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  #1  
Alt 25.08.2009, 23:11
DER138
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Standard Zwischenbilanz Weitstrecke Südost

Die Altflüge auf der Südostweitstrecke 2009 sind abgeschlossen. Meine persönliche Zwischenbilanz nach dem ersten Jahr: Es waren schwere Flüge, aber Tauben, die die nötige Intelligenz, Willenskraft, körperliche Konstitution und Gesundheit mitbrachten, haben sie auch erfolgreich bewältigt.
Der Vorsitzende der IG Weitstrecke Südost, Michael Sackenheim, hat völlig Recht, wenn er kritisiert, dass einige Züchter Tauben gesetzt haben, die nach iher Aussage "zu langsam" für die RV-Flüge waren. Es ist schon ziemlich naiv zu glauben, dass Tauben, die schon RV-Flüge nicht erfolgreich bewältigen können, erfolgreiche Weitstreckentauben wären. Außerdem sollte man sich hüten - da haben wir selbst auch Lehrgeld bezahlt - zu junge Tauben (sprich: Jährige) auch auf "nur" 700 km zu setzen. 700 km sind eigentlich für eine jährige WEITSTRECKENTAUBE nicht viel, aber bei der Weitstrecke kommen halt Tauben aus einem Einzugsgebiet von etwa 500 x 300 km zusammen und das bedeutet: Jede Taube muss ihren Weg von Anfang an alleine suchen. Bei einem Regionalflug über 650 oder 700 km ist das ganz anders.
Nimmt man also Tauben, die geeignet und ausgereift, also erfahren, sind, dann ist die (Südost-)Weitstrecke eine tolle Erfahrung, die außerdem züchterisch sehr viel Sinn macht: Die breite Masse der Züchter ist doch in den letzten Jahren immer mehr von dem Ziel abgekommen, "Allroundtauben" zu züchten. Um den Preis der Schnelligkeit bei relativ kurzen Flügen mit kurzen Konkurszeiten haben wir teilweise die Tauben verweichlicht. Dafür zahlen wir einen hohen Preis: Geht heute ein Konkurs einmal länger als ein paar Minuten, kommt es schon zu Verlusten und es wird über einen "schlechten" Flugverlauf gejammert.
Die Weitstrecke kann mit dazu beitragen, Intelligenz, Durchsetzungsfähigkeit und gleichzeitig Schnelligkeit (Budapest 2009 wurde mit fast 90 km/h gewonnen!) unserer Tauben zu bewahren und damit mehr Freude und Befriedigung für die Züchter.
Dabei muss man nicht unbedingt (reine) Weitstreckentauben haben, um erfolgreich zu sein. Viele Züchter, die auf der Weitstrecke - und da besonders auf der Südostweitstrecke - erfolgreich sind, stehen auch als Programmspieler "ihren Mann". Wir selbst haben in diesem Jahr die Erfahrung mit unserer "Julischka" gemacht, die am 1.8. mit Vorsprung den 1. Konkurs von Budapest (967 km) flog, und davor schon den 5. (Zone) von Kattowitz (895 km) und den 29. von Brünn (725 km). Nahe Verwandte von ihr fliegen in diesem Jahr bei uns auch 1. Konkurse in der RV - auf kurzen Flügen und bei z.T. weniger als 10 Minuten Konkurs.
Aber wie gesagt - wir sind da keineswegs ein Einzelfall, seht Euch nur einmal Jan Sudul, Michael Sackenheim, die SG Kieferle und viele andere an. Wir jedenfalls werden die Weitstrecke - auch die von Südost - weiterhin unterstützen, ohne natürlich das Programmspiel aufzugeben! Wir empfehlen allen Züchtern, die keine Tauben haben wollen, die nur bei Sonnenschein bis 300 km Preis fliegen können, es auch zu probieren. Aber: Bitte nur mit gesunden, guten, geeigneten und erfahrenen Tauben. Dann ist das Erlebnis, eine Taube von Budapest (oder natürlich auch von Barcelona) kommen zu sehen, unvergleichlich. Es ist noch etwas anderes, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, als einen "Ersten" in der RV zu machen - ohne dass ich das in irgendeiner Weise abwerten möchte, ganz im Gegenteil. Jeder Züchter - selbstverständlich wir auch - tut alles dafür, 1. Konkurse in der RV (oder FG bzw. Reg.-Verband) zu erringen.
Aber der Respekt und die Bewunderung für diesen vielleicht 400 Gramm schweren Vogel, der 1000 km zurückgelegt hat, der ist doch etwas ganz Besonderes!
Um mit Harry Tamsen zu enden: "Denk´ doch mal darüber nach!"
H. Goebel
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  #2  
Alt 26.08.2009, 07:56
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Jörch Jörch ist offline
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Hallo Sportfreund Goebel,

mich würde vor allem interessieren, wieviele Tauben auf diesen Flügen verloren wurden. Natürlich ist es etwas besonderes, hier Preise zu fliegen.
Aber ist die Verlustrate nicht zu hoch?

Grüße

Jörg
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  #3  
Alt 26.08.2009, 08:59
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ulibov ulibov ist offline
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Hallo Jörg,
ich bin zwar nicht Sportfreund Goebel, aber wie soll diese Antwort aussehen???? Sie ist gar nicht möglich! Wenn ich 7 Züchter kenne die die Tour geschickt haben, fehlen bei Züchter A von 6 gesetzten 1, bei b von 13 - 9, bei c von 7 keine und so weiter. Von den anderen 26 Züchtern weiss ich eh nichts. Ganz zu schweigen das ja auch Tauben nach 3 oder 6 Tagen erst kommen. Und daraus Rückschlüsse zu ziehen ist noch ungenauer. Bei uns fehlen im Jungfliegen in der Rv von einigen Züchtern über alle Flüge fast 50% bei anderen 3%. Woran liegt das? An der Vorbereitung, an der Qualität, am Glück, an zu spät diagnostizierter Krankheit??????
Wichtig ist das auf solche Flüge nur Tauben eingesetzt werden die absolut top in Form sind, top Gesund, und die diese Leistung bringen können. Dann bleiben auf solchen Flügen bei einem normalen Flugverlauf nicht mehr Tauben aus wie auf anderen Flügen auch. Wenn auf 700 km aber Tauben eingesetzt werden die auf 8 Programmflügen nichts gemacht haben und der einsetzende Züchter der Meinung ist, dass schlechte Programmtauben gute Weitstreckler sind, dem kann auch die Weitstrecke Süd Ost nicht helfen. Solche Tauben bleiben aus!
Mir gefällt der Beitrag von Herrn Goebel sehr gut und ich bin froh Rückmeldungen eines aktiven Züchters für die neue Weistrecke Süd Ost zu erhalten.
Gruß Uli
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  #4  
Alt 26.08.2009, 10:09
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Jörch Jörch ist offline
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Sorry Uli,

ich glaube, dass hier sehr wohl mehr Tauben ausbleiben bei einem normalen Flugverlauf als bei anderen Flügen. Das wird m.E.´s unterschätzt, dass die Tiere sich gleich zu Anfang von den anderen trennen müssen. Diese Flüge sind eindeutig schwerer.
Und natürlich ist hier eine Antwort möglich.
Ich muß doch nur die Taubenzahl zu Anfang mit der Taubenzahl auf dem letzten Flug vergleichen. Da gibt es Unschärfen und Ungenauigkeiten, klar.
Aber einen Trend kann ich feststellen.
Mir geht es doch gar nicht darum, die ganze Geschichte schlecht zu reden.
Sondern ich will wissen, wie die Wirklichkeit aussieht.
Wenn ich Sportfreund Goebel lese, dann ist doch alles trallafiti. Und das ist es eben nicht.
Kann man doch normal drüber reden.
Spfrd. Goebel kann doch bestimmt sagen, wieviele Tauben er verloren hat.

Nur Tauben setzen, die fit sind, top gesund usw. usf. - das sind doch
Allgemeinplätze, kann ich nix mit anfangen.
Mir geht es um die Analyse und Verbesserung dieser Flüge, da ich auch daran interessiert bin, dass die ganze Geschichte vorangeht.
Aber mit Phrasen ist keinem gedient.

Grüße, Jörg
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  #5  
Alt 26.08.2009, 11:13
Robrowi Robrowi ist offline
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Hallo Jörg,

über die Weitstrecke Süd-Ost kann ich nicht viel sagen.
Aber bezüglich Süd-West hat der Uli völlig Recht.
Gute Tauben , gut in Form = normale Verluste.
Natürlich sind die Flüge schwerer, sollen sie auch sein.
Zur Verdeutlichung meine persönliche Satz und Verlustliste aus 2009.
Pau 1066 km 4 gesetzt 1 verloren
Barcelone 1184 km 9 gesetzt 3 verloren ( sehr schwer in diesem Jahr)
Narbonne 974 km 6 gesetzt 0 verloren
Brive 818 km 20 gesetzt ( 19 jährige ) 1 verloren
Perpignan 1012 km 5 gesetzt 0 verloren

Ich denke damit kann man leben. Meiner Meinung nach ist die Süd-Ost Richtung noch einen Tick härter. Somit ist ein Budapest ( 950 km für mich ) durchaus gleichzusetzen mit Barcelona ( 1184 km für mich) . Nur Kilometer zu vergleichen geht nicht.
Schlachtvieh hat dort nichts zu suchen

Viele Grüße
Robrowi
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  #6  
Alt 26.08.2009, 11:31
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Berti-065 Berti-065 ist offline
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Hallo Uli, hallo Roger,

ich gebe Euch beiden zu 100 % recht. Nur optimal vorbereitete Tauben gehören in den Korb. Das gilt natürlich auch für das RV-Programm.
Hier meine Verlustliste 2009 WSC-MDL und Bayernmarathon (Frankreich):

Auxerre 710 km 9 gesetzt, - 3 Jährige verloren (einer wurde davon gemeldet)
Blois 865 km 5 gesetzt - 0 verloren
Le Mans 910 km 4 gesetzt - 0 verloren

Insgesamt gesehen wurde 2009 auf der Weitstrecke keine Alttaube verloren.
Über die Jährigenverluste lässt sich streiten. M.E. hätten sie kommen müssen.

Viele Grüße
Steffen
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  #7  
Alt 26.08.2009, 12:05
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Jörch Jörch ist offline
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Hi Robrowi,

hast gute Tauben, Respekt. Und kannst sie wohl auch gut vorbereiten.
Schreib mir mal bei Gelegenheit, was Deine besten sind und was die Nachzucht kosten soll.

Gruß, Jörg
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  #8  
Alt 28.08.2009, 05:11
DER138
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Hallo "Jörch",
die Frage nach der Höhe der Verluste ist natürlich berechtigt, und ich will sie gerne beantworten: Auf Brünn haben wir den von mir schon angesprochenen Fehler gemacht, und unsere gesamten Jährigen für die Weitstrecke (Brünn) mit eingekorbt. Insgesamt setzten wir auf Brünn 12 Tauben, davon 6 jährige Vögel, 1 jährige Täubin, 4 alte Täubinnen und 1 alten Vogel. Die Tauben wurden Samstagmorgen aufgelassen. Unsere ersten beiden Tauben (beides 3-jährige Weibchen - die "Julischka" und die "71") kamen kurz vor 7 Uhr und kurz vor 8 Uhr am Sonntagmorgen und machten beide im 1. Zehntel Preis. Am Sonntagabend kam ein jähriger Vogel, der im Anhang der Liste steht. Im Laufe der folgenden Woche kamen der Altvogel, das jährige Weibchen und eine Alttäubin nach. Also Bilanz nach einer Woche: 6 zu Hause. In den folgenden vier Wochen kamen das noch fehlende Altweibchen und zwei jährige Vögel nach. Es fehlen am heutigen Tag noch 3 Tauben (alles jährige Vögel).

Nach Kattowitz setzten wir nur die beiden Preiserringer von Brünn. Auflass am Samstagmorgen. Die "Julischka" kam am Sonntag um 13.26 Uhr und macht damit früh Preis. Die "71" kam nach ungefähr 10 Tagen - in erstaunlich gutem Zustand.

Nach Budapest setzten wir 2 alte Weibchen und einen 1 alten Vogel. Die "Julischka" fliegt den 1. Preis, der Altvogel kam nach ca. 2 Wochen, die zweite Täubin fehlt noch.

Bilanz: 17 Tauben gesetzt, nach Stand von heute 4 ausgeblieben - wobei die 3 Ausgebliebenen auf Brünn klar auf unseren Züchterfehler gehen.
Meiner Ansicht nach kann man damit nicht sagen, dass die Verluste zwangsläufig hoch sein müssten. Es liegt nach meiner Ansicht wirklich mehr an der Qualität der Tauben und dem richtigen Verhalten des Züchters. Ein hervorragendes Beispiel für meine Ansicht ist Peter Elvermann, der nun nachweislich ein Meister seines Faches ist. Er macht mit insgesamt 20 gesetzten Tauben auf der Weitstrecke Südost in diesem Jahr 15 Preise! Aber es gibt - wie schon gesagt - viele andere, sehr erfolgreiche Züchter auf der Südost-Weitstrecke mit vielen Preisen und sehr wenigen Verlusten.
Soweit die Fakten. Ich möchte zum Thema Verluste nur einmal appellieren darüber nachzudenken, wieviele Jungtiere man im Jahr beringt, und wieviele davon nach der Herbstreise noch da sind. Das relativiert sicherlich die Verlustdiskussion auf der Weitstrecke (egal ob Südost oder Südwest).
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