr haben wir unsere Zuchttauben bereits wieder angepaart und nach nur 9 Tagen hatten alle Paare bis auf eines Eier im Nest liegen. Zu dem einen Paar gehört ein 10jähriges Weibchen. Wir hoffen, dass sie noch legen wird, denn sie ist eine sehr gute Zuchttäubin. Wenn in den nächsten Tagen kein Ei gelegt wird, werden wir Gipseier unterlegen und auf das nächste Gelege hoffen.
Aber alle anderen haben sehr gut gelegt. Auch die Befruchtung ist sehr gut. Bis auf die Eier von zwei Paaren sind alle befruchtet. Bei beiden Paaren handelt es sich um ältere Vögel, einer von 1999 und einer von 2000. Auch diese beiden Vögel gehören zu unseren besseren Zuchttauben. Zum Glück hat unser ältester Zuchtvogel „Prinz“ vom Jahrgang 1995 noch befruchtet, denn er ist an die „Silver Lady“ gepaart. „Silver Lady“ ist wohl das beste Zuchtweibchen, das ich bisher besessen habe. Aber auch sie ist schon aus dem Jahrgang 2000.

Sicher fragen sich einige der Leser, warum ich einen 14jährigen Vogel an ein 9jähriges Weibchen paare, aber in der Vergangenheit habe ich schon oft ältere Tauben zusammengesetzt und sehr gut daraus gezüchtet. Wenn die Eltern in guter Form sind, kann das auch aus älteren Paaren gelingen. Eventuell werde ich die Eier aber umlegen, damit der „Prinz“ nicht auch noch die Aufzucht machen muss.

Dieses Paar habe ich wieder zusammengesetzt, weil eine Tochter daraus aus dem Jahr 2004 von Hardy Krüger bei unserem Totalverkauf der Reisetauben ersteigert wurde. Er hat aus diesem Weibchen sehr gut gezüchtet, weswegen ich den „Prinz“ noch einmal an die „Silver Lady“ gepaart habe. Ich selbst habe nämlich keine Kinder aus diesem Paar auf unserem Schlag. Hoffentlich gehen die Eier bei diesem Paar nicht wie im letzten Herbst kaputt. Übrigens befruchtete auch der Vater des „Prinz“, der „Kaiser“, noch mit 13 Jahren.

Die Zuchttauben haben wir dieses Jahr wie folgt vorbereitet. Während der Mauser haben wir ca. 3 x pro Woche Oregano-Schaffett mit K+K Eiweiß 3000 übers Futter verabreicht. 5 Tage vor der Anpaarung wurde das Futter mit 20 g RO200 Ready pro 750 g Futter präpariert. Zuerst wurde das Schaffett etwas warm gemacht, dieses dann über das Zuchtfutter gegeben, gut verteilt und dann mit RO200 Ready abgetrocknet. Durch das Schaffett wird das Pulver sehr gut an die Körner gebunden. Das haben die Tauben dann täglich, und zwar immer morgens (da hatte ich am meisten Zeit) bekommen. Zusätzlich gab es noch etwas Topfit Futterkalk übers Futter.

Ab der Anpaarung haben wir alle Zuchtpaare immer in der Zelle gefüttert, und zwar morgens mit dem wie eben beschriebenen präparierten Futter. Trotz der zeitweiligen Kälte legten die Tauben wie bereits geschrieben sehr zufriedenstellend.

Ich möchte durch diese Beschreibung verdeutlichen, dass die Winterzucht auch sehr erfolgreich verlaufen kann. Dafür kann und sollte man aber auch einiges tun, denn mit der Zucht wollen wir uns doch auf hohem Niveau halten, und das Niveau unserer Nachzucht wird direkt durch die Qualität der Elterntiere, aber auch durch ihre Verfassung vor und während der Zucht beeinflusst. Nur gesunde und optimal versorgte Tiere werden ihre Qualitäten auch an ihre Nachkommen weitergeben. Wenn das Weibchen kein optimales Ei bildet, wenn schon im Nest Mängel auftreten, wird der gesamte Bestand nicht das Leistungsniveau erreichen, das er bei bester Versorgung erzielen könnte. Sorgen Sie also für eine optimale Versorgung ihrer Zuchttiere. Nur dann können Sie auch erstklassige Reiseleistungen ihrer Nachzucht erwarten.

Ihr
Alfred Berger
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  #4  
Alt 12.01.2009, 16:04
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Witte Duiv Witte Duiv ist offline
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Reden Taubensport auf der Abschußrampe

Hallo Alfred.--Vielen Dank für die gelungene Reklame Deiner Firma.Hätte das ein Angestellter der Firma Klaus geschrieben,hätte es den gleichen Wortlaut, mit ähnlichen Mitteln gehabt.Aber eure Mittel sind nicht schlecht.Eure Firma macht viel für uns Züchter.Aber nun leitest Du ein neues Zeitalter im Taubensport ein.Wenn sich das mit den Jungen aus November durchsetzt geht der Taubensport kaputt.Das ist Taubensport für Profis.Das kann kein Züchter mit Familie der voll im Arbeitsleben steht.Das muß man sich mal vorstellen.Die Tauben sind noch nicht durch die Mauser und werden schon wieder vorbereitet zur Zucht.Die Familie mit Kindern kommt gerade aus den Herbstferien und der Mann muß schon wieder den Puckel krumm machen für die Tauben.Das geht in die Hose.Das gibt Streit in der Familie.Und die Erfolglosen kriegen einen Schlaganfall.Diesen Taubensport kann man keinen Normalbürger mehr schmackhaft machen.Dann kommt das Ende.--Gruß--Klaus
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  #5  
Alt 12.01.2009, 16:27
Ramirez
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Hallo Alfred !

Ein guter, lehrreicher Beitrag.

Besonders Dein Bestreben, Deinen Jungtauben leistungsmäßig etwas härter auf den Zahn zu fühlen, als das beim herkömmlichen Reisesysthem der Fall ist, halte ich für richtig.

Bei der Versorgung gehen unsere Meinungen allerdings auseinander.

Ich bin der Meinung, daß man den Tauben keinesfalls " IMMER " die allerbeste Versorgung zu Teil werden lassen soll.

Eine gewisser Versorgungsstandard sollte schon gegeben sein, allerdings liegt dieser bei mir eher am unteren Limit, als am Oberen.

Ich versuche meinen Tauben nur das nötigste Maß der Versorgung zu bieten.

So gehe ich sicher, daß nur die härtesten Tiere sich bei uns über Wasser halten.

Es sind die besten Futterverwerter, die sich bei uns behaupten, diejenigen, die mit einfachsten Mitteln gesund bleiben und sich ohne großen Schnickschnack in der Liste platzieren.
Nur so fallen die schwächeren Tiere durch die Maschen.

In der Natur wird auf die gleiche Weise selektiert. ( Besonders in Frostperioden, wie wir sie hier bis gestern vorfanden, sehen sich die Natur und ihre Bewohner dem Tatbestand der " Knappheit " ausgesetzt und haben sich gegen diesen zu behaupten. )

Während der Reise wird der Versorgungsstandard allerdings etwas angehoben, da die Tauben in dieser Zeit ja auch härteren Strapazen ausgesetzt sind.


MfG
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  #6  
Alt 12.01.2009, 16:42
MeinJunge
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Hallo Ralf

So ganz ist das aber nicht richtig mit dem Auslesen in der Natur wenn ich den Thread NABU bewahrt Greifvögel vor dem Hungertot lese

Franz
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  #7  
Alt 12.01.2009, 16:43
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Heinrich Heinrich ist offline
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Standard Moin zusammen,

bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe:

Als Quintessenz bei dem Beitrag vom Kollegen Berger ist bei mir angekommen, dass eine Möglichkeit, die Qualität seiner Tauben kurzfristig "abzuklopfen" u. a. die ist, Herbstjunge (um nichts anderes handelt es sich m. E. bei im Oktober/November gezogenen Jungen) zu reisen.

Wenn es doch bei Winterjungen (mit neuem Ring) schon schwierig sein soll, sie auf die Jungtouren vor zu bereiten, wie verhält es sich dann erst mit Herbsttauben? Mit "am Haus fliegen lassen" alleine ist es doch kaum getan. Jeder (vermute ich) weiß doch, wie sich Herbsttauben, ohne spezielles Training im Frühjahr bei den Vor.-und Preisflügen verhalten. Sie sind überproportional weg.

Um sie auf die Flüge vernünftig vor zu bereiten, hieße das also, sie ab Februar auf Strecke zu trainieren. Dazu gesellen sich im April die "regulären" Alttauben und ab Mitte/Ende Juni die "regulären" Jungtauben.

Mal abgsehen davon, dass man sich viele "Fans" innerhalb der Familie mit diesem zusätzlichen Aufwand schafft, wer hat denn den Platz und das Geld dafür, eine solche zusätzliche "Batterie" Tauben zu halten?

Ich frage mich nun natürlich, wo da der Sinn bei solchen Überlegungen liegt. Ist es nicht mindestens ebenso sinnvoll, mit seinen regulären Jungtauben sämtliche CFB-Flüge, freie Flüge und das "normale" RV-Programm zu spielen? Da kommt man doch auch locker auf 350 Km und insgesamt 10 Flüge. Zugegeben, hat nicht jeder die Möglichkeit, solch ein Programm ab zu spulen, und zwar mangels Angebot, oder Nachfrage von genügend Züchtern.

Ich vermute, dass bei den Überlegungen, die darauf (sicherlich berechtigt!!) abzielen, "brauchbare" Ergebnisse von seinen Tauben zu erhalten, einzig und allein die Unzufriedenheit mit dem derzeit gebotenen Programm zusammen hängt.

Reisepläne kann man ändern. Wenn auch schwer. Doch steter Tropfen höhlt den Stein. Mit der Brechstange wird sicherlich nichts erreicht werden.

Viele Grüße

Heinrich
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für die, die ich liebe, gehe ich durch die Hölle. Den anderen zeige ich den Weg dort hin...
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  #8  
Alt 12.01.2009, 16:49
Ramirez
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Hallo Franz !

Der NABU ist ja auch nicht die Natur.

Hast Du das Stroh und den Weizen schon ausgelegt ?

Ich bin gerade dabei, die Mäuse anzulocken. 8-)
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  #9  
Alt 12.01.2009, 17:26
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Witte Duiv Witte Duiv ist offline
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Standard Futter für den Habicht

Hallo Heinrich.--Wenn solche Methoden ,Tauben zu schicken einreißen,dann garantiere ich euch ,wird der Taubensport in der jetzigen Form kaputt gehen.Und glaubt ja nicht das die Tierschützer schlafen.Einen besseren Grund gegen die Brieftaubenzüchter vor zu gehen gibt es doch garnicht.Heute glaube ich immer noch daran das wir eine Gemeinschaft von Menschen sind die sich an den Tauben erfreuen und im fairen Wettkampf Flüge veranstalten.Um sich bei vielen Gelegenheiten zu treffen und mit ihren Freunden schöne Stunden zu verbringen.Aber wenn die neuen Methoden des Taubensports einreißen dann gibt es nur noch Profis die mit ihren Leistungen,die sie mit bezahlten Schagflegern und des Geldes nicht abgeneigten Tierärzten erringen und naive unbedarfte Züchter die im Leben nicht gut von böse unterscheiden können.Denn Leute die denken können haben da schon lange aufgehört und lassen ihre Tiere nur noch am Haus fliegen.Und die Unbedarften nehmen Kredite auf um sich ein Junges von König oder Prinzessin zu kaufen.Aber dann werden die Tierschützer Gesetze durchbringen damit ihr eure zu Hauf ausbleibenden Oktobertiere zurück geschickt bekommt,auf eure Kosten..--Gruß--Klaus -----------Und mit Gemeinschaft ist es vorbei
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  #10  
Alt 12.01.2009, 17:44
Nurzugucken
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Hallo Herr Berger,
ich finde viele der Dinge, die ihr Artikel anspricht sehr wichtig. Vor allem die immer wieder angesprochene "Konsequente Zuchtprüfung" der Tauben auf den Flügen und dass dies eben bereits bei Jungtauben anfängt.
Ihre Idee Oktober/November-Junge mit auf Alttour zu geben zeigt, dass ein guter Züchter immer auf der Suche nach neuen Ideen ist, auch wenn das deutsche Jungtierprogramm es uns in diesem Falle nicht einfach macht.

Mehr Freiheit und weniger Zwänge im Reisegeschehen würden einige Diskussionen hier sicher entspannen. Keiner MUSS Jungtauben so früh testen und selektieren. Problematisch in Deutschland ist aber, dass mit dem Standardprogramm es leider auch keiner KANN! Was bleibt also anderes übrig, als neue Ideen zu entwickeln.
Für mich persönlich wäre eine Zucht in dieser Phase des Jahres jedoch nichts.


Zitat:
Zitat von Berger Beitrag anzeigen
... Dieser eine Vogel wird dann als „Alibi“ verwendet nach dem Motto „Wenn es der eine schafft, dann müssen es die anderen auch können“. Man denkt dann schnell, dass die anderen Tauben einfach nicht die Qualität haben. Aber ich gebe zu bedenken, dass es einfach Ausnahmen gibt. Tauben also, die es trotz widriger Schlagverhältnisse und schlechtem Züchtermanagement schaffen, erfolgreich in die Preise zu fliegen. Aber aus Ausnahmen darf man nach meiner Überzeugung keine Regeln machen. Die Ausnahme bestätigt doch vielmehr, dass die Qualität der Tauben vorhanden ist, sie es jedoch in der Breite nicht schaffen, ihr Leistungspotenzial zu zeigen. ....
Zum vom mir zitierten Abschnitt:
Die Tatsache, dass die Verallgemeinerung "Wenn einer es kann, müssen die anderen es auch können" nicht richtig ist, bedeutet meiner Meinung nach jedoch nicht, dass ihr Umkehrschluß "Die Ausnahme bestätigt doch vielmehr, dass die Qualität der Tauben vorhanden ist" richtig sein muss.
Es hat sich nur eine Taube unter den Bedingungen des Schlages beweisen können, Punkt. Mehr Information haben die mangelhaften Testbedingungen nicht hergegeben.

Die "Managementfehler" des Züchters sind eventuell die Ursache für das Versagen vieler anderer Tauben auf dem Schlag. Aber eben nur eventuell! Solange die "Managementfehler" des Züchters bestehen, kann man eben in beiderlei Hinsicht wenig verlässliche Auskunft über die eigenen Tauben und ihre Leistungsfähigkeit treffen. Weder ob sie schlecht sind, noch ob sie gut sind.

Das ändert natürlich nichts an der Richtigkeit Ihrer Forderung zunächst einmal die eigenen Managementfehler abzustellen!

Warum mir der Punkt so wichtig ist? Weil die stark verallgemeinerte Gegenbehauptung "Es sitzen fast überall genug gute Tauben, man muß sie nur richtig führen" zu sehr den Eindruck erweckt, es läge selten an der Qualität der Tauben. Und dann wird sehr lange am "Management" getüftelt, und man vergißt dabei die Taubenqualität. Und genau aus dieser Ecke kommt dann nämlich die "Mittelchengläubigkeit".

Ich denke daher beide Punkte sind GLEICHWERTIG! Tauben und Management.

Ich denke ergänzend hierzu: Ein Indiz für ein rel. gutes Schlag-Management ist es, wenn eine Taube, die sich in einem Jahr prima zeigen konnte, dies auch über mehrere Jahre auf diesem Schlag kann. Denn ein schlechtes Management endet meist in Krankheiten (oft unentdeckte), und die gehen auf die regelmäßige Leistungsfähigkeit der Tauben. Nach einem Jahr, in dem sie noch "Glück" hatte auf dem schlechten Schlag "ungeschoren" davonzukommen, erwischt sie die eine oder andere Schwächung dann eben im nächsten Jahr.


Grüße
Meinolf Levermann
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