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Frühe Hilfe
Liebe Freunde des Forums!
Normalerweise wollte ich mir gerade abgewöhnen Einträge ins Forum zu schreiben, da ich oft mit „besonders netten Antworten“ beglückt werde. Dieses Mal kann ich es mir allerdings nicht verkneifen und da im Moment eine echte Flaute herrscht, schreibe ich einmal ein paar Sätzchen. Ich will doch nicht, dass ihr während eurer superspannenden Arbeit (vielleicht ist sie es wirklich --- ICH MAG MEINE NICHT [Schule] ) einschlaft. Deshalb die nächsten Zeilen. Ich hatte in den vergangenen Jahren ein Problem bei der Zucht! Was tun?? Ich paare meine Tauben, sie legen richtig, ziemlich punktgenau und sind gut drauf. Trotzdem kommt es immer wieder ( ungefähr 1 – 2 Mal --- bei fast immer den selben Tauben ) vor, dass Junge nicht aus dem Ei kommen. Was tun? Lässt man es in Ruhe und sagt sich ENTWEDER ES SCHLÜPFT ODER ES SCHLÜPFT NICHT? Oder hilft man ihm? Ich gehe während der Brutzeit so selten wie möglich an die Nester damit meine Tauben nicht gestört werden. An dem Tag an dem das Junge schlüpfen müsste, gucke ich nach, ob alles seinen Lauf genommen hat. Durch leichtes Anheben des Vogels oder des Weibchens erkenne ich, dass eine Stelle zu sehen ist, an der das Junge mit seinem Eizahn versucht hat durch die Schale durchzubrechen, ich nehme die Hand wieder weg und gucke am nächsten Tag noch einmal nach und erkenne zwei dieser Stellen. Dann denke ich mir, dass da was nicht stimmt und helfe ein bisschen nach. Normalerweise geht alles für das Junge gut. Meine Frage lautet also: Ist es richtig dem Jungen zu helfen oder lässt man es lieber sterben (einige Züchter haben mir dieses bestätigt --- wenn das Junge zu schwach ist hat es kein Leben verdient--- oder ---- wenn es das nicht schafft fliegt es auch nicht richtig). Ich helfe meinen Jungen in so einem Fall aus dem Ei, denn sind wir uns sicher, dass es zu schwach war oder kam es nicht heraus weil die nervösen Eltern das Ei zu oft mit ihren Füßen (beim herabsteigen des Nestes) gedreht haben. Wie sieht eure Meinung aus??? Soll ich helfen oder bringt es nichts???? Wenn jemand diesen Beitrag liest, der ein bisschen Ahnung von dem Ablauf des Gedeins der Jungen im Ei hat, so erkläre er mir bitte näheres!!!!! Sind die Jungen wirklich zu schwach??? Gut Flug Ulli |
#2
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RE: Frühe Hilfe
Hallo Ulli!
Du beschreibst hier ein Problem das eigentlich nicht häufig bei unserem Hobby auftritt. Wie Du bestimmt des öfteren, auch hier im Forum nachlesen konntest,gibt es (wie immer)ver- schiedene Ursachen für Dein Problem. Da ich die verhältnisse Deines Schlages wie auch Dein Zuchtsystem nicht kenne kann meine Antwort natürlich nicht die Maxieme sein. Daher betrachte sie bitte als Global verständlich. Embryonen,die von kranken,schwachen oder alten Eltern abstammen und die nicht ausreichend Nährstoffe im Ei zur Verfügung haben,oder aus einer mißlungenen In- zuchtparung stammen,haben oft nicht die Kraft,die Schale zu durchbrechen,wenn diese ausnahmsweise etwas härter ist.Sie sterben daher im Ei,und wir finden sie vollkommen fertig ausgebildet vor,wenn wir später das Ei öffnen.Die BEFEUCHTUNG von Eiern mit zu harter Schale kann den Ausschlupf der jungen Taube erleichtern. Da es sich in Deinem Fall ausschließlich um dieselben Tiere bzw.Eltern handelt muß man von einer fehlerhaften Erbanlage ausgehen,die sich insbesondere aber nicht auf die Eigen- schaften der jungen Taube im negativen Sinn des Züchters ausdrücken muß. Gut Flug |
#3
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RE: Frühe Hilfe
Danke für deine Antwort
Ich könnte mir das in einem Fall(habe dies bei zwei Tauben erlebt)durch Nervosität (wie beschrieben) erklären, da es sich um ein ohnehin nervöses Weibchen handelt. Das Junge ist jetzt 4-5 Tage alt und ich kann keine Defizite erkenn. Ich habe ein bisschen nachgeholfen(nur ein bisschen das Ei aufgemacht). Den Rest hat es selber geschafft.Ich bin froh, dass es das Junge geschafft hat. Sein Bruder macht in 3 Jahren 30 Preise und holt 3-4 Mal in der Saison die 1. Pinke in der RV(unter anderem 1.Konkurs)und seine Schwester ist mein LIEBLINGSWEIBCHEN (sie ist ganz zahm --kommt mir auf die schulter und geht mit mir spazieren). Es kommt GOTT SEI DANK nicht all zu oft vor Gut Flug Ulli |
#4
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RE: Frühe Hilfe
Hallo Ulli,
mein Vater züchtet seit mehreren Jahrzehnten Rassetauben (Altstämmer). Bei den Altstämmern handelt es sich, wie der Name schon ausdrückt, um eine sehr alte Rasse. Es sind kurzschnäblige Tauben wobei die Aufzucht durch Ammentauben durchgeführt wird. Seit 1978 habe ich mich bei der Zucht und Aufzucht beteiligt und dann im Prinzip alleine die Zucht durchgeführt (Mein Vater ist in vielen Vorstandsämtern und hatte wenig Zeit). Die Altstämmer sind eine sehr kleine und empfindliche Rasse. Es kommt durchaus vor, dass die Küken es nicht aus dem Ei schaffen. Habe ich den Eindruck, dass das Küken es nicht alleine schafft wird nachgeholfen. Durch die täglichen Nestkontrolle habe ich einen guten Überblick wie lange bereits das Ei angepickt ist. Ein normaler Schlupfvorgang kann vom Anpicken (mit dem Eizahn in die Luftblase und anschließend durch die Schale) bis zum Auseinanderbrechen der Schale über 24 Stunden dauern. Wenn ich bei der morgendlichen Nestkontrolle ein angepicktes Ei entdecke und dieses am Abend noch nicht geschlüpft ist, wird nachgeholfen. Nachgeholfen bedeutet bei mir, dass ich von der Stelle wo das Ei angepickt ist vorsichtig mit dem Fingernagel, ohne zu viel Druck auf die Eischale auszuüben, um das Ei fahre und dadurch einen kleinen "Riss oder Sprung" erzeuge. Wenn man zu früh hachhilft kann die sogenannte Allantois (stark durchblutete "Eihaut" unter der Eischale, dient der Atmung des Embryos) verletzt werden wodurch der Embryo verblutet. Deswegen wird nicht die Eischale weggenommen sondern nur diese Sollbruchstelle erzeugt ohne die Schale auseinander zu ziehen, brechen. Während des Schlupfvorganges wird die Durchblutung dieser Eihaut fortwährend reduziert bzw. eingestellt. Das Küken beginnt zu dieser Zeit mit der Lungenatmung. Während meiner Diplomarbeit (Embryogenese endogener tagesperiodischer Rhythmen des Stoffwechsels bei Tauben) habe ich Videoaufnahmen des Schlupfvorganges bei Brieftauben gemacht. Sehr interssant mit wieviel Aufwand die zwei Hälften der Eischale auseinander gedrückt werden. Hierfür bilden die Küken einen bestimmten Nackenmuskel (Namen fällt mir jetzt nicht ein) aus, der nach dem Schlupf wieder zurückgebildet wird. Junge denen ich so geholfen habe aus dem Ei zu kommen entwickeln sich normal und sind selbst sehr vital etc. Bei den Brieftauben mache ich dieses jedoch nicht. Zum einen weil die Zeit dafür nicht da ist und zum anderen kommen bei mir die Brieftauben selbstständig ohne Hilfe normaler weise aus dem Ei. Dennoch würde ich bei guten Zuchtpaaren auch nachhelfen. Es würde sich sicher lohnen einmal auszuwerten, ob diese Jungen später gleichgut fliegen oder nicht!? Gut Flug A. Berger |
#5
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RE: Frühe Hilfe
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort
Da habe ich wieder was dazugelernt! Die Viedeos finde ich sehr interesant. Gibt es eine Möglichkeit an sie heran zu kommen? Mich interessiert dieser Vorgang sehr!!! Ich werde in diesem Jahr einmal darauf achten was dieses Junge bringt(ich weiß nicht ob es sofort in die Zucht kommt --- wie beschrieben --- Stammpaar)und dann einen neuen Artikel verfassen!!!!!!! Gut Flug Ulli |
#6
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RE: Frühe Hilfe
Hallo Uli,
das Video ist bei meinen Uni-Unterlagen. Bei Bedarf müsste ich dieses raussuchen. Gruss A. Berger |
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