[rudi1]

Hallo,

Alfred Weber ist ein guter Züchter. Der weiß, wie es geht. Aber viele brauchen gar nicht gut sein, die kaufen eben und wenn es nicht passt, kaufen sie weiter. Wir haben alle zu viel Geld, da braucht man sich selbst keine Mühe mehr machen, man kann ja alles kaufen.

Früher war das anders. Da konnte kaum einer nach Belgien fahren und sich Tauben kaufen. Bei uns in Bersenbrück war es ein Schnapsfabrikant, der hatte im Hundezwinger 4 Tauben von Fabry. Da war er sehr stolz drauf. Ich war zu der Zeit noch so etwa 13 Jahre alt und musste da den bestellten Aufschnitt und den Fleischsalat hinbringen.

Einige Jahre später habe ich einen Züchter kennengelernt, der hat „viel Geld“ in die Hand genommen und hat sich 3 Pärchen Jungtauben in Belgien gekauft. 6 Tauben aus Belgien war zu der Zeit schon eine kleine Sensation. Von sehr guten Züchtern aus Belgien in Familienzucht gezogen.

Der Züchter hat diese Tauben aber nicht mit seinen schlechten deutschen Tauben gekreuzt, nein er hat alle seine Tauben abgeschafft und hat mit den 6 Tauben gezüchtet und war damit super erfolgreich. Die Nestpaare paarte er zusammen, also Bruder mal Schwester und die daraus gezogenen Tauben setzte er in den Zuchtschlag und züchtete daraus seine Reisetauben, in Kreuzung. Die Paare, die sich schlecht vererbten, kamen schnell weg, es kamen ja jedes Jahr neue von den 6 Ausgangstauben dazu.

Da ein Ausgangspärchen rot war und auch ein dunkles Stichelbautpaar dabei war, hatte er super schöne dunkelrote Reisevögel. Dieser Züchter hat mit dieser Methode den ganzen Kreisverband dominiert. Den Namen kennt jeder, der diese Geschichte gelesen hat.

Also zuerst Familien- und Inzucht und dann kreuzen. Damit haben viele Züchter Erfolg gehabt. Aber heute ist das nicht mehr modern, die Notwenigkeit selbst was zu schaffen, ist nicht mehr vorhanden. Man kann ja alles kaufen.

Gruß Rudi