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  #1  
Alt 31.08.2007, 15:41
Freiheitstauben
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Standard Neues Sportkonzept

Hallo,
habe eben erstmal die aktuelle "Brieftaube" gelesen. Und insbesondere die darin geschilderten Details zum neuen Sportkonzept.
Ich finde manche Ideen ganz gut:
-Derby anstelle der AS-Medaillen (mehr Thrill und nicht so inflationär viele AS-Medaillen)
-600 km Flug
-Einführung einer "B-Liga" mit der Möglichkeit Verbandsauszeichnungen zu erringen (den Namen finde ich jedoch Scheiße (sorry), Verbandsliga ohne B tät es doch auch, denn der obere Rest bekommt ja keine Ligabezeichnung)

Manche Dinge finde ich Schade:
-Abschaffung der AS-Tauben des Monats (da gab es immer mal Überraschungen)
-keine Nationalflüge. Warum wird immer nach angeblich gerechten Rahmenbedingungen gestrebt, und daher ein Nationalflugbestreben nicht umgesetzt, diese "Gerechtigkeit" gibt es beim Natursport doch eh nicht. Soll doch der Zufall entscheiden. Ich sehe jedoch eine ernorme Ausstrahlung eines solchen Fluges, über die Gemeinschaft der Brieftaubenzüchter hinaus, und die ist sowohl in Belgien wie auch in NL zu beobachten. Und das zählt! Der vorgeschlagene Nationalpreis ist meiner Meinung nach zu sehr ein Kunstgebilde, ohne eine solche Strahlkraft, und gerechter ist der auch nicht. Er kann, so wie der Vorschlag nun lautet dort, wo viele Tauben eingesetzt werden, leichter errungen werden.

-Abschaffung der wöchentlichen Vorbenennung (das fixe Vorbenennen von 30 Tauben vor der Saison hat allerdings Vorteile für die Züchter, die Ihre Tauben nicht so gut kennen, und ist auch OK für mich)

Wie sehen andere das neue Konzept?

Grüße
Meinolf
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  #2  
Alt 02.09.2007, 05:36
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Es verwundert schon ein wenig, dass sich hier niemand zum Sportkonzept äußern möchte. Es scheint so zu kommen, wie es fast immer kommt: die meisten sind zu bequem sich ein wenig näher mit der Materie auseinanderzusetzen und es das neue Konzept wird "durchgewunken" - zum Schaden für den Brieftaubensport.

Zunächst muss man konstatieren, dass sich die Verantwortlichen viele Gedanken um das neue Sportkonzept gemacht haben und viele Ansätze tatsächlich sehr professionell und richtig erscheinen.

Grundsätzlich ist der Ansatz richtig, dass man durch den Vorbenennung von 30 Tauben eine Chancengleichheit schaffen möchte und darüberhinaus jede Taube vom ersten bis zum letzten Flug in der Lage ist, zum Gewinn der Meisterschaft beizutragen. Dadurch wird zumindest der Versuch unternommen die Taubenzahlen bis zum Endflug hoch zu halten.

Die in den letzten Jahren allerdings zunehmende Praxis die Meisterschaften nahezu ausschließlich nach Spitzenpreisen und As-Punkten auszufliegen, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Rückgang der Mitgliederzahlen. Dabei wird das angedachte neue Sportkonzept diesen Rückgang und die Enttäuschung vieler Züchter weiter beschleunigen.

Es muss kritisch hinterfragt werden, ob es wirklich das Zuchtziel sein kann, dass künftig eine Brieftaube, die bei zwölf Einsätzen vier Preise unter den besten 30 Tauben in der Preisliste erringt, für einen Züchter wertvoller ist, als eine Brieftaube, die sich bei zwölf Einsätzen elf mal in der Mitte der Preisliste platziert. In Zukunft wird also die Auslese noch mehr auf Spitzenpreise hin erfolgen. Die Sicherheit zügig und sicher den Heimweg zu finden und sich in der Preisliste zu platzieren (immerhin im ersten Drittel aller eingesetzten Tauben) zählt kaum noch.

Es ist ein langjähriger Erfahrungdswert, dass Tauben, welche in der Lage sind viele Spitzenpreise zu fliegen, bei Wetterunbilden oder anderen Problemen auf dem Heimflug anfälliger sind, als Tiere, die sicher und souverän in der Mitte der Preisliste ihren heimatlichen Schlag erreichen. Was wird nun die Folge dieser verstärkten Auslese und Vorbereitung (d.h. Fütterung, Motivation, etc. ) der Tiere auf noch mehr Spitzenpreise hin sein? Die Verluste werden, zumindest beim einfachen Züchter, der den Taubensport weiterhin als Hobby sieht, in dem er hin und wieder einen kleinen Erfolg feiern möchte, noch größer werden, als sie ohnehin durch verschiedene Faktoren, die inzwischen zwar bekannt, aber nicht abgestellt worden sind, sind. Die Frustration beim "normalen Züchter", der zwar kaum eine deutsche Meisterschaft erringen wird, sich aber in seiner Schlagführung an den Top-Schlägen orientiert, wird weiter zunehmen. Es werden noch mehr Züchter dem Brieftaubensport den Rücken kehren. Denn wo "verstärkt" sich der normale Züchter mit Brieftauben? Bei jenen Züchtern, die gerade in diesen Meisterschaften vorne dabei sind und die ausschließlich "auf Spitze" selektieren. Es wird oftmals für viel Geld bei jenen Züchtern nach Verstärkung gesucht, für die dieses Sportkonzept wie gemacht erscheint. Jene Top-Schläge, die durch viel Aufwand und Arbeit, oftmals an der Grenze des Machbaren, die Tauben für den nun noch mehr gefragten Spitzenpreis vorbereiten, sind die nlaufstelle für all jene Züchter, die nach Verstärkung suchen. Dass allerdings auch vieler Tiere dieser Top-Schläge ohne die entsprechend aufwändige Versorgung und Vorbereitung und ohne riesigen Aufwand, beim einfachen Züchter nicht die gleichen Leistungen bringen können, erscheint logisch. Dennoch werden sich viele Züchter weiter bei diesen herausragenden Schlägen verstärken. Die Enttäuschung nach Verlusten und eher durchschnittlichen Leistungen wird umso größer sein.

Hinzu kommt ein weiterer Faktor: durch die große Ausdünnung vieler Reisevereinigungen und die daraus resultierende flächenmäßig größere Verteilung der Züchter wird die "Anfälligkeit" der verschiedenen Konkurrenzen für den Einfluß des Windes und des Wetters immer größer. Unter diesen Bedingungen eine nochmals forcierte Auslese nach Spitzenpreisen und As-Punkten durchzuführen, erscheint absolut kontraproduktiv. Lagebedingte Wechsel der RVen, Regionalverbände etc. werden weiter zunehmen, die Unzufriedenheit in der Züchterschaft wird weiter zunehmen.

So richtig viele Ansätze im neuen Sportkonzept auch erscheinen, so falsch sind letztlich einige Faktoren in der geplanten Umsetzung. Das Zuchtziel für die reisende Brieftaube muss sich, wenn der Brieftaubensport weiter existieren möchte, insbesondere auch im Hinblick auf die zunehmende Krankheitsanfälligkeit unserer Tiere (Stichwort Jungtaubenkrankheit (inzwischen auch bei Alttauben)) wieder vermehrt an der sicheren Taube orientieren, die in der Lage ist, sich über zwölf oder mehr Preisflüge sicher in der Preisliste zu platzieren. Die Auslese muss, wenn man die Zufriedenheit der Züchterschaft fördern und einem nochmals starken Mitgliederschwund entgegen wirken will, im Sinne der sicheren Taube, nicht aber im Sinne von AS-Punkten und Spitzenpreisen erfolgen.
Jeder Züchter freut sich über frühe Preise, über Spitzenpreise. Doch mehr noch freut er sich über die sichere Heimkehr seiner gefiederten Freunde. Brieftauben, welche in der Lage sind, sich über zwölf oder vierzehn Wochen jeweils im ersten Drittel aller Tauben zu platzieren, sind die wahren Spitzentiere, nicht jene, die sich bei zwölf Flügen vier oder fünf Mal in der absoluten Spitze platzieren, bei denen aber auch unter schwierigen Wetterbedingungen stets die Gefahr besteht, dass sie schnell verloren gehen.

Warum versucht man nicht in den Meisterschaften Schnelligkeit und Sicherheit zu kombinieren? Warum sollen nicht aus den dreißig vorbenannten die vier schnellsten Tiere (vier sollten es mindestens sein - drei erscheinen ein bißchen wenig) und die vier sichersten Tiere auf den Wertungsflügen zählen? Konkret: es spricht ja gar nichts dagegen, dass man auch Spitzenpreise mit in die Wertung nimmt, so wie es geplant ist. Aber hinzu sollte man eben auch die vier besten Tiere eines jeden Züchters auf den Wertungsflügen nach Preisen nehmen. D.h. nur wer Schnelligkeit und Sicherheit auf den Flügen kombiniert kann die Meisterschaften erringen. Das würde dem Zuchtziel Allroundtaube weit mehr entgegenkommen. Und obendrein würden die absoluten Spitzentauben, die in der Lage sind viele Preise zu fliegen und sich dazu vorne in der Preisliste zu platzieren gleich doppelt in die Wertung kommen und entsprechend gewürdigt.

Das "neue Sportkonzept" in seiner momentan angedachten Ausführung kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein und sollte überdacht werden. Eine ausschließliche Wertung und Auslese auf Spitzenpreise hin ist im Sinne der Zukunftssicherung des Brieftaubensports falsch.

MfG Mime







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  #3  
Alt 02.09.2007, 06:00
Freiheitstauben
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Zitat: ...Konkret: es spricht ja gar nichts dagegen, dass man auch Spitzenpreise mit in die Wertung nimmt, so wie es geplant ist. Aber hinzu sollte man eben auch die vier besten Tiere eines jeden Züchters auf den Wertungsflügen nach Preisen nehmen. D.h. nur wer Schnelligkeit und Sicherheit auf den Flügen kombiniert kann die Meisterschaften erringen...

Hallo Mime,
über die Sache mit den Spitzenpreisen habe ich zugegebener Maßen noch gar nicht nachgedacht. Aber ich finde du hast recht. Absolut recht!

Und dein Hinweis, daß die flächenmäßige Ausdünnung und damit die Verzerrung durch den Wind in Zukunft stark zunehmen werden, finde ich ebenfalls sehr treffend formuliert. Wobei ich persöhnlich gar nichts gegen große Konkurrenzen habe, ganz im Gegenteil(siehe oben). Und gegen ein bischen "Zufall" habe ich auch nichts, denn wenn der gleichmäßig verteilt ist, kommt jeder mal in den Genuß (man sieht ja, wie sich sonst erfolglose Züchter über ihr Super-Ergebnis auf einem ansonsten für die Allgemeinheit eher schlechten Flugverlauf freuen). Der Zufall sollte nur die Meisterschaften nicht entscheiden. Daher würde ich mir nur wünschen, dass nicht zwanghaft die große Liste zählen soll (ab 400 km nur RegV Liste), da diese Listen in Zukunft, wie du ja deutlich zeigst, immer weiter zunehmend auch vom Wetter/Wind-Faktor dominiert werden.

Grüße
Meinolf
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  #4  
Alt 02.09.2007, 06:42
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Hallo Sportfreunde, die nachfolgenden Gedanken wurden Anfang 2007 an den Verband geschickt. Mir war es ein Bedürfnis, auch im Namen vieler Sportfreunde zu sprechen. In den nachfolgenden Zeilen wurden Gedanken mehrerer Sportfreunde aufgegriffen und dem Verband mitgeteilt. In wie weit die folgenden Gedanken Berücksichtigung finden, kann jeder sebst einschätzen. Die Diskussionen sind gelaufen. Beschlossen wird das Sportkonzept so, wie es in der "Brieftaube" veröffentlicht wurde. Ob es der Weisheit letzter Schluss ist, soll jeder Sportfreund für sich selbst beurteilen. Eines ist aber sicher, "jedem alles rechtgetan, ist eine Kunst die niemand kann".

Gedanken zum neuen Sportkonzept

Grundgedanken

Zukunftsorientiert, so kann man das unter Sportfreunden getaufte "Fitzner-Konzept" eindeutig beschreiben.
Es ist an der Zeit, in unserem Sport umzudenken. Nehmen wir uns die Zeit und diskutieren in den nächsten Monaten über ein fortschrittliches Meisterschaftssystem, welches den Sportfreunden in der Weihnachtsausgabe der "Brieftaube" vorgestellt wurde.
Gerade jetzt ist es wichtig, eine Spezialisierung auf Kurz-, Mittel- und Weitstrecken voranzutreiben. Im Hinblick auf den nicht weg zudiskutierenden Mitgliederschwund und die stark sinkenden Mitgliederzahlen in verschiedenen Regionen des Verbandsgebietes, ist es notwendig, sich neuen Herausforderungen zustellen.
Familienfreundlich sind die nur noch 6 zu wertenden Wettflüge. Durch diese verbesserte Flexibilität,(mehr Streichresultate, witterungsbedingte Wettflugabsagen usw.) verbessert sich die Chancengleichheit um ein vielfaches.

Um mehr Gerechtigkeit in das Meisterschaftssystem zu bekommen, ist die Einbeziehung der gesetzten Tauben sinnvoll. Zu denken sollte aber geben, dass auf den Bestand vom Saisonanfang zurückgegriffen werden soll. Wie wir alle wissen, sind gegen Saisonende nur noch ca. 50 % der Tauben am Start, die auf dem 1.Preisflug ins Rennen geschickt wurden. Dies sind nur vorsichtige Schätzungen.
Für das vorgeschlagene System spricht, dass die Tauben nur 1 x vor dem 1.Wettflug benannt werden müssen. Dies würde eine Erleichterung für den einzelnen Sportfreund bedeuten.
Die Chancengleichheit würde sich dadurch verbessern, dass bei unterschiedlich großen Reisebeständen auch unterschiedliche Leistungen abverlangt werden. Dies könnte einen Durchmarsch der zahlenmäßig großen Schläge verhindern. Man sollte diese Sportfreunde aber nicht verdammen. Durch ihre hohen Setzzahlen, spülen sie auch viel Geld in die RV-Kassen.

Eine Beispielrechnung

Im folgenden Beispiel wurden errungene AS-Punktezahlen von einem realen Wettflug aus der Saison 2006 verwendet. Setzt man die Analyse weiter fort, ergeben sich ähnliche Werte.
Die Tücken stecken hier im Detail. Nehmen wir an Züchter A erringt mit den fünf schnellsten Tauben 484,69 AS-Punkte. Seine Setzzahl beträgt 69 Tauben. Züchter B erringt 482,14 As-Punkte bei 58 gesetzten Tauben. Zum Vergleich nehmen wir noch Züchter C, der mit 38 gesetzten Tauben 473,55 AS-Punkte erreicht. Bei den erreichten As-Punkten wurden die gesetzten Taubenzahlen nicht berücksichtigt.

Ermittelt man nun die Ergebnisse nach dem beabsichtigten System, werden folgende AS-Punktezahlen erreicht. Züchter A = 466,47 - Züchter B = 446,26 und Züchter C = 459,56.
Es kann also in diesem konkreten Beispiel festgestellt werden, dass Züchter C mit seinen 38 gesetzten Tauben besser abschneidet als Züchter B mit seinen 58 Tauben.
Errechnet man den Punkteabstand zwischen der höchsten Punktzahl (484,69) und der niedrigsten Punktzahl (473,55) nach Variante 1, so ergibt sich eine Differenz von 11,14 Punkte.
Setzt man die AS-Punkte nach Variante 2 ins Verhältnis, so vergrößert sich der Abstand auf 20,21 Punkte. Dies kann für die Meisterschaft von Vorteil sein, könnte aber auch einen aufzuholenden Punkterückstand bedeuten. Ausgeglichen wird dies aber durch die nur noch 6 Wertungsflüge, welche zusätzlich Streichresultate ermöglichen.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Jede Variante birgt Vor-und Nachteile in sich.

Flexibler wäre eine Einbeziehung der Taubenzahl je Flug. Dies könnte aber eine Angleichung der Rechenprogramme zur Erstellung der Preislisten zur Folge haben. Auf alle Fälle kommt die neue Berechnungsmethode den Reisevereinigungen entgegen. Die Setzzahlen könnten sich erhöhen. Weniger attraktiv scheint die Berechnungsmethode mit 5 Tauben nach As-Punkten für viele Ostdeutsche Reisevereinigungen zu sein. Schon seit Jahren sind RV-Meisterschaften auf den Modus mit den fünf schnellsten Tauben je Flug abgestimmt. Dies kann auch ein Grund für die recht hohen Taubenzahlen in den angesprochenen Regionen sein. Denn, wer viele Tauben setzt, hat auch rein rechnerisch eine größere Chance seine Zähler nach Hause zu bekommen. Dieser Tatsache liegen auch die guten Platzierungen von ostdeutschen Sportfreunden in den Verbandsmeisterschaften auf Bundesebene zu Grunde. Ich gebe allen Sportfreunden recht, die jetzt sagen, dass die Benennung von 8 aus 80 schwieriger ist als 8 aus 20. Im Endeffekt zählen aber die gesetzten Taubenzahlen zur Ermittlung der AS-Punkte. Und da werden immer die Reisevereinigungen im Vorteil sein, die mit enormen Setzzahlen an den Start gehen.
Interessant wird es für diese Reisevereinigungen, wenn die Anzahl der gesetzten Tauben je Sportfreund berücksichtigt wird. Dies könnte eine größere Chancengleichheit herbeiführen. Zu bedenken gebe ich aber auch, dass sich die Setzzahlen verringern könnten.
Einen Königsweg zu finden, ist auch in diesem Punkt ein schwieriges Unterfangen. Wenn es ein Patentrezept geben würde, könnte man sich so manche Diskussion über Meisterschaftssysteme ersparen.

Kooperationsmöglichkeiten / Preislisten

Im Hinblick auf die Einführung der neuen Meisterschaftsbedingungen, sollte man ein Aufweichen der Konkurrenzgebiete anstreben. So sollte es in Zukunft keine Kooperationsbeschränkungen über Regionalverbandsgrenzen mehr geben. Durch flexible Kooperationsmöglichkeiten, kann auch gegen das allgemeine Wechselfieber von Reisevereinigungen und Einzelmitgliedern entgegengewirkt werden. Kurz um, welche Reisevereinigungen miteinander Preisflüge veranstalten und Preislisten erstellen, sollte in Zukunft egal sein. Lediglich die Bedingungen zu den reisenden Schlägen und Mindestentfernungen sollten beachtet werden.
Reisevereinigungen sollte es auch möglich sein, Preislisten mit Weitstreckenclubs erstellen zu lassen. Solche veranstalteten Flüge, könnten als Regionalflüge angesehen werden, da sich ein größeres Konkurrenzgebiet ergibt. Voraussetzung bleiben aber die Mindestbedingungen zur Erstellung von Preislisten (reisende Schläge usw.)

Nationalflüge

Durch die Schaffung von Nationalflügen/Verbandsflügen auf Nationalbezirksebene, wird die Attraktivität des überregionalen Leistungsvergleiches enorm gesteigert. Richtig wurde festgestellt, dass unsere Nachbarverbände seit Jahrzehnten mit großem Erfolg Nationalflüge veranstalten. Für die Einführung der Nationalflüge, spricht auch die Unterteilung in die Kategorie 450 - 575 Kilometer und 525 - 650 Kilometer mittlere Entfernung.
Mit der Wiederbelebung der Nationalflüge, wird an eine lange Tradition angeknüpft. Züchterische Leistungen werden besser herausgestellt.

(Teil 2 folgt gleich - max. Zeichen wurden erreicht)
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  #5  
Alt 02.09.2007, 06:42
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(Teil 2)

Ein Alternativmodel

Die Meisterschaftsbedingungen sollten leicht verständlich und von allen Reisevereinigungen und Verrechnern ohne größere Kraftanstrengungen umsetzbar sein.
Der Faktor der gesetzten Tauben sollte unbedingt Berücksichtigung finden. So werden Schläge mit kleinen Taubenbeständen nicht von vornherein ausgegrenzt. Bei den Bedingungen muss eine große Akzeptanz erreicht werden.

Wie könnte die Bedingungen aussehen?

 5 schnellste nichtvorbenannte Tauben je Flug nach AS-Punkten
 6 Wertungsflüge, davon mindestens 1 x 400, 1 x 450 und 1 x 550 km mittlere Entfernung

Somit können maximal 30 Preise errungen werden. Bei Preisgleichheit erfolgt die Einordnung nach Punkten. Diese Punkte werden wie folgt ermittelt.

erreichte AS-Punkte auf den 6 Wertungsflügen = Bonuspunkte
durchschnittlich gesetzten Tauben des Sportfreundes

Diese Bonuspunkte werden zu den erreichten AS-Punkten addiert und ergeben die endgültige Punktzahl.

Beispiel:

Züchter A Züchter B

errungene AS-Punkte 2950,00 2950,00

durchschnittlich gesetzte Tauben 30 40
auf den 6 Wertungsflügen

ermittelte Bonuspunkte 73,75 98,33

erreichte Punktzahl 3023,75 3048,33

Somit erreicht der Züchter A bei gleicher AS-Punktezahl und im Durchschnitt weniger gesetzten Tauben einen höheren Bonuspunktewert, als Züchter B, der im Durchschnitt mehr Tauben auf den 6 Wertungsflügen zum Einsatz gebracht hatte.

Nationale Jungtaubenmeisterschaft

Leider vermisse ich eine Jungtaubenmeisterschaft auf Verbandsebene. Alternativ könnte diese Meisterschaft auf Regionalverbandsebene ausgeflogen werden. Brauchen wir denn überhaupt eine Jungtaubenmeisterschaft?. Ich denke ja. Besonders für die Zukunft sollten wir gerüstet sein. Viele Sportfreunde bedauern immer noch die Abschaffung dieser interessanten Meisterschaft, welche in der zweiten Jahreshälfte ausgeflogen wird. Gerade wegen der zunehmenden Spezialisierung auf bestimmte Entfernungen, bietet das Jungtaubenspiel eine reizvolle Herausforderung. Schon jetzt werden zahlreiche Jungtaubenflüge von freien Jungtaubenclubs angeboten. Um das Jungtaubenspiel in den Reisevereinigungen zu stärken, wird man in der Zukunft nicht mehr um eine überregionale Jungtaubenmeisterschaft herumkommen. Wie sieht es denn in vielen Reisevereinigungen aus? Aus Mangel an Herausforderungen, sprich überregionale Meisterschaften, setzten viele Sportfreunde ihre Jungtauben nur zu Trainingszwecken. Die Jungtaubenmeisterschaft sollte mindestens einen
Regionalflug mit einer Entfernung von 300 Kilometern enthalten. Somit werden große Auflässe zwangsläufig. Um das Problem von kreuzenden Schwärmen bei den Jungtauben zu entschärfen, könnten beispielsweise Samstags Auflässe aus östlichen Richtungen und Sonntags aus westlichen Richtungen vorgeschrieben werden.

Egal welches Meisterschaftssystem ab der Saison 2008 Anwendung findet, lasst es uns gemeinsam ausprobieren. Wir haben es jetzt in der Hand, die Weichen für die Zukunft des Brieftaubensportes zu stellen.

Steffen Röhl
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  #6  
Alt 02.09.2007, 09:16
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Jörch Jörch ist offline
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Standard Mime hat recht

Hallo,

nur kurz meine Meinung: Mime hat natürlich recht. In den Meisterschaftsmodi wird die sichere Taube nicht belohnt! Das ist ein gravierender Fehler! Ich hoffe, dass mancher von den Verantwortlichen dieses liest und der Gedanke aufgegriffen wird.
Ein AS mit 10 Preisen und dann Verlust auf dem 11ten Flug sollte nicht mehr belohnt werden als der sichere Flieger mit 13/9.
Wir brauchen auch sichere Tauben. Nochmal das Beispiel von unserem Vogel 505. Ein guter Flieger, aber eben kein Superas. Und trotzdem kam er in den Zuchtschlag, weil auch seine Nachzucht absolut zuverlässig ist
(ein paar Preise fliegen sie natürlich auch ;-)).
Also liebe Entscheider - diesen Gedanken aufzugreifen, wäre schön.
(Zuverlässigkeit muß auch mit Punkten belohnt werden. Entsprechende
Algorithmen bei den Preislistenprogrammen zu programmieren ist sicher
das kleinste Problem...).

Grüße - Jörg
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  #7  
Alt 02.09.2007, 19:56
AS 382
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Hallo Sportfreunde

Da muß ich Mime recht geben.So wie er es beschreibt hat er den Nagel auf den Kopf getroffen.
In unserer RV sind die Wettflüge sehr stark vom Wind abhängig.
Unsere RV ist ca. 45Km breit und ca. 50 Km tief.
Mir ist die Taube mit 13/10 Pr. lieber als die mit 13/6 und drei Spitzenpreisen.Wir brauchen Tauben die konstanz haben und den Heimatschlag sicher erreichen.Denn diese Tauben bringen die Meisterschaft.Natürlich ist es noch besser wenn man Reisetiere mit 13/13 oder 13/11 mit zwei oder drei ersten hat.Aber das ist nicht so einfach,das sind Ausnahmetauben und muß unser Zuchtziel sein.

gruß
Michael
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  #8  
Alt 03.09.2007, 19:59
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Schinzinho Schinzinho ist offline
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Hallo Sportfreunde,

zunächst mal möchte ich sagen, dass ich darauf gehofft habe, dass dieses Konzept hier diskutiert wird und man auch von anderen Züchtern einige Gedanken kennen lernt. Leider habe ich festgestellt, dass das gesamte Konzept meist nicht mal am Rande diskutiert wird. Normalerweise gehörte es auf jede Vereinsversammlung von Versammlungen auf höheren Ebenen ganz zu Schweigen. Doch dies habe ich so nicht erlebt und jetzt ist es wahrscheinlich ohnehin zu spät und wir können uns nur noch hier darüber unterhalten (aber das ist ja auch was).

Zum Konzept selbst:

Einige Punkte haben mich zum Nachdenken angeregt.

1. Das für Flüge über 400 km nur noch die Regionalliste zählen soll ist für mich total unverständlich. Grade die Regionalverbände stehen noch immer aufgrund der oftmals merkwürdigen (manche sagen auch ungerechten) Zusammensetzung total in der Diskusion. Hier sollte man vorher ansetzen und die Zusammensetzung der Regionalverbände nochmals prüfen, und zwar möglichst durch opjektive externe Prüfer, die keine eigenen Vorteile sehen. Daher sollte man auch über 400 km zwischen RV- und Reg. Liste wählen können!

2. Die Abschaffung der Tauben des Monats finde ich ebenfalls extrem schade. Hier konnte wirklich jeder glänzen, der es mal schafft eine Taube über drei Wochen in die Spitze zu bringen. Nirgendwo sonst hatte der kleine Züchter bessere Chancen.

3. Auch ich kann es nicht nachvollziehen, dass Nationalflüge nicht durchführbar sein sollen. Es ging früher, es geht in unseren Nachbarländern, z.B. Belgien und den Niederlanden und ich wüsste nicht, dass Deutschland seine Landesgrenzen verändert hätte. Abgesehen davon, wurde ja in 2005 und 2006 z.B. ein inoffizieller Nationalflug München organisiert, und zwar mit Erfolg und auch mit einer gerechten Preisverteilung. Oder steckt vielleicht dahinter, dass es einigen Züchtern ein Dorn im Auge ist, dass es bei einem Nationalflug im großen Auflass kaum möglich ist durch viel Einsatz, Tranining usw. sich einen Vorteil zu verschaffen und im Grunde jeder, der seine Tauben gesund und in Form an den Start bringt, den Nationalsieg davon tragen kann. Nicht zu vergessen, dass ein Nationalsieger bedeutende "Nebenwirkungen" mit sich bringt, was die kommerzielle Seite betrifft, was vielleicht auch nicht jeder jedem gönnt.Insgesamt gesagt, denke ich, dass Nationalflüge unheimlich gerechte Konkurrenzen schaffen können., die vielleicht nicht jeder unbedingt möchte.

4. Bei der Schaffung so vieler neuer Meisterschaften sollte man daran auch denken, alle anderen Meisterschaften auch abzuschaffen, um diesen Meistern auch die entsprechende Würdigung zu geben. Diese Flut an Meisterschaften muss weg!

5. Ein anscheinend überhaupt noch nicht berücksichtiger Punkt sind meiner Ansicht nach zentrale Auflassplätze. Gäbe es wie in Belgien solche "Riesenauflässe", wären viele Flüge weniger windabhängig und gerechter. Auch würden sich die besseren Tauben durchsetzen. Es ist mir völlig unklar, wie man Woche für Woche in der "Brieftaube" nachlesen muss, dass etliche RV´en an einem Auflassplatz standen und trotzdem im 20 Takt aufgelassen wurde. Hier sollte es je Flugrichtung entsprechende Orte geben, die angefahren werden können und alle die dann dort stehen haben gleichzeitig aufzulassen, ganz egal in welchen Regionalverband sie gehören oder wie breit die Streuung wäre. Belgien macht es uns vor!

Sicher sind meine Gedanken nicht das nonplusultra. Ich würde mich aber freuen, wenn sie zumindest hier diskutiert würden.

Gruß
Schinzinho
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  #9  
Alt 04.09.2007, 07:39
Tauben1977 Tauben1977 ist offline
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Nachdem ich mir das Sprotkonzept angesehen habe kann ich leider nicht verstehen was dieses mit dem Zuchtziel Allroundtaube zu tun haben soll........
Vor dem ersten Flug sollen 30 Tauben vorbenannt werden, davon kommen je nach Entfernung 3-5 in die Wertung. Das heißt es kommt nur noch auf die Scnelligkeit an, aber nicht mehr auf die Allroundfähigkeiten. Meiner Ansicht nach wäre eine Kompination aus dem Benennen für die Schnelligkeit und der sicheren Taube die beste Lösung und würde auf Dauer die Tauben sicherer machen.
Warum zählen von den Vorbenannten 30 Tauben nicht die 3-5 schnellsten auf den 8 Flügen + die 5 besten auf den letzten 10 Wertungsflügen der RV/Reg.verb.??
Bedauerlich finde ich es zudem, das Nationalflüge so kategorisch ausgeschlossen werden. Meines Erachtens sollte man verbandsseitig ein Bestreben nach größeren Auflässen, sprich Auflässe, an denen sich mehrer Reg.verb., bzw. Fluggemeinschaften aus verschiedenen Reg.verb. beteiligen, fördern. Nach der vorgelegten Regelung fänden diese Flüge keine Berücksichtigung bei den Meisterschaften. Gut, man braucht diese Flüge ja nicht gleich Nationalflüge nennen, aber schön wären doch Flüge analog der Interprovinzialen Flüge in Belgien, die auch in der Brieftaubenzeitung eine angemessene Würdigung finden.

Gruss Markus
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  #10  
Alt 04.09.2007, 11:28
OSmartin
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Hallo Sportfreunde

Zu dem neuen Sportkonzept, speziell zum Thema Allroundtaube möchte ich folgendes anmerken:
wenn es eine Allroundtaube werden soll, dann muss Schnelligkeit neben Ausdauer und Beständigkeit bei der Ermittlung der Besten berücksichtigt werden.

Ich bin derselben Meinung wie einige von Euch, dass dieses neue Konzept dem nicht gerecht wird!

Bereits bei der DBA 2007 in Dortmund habe ich Herrn Klaus Kühntop unser in 2005 hier ermitteltes Meisterschaftssystem AsKi 6+1 vorgestellt und übergeben.

Siehe auch OFFICE TOOLS / AsKi.xls, hier im internet-taubenschlag.

Die einzige Reaktion in der BT war ein Nebensatz von unserem Sport-Chefdenker Herbert Wieden, dass solche Systeme zu kompliziert seien.
Nun, für IHN ganz sicher.

Wir fliegen nun schon das dritte Jahr diese AsKi - RV-Meisterschaft mit zunehmender Beliebtheit aus.

Wer sich die Unterschiede zwischen der RV-Meisterschaft mit den 5 Besten und der AsKi -Meisterschaft ansehen möchte, kann sich die Endergebnisse unter www.edv-roth.de Reg.Verb 402 RV 10 ( Meister) ansehen.

Ich möchte dazu noch anmerken, dass es in unserer RV keine ausgesprochenen Massenzüchter gibt, daher halten sich die Platzierungsabweichungen, zwischen diesen beiden Meisterschaftssystemen, in Grenzen.

mit Sportsgruß
OS.Martin
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