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Umfrageergebnis anzeigen: Wie viel Inzucht wendet ihr warum an? Erfolg mit Inzucht? | |||
Ich wende niemals Inzucht an! | 9 | 9,38% | |
Ich wende gelegentlich Inzucht an! | 34 | 35,42% | |
Ich wende oft Inzucht an! | 13 | 13,54% | |
Ich wende sehr oft Inzucht an! | 4 | 4,17% | |
Inzucht wende ich an um gute Zuchttauben zu erhalten! | 54 | 56,25% | |
Inzucht wende ich an um gute Reisetauben zu erhalten! | 10 | 10,42% | |
Mit Inzuchttauben hatte ich Erfolg! | 33 | 34,38% | |
Mit Inzuchttauben hatte ich keinen Erfolg! | 7 | 7,29% | |
Wenn ich Tauben kaufe, dann am liebsten Inzuchttiere! | 32 | 33,33% | |
Wenn ich Tauben kaufe, dann am liebsten Kreuzungstiere! | 7 | 7,29% | |
Multiple-Choice-Umfrage. Teilnehmer: 96. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen |
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Themen-Optionen | Ansicht |
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#1
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Inzucht- u. Ahnenverlustkoeffizient
Hallo Sportfreunde!
In der Tierzucht kennt man sowohl den Inzucht- als auch den Ahnenverlustkoeffizienten an dem man erkennen kann wie stark ingezüchtet wurde oder wie hoch die Anzahl der Ahnen tatsächlich noch ist. Wie bewertet ihr diese Berechnungsgrundlage? Wertvoll? Unwichtig? Wäre eine automatische Berechnung mit den gängigen Abstammungsprogrammen interessant (können diese akt. nicht)? Ab welchem Prozentsatz haltet Ihr einen Inzuchtkoeffizienten bei Brieftauben für kritisch? Habe mal ein paar meiner eng gezogenen Zuchttauben durchgerechnet, die für die Zucht von Reisetauben in der Kreuzung verpaart werden: 200 Inzuchtkoeffizient 24,51 % Ahnenverlustkoeffizient 84,65 % 326 Inzuchtkoeffizient 17,77 % Ahnenverlustkoeffizient 82,26 % 698 Inzuchtkoeffizient 14,74 % Ahnenverlustkoeffizient 85,71 % 637 Inzuchtkoeffizient 28,13 % Ahnenverlustkoeffizient 70,97 % Bin gespannt auf Eure Meinungen. Gruß Michael |
#2
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Hallo Michael,
zunächst solltest du einmal schreiben, was für dich eine Inzucht ist. Bruder x Schwester; Mutter x Sohn, oder Halbbruder x Halbschwester. Von einem Inzucht - und Ahnenverlustkoeffizienten habe ich noch nie etwas gehört. ( Bildungslücke bei mir! ). Welcher Verlust oder von was ist damit gemeint? Gruß Franz |
#3
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Zitat:
hier mal mehr Info dazu. Dass es eine Bildungslücke ist bestimmt nicht ausschlaggebend in der Brieftaubenzucht zumindest für mich. Kurze Erklärung der Begriffe Inzuchtkoeffizient (IK) und Ahnenverlustkoeffizient (AVK) Die Inzucht kann als eine Zuchtmethode verwendet werden, um bestimmte Eigenschaften oder auch Leistungsmerkmale einer Rasse zu festigen. Dabei kann es zur Festigung von sowohl „guten“ als auch „schlechten“ Eigenschaften kommen. Mit guten Eigenschaften sind die erwünschten Ziele (Merkmale) gemeint mit den schlechten die gefürchteten „Defekte“ wie z.B. Erbkrankheiten in verschiedenstens Formen. Unter Inzucht versteht man die Paarung von überdurchschnittlich eng verwandten Tieren innerhalb einer Population, d.h. die Tiere weisen in ihren Stammbäumen gemeinsame Vorfahren auf, die jeweils auf der Seite der Mutter- und des Vaters auftreten. Verfolgt man die Ahnenreihen einer Rasse nur weit genug zurück, so wird man früher oder später immer auf gemeinsame Vorfahren stoßen. Daher definiert man grundsätzlich eine Basisgeneration (in der Regel 5 Generationen). Den Grad der Inzucht drückt der Inzuchtkoeffizienten (IK) nach der von Sewall Wright entiwckelten Formel aus. Die Berechnungsmethode für den IK sieht wie folgt aus: F = [Summe aller]0,5^(n1+n2+1) * (1+F(a)). Dabei bedeutet F: IK des Tieres n1,n2: Anzahl an Generationen, die zwischen dem Tier und dem jeweiligen gemeinsamen Vorfahren auf mütterlicher und väterlicher Seite liegen; F(a): IK des gemeinsamen Ahnen. Ist F(a) nicht bekannt, kann man auch ohne den IK des gemeinsamen Ahnen rechnen. Dann ist F(a) eben 0. Korrekter ist es aber mit F(a). Die Summierung erfolgt über ALLE gemeinsamen Vorfahren auf der mütterlichen und der väterlichen Seite. Ganz korrekt bezeichnet beschreibt er IK die WAHRSCHEINLICHKEIT inwieweit herkunftsgleiche Gene an einem bestimmten Genort des Tieres auftreten können bzw. Homozygotie (Reinerbigkeit) aufgrund der Abstammung (bzw. Herkunftsgleichheit) der Gene vorliegt. Der IK ist um so größer, je näher die Eltern miteinander verwandt sind. Am größten ist er bei Vollgeschwisterverpaarung, nämlich 0,25 (=25%). Werte über 0,25 entstehen, wenn die gemeinsamen Ahnen ebenfalls ingezüchtet sind. Die Inzucht lässt sich in einer festen Population ohne fremde Einkreuzung nicht verhindern, sondern steigt kontinuierlich aber langsam an. Auch dazu gibt es eine Formel, die aber hier weniger interessant sein dürfte. Aus dieser Formel geht jedenfalls hervor, dass die Steigerung der Inzucht von der Populationsgröße abhängt. Je kleiner die Population desto schneller steigt der Inzuchtgrad an, man kann auch sagen umso größer die Inzucht. Führt man sich vor Augen, dass die Anzahl der männlichen Tiere häufig sehr begrenzt ist (auch die auch die hohe Nachkommenanzahl einzelner Decktiere) bedeutet dies, dass eine Steigerung des IK häufig (nicht ausschließlich) von den männlichen Tieren ausgeht. Vielleicht sollte man hier bei der Zuchtauswahl einmal ansetzen. Den Zuchtwert einer Mutter kann man auch nur halbwegs bestimmen, wenn man sie mit verschiedenen Vätern zusammenführt. Woher soll man sonst wissen, wozu sie mit ihrem genetischen Potential in der Lage ist. Der Ahnenverlustkoeffizient (AVK) ist besonders wichtig, um einen IK vollständig zu erklären. Hat man nämlich einen IK von 0%, also eigentlich keine Inzucht, so kann erst der AVK eindeutig wiedergeben, ob es sich dabei um wirkliches „Fremdblut“ handelt. Es ist nicht unüblich, dass ein Tier einen IK von 0 hat, aber einen AVK unter 100%. Beim AVK wird der sogenannte „Ahnenverlust“ berechnet. Ein solcher liegt immer vor, wenn ein Ahne mehr als einmal in einer vorgegebenen Ahnenreihe (z.B. 5 Generationen, sinnvollerweise die gleiche Ahnenreihe wie zur Berechnung des IK) eines Tieres vorkommt. Bei 5 Generationen gibt es 62 mögliche Ahnen. Taucht in dieser Anzahl ein Ahne zweimal auf, so hat das Tier eigentlich nur 61 verschiedenen Ahnen. Berechnet wird der AVK als Quotient aus der Anzahl der tatsächlichen Ahnen und der Anzahl der möglichen Ahnen. Somit ist der AVK eine sehr wichtige Hilfe bei der korrekten Deutung des IK. Qelle: Wright/Tierzucht und allgemeine Landwirtschaftslehre für Tiermediziner
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ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT! mit freundlichen Grüßen Werner |
#4
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Hallo Werner und Michael,
euch beiden vielen Dank für die ausführliche Definition der beiden Begriffe. Was ich mich frage ist: welche praktischen Erkenntnisse kann ich für den Brieftaubensport daraus ableiten, um noch bessere Reise- bzw. Zuchttauben zu ziehen? Nach Anker spricht man von Inzucht in der Tierzucht, wenn der Name eines bestimmten Ahnen in den ersten drei Generationen eines Stammbaumes zweimal oder öfter vorkommt. Nach Wright drückt sich der IK wie folgt aus: Verpaarung der Eltern mit der Nachzucht oder die Geschwister-Verpaarung: 0,25 % In der zweiten Ahnenreihe zweimal dieselbe Ahne ( Halbgeschwister ): 0,125 % In er dritten Ahnenreihe zweimal dieselbe Ahne ( Vettern 2. Grades ): 0,0625 % In der vierten Ahnenreihe zweimal dieselbe Ahne: 0,13125 %. Wie bringt uns das aber praktisch in der Zucht weiter? Gruß Franz |
#5
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Hallo Werner!
Besser konnte man es nicht darstellen. Gruß Michael |
#6
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Zitat:
Inzucht ist es dann , wenn in den 4 auf die Elterngeneration folgenden Generationen mindestens 1 doppelter von den 64 Vorfahren inkl. Eltern vorkommt. Innerhalb der Inzucht gibt es dann Abstufungen. Was Du nennst ist z. B. Inzestzucht, dann gibt es enge, entfernte, etc. Inzucht. Der Ahnenverlustkoeffizient gibt an, wieviele der theoretisch möglichen Ahnen prozentual durch die Paarung verloren gingen. Z. B. Paarung von kreuzungstieren die keine doppelten Ahnen haben = AVK 0%. Paarung Vollgeschwister = AVK 50% - 50 % aller möglichen Ahnen gingen ja verloren, weil identische Großeltern vorhanden sind. Ich hoffe das einigermaßen erklärt zu haben, ansonsten bei wikipedia nachlesen. Gruß Michael |
#7
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Hallo Michael,
glaubst du wirklich, dass dieses System bei unseren Brieftauben hilfreich ist? Ich denke es mag für bestimmte Merkmale, wie Farbe oder körperliche Eigenschaften (Kopf- oder Rückenform) zutreffen, aber ob es wirklich für ein schnelles und zielsicheres Heimfindevermögen zutrifft wage ich zu bezweifeln. Züchte und reise mit der Nachzucht und du wirst sehen ob die Gene zusammen passen oder nicht. Der Inzuchtfaktor oder Ahnenverlustfaktor wird dir bestimmt nichts für unsere Brieftauben bringen.
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Gut Flug Christian Ich weiß, dass ich nicht viel weiß, aber das weiß ich sicher! |
#8
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Das ganze Thema wird gut Behandelt in einem Buch aus den 50,, Piet de Weerd.
Aber schon er hat darauf hingewiesen das es nur Sinn macht mit der Extra Klasse. Also sind wir Ehrlich, wieviele 1000 As Punkte Flieger hat jeder auf dem Schlag um sowas zu Starten. Nichts gegen mal ne Versuchung im Herbst . Aber für sowas sollte Mann keine 5 Jährigen 8 Preis Flieger aufeinander Los Lassen. Weiter machen . $$$ |
#9
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Hallo Sportfreunde,
ich halte die von Herwig angesprochene Problematik der Inzucht und ihrer Berechnung sowie Bewertung für äußerst wichtig. Und das in mehrfachem Sinne. Zum einen wegen der gefürchteten Inzuchtdepression und den damit verbundenen Selektionsproblemen. Und zum anderen wegen der zielgerichteten Verpaarung im Hinblick auf den langfristigen Aufbau bzw der Festigung eines Stammes. Seit nunmehr 10 Jahren nutze ich das Brieftaubenzuchtprogramm LaPaloma. Und ich ärgere mich seitdem, daß dieses sonst m. E. gute Programm nicht die Möglichkeit bietet, den Inzuchtkoeffizient (IK) zu ermitteln. Wiederholte Bitten an die Fa. RiRo diesen Ik in das Programm einzubauen, verhallten ungehört. So habe ich mich im Winter 2011/12 hingesetzt und einen mathematischen Lösungsansatz für Brieftauben, mit Beispielen anhand von Stammbäumen untersetzt, erstellt und an die Fa. RiRo, z.Hd. des Programmierers, übersandt mit der Bitte den Algorithmus sowie die Programmierung vorzunehmen. Dieser ist deckungsgleich mit der hier von Werner angegebenen Formel, allerdings ohne den Ahnenverlustkoeffizient. Die Programmierung des IK ist nunmehr im wesentlichen abgeschlossen und in der Update-Version 13.1 des LaPaloma-Programms eingeordnet. Unter "Sonderfunktionen" ist der IK für jede Taube dort abrufbar. Allerdings ist der IK noch Fehler behaftet, wie eine manuelle Nachberechnung zeigt. Offenbar ist die mathematische Einordnugng in das Programm nicht so einfach. Nach Auskunft des Programmierers von RiRo wird an dem Problem weiter gearbeitet, sodaß berechtigte Hoffnung besteht, daß der Ik bis zum Jahresende fehlerfrei in das Programm integriert werden kann. Mit sportlichen Grüßen karli P:S. Einen kritischen Grenzwert für einen IK festzusetzen, dürfte schwierig sein; jedoch gibt es in der Literatur Auffasungen, wonach bereits bei einem IK von 10...15 % mit negativen Auswirkungen gerechnet werden muß. |
#10
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Zitat:
Hallo karli, glaubst Du wirklich, dass eine Taube die einen "guten" Inzuchtkoeffizienten hat und unter Umständen gut geflogen ist BESSERE NACHZUCHT bringet als normal oder in Kreuzung gezüchtete??? In der direkten Nachzucht meistens sowieso nicht. Schau dir mal die ASSE an, da findest du in der 2. oder 3. Generation meistens eine Inzuchtverpaarung. Es dauert also bis Inzucht oder Inzestzucht greift. Komischerweise sind meine besten Zuchttiere oftmals Kreuzungen. Das dürfte ja dann gar nicht sein. Ist aber so................ Dagegen habe ich auch schon "gute" aus Inzuchttieren gezogen, aber öfter aus Kreuzungen. Am allerliebsten sind mir Zuchttiere wo alle 4 Großeltern ASSE waren. Diese brauchen dabei nicht miteinander verwandt zu sein. Aber der Meinolf kennt sich gut aus mit dem IK. Vielleicht schreibt er hier was dazu.
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Gut Flug Pfälzer Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse. |
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