[Daktari]

Hallo Sportfreunde,

wie Ihr wißt grübele ich schon seit längerer Zeit herum, warum es immer mehr mit unserem Hobby bergab geht, ein Gespräch mit einem Nichttaubenzüchter hat mir glaube ich die Augen geöffnet.

Er erzählte aus den 50er, 60er Jahren in dieser Zeit hatte sein Vater auch Tauben, damals war der Taubensport noch ein echter Familiensport, alle waren beteiligt und die Nachbarschaft fieberte mit.

In der Nachkriegszeit hatten die wenigsten Züchter eine Uhr, bei meinem Bekannten lief das wie folgt ab, der Vater war auf dem Dachboden und zog den Reisetauben die Gummiringe ab stecke sie in eine Streichholzschachtel und warf Sie nach unten, nicht selten landete die Schachtel in der Dachrinne und mußte mit der Leiter herausgefischt werden, wenn die Schachtel unten angekommen war bildete mein Bekannter mit ein paar Jungs aus der Nachbarschaft eine Stafette zum nächsten Taubenzüchter mit Uhr, der drehte die Tauben natürlich erst nach seiner Ersten ein, denn ein voller war damals eine Menge Geld wert.

Wer kennt die Geschichten nicht, bis spät in die Nacht gezecht und am nächsten Morgen die Tauben verpasst, Gesprächstoff für Jahre, heute Dank Elektronik kein Thema mehr, wer von euch hat schon mal nach einer feucht fröhlichen Taubenfete noch nicht ganz nüchtern Tauben gedreht, es ist dann verdammt schwer die Gummiringe in die Hülsen zu bekommen und dann noch in die Kammer einzudrehen, mancher Gummiring fällt dann zu Boden und auf den Knie rutschend wird danach gesucht, zum Glück oder vielleicht doch leider alles vorbei.

Früher hießen bei uns die Vorflüge Lügentouren, manche Sportfreunde hatten auf 60 Km die Erste Taube mit 10 Minuten Vorsprung vor der Konkurrenz, schwindeln heute unmöglich dank Elektronik.

Mein Verein hatte zeitweilig 50 Mitglieder große Feste wurden gefeiert, Gemeinschaft wurde groß geschrieben.

Früher war Taubensport mehr als ein Sport, es war ein echtes Gemeinschaftserlebnis, heute ist es nur noch ein Sport für Einzelkämpfer.

Laßt uns das Besondere wieder finden !!!

Gruß
Ralf